Die namenlose Protagonistin berichtet szenenhaft aus ihrem Leben. Bestimmt wird dieses durch ihren Schwierigkeiten mit dem Landleben (sie ist erst vor kurzem aus der Stadt hierher umgezogen), dem Elternsein und dem Erlangen des Führerscheins. Dies könnte entweder sehr langweilig sein oder aber sehr klamaukig. Aber die Autorin Stine Pilgaard schafft es, dass diese Beschreibungen unterhaltsam, manchmal auch witzig, seltener nachdenklich, durch die Kürze der Episoden aber auch recht abwechslungsreich sind.
Die zwei weiteren zentralen Elemente sind die Zuschriften an den Kummerkasten der Lokalzeitung, die von der Ich-Erzählerin mal einfühlsam, mal etwas launig (und gerne auch sehr ich-bezogen) beantwortet werden, und die Heimvolkshochschule (offenbar eine originär dänische Einrichtung - eine Art Internat auf Zeit für junge Erwachsene), in der sie mit ihrem Partner, der dort Lehrer ist, lebt. Beides birgt diverse, vielfältige kleinste Nebengeschichten.
Insgesamt entsteht eine Charakterisierung einer Mittdreißigerin unserer Zeit, die (erst) jetzt richtig in ihrem Leben ankommt.
Eine richtige Handlung oder gar einen spannenden Plot gibt es nicht, was mich hier aber nicht gestört hat. Ich fand es ein stimmiges, unterhaltsames Buch.
Sprachlich im Detail oft sehr bildhaft, auch witzig, nachdenklich. Aber dennoch flüssig lesbar.