Kinderagenten in Aktion
„...Was ist das? Mit einem Mal habe ich ein ungutes Gefühl. Keine Ahnung, woher es kommt. Denn ich habe eine Verabredung, wie sie harmloser nicht sein könnte...“
Mit diesen Worten von Tim beginnt ein ...
„...Was ist das? Mit einem Mal habe ich ein ungutes Gefühl. Keine Ahnung, woher es kommt. Denn ich habe eine Verabredung, wie sie harmloser nicht sein könnte...“
Mit diesen Worten von Tim beginnt ein spannendes Kinderbuch. Tim trifft sich mit Maria, weil sie in dem Garten ihrer Eltern zusammen Mathe büffeln wollen. Dort entdeckt Tim ein Baumhais und steigt auf. Als Maria nochmals nach unten gehen will, gibt es einen Knall. Das Gartenhäuschen explodiert. Ihr Glück, dass siesich für das Baumhaus entschieden hatten.
Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Sie wird sehr fesselnd erzählt. Es ist der dritte Teil einer Reihe. Ich kenne die anderen Bände nicht, hatte aber kein Problem, der Handlung zu folgen.
Der Schriftstil sorgt für den hohen Spannungsbogen. Trotzdem ist er für die Altersgruppe angemessen und verständlich. Fachbegriffe wie zum Beispiel Ramsomwaredelikte werden verständlich erklärt.
Tom gehört genau wie Abena und Balu zu einer Gruppe Kinderagenten, die immer dann eingesetzt werden, Wenn Erwachsene zu sehr auffallen würden. Das Besondere am Buch besteht darin, dass jedes Kapitel aus einer anderen Sicht erzählt wird. Jeder der Protagonisten hat dabei seine eigene Schriftart, so dass sich die Teile gut auseinanderhalten lassen.
Schnell stellt sich heraus, dass Marias Eltern von Schutzgelderpressern unter Druck gesetzt worden sind. Die Explosion sollte die Forderung noch unterstreichen.
Die Agenten setzen sich auf die Spur der Erpresser. Obwohl Maria nicht zur Gruppe gehört, äußert sie im Gespräch mit Tim gute Ideen.
Ab und an werden aktuelle Themen diskutiert. Als sich die Kinder überlegen, wie sie an die Erpresser herankommen könnten, geht es um die Kinderarbeit. Abena, die aus Ghana stammt und jetzt in Deutschland lebt, fasst das so zusammen:
„...Man könnte auch sagen: In Ghana müssen die Kinder die Kakaobohnen auf der Plantage ernten, für die die Kinder in Europa dann Fernsehwerbung machen...“
Die Kinder erfahren, dass Schutzgelderpressung nur eine Seite des Geschäftsmodells ist. Die andere geschieht mit den Computer. Es werden Seiten lahmgelegt, um an Geld zu kommen. Das Verfahren, um dafür Mitarbeiter zu rekrutieren, ist sehr raffiniert. Balu lässt sich einschleusen – und ist plötzlich nicht mehr erreichbar.
Es bedarf einiger Tricks, um den Erpressern das Handwerk zu legen. Das Ende wird raffiniert eingefädelt und kommt dann sehr schnell.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es verknüpft aktuelle Probleme mit einer spannenden Handlung und zeichnet sich durch einige Überraschungen aus.