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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2023

Im Titel steckt das Wort "Licht" ... zu unrecht? Ich weiß es nicht!

Lightlark 1: Lightlark
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Kurzmeinung:
Abbruch bei 06:34 Stunden; eine Idee, die ich schon oft gelesen und gehört habe - nur in schlecht! Probieren geht über studieren.


Klappentext:
Isla Crown ist die junge Herrscherin über ...

Kurzmeinung:
Abbruch bei 06:34 Stunden; eine Idee, die ich schon oft gelesen und gehört habe - nur in schlecht! Probieren geht über studieren.


Klappentext:
Isla Crown ist die junge Herrscherin über das Wildfolk, ein Volk atemberaubend schöner Verführer. Doch ein jahrhundertealter Fluch hat sie dazu verdammt, jeden, in den sie sich verliebt, zu töten. Isla ist entschlossen, diesem grausamen Schicksal ein Ende zu bereiten, und reist dafür in das Königreich Lightlark. Dort wird alle hundert Jahre das Centennial ausgetragen – ein Wettkampf zwischen den sechs Herrschern, deren Reiche unter dem Bann leiden. Die Prophezeiung besagt: Einer von ihnen muss sterben, damit der Fluch endgültig gebrochen wird. Ein tödliches Spiel beginnt …

Um zu überleben, muss Isla lügen, betrügen – und entscheiden, ob sie ihrem geheimnisvollen Mitstreiter Grim und ihren Gefühlen für ihn tatsächlich trauen kann.

Autorin:
Alex Aster studierte an der University of Pennsylvania Englisch mit dem Schwerpunkt Creative Writing. Nachdem sie in den USA bereits mehrere Bücher für junge Leser herausbrachte, erobert sie nun mit dem Reihenauftakt ›Lightlark‹ den deutschen Buchmarkt. Alex Aster hat auf Instagram (@alexaster) und TikTok (@alex.aster) eine riesige Fangemeinde und gehört zu den reichweitenstärksten Autor/innen auf TikTok. Sie lebt in New York.

Übersetzerin:
Michaela Kolodziejcok studierte Sprachwissenschaften, Amerikanistik und Publizistik, bevor sie nach Auslandsaufhalten in den USA, England und Belgien mehrere Jahre als Lektorin in einem Kinder- und Jugendbuchverlag arbeitete. Heute lebt sie als freie Übersetzerin und Lektorin in Berlin.

Sprecherin:
Nina Reithmeier (geboren am 20. Juni 1981 in Kempten (Allgäu)) ist eine deutsche Schauspielerin, Sängerin, Hörbuchsprecherin und Hörspielsprecherin.


Bewertung:
Das Cover ist überhaupt nicht mein Fall. Ein Herz mit Blumen und das Gold dabei ... spricht mich nicht an.

Die Geschichte wird durch eine Über-Ich-Erzählung zu Isla und Grim erzählt. Die Sprecherin spricht aber beide Sichtweisen gleich, ich konnte das im Kopf nicht personell unterscheiden. Eine Ich-Erzählung der beiden Personen wäre hier viel besser und würde Gefühle transportieren. Was mich irritiert hat, war, dass es wohl keine Personenerzählung ist, sondern eine generelle Erzählung, auch über Orte und Gefühle und Gegebenheiten. Die ersten Kapitel sind mit den beiden deklariert, dann folgen aber plötzlich Orte, Gefühle und Gegebenheiten wie Sturm und Angst als Überschriften. Den Sinn verstehe ich nicht, das passt alles nicht zusammen, da es ja um beide mitunter geht, wieso also zu Beginn ihre Namen als Überschrift setzen? Sehr verwirrend.

Der Verlauf konnte mich gar nicht mitreißen, die Charaktere berührten mich kein bisschen. Die Geschichte selbst ist für mich nicht ganz entwirrend und zu komplex. Das hatte ich auch befürchtet, daher sträubte ich mich zunächst, das Hörbuch zu hören. Aber ich versuche immer offen zu bleiben, um neues zu entdecken und vielleicht auch die eine oder andere Überraschung zu erleben. Diese Wettkämpfe haben mich gelangweilt, wenn ich so offen schreiben darf.

Die Sprecherin spricht zwar gut, aber mit ein wenig mehr Ausdruck hätte sie vielleicht den Verlauf spannend und die Charaktere gefühlsbetont rüberbringen können.


Fazit:
Eine schon oft niedergeschriebene Idee, die die Autorin aber spannungsreich hätte gestalten können. Mir scheint, sie hat keinen eigenen Stil und versucht hier, dem Mainstream zu folgen, wie das viele Autorinnen tun - selbst diejenigen, die zuvor eindrucksvolle Werke veröffentlicht haben. Weder Verlauf noch Charaktere konnten mich packen und für sich einnehmen. Abbruch nach 6 Stunden und 34 Minuten.


SPRECHERIN ⭐⭐⭐⭐


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.01.2023

Wohl ein typisch langweiliger Winkelmann ...

Amissa. Die Überlebenden
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Kurzmeinung:
Abbruch nach 01:41 Stunden; leider als Packung nicht hörenswert - weder Sprecher noch Verlauf konnten mich mitreißen.
Wohl ein typisch langweiliger Winkelmann ...


Klappentext:
Der Kampf ...

Kurzmeinung:
Abbruch nach 01:41 Stunden; leider als Packung nicht hörenswert - weder Sprecher noch Verlauf konnten mich mitreißen.
Wohl ein typisch langweiliger Winkelmann ...


Klappentext:
Der Kampf gegen das organisierte Verbrechen fordert Opfer, auch von Privatermittlerin Rica Kantzius. Sie muss die Urne ihres Mannes Jan zu Grabe tragen und zerbricht fast an ihrem Schmerz. Der Wunsch nach Rache und Gerechtigkeit hält sie jedoch aufrecht. Gerechtigkeit für die überlebenden Frauen und Mädchen, die von Menschenhändlern monatelang in einem unterirdischen System gefangen gehalten wurden. Rache für das, was man ihr angetan hat. Niemals dürfen die Verbrecher ungestraft davonkommen. Doch es fehlen Beweise, und die Hintermänner versuchen alles, um ihre Spuren zu verwischen, schrecken dabei auch vor Mord nicht zurück. Um sich und ihre Mitstreiter zu schätzen und die mafiösen Machenschaften hinter Amissa – eine nach vermissten Personen suchende Organisation – zu enttarnen, entwickelt Rica einen finalen und extrem riskanten Plan.

Autor:
Winkelmanns Alter Ego: Hinter dem Pseudonym Frank Kodiak verbirgt sich der erfolgreiche deutsche Autor Andreas Winkelmann, der unter rowohlt schon etliche Bücher im Genre Krimi und Thriller veröffentlicht hat. Schon früh entwickelte er eine Leidenschaft für spannende, unheimliche Geschichten und fand Inspiration in den Büchern von Stephen King.

Bevor er sein erstes Buch veröffentlichte, arbeitete er nach dem Studium der Sportwissenschaften zunächst jedoch als Soldat, Sportlehrer, Taxifahrer, Versicherungsfachmann und freier Redakteur. Mit "Das Haus der Mädchen" stand er monatelang unter den Top 10 der Spiegel-Bestsellerliste, "Die Lieferung" erreichte Platz 1.

Mit seiner Familie lebt er in der Nähe von Bremen.


Sprecher:
Charles Rettinghaus, geboren 1962, wurde bekannt, als er LeVar Burton (Geordi La Forge) in "Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert" synchronisierte. Darüber hinaus sprach er zum Beispiel Victor Williams als Deacon Palmer in der Serie "King of Queens" und lieh Stars wie Billy Zane, Jean-Claude Van Damme und Robert Downey Jr. eine deutsche Stimme. Auch in vielen Werbespots ist er zu hören.


Bewertung:
Das Cover gefällt mir und es passt auch zu Titel und Geschichte, allerdings nicht zu den anderen Bänden. Hier fällt das Cover komplett aus dem Rahmen, was Coperate Identity angeht.

Der Klappentext hat mich sehr angesprochen, weil das Thema Menschenhandel viel zu wenig Beachtung in allerlei Medien erhält. Aber da es Band 3 ist, musste ich erstmal herausfinden, ob die unabhängig voneinander lesbar/hörbar sind. Allerdings habe ich sehr lange gebraucht, um zu erfahren, ob man die Vorbände lesen/hören muss. Das ist auf keiner Produktseite etlicher Webseiten zu lesen. Die Geschichte mag an sich unabhängig lesbar/hörbar von den Vorbänden sein, allerdings ist sie nicht gänzlich frei von ihnen. Die Charakter- und Situationsentwicklungen der Ermittler. Das macht sich natürlich beim Lesen/Hören bemerkbar.

Was ich immer angebe, wenn ich es sehe, ist der unsinnige Vermerk auf dem Cover: "Bestsellerautor Andreas Winkelmann schreibt als Frank Kodiak". Ein Pseudonym sollte auch als solches behandelt werden - und nicht als PR-Masche. Total sinnlos, wenn doch der echte Autorenname beisteht. Was soll der Quatsch? Diesmal hat eine andere Leserin das mal mit aufgeführt, sonst bin ich immer die Einzige, die das bescheuert findet.

Zu den Charakteren kann ich nichts schreiben, ich konnte sie gedanklich und gefühlsmäßig nicht einfangen. Der Anfang ist für mich bereits furchtbar langweilig und zäh - was auch an dem Sprecher liegt. Dieser war leider nicht mein Fall. Er war nicht miserabel, aber für mich auch kein Sprecher, den ich stundenlang durchweg anhören kann. Dadurch fiel es mir zusätzlich schwer, weiterzuhören.


Fazit:
Alles negative kam hier zusammen, sodass ich nach 1 Stunde und 41 Minuten abbrechen musste. Ob es als Buch besser wäre? Ich denke nicht, da nicht nur der Sprecher nicht überzeugen kann. Schade, ich bin enttäuscht. Und wieder nicht: Denn die Geschichten von Herrn Winkelmann haben mich bisher nie mitreißen können.


SPRECHER ⭐⭐⭐

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.11.2022

Kein Aufklärungsbuch, sondern ein gefährliches Verzerrungsbuch!

Kaputte Wörter?
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Kurzmeinung:
Endlich fertig gelesen! Ein sehr anstrengendes und aufregerisches Werk! Kein Sach-Duden, sondern durchweg ein Meinungs-Sachbuch des Autors!


Klappentext:
Matthias Heine behandelt unterhaltsam ...

Kurzmeinung:
Endlich fertig gelesen! Ein sehr anstrengendes und aufregerisches Werk! Kein Sach-Duden, sondern durchweg ein Meinungs-Sachbuch des Autors!


Klappentext:
Matthias Heine behandelt unterhaltsam und wissenschaftlich fundiert über 80 Wörter, die heute als diskriminierend, problematisch und gestrig bezeichnet werden oder im Verdacht stehen, es zu sein. Die Wörter reichen von behindert über Eskimo, Flüchtling bis Weißrussland und sogar Milch und bester Freund.

All diese Wörter sind auf die eine oder andere Art kaputt. Manche funktionieren gar nicht mehr, andere kann man mit Vorsicht noch verwenden. Heine erklärt die Geschichte der Wörter und der Diskussionen um sie, warum sie so heikel sind und wie und wann man sie vermeiden sollte. So leistet das Buch einen wichtigen Beitrag zu der aufgeheizten Debatte um den Sprachgebrauch. Wer es gelesen hat, kann eine fundiertere Meinung entwickeln und erhält Sicherheit bei der eigenen Ausdrucksweise.


Autor:
Matthias Heine, 1961 in Kassel geboren, hat in Braunschweig Germanistik und Geschichte studiert. Seit 1992 ist er Journalist in Berlin, hat u. a. für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, taz, BZ, den Cicero, Neon und Theater heute geschrieben. Seit 2010 ist er Kulturredakteur der Welt. Er hat bereits mehrere Bücher zum Thema Deutsche Sprache veröffentlicht.


Bewertung:
Das Cover wirkt altmodisch, was hervorragend zum Thema passt. Da ich selbst spontan gerne Wörter erfinde, hat mich das Buch gelockt. Es ist vorher schon klar, dass dieses Thema "Sprachgebrauch" ein schwieriges in Deutschland ist, viel zu sehr emotional (beidseitig) aufgeladen. Andere Länder gehen damit pragmatischer und demokratischer um. Oft ist es eher so, dass ein Teil der Gesellschaft auf das Alte mit Diffamierungsverhalten der Gegenseite beharrt, und ein anderer Teil gefühlt fast jedes Wort infrage stellt. Und die dazwischen wollen einfach eine offene Diskussion, die überfällig ist. All das ist sehr präsent gewesen, bevor ich das Buch in den Händen hielt.

Bevor ich weiterschreibe muss ich zum Verständnis dieser Rezension anmerken, dass nicht nur das Thema und sein Inhalt zu kritisieren ist, sondern auch seine Machart und sein extremer Meinungsinput des Autors. Es ist eben kein gewöhnlicher Duden in Sachbuchform, sondern ein Meinungsbuch des Autors mit Sachinhalten. Und da ich viel dazu zu berichten habe, ist diese Rezension auch etwas länger als sonst (naja, als oft). Dafür ist eine Rezension schließlich da, oder? Meine reflektierten Gedanken zum Werk erläutern zu können. Und bei diesem Werk gibt es für mich viel zu erläutern.



Zuerst sah ich eine Leserunde zu einem Duden kritisch. Was soll man da austauschen? Schnell wurde aber klar, dass dieser Duden ganz anders als die gängigen Duden ist. Es sind keine Wörter untereinander aufgelistet, woneben eine Erläuterung folgt. Das Buch führt eine kleine Auswahl an Wörtern auf, die umstritten sein sollen. Ja, sollen, weil einige Wörter willkürlich ausgesucht wirken. Diese sind eher in anderen Ländern strittig, sodass sie bei uns in Deutschland noch gar keine öffentliche Aufmerksamkeit genießen. Dann wiederum gibt es Wörter, die mir fehlten, die ich interessant finde auseinanderzunehmen. Zwei davon:

Schlampe: Galt früher als unordentlich. Dazu sagen wir heute sowas wie "Dreckssau". Für Schlampe heute galt früher das Wort "Hure".

Spastisch/Spastiken: Wird fast nur noch als Beleidigung und nicht als Bezeichnung der Erkrankung genutzt.

ungebildet/nicht gebildet: Ein Fakt, der heute fast nur noch als Beleidigung aufgefasst wird. Wie Allein-stehend oder Allein-erziehend.

Ich führe sie deshalb auf, weil sie sehr offensichtlich zum Thema passen und dennoch nicht im Buch stehen. Jedes der Wörter ist unterschiedlich lang erläutert und kritisiert. Jedes Wort oder Doppelwort hat vier Teile:

Ursprung

Gebrauch

Kritik

Einschätzung


Der "Ursprung" zeigt die Herkunft des Wortes. Der "Gebrauch", wie es verwendet wird. Die "Kritik" führt auf, was am Wort fehlerhaft oder gar falsch in der Benutzung ist. Und in der Einschätzung bringt der Autor seine Meinung zum Ganzen auf Papier. Das Problem ist, dass diese Einteilungen nicht strikt sind, sondern der Autor schon im Bereich "Gebrauch" seine eigene Meinung zum Besten gibt. Dasselbe gilt im Bereich "Kritik". Richtig verstanden, da braucht es auch keinen Meinungsbereich wie der "Einschätzung", da des Autors Meinung überall durchtränkt ist. Und diese Art Zusammenstellung des Buches beginnt schon in der Einleitung, die fast durchgehend die Meinung des Autors ist und keine neutrale Übersicht über das Buchthema, wie es das sein sollte. Zudem stellt der Autor selbst schon dort seine Intension (der Grund, das Buch zu verfassen) zum Buch infrage:

"Ich gehe von der Grundüberzeugung aus, dass keine Regierung, keine Behörde, und erst recht keine Minderheiten den 200 Millionen Deutschsprechern vorzuschreiben haben, welche Wörter sie gebrauchen dürfen. Auch dann nicht, wenn solche Minderheiten sich von Wörtern betroffen oder diskriminiert fühlen." (Seite 11)

Da stelle nicht nur ich, auch einige meiner Lesekumpaninnen, die Frage, mit welcher Intension er das Buch überhaupt erfasst hat?! Was soll das Ganze dann, wenn er es sowieso für ein Unding hält, die Sprache jemals zu ändern.

Als Information in der Leserunde steht unter anderem: Wer sich sicher und souverän in diesem sprachlichen Dschungel bewegen möchte, sollte "Kaputte Wörter?" von Matthias Heine lesen. = Dem widerspreche ich vehement! Ich möchte zunächst ein paar Beispiele direkt aus der Einleitung aufführen, um meine Kritiken besser darzustellen.


S. 7: Verstörend daran ist allerdings der schrille Ton, mit dem Aktivisten häufig das Recht fordern, Fragen des Wortgebrauchs ausschließlich und endgültig in ihrem Sinne zu entscheiden, statt mit offenen demokratischen Diskussionen für eine Veränderung zu werben.

Das stimmt so nicht, das ist ebenfalls pauschal geurteilt, das er anderen vorwirft. Es gibt genauso viele Menschen, die sich deren Ansichten gar nicht anhören und das Vorhandene gar nicht infrage stellen wollen, und das dann total diffamieren und ins Lächerliche ziehen.



S. 8: Noch weiter wird der Erregungszirkel dann dadurch, dass Sprachkritiker die missglückte Sendung nachträglich begutachten und Medien über den Shitstorm berichten – was selbst dem unwilligsten Diskursteilnehmer jede Chance nimmt, solche Banalitäten komplett zu ignorieren.

Banalitäten? Die Aufregung um bestimmte Wörter, die Menschen zu Nichtmenschen oder geringschätzende Menschen degradieren ist nicht banal!



S. 12: Kein verantwortungsbewusster Mensch wirft heute ein jahrzehntealtes Fahrrad oder einen Plattenspieler weg, wenn sie kaputtgehen. Mit einem ähnlichen Blick sollten auch jahrhundertealte Wörter auf ihre Reparaturfähigkeit zumindest geprüft werden.

Da sehe ich auch so, allerdings sind manche Wörter nicht reperaturfähig, so wie manches altes Zeug. Diese müssen weg! Ein verantwortungsbewusster Mensch hebt auch nicht alles alte auf wie ein Messie, der Angst hat, loszulassen. Diese Seite der Münze lässt der Autor völlig aus!



Der Autor schreibt, die Wörter hier galten früher als neutral. Das bestreite ich. Neutral ist wohl kaum eines der Wörter, sie hatten nur eine andere Bedeutung und/oder wurden zweckentfremdet. Das zeigt er schon mit dem ersten Wort "Abtreibung", und das zieht sich fort.

Der Autor bedient sich selbst einer abwertenden Sprache in der Einleitung. Es fiel mir sehr schwer, weiterzulesen. Er schreibt, niemand habe das Recht, Menschen vorzuschreiben, wie sie zu sprechen haben, egal wie diskriminierend sich manche fühlen. Ich weiß nicht, was ich dazu noch schreiben soll - mir verging die Freude an dem Buch. Erstmal hat uns doch jemand vorgeschrieben, wie wir zu sprechen haben. Die Sprache, die wir jetzt haben ist ja wohl kaum vom Himmel gefallen, oder? Wir sind an diese gewöhnt und wollen nichts daran ändern - das ist etwas ganz anderes! Weiter ist es so, dass Sprache sich im Laufe der Menschheit immer geändert hat, so wie auch die Gegebenheiten ihrer jeweiligen Zeit. Würde es nach dem Autor und vielen anderen gehen, würden wir immer nur die eine Sprache haben, die wir gerade haben - was logischerweise nur eine Gegebenheit, eine Zeit mit sich zieht. Man muss den Gedanken auch mal zuende denken. Man kann keine Sprachänderungssperre verlangen, während die Zeit/Epoche sich ständig weiterentwickelt. Ansonsten muss man sich in Fantasieromanen verstecken. An so einem Unsinn merkt man, dass es bloß um persönlichen Machterhalt - Status Quo - geht.

Er argumentiert zu den jeweiligen Wort-Diskussionen oft falsch bzw. er nimmt Beispiele, die nicht zur Sachlage passen, um seine unbedingte Rettung zu rechtfertigen, weil er selbst der Ansicht ist, sie dürfen auf gar keinen Fall rausgenommen oder abgeändert werden und ein dadurch falsches Bild zu vermitteln. Es wirkt auf jeden Fall gewollt, da er das durch das Buch zieht. Er argumentiert nicht nur mit falschen Beispielen, die nicht mit der jeweiligen Situation passen (z.B. Familienmord zur Diskussion um Ehrenmord), sondern argumentiert schlicht nach dem Motto "So war es schon immer und so soll es auch immer sein!" (z.B. Wörter x und x sind umständlicher zu sprechen als die in Kritik geratenen Wörter). Und deshalb - wegen eigener persönlichen Verbohrtheit, des Trotzes und der Fantasielosigkeit von Bezeichnungsfindung - darf sich aus der Sicht des Autors nichts ändern. Nicht zuletzt die Anmaßung einiger Menschen anderen Menschen zu sagen, wie sie zu sprechen haben. Da gebe ich nur zwei Dinge kurz und knapp zu Bedenken: 1. Wer lehrte uns den Sprachgebrauch, den wir jetzt haben? Woher kommt das? Von den Göttern sicher nicht! 2. Dann zieht auf eine einsame Insel, dann könnt ihr sprechen, wie ihr wollt! Wenn ihr aber mit einer Gemeinschaft leben wollt, dann habt ihr die gemeinschaftliche Pflicht, aufeinander acht zu geben - geistig, seelisch, körperlich.

Der Autor scheint einen sehr patriarchaten Blick auf die Welt zu haben, nicht nur in Bezug auf Frauen. Es bloß auf "alter, weißer Mann" zu beschränken, finde ich aus mehreren Gründen unpassend, darunter auch, dass ich nicht weiß, ob dies beim Autor zutrifft. Was ich weiß ist, dass er sich große Mühe gibt, wie einer rüberzukommen.



Eine Leserin hat geschrieben, dass sie dem Autor zustimme, dass niemand das Recht hat, uns vorzuschreiben, wie wir zu sprechen haben. (Das hört man auch von vielen anderen Menschen.) Daraufhin fragte ich sie, wieso sie das Buch dann lese, das passe nicht zusammen. Sie antwortet, es sei aus Spaß am Lesen. Das Einzige, das ich dem entgegen könnte ist, dass es genug Bücher zum Spaßlesen gibt und dieses hier Diskussionen um den Sprachgebrauch aufzeigt und dazu anregt, mitzudiskutieren. Dass das Konzept des Buches durch die Meinungsmache des Autors verfälscht wird und für den Autor auch unlogisch ist, da er wie die Leserin keinen Grund für Diskussionen zum Sprachgebrauch sieht, ist eine ganz andere Sache. Ich persönlich habe noch nie ein Konzept eines Autors/einer Autorin vor mir gehabt, dass das Gegenteil von dem ist, was er/er denkt und will. Völlig irritierend und fragwürdig. Da ergibt die Theorie einer anderen Leserin eher Sinn; dass das Buch dazu dient, die Meinung des Autors zu verfestigen und damit beizutragen, diese Diskussionen einzudämmen bzw. bestimmte Wörter zu behalten, indem er seine starre Meinung in die Öffentlichkeit bringt. Dazu passt auch seine suggestive und populistisch-polarisierende Art, dies zu tun.



Die Haltung "Ich habe das schon immer so gesagt, ich lasse mir das nicht wegnehmen - egal, welche Argumente dafür sprechen" kommt aber doch sehr deutlich wieder. Hin und wieder sagt er das auch in etwas anderer Weise. Und dann gibt er bei einigen Wörtern an, dass Menschen, die ihren Sprachgebrauch nicht ändern starrsinnig, eine rechte Gesinnung haben ... all das, was er auch rüberbringt auf mich. Das lässt sich einfach nicht zusammenbringen.

Es ist eben kein Meinungsbuch, sondern ein Sachduden. Daher finde ich die Art des Autors hier völlig unangebracht! Gegen seine Meinung in dem Buch habe ich ja nichts, aber bei so einem Werk darf es nicht davon durchtränkt werden, sondern nur hin und wieder als Signatur des Autors sichtbar sein, sodass es keine Meinungsmache und der Leser damit nicht überfallen wird - und kaum Raum hat, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen.

Ja, einige Wörter sind Kindheitserinnerungen, aber deshalb dürfen die nicht infrage gestellt werden? Was für uns schöne Erinnerungen sind, sind es für andere nicht. Auch bei Kindheitserinnerungen darf hinterfragt werden, ob sie heute noch genauso im Wortgebrauch gelten sollten. Denn was gerne vergessen wird; es war ja auch eine andere Zeit, wir sind anders mit Menschen umgegangen, Diskriminierung war nicht Infrage gestellt. Indem wir uns der Reflektion dieser zeit verweigern, verweigern wir auch Gleichgerechtigkeit. der Spruch "Ich habe das immer schon so gemacht/gesagt!" ist ein Totschlagargument, dass keine Veränderung zulassen will. Nur weil wir etwas immer so gemacht/gesagt haben, muss das so bleiben? In einer Zeit, die sich ebenfalls ändert wie wir Menschen?

Wer also glaubt, die Wörter wurden ohne Sinn und Verstand erfunden, sollte sich geschichtlich mit Wissen aufrüsten. Wörter zeigen, machen deutlich, wie wir eine Sache sehen.



Einerseits wirkt der Autor total verbohrt, andererseits erklärt er bei einigen Wörtern ausführlich Hintergründe und Kritiken - was ihn wiederum zum Teil offen wirken lässt, auch Diskussionen zu Änderungen zuzulassen. Entweder ist er ein zutiefst gespaltener Mensch oder er bringt sein Anliegen miserabel rüber. Ich musste mich echt anstrengen, überhaupt die Einleitung zuende zu lesen, bei so viel Fremdenfeindlichkeit - bezogen auf Veränderungen, die auch in vielen Punkten nötig sind, da wir in einer anderen Zeit leben.

Sehr positiv möchte ich anmerken, dass der Autor sehr intensiv recherchiert hat, auch wenn seine eigene Meinung das oft überdeckt. Viele Quellen haben mein Interesse geweckt, denen ich auch nach Abschluß des Buches nachgehen möchte. Andererseits gibt es viele Wörter, bei denen die Recherche fehlt. Es fehlt die eindeutige Kritik zu dem jeweiligen Wort, sodass ich bei einigen die Kritik nicht nachvollziehen kann. Mir fehlen Informationen, um mir ein Urteil erlauben zu können. Schade ist, dass der Autor seine Meinung bei vielen Wörtern höher setzt als die der betroffenen Gruppen selbst. Bei einigen Wörtern fehlt deren Kritik völlig, sodass die Diskussion in dem Buch oberflächig über deren Köpfe hinweg geht. Mich interessiert die Meinung der Völker/Gruppen, die das betrifft mehr als die Meinung des Autors. Auch hier wieder ein Beispiel, dass das Buch mehr Meinungsmache vom Autor als ein unabhängiges Sachbuch ist.

Es steckt viel Input wegen der Recherche drin, aber der Autor hätte es auch etwas verständlicher umschreiben können. Einige meiner Lesekumpaninnen und auch ich selbst konnten manchem schwer folgen. Neben den fehlenden oder verzerrten Beispielen kommt hier auch eine etwas komplexe Schreibweise des Autors zu Tage. Das erforderte zusätzliche Anstrengungen, den Inhalt zu verstehen. Die Quellenangaben sind manches Mal unverständlich bzw. die Abkürzungen dazu. Einige Quellen an sich finde ich sehr interessant und für mich lohnt es sich, diesen selbst nachzugehen. Auch wenn manches wirklich absurd in seiner Diskussion um bestimmte Wörter ist (Beispiel Satzzeichen Punkt), die Hintergründe über viele Wörter habe ich dennoch mitgenommen.



Fazit:
Man muss nicht aus allen Wörtern, die wir nicht ändern wollen, so einen Status Quo-Aufreger machen. Mehr Akzeptanz für Belange anderer, die es etwas angeht, würde uns den ganzen Sprachwahnsinn, der damit einhergeht ersparen.

Gerade wenn man so ein Buch schreibt, das derart polarisiert, mit all den polarisierenden Wörtern, muss man sich einen freien Blick behalten. Er gibt ja seine Meinung bei der Rubrik "Einschätzung" wieder. Das widerspricht also dem Argument, dass es fast unmöglich sei, so ein Buch zu schreiben und neutral zu sein. Denn wenn er die Chance hat, seine eigene Meinung kundzutun, muss und sollte er nicht alles damit überziehen. Und eine Einleitung dient dazu, einen ins Buch zu geleiten, wie eine Art Vorschau. Wenn ich - wie hier - kaum Offenheit für alle Argumente, fast nur meiner eigenen habe, dann ist das eine große Befangenheit und der Autor ist nicht Imstande wirklich frei berichten und aufklären zu können.



Bei Diskriminierungs-Diskussionen (auf Wörter bezogen) sollte es wirklich nur um Wörter gehen, die bewusst und unbewusst benutzt werden, um Menschen auszugrenzen und zu beleidigen. Dabei muss man die geschichtlichen Hintergründe der Wörter im Blick haben. Wie bei Befürwortern müssen auch bei Kritikern Fakten und Logik walten. Jeder hat eine eigene Meinung, aber wir brauchen bei Kategorisierungen ja immer grundlegende Leidfäden, Regeln, auf die wir uns beziehen zu urteilen. Das ist bei allem so, auch bei solchen Belangen.

Alle Wörter haben zu Beginn einen eigenen Hintergrund und fast alle Wörter (Ausnahmen gibt es ja immer und überall) hatten ursprünglich eine andere Bedeutung, als wir sie jetzt kennen. Sie haben sich aufgrund voranschreitender Epochen und Reflexionen der Menschen in ihrer Bedeutung und Benutzung entwickelt. Wieso sollen sie jetzt plötzlich genauso stehen bleiben, wie sie sind? Nur weil wir keine Lust und/oder Einsicht haben, dass sie sich weiterentwickeln müssen? Wenn wir wirklich ehrlich darüber nachdenken - fernab unseres Egos - werden wir zur Einsicht gelangen, dass wir nicht das Recht haben, diese für uns Menschen natürliche Sprachentwicklung aufzuhalten.

Wie der Autor wirklich drauf ist, wissen wir ja nicht. Wir Leser/innen können nur das aufzeigen, was der Autor niederschreibt und auch wie er es tut und wie er damit rüberkommt. Aber wenn jemand so offensichtlich seine Meinung auf allen Ebenen durchdrückt, in einem Sachduden ! , mit klar rauszulesender Menschenverachtung und falschen Argumenten, die manipulierend wirkt (er scheint Ahnung von Psychologie zu haben) und das unter dem Deckmantel eines Sachbuches in die breite Masse streut - ist das ein klarer Fall für mich! Nicht zu vergessen, seine eigene klare Botschaft zu Beginn, dass niemand das Recht habe, uns Menschen Sprache vorzuschreiben und die Diskussionen um sie nur Befindlichkeiten sind. Er klärt uns direkt über seine Absichten und Denkweise auf, was mich sehr irritiert hat, die Gründe habe ich ja erläutert. Ich habe das Buch nur zuende gelesen, weil ich damit in einer Leserunde steckte. Ansonsten hätte ich das Buch während der Einleitung abgebrochen, da das Buch sinnlos ist, schreibt der Autor ja praktisch selbst. Ich bin froh, mich mit anderen Leser/innen hab austauschen können, so habe ich erfahren, dass ich nicht alles hineinfantasiere. Rückmeldungen sind unheimlich wichtig für Reflektionen, Meinungsbildung und Meinungsänderung. Ich kann nur hoffen, der Autor nimmt sich dieser an!



"Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt."

Immanuel Kant



Ich habe mich bewusst entschieden, das Werk mit 1 Stern statt mit 2 Sternen, wie anfänglich von mir bestimmt, zu bewerten. Ich finde dieses Buch mit seiner negativ populistischen und manipulativen Inhaltsdarstellungen - sowohl der Inhalt selbst als auch die Art der Wiedergabe - höchst gefährlich. Es verstärkt den Scheuklappenblick in der Sprachdiskussion, die schon sehr emotional-egoman und weniger rational geführt wird. Zudem sind die herauskristallisierten Menschenfeindlichkeiten jeglicher Art zusätzlicher Sprengstoff. Die nicht richtig wahrnehmbaren psychologischen Verklärungen sind am gefährlichsten, weil sie nicht offensiv sind und deshalb auch nicht für jede/n Leser/in bewusst wahrnehmbar. Es schleicht sich unterbewusst ein und wirkt von dort weiter. Zwischen den Zeilen passt hier sehr gut. Das Buch hat für mich kaum einen positiven Nutzen, sondern ganz im Gegenteil. Ich finde es wirklich sehr besorgniserregend. Damals hätte man es als aufrührerisch im negativen Sinne bezeichnet.


P.S.: Ich habe versucht, meine Gedanken zu ordnen, was mir anhand der Fülle schwerfiel. Sollte mir das misslungen sein, bitte ich um Nachsicht.



Gelesen am 18. Oktober 2022



UMSETZUNG/DARSTELLUNG ⭐

INHALT ⭐

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Veröffentlicht am 24.12.2021

Stadt des Abbruchs - ein sinnloser Nicht-Escape-Thriller!

Stadt des Zorns
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Kurzmeinung:
Abbruch nach 4:20 Stunden; kein Escape-Thriller wie Band 1. Enttäuschend! Der Sprecher spricht hervorragend, kann daran aber nichts ändern!


Klappentext:
Er nennt sich Janus und hat alles ...

Kurzmeinung:
Abbruch nach 4:20 Stunden; kein Escape-Thriller wie Band 1. Enttäuschend! Der Sprecher spricht hervorragend, kann daran aber nichts ändern!


Klappentext:
Er nennt sich Janus und hat alles perfekt geplant: Blockierte Straßen und Schienen, eine Stadt im Chaos, Menschen in Todesangst. Aber was aussieht wie ein Anschlag, ist in Wirklichkeit ein Spiel. Und du hast nur eine Chance zu überleben: Du musst besser sein als er, seinen Fallstricken ausweichen und alle Rätsel lösen, um von einem Raum in den nächsten gelangen. Denn Janus hat ein Meisterwerk geschaffen: eine ganze Stadt als Todesfalle. Hannah weiß, was das bedeutet, sie hat als Einzige Janus' letztes Exit-Game überlebt. Hauptkommissar Kappler versucht, Hannah zu retten und den Killer zu stoppen. Doch das Spiel, das in den Katakomben der Stadt beginnt, übersteigt ihre schlimmsten Alpträume ...


Autor:
Marc Meller ist das Pseudonym eines erfolgreichen Drehbuch- und Romanautors. Er spielt gerne mit der Angst und den Erwartungen seiner Leser, frei nach dem Motto: "Man muss immer mit allem rechnen - auch mit dem Guten." Der Escape-Room-Thriller "Raum der Angst" war Marc Mellers Debüt. Die Fortsetzung "Stadt des Zorns" erscheint Ende September 2021. Marc Meller lebt und arbeitet in Köln.


Sprecher:
Peter Lontzek, geboren 1980 in Olpe, hat Schauspiel in Berlin studiert und arbeitet seitdem überwiegend als Sprecher für Synchron, Radio und Hörbuch. Er ist u. a. die deutsche Stimme von Paul Hjelm in den Arne-Dahl-Verfilmungen des ZDF sowie von Kommissar Magnus Martinsson in der britischen Krimireihe »Wallander« nach Henning Mankell. Mit seinen Lesungen von Arne Dahls Serie um das Ermittlerduo Berger & Blom oder den Sayer-Altair-Thrillern von Ellison Cooper erweist er sich auch im Hörbuch als Spannungsexperte.



Bewertung:
Das Cover passt zum Klappentext und ich habe auch sofort Band 1 im Kopf. Es ist im selben Stil gestaltet.

Ich habe zuvor Band 1 Raum der Angst gehört. Schon diese Geschichte ist voll mit Schwächen, einem offenen Ende und einem Mörder auf freien Fuß zum Schluß. Da war noch nicht klar, dass es einen zweiten Band geben würde. Das ist er und ich bin gar nicht begeistert. Trotzt der Schwächen hat Band 1 Tempo und ist fesselnd zu hören. Bei Band 2 gibt es nichts davon.

Ich kann es nicht als Escape-Thriller sehen, da ist viel zu wenig Aktion beim Escape-Spiel. Die erste Zeit ist das Aufeinandertreffen wie Zufall und nicht wie ein Spiel beschrieben. Es ist so, als ginge es gar nicht um ein Escape-Spiel es kommt keine Atmosphäre dazu auf. Jeder ist irgendwie für sich und es wird keine Verbindung zueinander gezogen. Alles sehr merkwürdig und die ganze Zeit habe ich wie in Band 1 nur "hä's?" im Kopf. Es zieht sich unnötig in die Länge. Es kommt keinerlei Spannung oder Sog auf.

Der Sprecher gibt wirklich alles, seine Stimmlagen versuchen viel rauszuholen. Nur durch ihn habe ich so lange durchgehalten, aber gegen diesen langweiligen Verlauf ist er machtlos.


Fazit:
Abgebrochen nach 4:20 Stunden! Ohne den Sprecher wohl früher und als Buch genauso. Die Schwächen von Band 1 setzen sich hier fort und es kommen direkt zu Beginn neue dazu. Irritierend und langweilig.


SPRECHER ⭐⭐⭐⭐⭐



Abgebrochen am 15. Oktober 2021

Geschrieben am 10. Dezember 2021


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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.12.2021

Schweig, Esther! Schweig!

SCHWEIG!
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Inhaltserzählung und Leseprobe:
Ich bin ein freier Mensch.
Ich kann essen und trinken, was ich will und wann ich will, oder ich kann es lassen. Ich kann schlafen, wann ich will, oder ich kann wach bleiben. ...

Inhaltserzählung und Leseprobe:
Ich bin ein freier Mensch.
Ich kann essen und trinken, was ich will und wann ich will, oder ich kann es lassen. Ich kann schlafen, wann ich will, oder ich kann wach bleiben. Ich kann entscheiden, ob ich arbeite und was ich arbeite. Ich kann mich bewegen, wohin ich will, oder ich kann hierbleiben. Ich kann allein bleiben, wenn ich will, oder ich kann mir einen Partner suchen oder eine Partnerin oder beides. Ich kann heiraten oder in wilder Ehe leben, ich kann mich trennen oder scheiden lassen. Ich bin ein freier Mensch.
Ich bin kein freier Mensch, denn ich habe eine Schwester. Ich kann sie ignorieren. Dann habe ich immer noch eine Schwester, aber eine, die ich ignoriere. Ich kann den Kontakt abbrechen. Dann habe ich immer noch eine Schwester, aber eine, zu der ich den Kontakt abgebrochen habe. Ich kann sterben. Dann habe ich immer noch eine Schwester, aber eine, die heftig um mich trauert. Sie kann sterben. Auch dann habe ich noch immer eine Schwester, aber eine tote.
Ich bin kein freier Mensch, obwohl meine Schwester mir nichts Böses will. Aber sie ist meine Schwester. Und das bleibt sie für immer und ewig.


Autorin:
Judith Merchant wurde im Jahr 1976 in Bonn geboren und wuchs in Sankt Augustin auf. Am dortigen Rhein-Sieg-Gymnasium absolvierte sie ihr Abitur. Danach studierte sie in Bonn und Münster Germanistik. Als sie während ihrer Doktorarbeit eine Schreibkrise bekam, begann sie erste Kurzgeschichten zu verfassen. 2008 wurde ihre Kurzgeschichte "Monopoly" für den Kärntner Krimipreis nominiert und sie gewann 2009 dafür den Friedrich-Glauser-Preis, ebenso wie im Jahr 2011 für die Kurzgeschichte "Annette schreibt eine Ballade". 2009 erhielt sie für ihren Krimi „Der Himmel über Krefeld“ den Krefelder Kurzkrimipreis. Merchant ist Mitglied des Syndikats, einer Vereinigung deutschsprachiger Krimiautoren. "Nibelungenmord" ist Judith Merchants erster Kriminalroman. Heute arbeitet Sie als Dozentin für Literaturwissenschaft an der Universität Bonn und lebt auch in der Stadt.


Sprecher:
Ulrike Kapfer arbeitet als Sprecherin für Funk und Fernsehen und hat mit ihrer ebenso sanften wie eindringlichen Stimme bereits in mehreren Hörbuchlesungen begeistert.

Christiane Marx verfügt als Synchron- und Hörbuchsprecherin über eine enorme Bandbreite subtiler Charaktergestaltungen. Ob Thriller oder Kinderbuch: Mit ihrer kristallklaren, ausdrucksstarken Stimme nimmt sie die Hörer mit in die verschiedensten Roman-Landschaften.

Tim Gössler kennt sich mit allen Facetten des gesprochenen Wortes aus: Er ist Komponist, Sounddesigner, Produzent und Sprecher. Mit seiner kraftvollen, dynamischen Stimme hat er schon an zahlreichen Features und Hörspielen mitgewirkt. Als Hörbuchsprecher hat er unter vielen anderen die "Oma-Imke"-Reihe von Janne Mommsen und die Fantasy-Romane von Dane Rahlmeyer lebendig werden lassen.



Bewertung:
Das Cover hat etwas unheimliches, der Titel dazu ergänzt das. Es ist insgesamt nichtssagend und verspricht eine unheimliche Atmosphäre. Der Klappentext ist aus Esthers Sicht über Sue geschrieben und sehr voreingenommen. Vor allem so, dass Esther als gesunde Frau existiert, tut sie aber nicht, und Sue als eine, die etwas verbergen will und negativ ist. Und so geht es auch weiter.

Beide Schwestern bekommen eine Ich-Erzählung, diese wechselt sich ab. Beide sprechen voneinander schlecht, wobei Esther am unsympathischsten und verflogensten ist. Esther sagt, Schwestern seien ein undankbares Volk und meint damit Sue. Selber ist sie viel schlimmer als Sue. Sue verurteilt Esther nicht, Esther aber Sue bei allem, was sie tut und nicht tut. Das regt mich so auf, ich konnte es echt nicht mehr hören. Die Sprecherin hat dieses noch sehr unangenehm verschärft mit ihrer Sprechweise. Es war unerträglich. Zudem spricht sie aus Sues Sicht Esther viel zu hoch und panisch und hochnäsig.

Auch ihr Mann hat durch Esthers verzerrter Erzählung ein völlig verzerrtes Bild von Sue und man denkt am Anfang wirklich, Esther hat eine schreckliche Schwester und Sue ist das arme Opfer und tut so viel und müht sich ab. Pah, völlig falsches Bild!

Natürlich kommt es vor, dass zwei Personen jeweils völlig anders voneinander denken, als jede von sich selbst. Aber hier ist das wirklich über den normalen Bogen hinausgespannt. Vor allem Esther braucht dringend eine Therapie. Sie ist wirklich nicht ganz seelisch gesund, obwohl sie das STÄNDIG von Sue behauptet. Diese kommt mir aber viel gesünder vor als Esther. Esther lebt wirklich in ihrer eigenen Blase und leidet meiner Erfahrung nach total unter Realitätsverzerrung! Unglaublich, aber ich kenne solche Menschen, einige in meiner Familie. Da fasst du dich innerlich und fragst dich, wo dieser jemand eigentlich lebt und von welcher Sache und/oder Person er da spricht?! Solche Menschen merken das selber nicht und glauben alles, was sie denken und fühlen und lassen sich auch nicht auf Gespräche ein, geschwiege denn, die Bereitschaft, ein Bild zu korrigieren, dass sie erstellt haben. Ganz schwierig, solche Genossen.

Hier wäre es mehr als angebracht, dass Esther mal schweigt. was der Titel meint, weiß ich nicht, ich war so mit den Nerven am Ende, dass ich nur 1:06 Stunden durchgehalten habe. Das ist auch eines der wenigen Werke, bei dem es egal ist, ob als Hörbuch oder Print - die Geschichte ist einfach unerträglich bzw. die Charaktere. Das Buch hätte ich auch abgebrochen.

Die zweite Sprecherin und der Sprecher sind besser und weniger nervenaufreibend.


Fazit:
Ich will mich damit nicht weiter auseinandersetzen, habe ich privat genug mit solchen Leuten zu tun. Auch die Rezensionen mag ich nicht lesen, es reicht mir schon so. Ich kann nicht schrieben, ob das ein Thriller oder ein Dramaroman ist.


SPRECHERIN ⭐⭐⭐ und SPRECHERIN ⭐⭐⭐⭐ und SPRECHER ⭐⭐⭐⭐



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