Schaffenskrise

Seine Schaffenskrise ist mein Lesevergnügen!

Autorin: Simone Trojahn
Verlag: Redrum
Seiten: 248
ISBN: 9783959575065


Seine Opfer sind einsam und verzweifelt. Für den nächsten Schuss oder einen warmen Schlafplatz würden sie alles tun. Wer soll diesen Bodensatz der Gesellschaft vermissen oder gar nach ihnen suchen? New Yorks Obdachlose sind die perfekte Beute für einen Serientäter wie Casey Donald. Seit Jahren feilt er an immer grausameren Methoden, mit denen er seine Opfer zu Tode bringt. Sein perfider Einfallsreichtum sprengt die Grenzen der menschlichen Vorstellungskraft. Caseys eigens zu diesem Zweck umgebautes Elternhaus eignet sich perfekt für diese Folterarien. Der Psychopath könnte auf Mörderwolke sieben schweben, wäre da nicht dieser plötzliche Mangel an Euphorie. Wo ist das frühere Hochgefühl geblieben? Was würdest du tun, wenn dein liebstes Hobby auf einmal langweilig wird?

Meine Art zu Morden, ist simple erklärt: Ich schnappe mir den Abschaum der Gesellschaft von der Straße und habe meinen Spaß. Sie nennen mich einen Psychopathen, ich nenne mich Casey. Jedoch scheint mein Mörderherz immer schwächer zu schlagen, denn weder das Flehen meiner Opfer, noch deren Schmerzensschreie können mich noch auf Tour bringen. Meine Euphorie geht wandern und schleudert mich in eine Schaffenskrise. Ich brauche eine Veränderung. Eine Veränderung ist nicht mit einer Drehung umgesetzt und erfordert Zeit. Insbesondere, wenn man nicht weiß, was man genau verändern muss, um die Freude an seinem Hobby neu zu entdecken.

Ich bin ein sehr großer Fan von Simone Trojahn und ihr Schreibstil ist auch diesmal fesselnd, jedoch fehlt mir in diesem Buch die Tiefe. Ich kann Caseys Werdegang nicht nachvollziehen, obwohl es Flashbacks in Form von Tagebucheinträgen gibt. Man sieht viel von seinen Tate und nur wenig über die Beweggründe. Stumpfes Morden, fällt mir dazu als erstes ein. Leider hat genau das meine Euphorie beim Lesen etwas gedrückt, so dass ich (glaube ich zum ersten Mal bei ihren Werken) nur vier von fünf Bluttropfen vergeben kann. Vielleicht ist es ja gewollt und Casey ist einfach nur ein Sadist, jedoch hätte ich mich dann über eine kleine Bemerkung dieserseits gefreut, damit der Protagonist authentisch bleibt. Das Ende hat mir diesmal ebenfalls nicht zugesagt, was jedoch Geschmacksache ist und daher nicht bemängelt werden kann.

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