Cover-Bild We don’t talk anymore
Band 1 der Reihe "Anymore-Duet"
(27)
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX.digital
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 29.10.2021
  • ISBN: 9783736316447
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Julie Johnson

We don’t talk anymore

Wenn dein Herz in tausend Scherben liegt ...

Josephine Valentine und Archer Reyes sind seit ihrer Kindheit unzertrennlich, obwohl sie doch unterschiedlicher nicht sein könnten: Zwar besuchen beide die elitäre Exeter Academy, aber während Josephine als Tochter reicher Eltern mit Privilegien und Erwartungen aufwächst, muss Archer für seine Chancen und Erfolge kämpfen. Doch als sie bemerken, dass aus ihrer Freundschaft Liebe wird, ändert sich alles zwischen ihnen. Aus Angst, ihre Gefühle könnten nicht erwidert werden, halten Archer und Josephine ihre neuen Empfindungen verborgen. Zu groß ist ihre Sorge, den einen Menschen zu verlieren, der sie vervollständigt. Und dann ist da noch ein dunkler Schatten in Archers Umfeld, von dem Josephine nichts weiß und der all ihre geheimen Träume und Hoffnungen zerstören könnte

"Julie Johnsons Geschichten sind voller wundervoller, atemberaubender und teils auch schockierender Momente, in die sie viel Liebe und Weisheit gesteckt hat." @CHAPTERSABOUTISY

Erster Band des ANYMORE -Duetts

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.12.2021

Herzzerreißend

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Ich muss zugeben, ich war wirklich überrascht, als ich feststellen musste, dass es sich hierbei um eine Dilogie und keinen Einzelband handelt. Die komplette Story lang war ich der Meinung es würde bald ...

Ich muss zugeben, ich war wirklich überrascht, als ich feststellen musste, dass es sich hierbei um eine Dilogie und keinen Einzelband handelt. Die komplette Story lang war ich der Meinung es würde bald enden und fürchtete schon ein abruptes Ende, doch nein uns wird ein böser Cliffhanger serviert der die Sehnsucht nach der Fortsetzung schürt, denn sie kann man das keinesfalls stehen lassen!
Josephine und Archer sind seitdem sie denken können beste Freunde. Und das obwohl manch einer sagen würde zwischen ihnen liege eine soziale Kluft. Doch für sie selbst spielt es keine Rolle, dass Archers Eltern die Angestellten von Jos Eltern sind. Viel mehr sind Archers Eltern zu ihrer Familie geworden, da ihre eigenen viel zu viel unterwegs sind. Seit einer Weile sind da widersprüchliche Gefühle zwischen den beiden und keiner traut sich darüber zu sprechen. Als Archer in Schwierigkeiten gerät und auf Abstand geht weiß Josephine bald nicht mehr weiter. Sind sie überhaupt noch Freunde oder mehr? Oder verbindet sie nichts mehr?
Auf den ersten Blick erscheint die Story vielleicht als nicht mehr als eine Friends-to-Lovers Geschichte, doch weit gefehlt. Im Handlungsverlauf packt die Autorin immer mehr aus und die Protagonisten stehen immer wieder vor einer Herausforderung. Die typischen Teenie-Dramen und Herzschmerz dürfen dabei natürlich nicht fehlen. Archer hat allerdings ernsthafte Probleme zu bewältigen und kann doch nicht anders als sich immer um Josephine zu sorgen. Sie hingegen verzweifelt an der unüberbrückbaren Distanz zwischen ihnen und weiß nicht weiter. Aber sie ist eine starke Persönlichkeit, steckt den Spott der Mitschüler leicht weg solange sie auf ihren besten Freund zählen kann. Sie hat ein großes Herz und sucht stets nach der Möglichkeit ihm nah zu sein. Die beiden sind so tief miteinander verbunden, dass man fast glaubt diese Bindung könne niemals brechen. Man wird völlig in den Sog der Erzählung hineingezogen und durch die wechselseitige Perspektive entgeht einem nicht eine Sekunde. Aus beiden Blickwinkeln werden die Gedanken und Gefühle transparent gemacht und verdeutlichen den emotionalen Konflikt. Die Spannung wächst vor allem zum Ende hin und der Cliffhanger zerreißt einem fast das Herz. Da kann man nur noch auf ein Happy End im zweiten Band hoffen.

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Veröffentlicht am 07.12.2021

hat mir gut gefallen

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„Ich würde mir lieber tausendmal selbst das Herz brechen, als zuzusehen, wie seins zersplittert.“
(Josephine in We don’t talk anymore)

Worum geht’s?

Josephine Valentine und Archer Reyes sind seit ihrer ...

„Ich würde mir lieber tausendmal selbst das Herz brechen, als zuzusehen, wie seins zersplittert.“
(Josephine in We don’t talk anymore)

Worum geht’s?

Josephine Valentine und Archer Reyes sind seit ihrer Kindheit unzertrennlich, obwohl sie doch unterschiedlicher nicht sein könnten: Zwar besuchen beide die elitäre Exeter Academy, aber während Josephine als Tochter reicher Eltern mit Privilegien und Erwartungen aufwächst, muss Archer für seine Chancen und Erfolge kämpfen. Doch als sie bemerken, dass aus ihrer Freundschaft Liebe wird, ändert sich alles zwischen ihnen. Aus Angst, ihre Gefühle könnten nicht erwidert werden, halten Archer und Josephine ihre neuen Empfindungen verborgen. Zu groß ist ihre Sorge, den einen Menschen zu verlieren, der sie vervollständigt. Und dann ist da noch ein dunkler Schatten in Archers Umfeld, von dem Josephine nichts weiß und der all ihre geheimen Träume und Hoffnungen zerstören könnte…

We don’t talk anymore ist Band 1 der Anymore-Dilogie. Die Geschichte ist nicht in sich geschlossen und wird in We don’t lie anymore fortgesetzt.
Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird wechselnd durch Josephine und Archer in der Ich-Perspektive erzählt. Die Geschichte verläuft linear. Der Schreibstil ist locker, angenehm lesbar und kann einen mitreißen.

Meine Meinung

Julie Johnson ist für mich eine Hit or Miss Autorin. Entweder kann sie mich mit ihren Geschichten begeistern oder überhaupt nicht überzeugen. Etwas skeptisch bin ich an das Buch hier herangegangen, weil der Klappentext ein wenig zu gewöhnlich klang und ich mich vor allem auch gefragt habe, wie man hier eine Dilogie daraus machen möchte. Aber tatsächlich haben mich Archer und Josephine am Ende verzaubert, wenn auch mit einigen Abstrichen.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir etwas schwer. Irgendwie startet das Buch gefühlt direkt mittendrin und ich brauchte etwas, bis ich ein Gefühl für die Situation entwickeln konnte. Josephine und Archer sind grundgegensätzlich: Seine Eltern arbeiten für ihre Familie, er kann nur dank des großzügigen Schulgeldes von Jos Eltern auf die Privatschule gehen. Gleichzeitig hat Archer viele Freunde, ist ein beliebter Baseball-Spieler und hat rosige Aussichten. Jo hingegen ist eher zurückhaltend, sehr strebsam und versucht, durch gute Noten die Liebe ihrer Eltern zu kriegen. Denn die versagen als Eltern auf voller Linie, sodass eher Archer Eltern für Jos Wohlergehen sorgen. Beide sind schon seit Ewigkeiten befreundet – doch mit dem Alter wurden die freundschaftlichen Gefühle intensiver. Das merkt man von Anfang an, dass hier viel mehr als Freundschaft vorliegt und beide sich einreden, dass nicht mehr aus ihnen werden darf, weil wenn es schiefgeht, was bleibt dann? Nichts. Und davor haben beide zu große Sorge. Archer holt daher zum großen „wie verhindere ich Gefühle“-Schlag aus und stößt Jo weit von sich. Verletzt und enttäuscht von Archer, aber auch von sich selbst, fängt Jo an, aus sich herauszukommen. Plötzlich interessieren sich andere Jungs für sie, die beliebten Mädchen an der Schule werden zu ihren (fragwürdigen) Freudinnen. Ein stets Voneinander-Wegstoßen beginnt, bei dem man sich die ganze Zeit fragt, ob beide nicht merken, wie sie sich verhalten.

We don’t talk anymore überzeugt jetzt nicht gerade mit seiner umfassenden Handlung. Aber das hat mich gar nicht so sehr gestört, einfach weil das Verhalten von Jo und Archer einen ausreichend unterhalten kann. Man kriegt ein wenig vom Schulleben mit, von Archers Karriereplänen und ein solides Drumherum, sodass man die Charaktere gut verstehen kann. Die Autorin hat gute Handlungsnebenstränge eingeflochten und insbesondere natürlich der „dunkle Schatten“ in Archers Umfeld bringt ein wenig Spannung rein. Nichtsdestotrotz schafft es das Buch dadurch aber leider nicht über ein „wunderbar für Nebenbei“ hinaus, einfach weil ich das Gefühl hatte, es geht einfach mehr. Auch mit diesem „Einstieg mittendrin“ fühlte ich mich ein wenig verloren. Die Charaktere haben mich dafür aber gleichzeitig wahnsinnig gut abgeholt, ich mochte beide von Anfang an, ich habe vor allem mit Jo auch sehr viel mitgelitten. Ihre Eltern sind eine Katastrophe, dabei ist sie so ein wunderbar liebevoller Mensch, dass man kaum glauben kann, dass sie von solchen Leuten abstammt. Archer ist der typische Good Boy, der vielleicht nicht immer so wirkt, aber für Jo mehr als nur durchs Feuer gehen würde – das merkt man von Anfang an. Ich hätte beide gerne noch mehr kennengelernt und bin gespannt, wie es sich in Band 2 entwickeln wird. Ihre Entwicklung, die Beziehung zueinander waren auf jeden Fall gut ausgestaltet.

Beim Finale des Buches bin ich leider etwas unschlüssig, wie es mir gefallen hat. Es war klar, dass das Buch einen Cliffhanger-Moment braucht und ich habe bereits erwartet, dass es mit der Thematik um Archers Familie zu tun haben wird. Wie es dann aber umgesetzt wurde, war etwas wild und vielleicht auch etwas übertrieben. Ich habe es nicht so wirklich gefühlt und fand es irgendwie unpassend und zu künstlich. Gleichzeitig tat es auch ganz schön weh – im Hinblick auf Archers Zukunft und auch in Gedanken an Josephine und Archer. Allerdings bleibt bei mir die Befürchtung, dass die Autorin in Band 2 einige der nun offenstehenden Konflikte recht einfach wegbügeln wird. Weiterlesen muss ich nach diesem Ende aber auf jeden Fall.

Mein Fazit

We don’t talk anymore ist ein starker Auftakt in eine interessante Friends to Lovers-Dilogie, die mit zwei tollen Protagonisten punkten kann. Die Geschichte ist zwar insgesamt eher handlungsarm, dafür geht es viel mehr um die Entwicklung der beiden und ihrer Beziehung zueinander. Alles in allem ein Buch, was sich gut lesen lässt, teilweise aber auch einfach mehr Input hätte vertragen können. Das Ende ist fies und man braucht hier eindeutig Band 2.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 06.12.2021

Gefühlvoll, authentisch und voller Spannungen und Wirrungen!

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"We dont talk anymore" aus der Feder von Julie Johnson ist eine gefühlvolle Romanze.

Anfangs dachte ich aufgrund des Klappentextes an eine Art "modernes" Märchen. Josephine kommt aus einem reichen Elternhaus ...

"We dont talk anymore" aus der Feder von Julie Johnson ist eine gefühlvolle Romanze.

Anfangs dachte ich aufgrund des Klappentextes an eine Art "modernes" Märchen. Josephine kommt aus einem reichen Elternhaus während Arches Familie ihre Hausangestellten sind. Die Geschichte hat jedoch weit mehr zu bieten als Klischees. Josi und Archer sind beide sehr tiefgründige und authentitische Charaktere. Beide sind beste Freunde, doch wie es so kommt - stößt Archer Josi von sich und es kommt zu reichlich Wirrungen und Spannungen. Beide sind ziemlich unterschiedlich und passen doch perfekt zusammen und ergänzen sich wundervoll.

Der Schreibstil ist einnehmend und flüssig und man bangt, hofft und leidet mit den Protagonisten mit und fragt sich wie es weitergehen wird! Ich muss auch sagen das die Nebencharaktere sich gut ins Gesamtbild eingefügt haben. Besonders schön fand ich auch das die Geschichte aus Sicht beider Protagonisten geschrieben wird. So kann man sich sehr gut in beide Sicht- und Denkweisen hineinversetzen.

Einziges Manko...der Cliffhanger! Ein sehr böser noch dazu Also wird es einen zweiten Teil geben und natürlich will ich unbedingt wissen wie es weitergehen wird.

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Veröffentlicht am 19.11.2021

Trotz einiger Klischees und geringer Originalität mitreißend und gefühlsintensiv!

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We don´t talk anymore" war mein erstes Buch von Julie Johnson und auch wenn ich in mehrerlei Hinsicht eine völlig falsche Vorstellung davon hatte, konnte es mich mehr überzeugen als erwartet. Trotz einiger ...

We don´t talk anymore" war mein erstes Buch von Julie Johnson und auch wenn ich in mehrerlei Hinsicht eine völlig falsche Vorstellung davon hatte, konnte es mich mehr überzeugen als erwartet. Trotz einiger Klischees und nur geringer Originalität hat mich die Geschichte von Josephine und Reyes tief berührt und in einem Sog aus Freundschaft, Liebe, Verletzlichkeit, Angst und Gefahr mitgerissen.


Josephine: "Ich rief seinen Namen, und er erwachte zum Leben."


Das Cover ist mit der wasserartigen blauen Blase und den goldenen geometrischen Figuren ein echter Eye-Catcher. Auch wenn ich beim besten Willen nicht erklären kann, was diese Komposition darstellen soll gefällt mir die schlichte, moderne, aber doch mit den goldenen und rosé-goldenen Akzenten sehr hochwertigen Machart sehr gut. Auch dass der LYX Verlag sich hier für den Originaltitel entschieden hat, finde ich sinnvoll. Etwas geärgert hat mich aber, dass hier nicht klarer deutlich gemacht wurde, dass es sich hier um den Auftakt einer Dilogie handelt, die sich um dieselben Figuren drehen. Klar, das war auch mein Fehler, aber als ich "Anymore-Duett" gelesen habe, nahm ich ganz automatisch an, dass es sich hier wie im Young Adult Genre üblich und häufig vorkommend um zwei miteinander verbundene, aber alleinstehende Geschichten handelt. Angesichts der Tatsache, dass Band 2 stattdessen eine echte Fortsetzung der Geschichte von Jo und Archer ist und erst im März 2022 erscheint, hätte ich mir wohl zweimal überlegt, den spannend klingenden Roman zu bestellen. Dann wäre mir aber wohl eine sehr gefühlsintensive Geschichte entgangen...


Josephine: "Egal wie wütend ich auf ihn bin, egal wie sehr er mich verletzt hat, ich kann es nicht ertragen, Archer leiden zu sehen. Ich würde mir lieber tausendmal selbst das Herz brechen, als zuzusehen, wie seins zersplittert. Fühlt es sich so an, jemanden zu lieben?"


Mein zweiter Irrtum, der ebenfalls meiner mangelnden Vorab-Recherche geschuldet ist, ist die Tatsache, dass es sich hier nicht wie erwartet um einen New Adult, sondern um einen Young Adult Roman handelt. Da im LYX Verlag häufig Geschichten von älteren ProtagonistInnen erscheinen, war ich auf den ersten Seiten erstmal überrascht, dass es sich bei der elitären "Exeter Academy" um eine High-School handelt und wir es mit minderjährigen Protagonisten zu tun haben. Versteht mich nicht falsch - ich liebe Young Adult und kann mich auch in jüngeren Charakteren gut wiederfinden -, ich hatte einfach nur nach dem Klapptext eine etwas reifere Geschichte vermutet. Statt um erste Jobs, Leidenschaft und Verantwortung geht es hier also um die soziale Hackordnung an der Schule, Außenseitertum, neue Freundschaften, Collegewahl und Zukunftsplanung, die erste Liebe, Konflikte mit Eltern, Erfolgsdruck und den Abschied von der Kindheit. Von den vermeintlich harmlosen Themen sollte man sich aber nicht in die Irre führen lassen. Gerade zu Beginn und gegen Ende sind einige explizite Szenen enthalten, weshalb ich die Geschichte gemeinsam mit der recht bedrohlichen Nebenhandlung trotzdem eher für eine New-Adult-Zielgruppe empfehlen würde.


Archer: "Ich wünschte, dass ich jede flüchtige Sekunde, die ich in ihrer Gegenwart verbringe, zu einer Stunde, einem Tag, einem Leben ausweiten könnte. Ich wünschte, dass ich ihre sanften Atemzüge mit meinen Händen auffangen und ihre Wärme an meine Brust schmiegen könnte, um die kalten Realitäten abzuwehren, die sich in meinem Herz eingenistet haben. Ihre natürliche Schönheit raubt mir den Atem."


Etwas schade ist, dass die Geschichte einigen typischen Tropes folgt und auch jede Menge Klischees mitnimmt, sodass sich besonders der Mittelteil im gewohnten Hin und Her eines "Er liebt mich, er liebt mich nicht"/"Sie ist zu gut für mich"-High-School-Dramas verliert. Trotz des eher bekannten Grundgerüsts finde ich die Umsetzung des Friends-to-Lovers-Motiv jedoch sehr überzeugend. Besonders der Einstieg und das Ende sind als stark hervorzuheben und haben mich deutlich mehr berührt als erwartet. Julie Johnson weiß es einfach, den Schmerz und die Liebe ihrer Figuren intensiv zum Leser zu transportieren, sodass sehr mitfühlende Leser die ein oder andere Träne verdrücken müssen. Gerade der Herzschmerz ist dabei definitiv auf Emma-Scott-und-Kelly-Oram-Niveau, ohne übertrieben oder künstlich zu wirken. Das kann man von einigen Wendungen der Handlung zwar leider nicht gerade behaupten, durch ihre sehr authentische und lebendige Art zu schreiben hat man aber trotzdem zu jedem Zeitpunkt der Geschichte das Gefühl, zwei echten Schicksalen beizuwohnen.


Josephine: "Das ist eine Lektion, von der ich froh bin, sie gelernt zu haben. Liebe ist keine unumstößliche Konstante in der Gleichung des Lebens, selbst wenn wir sie wie eine solche behandeln. Zu erwarten, dass einen jeder ausnahmslos liebt, ist dumm. Emotionen sind bestenfalls Schwankungen unterworfen, schlimmstenfalls unbeständig. Und immer, immer, immer an Bedingungen geknüpft."


Dazu trägt auch die abwechselnde Erzählung aus der Ich-Perspektive von Josephine und Archer bei. Während die zurückhaltende Jo den Leser sofort mit all ihren Gefühlen und Gedanken überrollt, wir also von all ihren Unsicherheiten, Befürchtungen, aber auch ihren Träumen und Leidenschaften wissen, macht es uns Archer nicht ganz so leicht, ihn von Beginn an ins Herz zu schließen. In seinem Ziel, seine langjährige Freundin von sich wegzustoßen bleibt er erstmal unverstanden und sammelt mit jedem bösen Wort und jeder fragwürdigen Handlung Jo gegenüber erstmal negative Sympathiepunkte. Weshalb er der Meinung ist, Jo vor ihm schützen zu müssen erfahren wir erst nach und nach durch die Offenlegung eines Nebenhandlungsstrangs, der neben der Liebesgeschichte ordentlich Spannung einbringt, gleichzeitig aber auch ein wenig die Glaubwürdigkeit verringert.


Archer: "Es ist weil ich so verrückt nach ihr bin", sage ich stockend, als wir am Schlagmal vorbeigehen. "Was?" Ich schaue ihn an. "Das ist der Grund dafür, dass ich es nicht riskieren kann, ihr zu sagen, was ich empfinde. Weil ich so verrückt nach ihr bin." "Alter... das gibt überhaupt keinen Sinn." "Willkommen in meinem Leben."


Während die beiden wirklich tolle, lebensechte und liebenswerte Figuren sind, die auch gut zueinander passen, bleiben die Nebenfiguren rund um Jo und Archer leider sehr blass. Gerade Josephines Eltern und den Mitschülern der Exeter Academy fehlt es eindeutig an Tiefe und Mehrdimensionalität. Alle verhalten sich durchgängig so, wie sie auf den ersten Blick charakterisiert wurden und bringen werde Überraschungen, noch neue Perspektiven in die Geschichte ein. Sei es der All-American-Goodboy, der allen an die Wäsche will, die oberflächlichen Zwillinge, die die Hauptfigur populär machen wollen oder die abwesenden, reichen Eltern mit hohen Erwartungen - spannende Figuren sehen anders aus. Etwas besser schneiden Archers Eltern Miguel und Flora, aber auch die beiden nehmen keine so wichtige Rolle ein, wie sie es hätten können.


Josephine: "Ich bin ein Mensch. Ich habe Gefühle. Es gab mal eine Zeit, als es dir noch etwas ausmachte, wenn du sie verletzt hattest." Er lässt den Kopf in die Hände sinken und schweigt sehr lange. So lange, dass ich denke, dass er vielleicht wieder weggedriftet ist. Als er schließlich spricht, ist seine Stimme voller Schmerz. "Es macht mir immer noch etwas aus." Tatsächlich? Er schaut zu mir hoch, und es bricht mir das Herz, als ich den gequälten Ausdruck auf seinem Gesicht sehe. "Es macht mir so viel aus, dass es mich umbringt."


Ebenfalls eher unzufrieden bin ich mit dem Ende. Wie schon gesagt hatte ich mit einem Standalone gerechnet und wurde deshalb von dem heftigen Cliffhanger auf den letzten Seiten überrascht. Dieser hat mich zusammen mit den zwei tollen Figuren, der mitreißenden Atmosphäre und dem gelungenen Schreibstil zwar sehr neugierig auf den zweiten Band gemacht, ich habe aber trotzdem nicht das Gefühl, dass dieser besonders notwendig gewesen wäre. Es gibt Liebesgeschichten, in denen bleibt gegen Ende noch wahnsinnig viel zu klären, die Figuren haben noch einen weiten Weg vor sich und müssen sich noch weiterentwickeln, bevor sie zusammenfinden können. In diesen Fällen ist eine Aufteilung in mehrere Bände sinnvoll und kann dazu beitragen, dass die Geschichte wächst. Hier hält jedoch nur ein großer Batzen Drama von außen die beiden davon ab, endlich das Paar zu werden, dass sie von Seite 1 an sein könnten. Demnach gab es in "We don´t talk anymore" im letzten Drittel mehrere Stellen, an denen man die Geschichte ohne Probleme zu einem befriedigenden Ende hätte führen können und die Tatsache, dass die Story auf einen zweiten Band gestreckt wurde, überzeugt mich inhaltlich nicht so ganz. Dass ich jetzt gespannt auf den 25. März 2022 warte, um zu erfahren, wie es mit Jo und Archer weiter geht ist aber trotzdem keine Frage!


Josephine: "Wir sind nicht Josephine und Archer. Nicht beste Freunde. Nicht Todfeinde. Wir sind einfach nur zwei Seelen, die sich immer tiefer miteinander verbinden wie der Rauch von zwei getrennten Dochten in einer einzelnen Kerze. Wir brennen beide wegen und trotz des anderen und sind untrennbar durch ein Fundament miteinander verbunden, das sehr viel tiefer als bloße Anziehungskraft reicht, stärker als Freundschaft und sehr viel größer als Angst ist. Dieser Kuss... er verändert alles."




Fazit:

"We don´t talk anymore" überraschte mich mit einer sehr gefühlsbeladenen Atmosphäre, einer zart-verzweifelten Liebesgeschichte, zwei interessanten Hauptfiguren und einem intensiven Schreibstil. Ein Schatten auf dieses überzeugende Bild werfen hingegen der etwas übertriebene Nebenhandlungsstrang, die vielen Klischees, typischen Tropes und das unnötig in die Länge gezogene Ende

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Veröffentlicht am 13.11.2021

HERZZERREIßEND!

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WE DON´T TALK ANYMORE von JULIE JOHNSON ist mein zweiter Versuch mit der Autorin. Das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe fand ich okay, aber nicht wirklich großartig. Dieses hier hat mir BESSER gefallen, ...

WE DON´T TALK ANYMORE von JULIE JOHNSON ist mein zweiter Versuch mit der Autorin. Das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe fand ich okay, aber nicht wirklich großartig. Dieses hier hat mir BESSER gefallen, ich sehe aber auch hier für mich persönlich noch etwas Luft nach oben.
WE DON´T TALK ANYMORE ist Teil 1 des ANYMORE DUETS.
Die beiden HAUPTPROTAGONISTEN dieser Geschichte kommen aus ganz unterschiedlichen Welten. JOSEPHINE VALENTINE ist privilegiert aufgewachsen, zumindest was das Materielle angeht. ARCHER REYES musste sein Leben lang für alles kämpfen. Beide sind seit ihrer Kindheit unzertrennlich. Die Gefühle, die sie füreinander hegen, bleiben aus Angst vor Einseitigkeit oder etwas kaputt zu machen lange ungesagt. Außerdem gibt es noch ein sehr dunkles Geheimnis, was alles zerstören kann.
Ich habe das Gefühl noch gar nicht hundertprozentig sagen zu können, was ich von den beiden HAUPTCHARAKTEREN dieser Geschichte bisher eigentlich halte. Insbesondere JOSEPHINE hat es mir gar nicht so leicht gemacht sie zu mögen. Allerdings entwickelt sie sich tatsächlich in eine gute Richtung.
Ganz klar und deutlich muss man sagen: DIESES BUCH HAT EINEN FIESEN CLIFFHANGER! Und WE DON´T LIE ANYMORE, Teil 2 des DUETS, erscheint erst Ende März nächsten Jahres (da scheint es eine Verschiebung gegeben zu haben!!!) Bis dahin hängt man ganz schön in der Luft.
WE DON´T TALK ANYMORE ist aus SICHT BEIDER HAUPTPROTAGONISTEN erzählt. Das bringt einen auch an die Probleme die ARCHER und seine FAMILIE haben deutlich näher ran, als wenn die Geschichte nur aus JOSEPHINES PERSPEKTIVE erzählt worden wäre. Ich mag es eigentlich immer sehr, wenn ich MEHRERE PERSPEKTIVEN in einer Geschichte kennenlernen darf.
Die neue Geschichte von JULIE JOHNSON hat sehr viele EMOTIONALE MOMENTE. Die Geschichte von JOSEPHINE und ARCHER ist an vielen Stellen HERZZERREIßEND und UNTERHALTSAM. Den SCHREIBSTIL von JULIE JOHNSON finde ich an sich FESSELND, die Geschichte ist ÜBERWIEGEND LEICHT und FLÜSSIG zu lesen, aber einige eher unübersichtlich gestaltete Sprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart haben meinen Lesefluss etwas gestört.
Egal wie man das Buch insgesamt findet, wenn man es gelesen hat, um TEIL 2 des DUETS kommt man wohl nicht herum. Von mir bekommt WE DON´T TALK ANYMORE von JULIE JOHNSON 4 von 5 STERNEN.

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