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Veröffentlicht am 12.12.2021

Wahrlich himmlisch

Himmlische Zeiten
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Klappentext:
„Vom 1. Advent bis zum Martinsfest stellt Christa Spilling-Nöker den Reigen der Jahresfeste vor: Advent und Weihnachten, Silvester, Dreikönig, Valentinstag, Karneval/Fasching, Fastenzeit und ...

Klappentext:
„Vom 1. Advent bis zum Martinsfest stellt Christa Spilling-Nöker den Reigen der Jahresfeste vor: Advent und Weihnachten, Silvester, Dreikönig, Valentinstag, Karneval/Fasching, Fastenzeit und Ostern, Pfingsten, Johannistag, Michaelitag, Allerheiligen, Allerseelen/Halloween, Sankt-Martins-Tag. Im Kreis der Jahresfeste verbinden sich die Rhythmen der Natur (wie Winter- und Sommersonnenwende oder der Frühlingsvollmond) mit Geschichten, Bräuchen - und leiblichen Genüssen, die Kultur und Spiritualität prägen. Wellness für die Seele! Nicht nur Bekanntes, wie Christstollen und Martinsgans, sondern auch viele überraschende Rezepte, mit denen das Brauchtum die Feste umgibt, werden lebendig vorgestellt: Anregungen, wie auch heute das Jahr noch wunderbarer werden kann.“

Nein, hier geht es nicht nur um Weihnachten! Dieses Buch ist eine Art Kalender und Christa Spilling-Nöker zeigt mit lieben und warmen Worten die verschiedenen Traditionen, Bräuche und Geschichten vor. Ja, sie beschreibt wahrlich himmlische Zeiten, denn viele dieser Dinge basieren auf kirchliche Traditionen/Geschichten oder Überlieferungen. Neben Texten gibt es einstimmende Bilder und diese sind geschmackvoll miteinander arrangiert. Generell ist dieses Buch wieder sehr hochwertig gearbeitet: das Cover hat eine Goldprägung, die Seiten sind von starker Struktur und die Aufmachung ist stilvoll und stimmig. Neben den Texten gibt es auch mal nur Bilder oder nur Gedichte zum nachdenken…Man wird nicht auf jeder Seite vollgeballert mit Geschichten und so macht es die gesamte Aufmachung lockerer.
Fazit: ein schönes Buch für alle, die alte Traditionen lieben und einen gewissen „Kompass“ für‘s Jahr suchen. Dieses Buch wird zu einem stillen und ständigen Begleiter! 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 12.12.2021

Mal ohne Zucker und so…

Himmlisch gesunde Weihnachtsbäckerei
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Klappentext:

„Die erfolgreiche Bloggerin und Autorin zeigt uns dieses Mal, wie leicht es ist, im Advent und zu Weihnachten zu backen und beim Naschen dem Körper Gutes zu tun. Ihre rein pflanzlichen Rezepte ...

Klappentext:

„Die erfolgreiche Bloggerin und Autorin zeigt uns dieses Mal, wie leicht es ist, im Advent und zu Weihnachten zu backen und beim Naschen dem Körper Gutes zu tun. Ihre rein pflanzlichen Rezepte kommen ohne raffinierten Zucker aus. Lynn interpretiert hierbei vor allem dank Vollkornmehl und gesunden Zutaten viele Klassiker neu, so zum Beispiel Lebkuchen, Stollen, Zimtsterne oder Spitzbuben.



- Alle Rezepte rein pflanzlich

- Ohne Weizen und optional glutenfrei

- Weihnachtsbäckerei mit natürlicher Süße ohne raffinierten Zucker“



Wir alle kennen das mit den sogenannten Weihnachtspfunden, und die kommen nicht nur durch das leckere Essen zum Heiligen Abend sondern auch gern mal durch köstliche Plätzchen, Stollen, Heiße Schokolade etc. an den vier Adventen davor. Die (Vor-)Weihnachtszeit ist eine sehr verführerische und kulinarische Zeit und deshalb spürt man das irgendwann am Hosenbund. Autorin und Bloggerin Lynn Hoefer zeigt hier gekonnt und witzig wie es auch anders geht. Sie verzichtet beim backen auf so vieles was eigentlich vermeintlich unbedingt mit in den Teig muss (insgeheim denkt man sich so beim durchlesen, dass das eigentlich so gar nicht schmecken kann!) und zeigt dem Leser somit auf: es geht auch anders, aber man muss es eben erstmal ausprobieren und selbst genießen. Die Rezepte sind wahrlich gut beschrieben (auch mit Bildern!) und auch erklärt warum und wieso der Verzicht von dieser oder jener Zutat sinnvoll ist. Wenn man dann das Ergebnis auf dem Backblech sieht und das erste Mal genießt, ist man mehr als erstaunt.

Ein sehr inspirierendes Backbuch für die Vorweihnachtszeit! Aber auch hier gilt, egal ob pflanzlich und ohne Zucker oder nicht, die Masse macht‘s. Aber schön ist es dennoch zu wissen, dass man das ein oder andere Plätzchen mehr genießen darf und das kleine Teufelchen auf der Hüfte mal Sendepause hat. 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 12.12.2021

5 Sterne!

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher
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Klappentext:

„Berlin in den goldenen 20ern: Auf einem Bankett lernt die schillernde Rosalie Gräfenberg den Generaldirektor des Ullsteinverlags Franz Ullstein kennen. Die junge Frau ist geschieden, erfolgreiche ...

Klappentext:

„Berlin in den goldenen 20ern: Auf einem Bankett lernt die schillernde Rosalie Gräfenberg den Generaldirektor des Ullsteinverlags Franz Ullstein kennen. Die junge Frau ist geschieden, erfolgreiche Journalistin und die beste Freundin von Verlagsredakteurin und Autorin Vicki Baum. Um Franz Ullstein ist es sofort geschehen. Er verliebt sich in Rosalie und macht ihr kurz darauf einen Antrag. Doch seinen vier Brüdern ist sie ein Dorn im Auge, zu unangepasst ist ihnen die junge Frau. Durch eine Intrige versuchen sie, Rosalie von Franz zu trennen. Aber Vicki Baum und ihr aufgewecktes Tippfräulein Lilli lassen nicht zu, dass nur die Männer die Regeln diktieren und Rosalies Ruf ruinieren. Ab jetzt entscheiden die Frauen selbst, was Erfolg ist und wie jede von ihnen ihr Glück finden wird.“



Eine Art Roman-Biografie über einen Verlag selbst? Das war und ist neu und der Ullstein-Verlag hat somit seine Geschichte extrem gekonnt durch Autorin Beate Rygiert erzählen lassen. Fakt ist bei Beate Rygiert, wenn sie historische Geschichten schreibt, dann sind diese verdammt gut recherchiert. Sie überlässt nichts dem Zufall, nichts bleibt ihr (zumeist) verborgen und Rätsel werden gekonnt aufgelöst, Gefühl ohne Kitsch und Trief dem Leser erzählt - kurzum: sie kann es einfach und so auch hier!

Die Geschichte rund um Lilli, Vicky (eine begnadete Autorin!), Rosalie und Franz ist unheimlich spannend, hier und da mit der nötigen Brise Dramatik versehen und eben geschichtlich grandios erzählt. Rygiert ist dabei wieder feinfühlig und schwülztet nicht herum. Sie erzählt mit klaren und selbstbewussten Worten die Geschichte zur Entstehung des Verlages aber eben auch zu den Strippenziehern dahinter. Auch hier zeigt sich wieder die Kraft der Frauen, denn diese schaffen etwas, was so manche nicht für möglich gehalten hätten. Daraus hervorgegangen ist ein Verlag, den es bis heute noch gibt, der erfolgreich ist und eine riesige Leserschaft, die wächst und wächst, sein Eigen nennen darf.

Beate Rygiert war hier die beste Wahl um diese Geschichte zu erzählen. Ich habe sie mit großer Freude gelesen und bin gern mit ihr in die Zeit der 1920er Jahre zurück gereist. Ich vergebe hier sehr gern 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 04.12.2021

Wenn die Rose zu welken beginnt

Madame Exupéry und die Sterne des Himmels
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Klappentext:

„Paris 1930: Als die junge Malerin Consuelo auf einer Party Antoine de Saint-Exupéry kennenlernt, ist es Liebe auf den ersten Blick. Die temperamentvolle Mittelamerikanerin wird zur Muse ...

Klappentext:

„Paris 1930: Als die junge Malerin Consuelo auf einer Party Antoine de Saint-Exupéry kennenlernt, ist es Liebe auf den ersten Blick. Die temperamentvolle Mittelamerikanerin wird zur Muse des enigmatischen Piloten, der eigentlich viel lieber Schreiben und Zeichnen möchte. Aus seinen unsterblichen Gefühlen für sie entsteht »Der kleine Prinz«: Consuelo ist die über alles geliebte Rose, die der Prinz mit einer Glasglocke schützen möchte und an die er unentwegt denkt, auf welche fremden Planeten ihn seine Reisen auch führen. Das Buch macht Antoine in der ganzen Welt bekannt, doch das wahre Leben an seiner Seite ist alles andere als leicht. Consuelo kämpft mit seiner Untreue und dafür, als Künstlerin endlich aus dem Schatten ihres berühmten Mannes zu treten – bis Antoine 1944 zu einem schicksalhaften Aufklärungsflug über das Mittelmeer aufbricht …“



Die Geschichte vom kleinen Prinzen kennen wohl die meisten von uns. Hier geht es aber nicht primär um deren Entstehung sondern um die Menschen, die diese Geschichte zu etwas besonderem gemacht haben. Autorin Sophie Villard erzählt uns hier in wunderbarer und ruhiger Sprache die Geschichte der Ehefrau von Antoine. Die beiden lernen sich kennen und verlieben sich und ein gewisses Mysterium spielt hier immer und immer wieder eine große Rolle. Dennoch ist schnell klar, beide lieben sich aber der eine mehr als der andere und somit müssen wir Leser zusehen, wie Antoine Consuelo immer wieder untreu wird, ihr weht tut. Die Rose, die Antoine im kleinen Prinzen so schön beschreibt beginnt langsam zu welken, denn diese symbolisiert Consuelo, und beide müssen für ihre Liebe kämpfen. Consuelo ist aber ebenfalls rebellisch und selbstbestimmt. Sie will sich nicht verbiegen, will ihr eigenes Leben so weiterführen wie bisher. Alles scheint schwierig und verkappt. Beide müssen einen harten Weg gehen, um diesen Punkt wieder zum leuchten zu bringen. Ob sie es schaffen, müssen Sie schon selbst herausfinden, fest steht, die Geschichte ist wahrlich gut niedergeschrieben, ist bildhaft, hier und da etwas lyrisch, etwas poetisch und eben vollgepackt mit wunderschönen Zitaten aus dem kleinen Prinzen - ein sehr gelungenes Buch welches 5 von 5 Sterne von mir erhält!

Veröffentlicht am 04.12.2021

Mutig und besonders

Paula Modersohn-Becker
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Klappentext:

„Paula Modersohn-Becker (1876 – 1907) war eine der großen, singulären Künstlerinnen der Moderne. Mutig ging sie, allein auf sich gestellt, als Frau ihren Weg – lernte Paris und seine Kunst ...

Klappentext:

„Paula Modersohn-Becker (1876 – 1907) war eine der großen, singulären Künstlerinnen der Moderne. Mutig ging sie, allein auf sich gestellt, als Frau ihren Weg – lernte Paris und seine Kunst kennen und wurde mit ihren intensiven und ausdrucksstarken Bildern zu einer Wegbereiterin der deutschen Avantgarde.



Entschlossen, allen Widerständen zum Trotz und voller Leidenschaft verfolgte Paula Becker Ende des 19. Jahrhunderts ihr Ziel, Malerin zu werden. Inspiration fand sie zunächst in der Künstlerkolonie Worpswede, wo sie ihren späteren Mann Otto Modersohn kennenlernte. Ihr künstlerischer Dreh- und Angelpunkt aber war Paris, die damalige Weltstadt der Kunst. In mehreren anregenden Aufenthalten lernte sie dort die aktuelle französische Malerei kennen. Uwe M. Schneede, einer der besten Kenner von Paula Modersohn-Beckers Werk, zeigt in seiner umfassenden Monographie, wie die Künstlerin diese wichtigen Eindrücke in eine eigene Bildsprache umsetzte. Als sie 1907 im Alter von nur 31 Jahren starb, hatte sie mit ihrem bedeutenden Œuvre die kurze Epoche zwischen dem Alten und dem Neuen, dem 19. und dem 20. Jahrhundert, künstlerisch wesentlich geprägt und den deutschen Avantgarden den Weg geebnet. Heute steht sie paradigmatisch für die erste Generation von selbständigen, mutigen Malerinnen der Moderne.“



„Was für eine Frau!“ genau das waren meine Gedanken als ich dieses Buch über Paula Modersohn-Becker beendet hatte. Ihre Lebensgeschichte und ihre künstlerischen Intentionen werden hier genau beleuchtet. Da ich in meiner Umgebung immer wieder mit ihr in Berührung komme und sie mir immer wieder in Bremen und Worpswede „zuwinkt“, musste ich einfach mehr über diese Künstlerin erfahren. Ihre Art und Weise zur Gestaltung ihrer Werke ist außergewöhnlich und besonders. Man merkt schnell, auch ohne großes Kunstwissen, diese Damen war, wie so einige Künstlerinnen, ihrer Zeit voraus. Wenn ich über sie lese, fällt mir nur ein Wort ein: mutig. Sie ging ihren Weg, obwohl viele Dinge dagegen sprachen, obwohl sie sich oft durcharbeiten und kämpfen musste, aber sie ging ihn. Sie hat ihre Erinnerungen und ihre Zeit ganz besonders in ihren Werken verewigt. Ihr Wille war so groß und doch starb sie mit nur 31 Jahren. Schnell wird in den Zeilen von Uwe M. Schneede klar, sie war regelrecht besessen von ihrer Malerei, sie war ihr verfallen. Zum Glück für uns heute, denn so können wir ihre vielen Werke heute immer noch bestaunen. Sie pendelte zwischen Paris und Worpswede und beide Orten waren so unterschiedlich, dass sie sich das dort geholt hat, was sie am nötigsten brauchte. Wer konnte dies schon! Paula konnte und wollte es…

Diese Frau hat mich tief beeindruckt und nun werde ich sie mit noch anderen Augen in meiner Umgebung sehen - 5 von 5 Sterne dafür!