Unglaublich gut und tiefgründig
Das VersprechenEs ist eine Familiengeschichte, die dem Untergang geweiht. Über 30 Jahre beobachten wir den Zerfall einer Familie, den der Autor in vier Kapiteln geschildert hat. Die Geschichte einer unbedeutenden Familie ...
Es ist eine Familiengeschichte, die dem Untergang geweiht. Über 30 Jahre beobachten wir den Zerfall einer Familie, den der Autor in vier Kapiteln geschildert hat. Die Geschichte einer unbedeutenden Familie spiegelt die politische Entwicklung von Südafrika wider. Von dem Apartheid-Regime bis zur Demokratie begleiten wir die Familienmitglieder mit deren Missglück und Selbsttäuschung. Und das Versprechen, das nur die jüngste Tochter ernst wahrnimmt, reflektiert Trivialität bzw. Bedeutungslosigkeit der Politik sowie der Kirche.
Damon Galgut berichtet uns von etwas Großem und Wichtigem indirekt und manchmal klingen seine Wörter sarkastisch. Der Roman ist nicht leicht zu lesen aufgrund zahlreicher Perspektivenwechsel, die man ab und zu nicht sofort bemerkt. Der unkontrollierte Ablauf von Gedanken, Gefühlen und Erinnerungen einer Figur wird langsam zum Bewusstseinsstrom einer anderen. Die Charaktere sind unterschiedlich, jedoch sind sie in einem ähnlich (außer Amor) - deren Ängste und Sünden spielen ihnen einen bösen Streich.
Nur mit Amor hat man eine Hoffnung auf eine bessere und sichere Zukunft.
Es ist ein starker Roman, der den Booker Preis 2021 verdient hat.