Anders als erhofft
„Der Herzgräber“ ist nach zahlreichen Fantasy-Geschichten der erste Thriller von Jen Williams. Heather, eine gescheiterte Journalistin, kehrt nach dem Selbstmord ihrer Mutter nach Hause zurück, um zu ...
„Der Herzgräber“ ist nach zahlreichen Fantasy-Geschichten der erste Thriller von Jen Williams. Heather, eine gescheiterte Journalistin, kehrt nach dem Selbstmord ihrer Mutter nach Hause zurück, um zu ergründen warum sie den Freitod wählte. Als sie dann Briefe findet, die zeigen, dass ihre Mutter jahrzehntelang mit dem sadistischen Serienmörder Michael Reave korrespondiert hat, geht sie diesem Umstand auf den Grund, denn der Name dieses Mörders ist gerade wieder in den Nachrichten. Obwohl Reave seit Jahren im Gefängnis sitzt, kopiert anscheinend jemand seine Verbrechen. Schon bald steckt Heather tief in der Vergangenheit ihrer Mutter drin und deckt Ungeheuerliches auf.
Die Autorin entwirft hier eine Story, die durch die gruselige Atmosphäre und die mystischen Elemente der Grimm-Märchen punkten soll, es aber letztlich nicht wirklich schaffen die Spannung voll zu transportieren. Das liegt aus meiner Sicht auch an der Hauptfigur Heather selbst, die ein teils sehr fragwürdiges Verhalten an den Tag legt. Auch den anderen Figuren fehlt es an Tiefe und Glaubwürdigkeit. Das Buch lässt sich schnell und leicht lesen, wobei im Verlauf das Tempo und die Raffinesse für einen Thriller leider stetig abnehmen, und das Ende für meinen Geschmack zu abrupt und wenig ausführlich beschrieben ist.
Alles in allem hatte ich mir bei der Inhaltsangabe einen fesselnderen und aufregenderen Thriller erhofft. Es ist eine Geschichte, die meines Erachtens ihr Potenzial leider nicht voll ausgeschöpft hat. Eine Leseempfehlung spreche ich aber aus und vergebe 3 von 5 Sterne.