Nicht nur EIN Rätsel auf blauschwarzem Grund
Ein Rätsel auf blauschwarzem GrundEin Rätsel auf blauschwarzem Grund
Autor: Lars Mytting
Übersetzung aus dem Norwegischen: Hinrich Schmidt-Henkel
Verlag: Insel Verlag
Erschienen: 2021
Inhalt
Der zweite Teil „Ein Rätsel auf blauschwarzem ...
Ein Rätsel auf blauschwarzem Grund
Autor: Lars Mytting
Übersetzung aus dem Norwegischen: Hinrich Schmidt-Henkel
Verlag: Insel Verlag
Erschienen: 2021
Inhalt
Der zweite Teil „Ein Rätsel auf blauschwarzem Grund“ ist die Fortsetzung einer Trilogie, die mit „Die Glocke im See“ gestartet wurde. Die Geschichte spielt vorwiegend im norwegischen Gudbrandsdal in einem kleinen Ort in der Zeit von 1903 bis 1919. Jehans Hekne ist ein junger Mann, der als Pflegekind bei Häuslern aufgewachsen ist, nachdem seine Mutter bei der Geburt von Zwillingen gestorben war. Der zweite Zwilling, so heißt es, hat nicht überlebt. Jehans verdient sich als Rentierjäger etwas zum kargen Leben dazu, muss aber auch an den Onkel einen Frohn in Form von Rentierfleisch für die Benutzung der Häuslerstelle abgeben. Der Onkel knechtet alle seine Häusler und Jehans hat damit zunehmend zu kämpfen. Deshalb überlegt er, sein Leben ganz neu anzupacken. Wird ihm das gelingen?
Meine Meinung
Dem Autor Lars Mytting ist ein sprachlich sehr dichter, mitunter mystischer Roman gelungen, der mich in seinen Bann ziehen konnte. Die karge Schlichtheit der Umgebung und die ärmlichen Lebensbedingungen der Dorfbevölkerung wurden ebenso eindrücklich geschildert, wie der Aberglaube und die Sagen der Einwohner. Die ProtagonistInnen durchlaufen in der Geschichte eine starke Entwicklung und werden mit Tiefgang und Vielschichtigkeit charakterisiert. Bald schon hatte ich in der Kristine eine Lieblingsprotagonistin gefunden, die mich vor allem durch ihre, für die damalige Zeit, sehr emanzipierte Einstellung beeindruckte.
Lars Mytting lässt in seinen Roman viel Wissen über verschiedenste Bereiche der damaligen Lebensweise miteinfließen und das macht die Geschichte zusätzlich interessant. So habe ich unter anderem über die Beziehung Norwegens zu anderen Staaten, die Meierei, die Fliegerei und die Gewinnung von elektrischer Energie zur Zeit des frühen 20. Jahrhunderts allerhand Interessantes erfahren.
Mit dem Einstieg in den Roman hatte ich allerdings ein wenig zu kämpfen, da ich den ersten Teil der Trilogie noch nicht gelesen hatte. Durch Regresse wurden zwar im Verlauf des Romans meine Wissenslücken gefüllt, doch das dauerte natürlich etwas, bis ich dadurch sämtliche Anspielungen und Fortsetzungen verstand. Ich würde daher als Einstieg zum Lesen des ersten Teiles raten.
Fazit
Wer einen spannend aufgebauten, etwas mystischen Roman aus dem Norwegen des frühen 20. Jahrhunderts sucht, dem sei „Ein Rätsel auf blauschwarzem Grund“ nach der Lektüre des Einstiegsromans „Die Glocke im See“ wärmstens empfohlen. Ein wahrer Lesegenuss!