Profilbild von Tintenwelten

Tintenwelten

Lesejury Star
offline

Tintenwelten ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Tintenwelten über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.01.2022

Phantasievolle Welt und eine unsterbliche Freundschaft

Jacks wundersame Reise mit dem Weihnachtsschwein
0

Jack liebt nichts mehr als sein Stoff-Schwein "Swein", kurz DS genannt. Es bietet ihm Trost, versteht ihn auch ohne Worte. Die beiden haben schon allerlei Abenteuer zusammen bestritten, weswegen DS mittlerweile ...

Jack liebt nichts mehr als sein Stoff-Schwein "Swein", kurz DS genannt. Es bietet ihm Trost, versteht ihn auch ohne Worte. Die beiden haben schon allerlei Abenteuer zusammen bestritten, weswegen DS mittlerweile ganz schön abgenutzt ist und bereits einige Male geflickt werden musste. Doch Weihnachten geschieht etwas schreckliches und er geht verloren. Jack ist verzweifelt und auch das neu gekaufte "Ersatzschwein" kann ihn nicht besänftigen. Zum Glück bietet der Zauber der Heiligen Nacht ihm eine Möglichkeit, um DS zu retten: Dazu muss Jack ins Land der Verlorenen reisen, einen magischen Ort an dem letztendlich alle verlorenen Dinge landen. Dort muss er sich vielen Gefahren stellen, um seinen besten Freund zu finden.

Der Verlag empfiehlt das Buch ab 8 Jahren. Da würde ich allerdings widersprechen, weil die Atmosphäre doch eher düster, beängstigend, bedrohlich, teilweise sogar gruselig ist. Die verlorenen Gegenstände sind untereinander manchmal ziemlich grausam, sodass mir das Herz geblutet hat. Alleine sollte die Geschichte in dem Alter meiner Meinung nach auf jeden Fall nicht gelesen werden.

Leider ist der Anfang relativ zäh, doch wer dran bleibt wird mit einer phantasievollen Welt, einer unsterblichen Freundschaft und interessanten Charakteren belohnt. Es geht um Zusammenhalt, aber auch um Trennung, Verlust und den Umgang damit. Außerdem beinhaltet das Ganze auch einiges an Gesellschaftskritik. Massenproduktion, Konsum- und Kaufverhalten sowie der (gegebenenfalls emotionale) Wert von Gegenständen spielen eine große Rolle. Der Schreibstil ist einfach und kindgerecht, aber auch metaphorisch. Außerdem besticht "Jacks wundersame Reise mit dem Weihnachtsschwein" auch durch zahlreiche wunderschöne und stimmungsvolle Illustrationen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.01.2022

Wechselbad der Gefühle

Like Snow We Fall
0

Eiskunstläuferin Paisley träumt von Olympia. Um dieses Ziel zu erreichen darf sie sich nicht ablenken lassen - weder von ihrer dunklen Vergangenheit, noch von dem attraktiven Snowboarder Knox.

Ich liebe ...

Eiskunstläuferin Paisley träumt von Olympia. Um dieses Ziel zu erreichen darf sie sich nicht ablenken lassen - weder von ihrer dunklen Vergangenheit, noch von dem attraktiven Snowboarder Knox.

Ich liebe das Setting: die Vorstellung des verschneiten Aspens, des zugefrorenen Sees, die Kulisse der Rocky Mountains. Die Bewohner der Stadt und die dort herrschende Atmosphäre ist einfach herzerwärmend, obwohl einem eben dieses ziemlich oft blutet und auseinander gerissen wird. Denn auch die Emotionen sind so unfassbar greifbar, dass man sie selber fühlt. Paisley und Knox sind mir unter die Haut gegangen, ich habe mit ihnen gelitten, mitgefiebert und geliebt. Aber nicht nur ihre Gefühle wurden unheimlich gut dargestellt, auch die ihrer Freunde: Gwen, Camilla, Wyatt, Aria und Harper. Da wurde bereits einiges angeteasert und deswegen freue ich mich wie verrückt auf die Fortsetzung. Ich habe sie alle lieb gewonnen, jeder der Charaktere ist etwas besonderes. Man merkt, dass jeder sein Päckchen zu tragen hat und ist gespannt, was es damit auf sich hat.

In „Like Snow we fall“ werden sehr ernste und leider immer noch aktuelle Themen angesprochen. Ich bewundere Paisley für ihre Stärke, ihren Mut, ihren Ehrgeiz und finde es toll, dass sie ihr Leben selbst in die Hand nimmt. Auch Knox kämpft mit den Traumata seiner Vergangenheit und versucht diese auf eigene Art und Weise zu kompensieren. So wird aus einer vermeintlichen cozy Lovestory im Winterwunderland zusätzlich ein tiefgründiges, authentisches, nervenaufreibendes Wechselbad der Gefühle.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.01.2022

Amüsantes, skurriles und teilweise absurdes magisches Abenteuer

Ein Dämon zu viel
0

Skeeve sieht in seinem Studium der Magie relativ wenig konkrete Anwendungspunkte für seine wahre Berufung als Dieb und treibt seinen Meister damit zur Weißglut. So beschwört dieser kurzerhand einen Dämonen, ...

Skeeve sieht in seinem Studium der Magie relativ wenig konkrete Anwendungspunkte für seine wahre Berufung als Dieb und treibt seinen Meister damit zur Weißglut. So beschwört dieser kurzerhand einen Dämonen, um seinen unwilligen Lehrling zu beeindrucken. Blöd nur, dass ihn just in diesem Moment der Armbrustbolzen eines Assassinen dahinrafft und der schreckliche Aahz dadurch befreit wird. Für Skeeve ist klar: um sein eigenes Leben zu retten, muss der Dämon sein neuer Mentor werden.

Gemeinsam begeben die beiden sich auf die Suche nach dem Auftraggeber des Anschlags. Sie reisen in verschiedene Dimensionen, treffen auf Dämonenjäger, Drachen und einen größenwahnsinnigen Magier. Dabei stolpern sie von einer Unannehmlichkeit in die nächste und stellen sich oft reichlich ungeschickt an.

Fantasy trifft hier auf schrägen Humor und Wortwitze. Denn Skeeve ist herrlich naiv und blauäugig und haut lauter trockene Sprüche raus. Aahz hingegen ist ziemlich von sich selbst überzeugt und suhlt sich in Sarkasmus und Überheblichkeit. Obwohl die beiden ein so ungleiches Paar sind, scheinen sie sich dennoch ganz gut zu ergänzen.

„Ein Dämon zu viel“ ist ein amüsantes, skurriles und teilweise absurdes magisches Abenteuer, welches mich bestens unterhalten konnte. Es handelt sich hierbei um die Neuauflage des bereits 1980 erschienenen Titels und ist der Auftakt einer mehrteiligen Reihe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.12.2021

Spannend, mitreißend und fesselnd

Layla
0

Zwischen Leeds und Layla funkt es sofort als sie sich auf der Hochzeit ihrer Schwester das erste Mal sehen. Alles wäre perfekt, wäre da nicht Leeds eifersüchtige Ex-Freundin, die Layla lebensbedrohlich ...

Zwischen Leeds und Layla funkt es sofort als sie sich auf der Hochzeit ihrer Schwester das erste Mal sehen. Alles wäre perfekt, wäre da nicht Leeds eifersüchtige Ex-Freundin, die Layla lebensbedrohlich verletzt. Danach ist nichts mehr wie es war. Um Layla zu helfen und ihre Beziehung zu retten, reist Leeds mit ihr in das Bed and Breakfast, in dem sie sich kennen und lieben gelernt haben. Doch irgendwas stimmt mit dem Haus ganz und gar nicht…

Mittlerweile habe ich schon einige Bücher von Colleen Hoover gelesen und jedes hat mich in seinen Bann gezogen und überrascht. Mit „Verity“ hat sie sich bereits aus ihrer Komfortzone herausgewagt und mich sprachlos zurück gelassen. Es ist eines der Bücher, über das ich immer noch oft nachdenke, weil das Ende mich so geschockt hat.

Wie ist das jetzt bei „Layla“? Ja, auch diese Geschichte ist definitiv anders. Der erste Satz hat mich direkt mega begeistert, weil er so absurd war und ich plötzlich jede Menge Fragen hatte. Geschrieben ist das Ganze aus der Sicht von Leeds. Es gibt zwei Zeitebenen: die Gegenwart, in der er während einer Befragung alles vergangene erzählt und eben jene Erinnerungen vom Zeitpunkt ihres ersten Treffens bis heute. Was zuerst ganz schön und vielleicht auch romantisch startet wird schnell zum Fiasko. Vor allem Layla tat mir ziemlich Leid, denn sie muss doch wirklich einiges ertragen seitdem sie mit Leeds zusammen ist. Das Buch ist schon teilweise etwas bedrohlich und beängstigend, aber dabei auch manchmal irgendwie cringe. Zwischendurch wusste ich echt nicht, was ich von Leeds Gedanken und Taten halten sollte.

Also ja, man kann Layla schon mit Verity vergleichen. Beide haben auf jeden Fall einen gewissen Gruselfaktor und bereiten einem eine Gänsehaut. Beide lassen einen an seinem Verstand zweifeln (oder besser gesagt an dem der Protagonisten). Dennoch hat mich Layla bei weitem nicht so überrascht und das Ende lässt mich doch eher mit gemischten Gefühlen zurück. Layla war zwar spannend, mitreißend und fesselnd, aber an Verity kommt es für mich leider nicht heran.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.12.2021

Lehrreiche Fantasy

Mia Raloris
0

Mia findet bei ihrer Oma ein merkwürdiges Amulett, das sie in eine magische Welt katapultiert. Zusammen mit der Elfe Farryn muss sie einer Bedrohung auf den Grund gehen, die aus den Bergen zu kommen scheint ...

Mia findet bei ihrer Oma ein merkwürdiges Amulett, das sie in eine magische Welt katapultiert. Zusammen mit der Elfe Farryn muss sie einer Bedrohung auf den Grund gehen, die aus den Bergen zu kommen scheint und sowohl Oger, Menschen als auch Elfen schaden kann.

Auf dieser Reise lernt Mia viel über sich selbst, aber auch über Verantwortung, die Umwelt, Diplomatie und Verhandlungsgeschick. Denn die Elfen sind sehr friedliebend und sie versuchen stets ihre Probleme und Konflikte kampffrei zu lösen. Im Buch finden sich einige Kommunikationsregeln und Mia erfährt wie man eine Argumentation aufbaut. Das Ganze wird auf eine ansprechende und einfache Art und Weise näher gebracht.

Die Welt, die Völker und deren Zusammenleben sowie mögliche Spannungen werden klar umrissen. Interessant finde ich unter anderem die Traditionen und Lebensweise der Oger oder die Magie, welche die Elfen ausüben. Menschen werden teilweise eher als habgierig, egoistisch und rücksichtslos beschrieben, aber auch dort gibt es natürlich Ausnahmen. Alleine Mia belehrt da eines besseren. Sie macht im Verlauf eine große Entwicklung durch und wächst über sich hinaus.

Das Ende kam vielleicht ein bisschen zu „glatt“, einfach und relativ schnell daher, allerdings vermittelt es natürlich eine schöne und wichtige Botschaft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere