Eine gewaltige Geschichte in drei Ebenen durch die Zeit und am Ende passt alles zusammen
Der Pulitzerpreisträger Anthony Doerr ist wahrhaftig ein Erzähler. Das hat er schon in seinen bisherigen Romanen und Erzählungen bewiesen und hier in diesem Wolkenkuckucksland zeigt er es uns Lesern wieder, ...
Der Pulitzerpreisträger Anthony Doerr ist wahrhaftig ein Erzähler. Das hat er schon in seinen bisherigen Romanen und Erzählungen bewiesen und hier in diesem Wolkenkuckucksland zeigt er es uns Lesern wieder, auf beeindruckende und höchst unterhaltsame Weise.
Dieses dicke mit toll gestaltetem Cover versehene Buch beherbert eigentlich drei Geschichten, deren Handlung in verschiedenen Zeitebenen spielt. Da ist das vergangene Byzanz im 15. Jahrhundert, Idaho im hier und jetzt und ein Raumschiff, die Argo, irgendwann in unserer Zukunft. Zu jedem dieser Zeiten und Orte gehören Menschen, ganz normale, aber dann doch irgendwie besondere Menschen, Menschen, die sich in ihrem Denken und Handeln aus den eingefahrenen Bahnen lösen und aufbrechen zu Neuem. Und immer werden sie in einer engen Beziehung von einem Tier begleitet.
Etwas braucht es schon, bis man als Leser Zugang zu diesem Erzählkonstrukt bekommt, aber die Personen, die man so kennenlernt, machen es einem leicht, sie mit Sympathie in sein Leserherz zu schließen und gerade ums Lesen und um Bücher geht es ja schließlich auch. Und während man sehr gut unterhalten 'so vor sich hin liest', schwebt da natürlich die Frage im Raum, was haben diese drei Geschichten miteinander zu tun, wo ist das Band, das alles zusammenfügt. Kann man am Ende von dem großen Ganzen, der einen Geschichte sprechen? Und, so viel sei verraten, ja, man kann. Der Autor fügt, sehr elegant, fein verwoben, tatsächlich alles zusammen, genreübergreifend, sehr überzeugend und absolut gelungen.
Es ist schon ein tolles 'Wolkenkuckucksland', das man sich hier erlesen kann und es hat viel Spaß gemacht.