Platzhalter für Profilbild

normanfips

Lesejury Star
offline

normanfips ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit normanfips über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.01.2022

Derb und poetisch zugleich

Ohne Halt ins Blaue
0

Salvatore lebt ein zweigeteiltes Leben auf einer kleinen italienischen Insel. Im Sommer fährt er mit seinem Boot Touristen und noch lieber Touristinnen spazieren. Im Winter arbeitet er illegal auf einer ...

Salvatore lebt ein zweigeteiltes Leben auf einer kleinen italienischen Insel. Im Sommer fährt er mit seinem Boot Touristen und noch lieber Touristinnen spazieren. Im Winter arbeitet er illegal auf einer Baustelle.
Dort freundet er sich mit Atangana, einem ebenfalls illegalen Arbeiter aus Kamerun, an. Die Arbeitsverhältnisse auf dem Bau sind katastrophal, vor allem was die Sicherheitsvorkehrungen betrifft.
In einem Sommer lernt der junge Schulabbrecher Salvatore eine Studentin der Journalistik kennen und verliebt sich in sie.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Salvatore erzählt.
Auch wenn er wenig Bildung hat und seine Sprache einfach gehalten ist, hat er doch immer wieder tiefgründige Erkenntnisse und manchmal auch fast poetische Anwandlungen. Darüber hinaus hat er eine gute Beobachtungsgabe.
Anna Pavignano zeigt uns das Leben eines jungen Mannes, der in ärmlichen Verhältnissen lebt, kaum Chancen auf einen sozialen Aufstieg und gute Bildung hat. Das Leben auf der Insel findet in festgelegten Bahnen statt und bietet wenig Abwechslung oder Perspektiven.
Salvatore macht im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durch, was man auch an der sich verändernden Sprache merkt.
Über allem liegt eine Perspektivlosigkeit und Melancholie.
Ein trauriges Buch, das mich berührt hat. Dennoch blieb mir Salvatore immer etwas fremd und distanziert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.12.2021

Mörderjagd im historischen Hamburg

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Hafenärztin 1)
0


In Band 1 der „Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen“ lernen wir drei Hauptprotagonisten kennen. Zum einen Anne Fitzpatrick, eine der ersten Ärztinnen Deutschlands, die sich für die Rechte ...


In Band 1 der „Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen“ lernen wir drei Hauptprotagonisten kennen. Zum einen Anne Fitzpatrick, eine der ersten Ärztinnen Deutschlands, die sich für die Rechte der Frauen einsetzt und sich in einem Frauenhaus im Hamburger Hafen engagiert. Zum anderen die wohlbehütete Pastortentocher Helene Curtius, die aus dem engen Korsett ihrer Familie ausbrechen möchte. Und zuletzt Berthold Rheydt, der etwas wortkarge und zerzauste Kommissar, dessen Leidenschaft das Fußballspielen ist.
Die Geschichte spielt 1910 und wir befinden uns in Hamburg, vorwiegend im Hafenviertel.
Im Hafenbecken tauchen zwei weibliche Leichen auf und die Ermordeten scheinen Kontakt zur Frauenbewegung und zu Anne gehabt zu haben. Berthold Rheydt übernimmt die Ermittlungen.
Der Roman wird abwechselnd aus der Sicht dieser drei Figuren erzählt.
Der Schreibstil der Autorin Henrike Engel liest sich gut und die Suche nach dem Mörder bringt Spannungselemente in den Roman.
Abgesehen vom Kommissar konnte ich mit den Personen in dem Buch nicht so recht warm werden, der Plot war an manchen Stellen unrealistisch, das Ende leider schon recht früh vorhersehbar, dennoch fühlte ich mich von der Geschichte gut unterhalten. Das historische Setting ist auf jeden Fall interessant.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.12.2021

Spannender Thriller für Leser mit starken Nerven

Geduldige Rache (Ein Loreena-MacLaughlan-Thriller)
0

Ethan McKennitt meldet sich selbst in einem Polizeirevier und behauptet, dass er seine beste Freundin Haley Lang auf grausamste Art und Weise unter dem Einfluss von Drogen getötet hat. Das Problem: es ...

Ethan McKennitt meldet sich selbst in einem Polizeirevier und behauptet, dass er seine beste Freundin Haley Lang auf grausamste Art und Weise unter dem Einfluss von Drogen getötet hat. Das Problem: es gibt keine Leiche und auch sonst keine Spuren. Allerdings ist Haley von diesem Tag an spurlos verschwunden.
Ethan kann dieses Ereignis kaum verarbeiten, aber Jahre später geht es ihm langsam besser und er beginnt wieder neuen Lebensmut zu schöpfen. Bis zu dem Zeitpunkt als mehrere Morde geschehen, die mit Ethan in Verbindung zu stehen scheinen.
DSI Loreen MacLaughland ist die Ermittlerin in diesen Fällen. Unterstützung bekommt sie von ihrem Team und aus Norwegen in Gestalt von Knud Gjengedal.
Der Thriller „Geduldige Rache“ von Mick Saunter lässt den Leser am Anfang völlig im Unklaren und verwirrt ihn mit Absicht. Dann breiten sich die Handlungsstränge nach und nach aus, um am Ende alle losen Fäden wieder zusammenlaufen zu lassen. Die Geschichte entwickelt einen starken Sog, der Spannungsbogen wird durchgehend gehalten, die Charaktere sind gut gezeichnet und der Plot führt den Leser von Irland, nach Japan, Norwegen und Neuseeland.
Dieser Thriller ist definitiv nichts für zartbesaitete Menschen. Für mich persönlich war es am Rande des Erträglichen, was ich dort an Perversitäten und unvorstellbaren Grausamkeiten gelesen habe.
Die sympathischen Ermittler und auch die ein oder andere launige Bemerkung milderten das brutale Geschehen etwas ab.
Insgesamt eine klare Leseempfehlung, wenn man eine etwas dickere Haut hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.12.2021

Unterhaltsamer Roman an der deutsch-deutschen Grenze

Die Dorfschullehrerin
0


Wir befinden uns im Jahre 1961 an der deutsch-deutschen Grenze in einem kleinen hessischen Dorf. Dorthin verschlägt es die Lehrerin Helene. Sie ist mit Leib und Seele Lehrerin und wird schnell zu einem ...


Wir befinden uns im Jahre 1961 an der deutsch-deutschen Grenze in einem kleinen hessischen Dorf. Dorthin verschlägt es die Lehrerin Helene. Sie ist mit Leib und Seele Lehrerin und wird schnell zu einem äußerst beliebten Mitglied des Dorfes. Die Schüler mögen sie, die Dorfbewohner, die amerikanischen Grenzsoldaten und ganz besonders der Dorfarzt Tobias.
Was vielleicht eher unbeschwert klingt, wird von einem traurigen Geheimnis von Helene überschattet. Warum will sie unbedingt in diesem Ort nahe der Grenze arbeiten? Weshalb unternimmt sie laufend ausdehnende Wanderungen ins Grenzgebiet?
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Einmal erfahren wir über das Dorfleben in der Westzone und auf der anderen Seite über die Geschehnisse in der Ostzone.
Eva Völler hat einen flüssigen und sehr gut lesbaren Schreibstil, so dass man förmlich durch die Seiten fliegt. Der Roman bietet eine Liebesgeschichte, historische Fakten, Einblicke in das Dorfleben, die damaligen Schulmethoden und wartet auch mit spannenden Elementen auf.
Die Figuren sind sehr schön gezeichnet und bis auf ein paar Schurken auch recht sympathisch.
Mir hat dieser Roman wirklich gut gefallen und ich freue mich auf die Fortsetzung. Zwei Kritikpunkte gab es für mich, daher auch keine 5 Sterne. Helene ist fast zu gut, um wahr zu sein. Ein bisschen weniger, wäre für mich glaubwürdiger gewesen. Dazu wurde mir der Schluss zu schnell abgehandelt.
Dennoch eine Leseempfehlung von meiner Seite.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Thema
Veröffentlicht am 06.12.2021

Spannende Unterhaltung aus Unna

Teufels Tod
0

Friedrich Teufel, 90 Jahre alt, wird während seines Spaziergangs erschlagen. Kriminalkommissarin Maike Graf, Kriminalkommissar Max Teubner und deren Team nehmen die Ermittlungen auf.
Bei diesen wird schnell ...

Friedrich Teufel, 90 Jahre alt, wird während seines Spaziergangs erschlagen. Kriminalkommissarin Maike Graf, Kriminalkommissar Max Teubner und deren Team nehmen die Ermittlungen auf.
Bei diesen wird schnell klar, dass Friedrich Teufel seinem Nachnamen alle Ehre machte. Er schaffte sich mit seiner herrischen und arroganten Art zu Lebzeiten viele Feinde, sowohl innerhalb als auch außerhalb seiner Familie.
Es tauchen Motive und Verstrickungen en masse auf. Ein zweiter Handlungsstrang führt uns in die Vergangenheit. Die Vorkommnisse aus dieser Zeit reichen bis in die Gegenwart.
Der Krimi beginnt sehr spannend und temporeich, hat dann kurz ein paar Längen und kann den Spannungsbogen nicht komplett halten. Am Schluss wird es wieder actionreicher und endet mit einem furiosen Finale. Ich wusste bis fast zur letzten Seite nicht, wie alle Geschehnisse miteinander verknüpft sind.
Insgesamt hat die Autorin Astrid Plötner einen spannenden und unterhaltsamen Krimi geschrieben, der in der Gegend von Unna spielt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere