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Veröffentlicht am 04.12.2021

Überraschendes Wiedersehen mit der Shipley Familie in Vermont

Was wir in uns sehen - Burlington University
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Von manchen Autoren bin ich so überzeugt, dass ich ihre neuen Bücher beginne ohne vorher den Klappentext zu lesen. Zu diesen Autoren gehört für mich auch Sarina Bowen. So habe ich die ersten Seiten von ...

Von manchen Autoren bin ich so überzeugt, dass ich ihre neuen Bücher beginne ohne vorher den Klappentext zu lesen. Zu diesen Autoren gehört für mich auch Sarina Bowen. So habe ich die ersten Seiten von „Was wir in uns sehen“ gelesen, ohne zu wissen, dass dies quasi eine Fortführung der True-North-Reihe ist. Dieses Buch handelt von Dylan Shipley, dem jüngsten Sohn der Shipley Familie. Das war für mich eine wundervolle Überraschung, vor allem als auch die anderen Charaktere immer wieder aufgetaucht sind. Die weibliche Hauptperson Chastity ist ebenfalls aus der anderen Reihe bekannt. Sie ist in einer Sekte aufgewachsen und nach einer aus dieser von den Nachbarn der Shipleys aufgenommen worden. Sowohl Dylan als auch Chastity hatten bis dato noch keine so große Rolle, sodass ihre Hintergrundgeschichte noch nicht bekannt war.

Dieser Roman spielt am College, sodass er eher für eine jüngere Leserschaft geeignet ist. Ich würde dieses Buch in den New Adult Bereich einordnen. Als Nachbarn sind Chastity und Dylan als beste Freunde aufgewachsen. Chastity ist sich allerdings schon lange sicher, dass sie nicht nur freundschaftliche Gefühle für Dylan hat. Für mich war dies eine wunderschöne Friends-to-Lover Geschichte. Der Zwiespalt gegebenenfalls eine Freundschaft wegen einer Beziehung zu gefährden, war hier so schön dargestellt. Dabei war für mich vor allem die Charakterentwicklung von Dylan plausibel. Zunächst wird er als Frauenheld dargestellt und ändert seine Ansichten auch nicht einfach von heute auf morgen.
Bei Dylan war für mich allerdings noch spannender zu erfahren, was er für seine Zukunft plant. Bei dem landwirtschaftlichen Familienbetrieb in Vermont wird immer davon ausgegangen, dass er dort ebenfalls eine Aufgabe übernehmen und damit für seinen Bruder arbeiten wird. Er ist sich allerdings nicht so sicher, ob das wirklich seine Zukunft sein soll.

Gekrönt wurde das Leseerlebnis von Sarina Bowens wundervollem Schreibstil. Sie schafft es wieder nicht nur die Emotionen und die Handlung, sondern vor allem auch den Alltag sowie die Atmosphäre sehr detailreich darzustellen. Das Leben in Vermont scheint so idyllisch zu sein, sodass ich gerne einmal dahin reisen würde.

Der nächste Teil „Was ich dir bedeute“ erscheint bereits im Dezember 2021 und wird von Dylans Zwillingsschwester Daphne und Dylans Mitbewohner Richie handeln. Beide Charaktere tauchen bereits häufiger in diesem Buch auf und ich muss sagen, dass ich sie bereits jetzt schon sympathisch finde und sie ein kleines bisschen in mein Herz geschlossen habe. Ich freue mich schon sehr auf ihre Geschichte.

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Ein amüsanter, historischer Liebesroman mit vielen Geheimnissen, Intrigen und Verstößen gegen die Etikette der gehobenen Gesellschaft

Wie man einen Lord gewinnt (Regency Romantics 1)
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Die meisten Liebesromane – egal ob zeitgenössisch oder historisch – enden eigentlich damit, dass zwei Charaktere die große Liebe finden und ein Paar werden. Bei diesem Buch ist es eigentlich genau umgekehrt. ...

Die meisten Liebesromane – egal ob zeitgenössisch oder historisch – enden eigentlich damit, dass zwei Charaktere die große Liebe finden und ein Paar werden. Bei diesem Buch ist es eigentlich genau umgekehrt. Violet und James begegnet sich während Violets erster Saison auf dem Heiratsmarkt. Es ist quasi Liebe auf den ersten Blick und James macht ihr bereits nach in ihrem ersten Gespräch einen Heiratsantrag. Was als eine Liebesheirat beginnt, sieht vier Jahre später leider ganz anders aus. Sie sprechen nach einem Streit kaum mehr miteinander und wollen sich nicht eingestehen, dass sie sich eigentlich noch lieben. Als James einen kleinen Unfall hat, wird Violet bewusst, dass sie daran etwas ändern muss und versucht James zu einem Gefühlsgeständnis zu bewegen.

Der Klappentext hat mich etwas an Bridgerton erinnert, was aber auch an nur daran liegen kann, dass die Geschichte in einer ähnlichen Zeit spielt. Tatsächlich hat mir dieses Buch um Welten besser gefallen als das Buch Bridgerton. Ganz besonders war, dass „Wie man einen Lord gewinnt“ mit so viel Witz geschrieben ist. Beim Hörbuch hören bin ich häufig spazieren gegangen und für meine Mitmenschen war schon verwirrend, dass ich so lächelnd durch die Gegend gelaufen bin beziehungsweise auch ein paar Mal laut auflachen musste. Das passiert mir sonst eigentlich nie. Die Beschreibungen waren einfach sehr originell und die Dialoge zwischen Violet und James waren super schlagfertig. Eine Dame in dieser Zeit hätte wohl nie so reden dürfen, aber ich mochte es.

Violet und James sind zudem als Charaktere schön ausgearbeitet. Es geht nicht nur um ihre Liebesgeschichte, sondern stellt beinahe ein komplettes Familiendrama dar. Die familiären Beziehungen stehen eindeutig auch mit im Vordergrund, da hätte ich beinahe eine psychologische Analyse drüber schrieben können. Durch diese Hintergrundinformationen war noch verständlicher, warum die beiden Hauptpersonen so handeln wie sie handeln. Da hilft es auch, dass die Geschichte aus beiden Sichten erzählt wird.

Die ungekürzte Geschichte wird von Oliver E. Schönfeld und Vanida Karun gesprochen. Die Sprecherstimmen kannte ich noch nicht vorher – oder ich habe sie nicht wiedererkannt – aber sie haben mir gut gefallen. Die Stimme von James war in meinen Augen noch ein kleines bisschen ausdrucksstärker als die von Violet, aber beide Stimmen haben mir gefallen und haben der Geschichte Leben eingehaucht. Ich konnte mir so die Atmosphäre gut vorstellen. Nicht nur die Handlung, die Charaktere und die angenehme Sprache haben die Geschichte zu einem tollen Hörerlebnis gemacht, sondern auch die Sprecher. Ich kann das Hörbuch nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 09.11.2021

Wundervolle Atmosphäre in Schweden und England, aber weniger weihnachtlich als gedacht

Zimtsternträume
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Zu den jährlichen Weihnachtsromanen gehören für mich auch immer die neuen Romane von Sue Moorcroft. „Winterzauberküsse“ und „Wunderkerzenzauber“ haben mich einfach verzaubert und in eine schöne, weihnachtliche ...

Zu den jährlichen Weihnachtsromanen gehören für mich auch immer die neuen Romane von Sue Moorcroft. „Winterzauberküsse“ und „Wunderkerzenzauber“ haben mich einfach verzaubert und in eine schöne, weihnachtliche Stimmung gebracht. Da stand es außer Frage, dass ich auch dieses Jahr gerne ihren neuen Roman lesen wollte. Dieses Jahr entführt die Autorin den Leser zum Teil nach Stockholm und auch in ein kleines Dorf in England. Es wird somit kalt, etwas regnerisch, aber vor allem auch sehr gemütlich.

Bei einem Weihnachtsroman erwarte ich eigentlich eine romantische, vielleicht auch etwas kitschige Liebesgeschichte. Die Geschichte sollte zur Weihnachtszeit spielen und einem in eine gemütliche, weihnachtliche Stimmung versetzen. Es sollte das perfekte Buch sein, mit dem man sich gerne mit einer heißen Tasse Kakao auf die Couch setzt. „Zimtsternträume“ vermittelt in jedem Fall eine gemütliche Atmosphäre und passt in die kalte Jahreszeit. Allerdings vermittelt der Roman weniger eine feierliche Stimmung. Das Buch wirkte deutlich düsterer als gedacht. Der Grund dafür sind die vielen Probleme der Hauptpersonen.

Wer sich auf einen lockerleichten Roman einstellt, der ist bei diesem Buch fehl am Platz. Es werden hier Essstörungen, Abhängigkeiten und Existenzängste thematisiert, sodass die Handlung deutlich tiefgründiger war als gedacht. Ich musste mich erst etwas daran gewöhnen, dass es doch nicht so rosarot war. Letztendlich mochte ich es, dass dieser Liebesroman so bodenständig und tiefgründig war. Dabei hat mir am besten gefallen, dass er sich nicht auf Stereotype beruft. Das fand ich sehr erfrischend und hat mich teilweise auch noch einmal über meine eigenen Vorurteile nachdenken lassen.

Besonders gut hat mir die Darstellung von Stockholm und den ganzen schwedischen Bräuchen gefallen. Ein paar davon kannte ich bereits wie das Lucia Fest, allerdings habe ich so auch noch etwas über die schwedische Kultur gelernt. Die Kombination beider Kulturen – der englischen und der schwedischen – war sehr gut. Auch wenn ich mich zunächst an die weniger weihnachtliche Geschichte gewöhnen musste, hat sie mir schlussendlich sehr gut gefallen. Ich mochte Hannah als Hauptperson sehr gerne.

Für Leser, die gerne einen kitschigen Weihnachtsroman lesen möchten, ist dieser Roman leider nichts. Wer jedoch gerne einen schönen, tiefgründigen Liebesroman in einem winterlichen Setting lesen möchte, der ist hier genau an der richtigen Adresse.

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Veröffentlicht am 30.10.2021

Turbulente Familienweihnacht in den schottischen Highlands

Das Fest der Weihnachtsschwestern
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Wahrscheinlich gibt es keine andere Jahreszeit, die durch so viele Traditionen geprägt ist, wie die Weihnachtszeit. Für mich bedeutet dies Adventskalender basteln, Plätzchen backen und ganz viele kitschige ...

Wahrscheinlich gibt es keine andere Jahreszeit, die durch so viele Traditionen geprägt ist, wie die Weihnachtszeit. Für mich bedeutet dies Adventskalender basteln, Plätzchen backen und ganz viele kitschige Weihnachtsromane lesen. Da ist auch jedes Jahr ein Roman von Sarah Morgan dabei, weil sie es eigentlich immer perfekt schafft die weihnachtliche Atmosphäre in ihren Geschichten einzufangen.

Mit ihrem Weihnachtsroman erzählt die Autorin dieses Jahr nicht nur die Geschichte einer Frau, sondern eigentlich direkt drei bezaubernde Geschichten. Ähnlich war es bereits in „Eine Weihnachtshochzeit im Schnee“. Auch hier wurde die Handlung aus mehreren Sichten erzählt und so auch mehrere Hintergrundgeschichten eingebaut. In „Das Fest der Weihnachtsschwestern“ geht es nun um eine Mutter, Gayle, die es in ihrem Leben nicht immer leicht hatte. Bei dem Versuch ihren zwei Töchtern, Elle und Samantha, ein gutes Leben zu ermöglichen, hat sie sich zu sehr auf ihren Beruf konzentriert und somit viel zu wenig Zeit für ihre Töchter gehabt. Dieses Weihnachten möchte sie versuchen wieder eine Beziehung zu ihren Töchtern, die mittlerweile eigene Leben führen und teilweise sogar eigene Familie haben, aufbauen.

Im Vordergrund dieses Romans steht eindeutig die Beziehung der Mutter zu den Töchtern. Es gibt zwar auch eine kleine Liebesgeschichte, aber die ist dieses Mal nicht das primäre Ziel der Erzählung. Durch das Familiendrama rückt auch die weihnachtliche Stimmung ein kleines bisschen in den Hintergrund, wobei dies die Beschreibungen der Highlands schon fast wieder wett machen. Ich konnte mir gut einen nächtlichen Schneespaziergang mit ungetrübtem Blick auf die Sterne oder eine Fahrt mit dem Rentierschlitten vorstellen.

Besonders hat mir hier der Charakter von Gayle gefallen. Zunächst wird sie als richtiger Drache vorgestellt und ich konnte erst einmal nur das Verhalten ihrer Töchter verstehen. Aber nach und nach bekommt der Leser immer mehr Informationen zu Gayles Vergangenheit und lernt sie besser zu verstehen. Ich musste mich schlussendlich fragen, ob ich in ihrer Situation nicht auch so gehandelt hätte. Es macht noch einmal deutlich, dass der aller schwierigste Job der Welt, der Job eines Elternteils ist. Egal wie viele Gedanken man sich macht, man wird rückblickend wohl nicht mehr alle Entscheidungen gut finden und häufig an sich Zweifeln. Da finde ich es beruhigend, dass auch die Mütter in Büchern nicht immer perfekt sind und genauso viele Fehler machen.

Auch wenn bei diesem Weihnachtsroman der Fokus etwas mehr auf den familiären Beziehungen und etwas weniger auf der Vorweihnachtszeit lag, hat mich dieses Buch schon etwas in Weihnachtsstimmung gebracht. Ich mochte die Atmosphäre in den schottischen Highlands und vor allem auch die Charakterdarstellung.

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Veröffentlicht am 23.10.2021

Ein wunderschöner Traum von New York

New York Dreams
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Spätestens durch die ganzen Hollywoodfilme und Serien hat New York etwas Magisches an sich und verspricht einen großen Traum von Freiheit wahr werden zu lassen. Für Emma bedeutet die Stadt definitiv Freiheit, ...

Spätestens durch die ganzen Hollywoodfilme und Serien hat New York etwas Magisches an sich und verspricht einen großen Traum von Freiheit wahr werden zu lassen. Für Emma bedeutet die Stadt definitiv Freiheit, da ihr weiteres Leben eigentlich vorgezeichnet ist. Nach ihrem Studium soll sie in Deutschland die Kanzlei ihres Vaters übernehmen. Bevor sie dort quasi ihr Erbe antritt, möchte sie einfach nur tun, wonach ihr ist, und New York in vollen Zügen genießen. Dafür hat sie sich mit ihrer neuen Freundin Isy eine Liste zusammengestellt.

Ich hatte das Vergnügen letztes Jahr selbst einmal in New York zu sein, auch wenn mein Aufenthalt dort deutlich kürzer als der von Emma war. Dennoch habe ich ein paar Eindrücke und eine grobe Idee von der Stadt bekommen. Ich finde, dass der Roman hier sehr gut die Stimmung und Atmosphäre aus New York widerspiegelt. Damit meine ich nicht die überteuerten Wohnungspreise und langen Warteschlangen, sondern das Gefühl, das man hat, wenn man auf einem Hochhausdach steht und die Skyline von Manhattan sieht, wenn man durch den Central Park läuft oder sich für eine Pause in einem New Yorker Café niederlässt. Diese Gefühle habe ich beim Lesen wieder durchlebt und fand daher den Ausflug nach New York besonders schön.

Ein weiteres Highlight in dem Roman waren die Charaktere. Emma, Isy und auch Emmas Mitbewohner Nick waren mir vom ersten Moment an sehr sympathisch und ich hätte mir wirklich vorstellen können, mit den dreien durch die Clubs zu ziehen. Ich mochte die Konstellation von ihnen und vor allem auch die amüsanten Unterhaltungen. Der lockerleichte Umgang hat so echt gewirkt, dass die Gespräche sowie die Figuren wie dem wahren Leben entsprungen sind. Faszinierend war auch, dass nicht unbedingt jeder Charakter sympathisch ist, aber dass ich dennoch alle Personen irgendwie verstehen konnte. So hat jeder Charakter seine Hintergrundgeschichte – ohne übertrieben dramatisch oder geheimnisvoll zu sein. Das hat mir ebenfalls sehr gut gefallen.

Etwas schade war lediglich, dass der Klappentext bereits sehr viel von der Handlung vorweggreift. Ich hätte mir hier gewünscht, dass er noch nicht so viel verrät, weil dann wäre ich eindeutig stärker überrascht worden und hätte die Wendungen nicht unbedingt kommen sehen. Aber so, habe ich auf jede kleine Andeutung gelauert und fand den Anfang ziemlich vorhersehbar. Da war es gut, dass das Buch so gut geschrieben ist und auch mit den fantastischen Charakteren überzeugen konnte.

Die Geschichte enthält einige winterliche Aktivitäten wie Schlittschuhlaufen am Rockefeller Center und, obwohl es keine Weihnachtsgeschichte ist, hat es mich irgendwie direkt auf die dunkle Jahreszeit vorbereitet. Für mich war es gerade eine ziemlich perfekte Lektüre. Passend ist da wohl auch, dass der zweite Teil, der dann Isy als Hauptfigur haben wird, im sonnigen Malibu spielt und im August nächsten Jahres erscheinen wird. Ich freue mich in jedem Fall schon auf ihre Geschichte.

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