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Veröffentlicht am 11.05.2017

Solider deutscher Thriller

Im Kopf des Mörders - Tiefe Narbe
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Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch (26. Januar 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596296163
Preis: 9,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Solider deutscher Thriller

Inhalt:
Max ...

Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch (26. Januar 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596296163
Preis: 9,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Solider deutscher Thriller

Inhalt:
Max Bischoff ist neu beim KK11 in Düsseldorf. Der 32-Jährige muss sich gegen seinen älteren und erfahreneren Team-Partner Böhmer behaupten. Schon gleich der erste Fall hat es in sich: Ein bekannter investigativer Journalist kommt morgens blutbesudelt ins Polizeipräsidium. An die vergangene Nacht kann er sich nicht erinnern. Das Blut stammt von einer seit über zwei Jahren vermissten jungen Schauspielerin. Doch ihre Leiche fehlt. Bald darauf findet man die Leiche einer anderen Frau, die ganz offensichtlich bestialisch gefoltert worden war. Hängen die beiden Fälle zusammen?

Meine Meinung:
Zugegeben, der Plot ist nicht unbedingt vollkommen neu, wurde aber von Arno Strobel sehr ordentlich ausgearbeitet. Überwiegend wird aus der Perspektive des jungen Kommissars Max Bischoff erzählt, ab und zu gibt es kurze Einschübe in der 1. Person aus Sicht des Täters. Hier ist man auch bei den Morden “live“ dabei. Durch diese Darstellung aus Tätersicht erhält man einen guten Einblick, worum es diesem geht, ohne dass man allerdings einen Hinweis auf seine Person erhält.

Als Täter kommen verschiedene Beteiligte in Betracht. Immer wieder wirkt jemand anders am verdächtigsten, vorhersagen lässt es sich aber kaum. So tappt man als Leser mit den Ermittlern im Dunkeln, bis Max am Ende über ein Puzzleteilchen stolpert, das schließlich den entscheidenden Hinweis liefert.

Die Kommissare Max Bischoff und Horst Böhmer sind erstaunlich normal, ohne langweilig oder blass zu wirken. Max ist eine sympathische Figur, ehrgeizig und loyal, gewillt, sich in seiner neuen Position zu behaupten. Er arbeitet gerne mit den neuen Medien und Techniken, führt immer wieder Hochschulwissen an. Dagegen ist Böhmer schon etwas älter, erfahrener und eher ein Freund von Intuition. Sie sind schon etwas gegensätzlich, aber einander nicht feind. Im Gegenteil, sie ergänzen sich recht gut und lernen sich auch bald gegenseitig zu schätzen. Es macht Spaß, ihnen bei der Arbeit über die Schulter zu schauen.

Der Thriller lässt sich recht locker lesen, sprachlich ist er nicht besonders anspruchsvoll. Auch die Handlung ist nicht besonders komplex, sodass man sich ohne viel Nachdenken durch den Roman treiben lassen kann. Spannung ist von Anfang an vorhanden und ebbt immer nur für kurze Zeit ab. Gegen Ende steigert sie sich sogar noch und sorgt dafür, dass man das Buch dann nicht mehr aus der Hand legen will.

Eine Nebenhandlung ist für mich noch nicht abgeschlossen, was mich etwas gestört hat. Aber vielleicht baut darauf ja der nächste Fall für Max auf? Denn „Tiefe Narbe“ ist der Auftakt einer Trilogie mit Max Bischoff. Ich freue mich darauf, bald schon mehr von diesem Ermittler lesen zu dürfen.

★★★★☆

Veröffentlicht am 08.05.2017

Bunte Rezeptmischung

Björn Freitag – Smart Cooking
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Gebundene Ausgabe: 168 Seiten
Verlag: Becker Joest Volk Verlag (21. April 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3954531288
Größe und/oder Gewicht: 24 x 2 x 28,7 cm
Preis: 28,00€


Bunte Rezeptmischung

Dem ...

Gebundene Ausgabe: 168 Seiten
Verlag: Becker Joest Volk Verlag (21. April 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3954531288
Größe und/oder Gewicht: 24 x 2 x 28,7 cm
Preis: 28,00€


Bunte Rezeptmischung

Dem Untertitel des neuen Kochbuchs des Sternekochs Björn Freitag „Einfacher geht’s nicht – Kochen ohne Einkaufsstress und ohne Küchenchaos“ kann ich nur bedingt zustimmen. Ja, die Rezepte lassen sich größtenteils einfach realisieren. Doch, bei manchen benötigten Zutaten gerate ich in Einkaufsstress, weil sie auch in meinem gut sortierten Supermarkt nicht zu bekommen sind. Aber ohne Küchenchaos geht es wirklich, da man meistens mit ein oder zwei Töpfen bzw. einer Pfanne auskommt und auch sonst eher wenig Gerätschaften braucht.

Das Kochbuch beinhaltet 70 Rezepte, untergliedert in die Kapitel
– Fleisch
– Geflügel
– Gemüse
– Fisch und Meeresfrüchte
– Suppen und Salate
– Grundrezepte

Vorangestellt ist eine Liste der Basic-Zutaten, die man stets zu Hause haben sollte. Ob ich allerdings zum Beispiel Kokosessig und drei Sorten Kartoffeln ständig brauche, wage ich zu bezweifeln. Ansonsten finde ich es aber sehr sinnvoll, dass bei den Rezepten die Zutatenliste unterteilt ist in (bereits zu Hause vorhandene) Basics und frisch zu besorgende Zutaten, sodass der Einkaufszettel schnell geschrieben ist. Alle Rezepte sind für zwei Personen berechnet, können mit dem Online-Mengenrechner des Verlags aber leicht auf jede beliebige Personenzahl umgerechnet werden, wenn man es nicht im Kopf machen will.

Die Gerichte sind bunt gemischt, mal ganz einfache Dinge, für die man eigentlich kein Kochbuch braucht, wie z.B. „Gekochte Eier mit Senfsoße und Blumenkohl“, dann wieder raffiniertere wie „Kalbsrouladen mit Orangen, Chicorée und Cashewkernen“.

Auch geschmacklich sind die Gerichte sehr verschieden, mal eher gut bürgerlich, mal ausgefallen. So sollte für jeden etwas dabei sein. Manche der von mir bereits ausprobierten Rezepte waren allerdings etwas fad, aber da kann man ja selbst nach Belieben Abhilfe schaffen.

Pro Gericht ist eine Doppelseite reserviert, wovon die eine Seite die Zutaten, die Arbeitszeit, die benötigten Töpfe oder Pfannen sowie die Zubereitungsanleitung enthält. Auf der anderen Seite ist jeweils ein appetitliches Foto des Gerichts.

Die Zubereitung ist gut verständlich beschrieben, auch die Zeitangaben lassen sich recht gut einhalten. Die meisten Rezepte verlangen eine Arbeitszeit von 10 – 20 Minuten, keines über 45 Minuten. Allerdings heißt das nicht, dass das Essen so schnell fertig ist. Manches muss zusätzlich noch eine Zeit lang kochen oder im Backofen garen, sodass nicht alle Gerichte für den schnellen Hunger geeignet sind.

Fazit:
Eine bunte Mischung der verschiedensten Rezepte, nicht immer mein Geschmack, aber in der Regel einfach nachzukochen.

★★★★☆

Herzlichen Dank an den Becker Joest Volk Verlag und vorablesen für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 05.05.2017

Absolut lesenswert

Die Taugenichtse
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Gebundene Ausgabe: 176 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (5. Mai 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423281171
Originaltitel: The Lonely Londoners
Preis: 18,00€
auch als E-Book erhältlich


Absolut ...

Gebundene Ausgabe: 176 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (5. Mai 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423281171
Originaltitel: The Lonely Londoners
Preis: 18,00€
auch als E-Book erhältlich


Absolut lesenswert

Unter dem Titel „The Lonely Londoners“ veröffentlichte Samuel Selvon diesen Roman bereits 1956 in England. Nun ist er erstmals auch auf Deutsch erschienen. Auch wenn mittlerweile etwa sechzig Jahre vergangen sind, ist der Text auch heute noch von aktueller Bedeutung.

Ab 1948 holt die britische Regierung billige Arbeitskräfte aus den karibischen Kolonien nach Großbritannien. Einer der Ersten, die in London Fuß fassen, ist Moses. Er fühlt sich verpflichtet, die Neuankömmlinge aus Trinidad, Jamaika, Barbados, Grenada oder Antigua unter seine Fittiche zu nehmen, ihnen bei der Wohnungs- und Arbeitssuche zu helfen, sie auch mal bei sich in seinem schäbigen Zimmer wohnen zu lassen, wenn es anders nicht geht. Dabei fehlt es ihm selbst an allen Ecken und Enden. Obwohl er Nacht für Nacht in der Fabrik schuftet, kommt er auf keinen grünen Zweig. Längst hat er resigniert. Vom einstigen Optimismus bei seiner Ankunft in Waterloo Station ist nicht viel übrig geblieben. Doch Moses ist eine gute Seele, der Mittelpunkt der karibischen Gemeinschaft in Bayswater, London.

Als Gegensatz zu Moses lernen wir in „Die Taugenichtse“ aber auch andere Zuwanderer kennen, Galahad, Big City, Five past Twelve und wie sie alle heißen. Sie haben noch Hoffnung, dass sie etwas erreichen, dass sie ein weißes Mädchen heiraten oder dass sie als reicher Mann in die Heimat zurückkehren können. Mit allen möglichen Tricks halten sie sich über Wasser, suchen Arbeit, leben in den Tag hinein, genießen das Leben, streiten und vertragen sich wieder. Und wenn es darauf ankommt, halten sie zusammen.

Von den Weißen werden die sogenannten Mokkas abgelehnt, höchstens geduldet. Wie auch heute bei uns hat man Angst, dass die Fremden, die Dunkelhäutigen, den Einheimischen die Arbeitsplätze wegnehmen.

Sehr speziell ist die Sprache, die Samuel Selvon verwendet. Es ist eine Art Pidgeon, Umgangssprache, gebrochen, so wie man es sich eben vorstellt, dass diese Protagonisten sprechen. Allerdings sind nicht nur die Dialoge in dieser Sprache, sondern der gesamte Text. Dies erzeugt eine sehr authentische Atmosphäre, die einen gewissen Sog ausübt.

Der Roman gibt nicht nur Einblick in das Leben der „Neu-Londoner“ in den 1950er Jahren, sondern ein wenig auch in deren Kultur und Bräuche in der karibischen Heimat. Ich fand die Lektüre sehr interessant und habe einige der Protagonisten ins Herz geschlossen. Ich hätte mir lediglich noch mehr Tiefe und eine ausführlichere Erzählung gewünscht.

★★★★☆

Herzlichen Dank an die dtv Verlagsgesellschaft, die mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zugeschickt hat.

Veröffentlicht am 02.05.2017

Kein 08/15-Thriller

Die Jagd - Am falschen Ort
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Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch (27. April 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596036721
Preis: 9,99€
auch als E-Book erhältlich


Kein 08/15-Thriller

Inhalt:
Jonas Keller wird Zeuge ...

Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch (27. April 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596036721
Preis: 9,99€
auch als E-Book erhältlich


Kein 08/15-Thriller

Inhalt:
Jonas Keller wird Zeuge zweier brutaler Morde. Der Mafia-Boss Luca Torrini tötet seine Freundin und deren Geliebten. Damit befindet sich Keller in Todesgefahr. Er wird ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen und muss ein ganz neues Leben beginnen, das ihn quer durch Europa treibt. Doch wirklich sicher vor Torrinis Rache kann er nie und nirgendwo sein …

Meine Meinung:
Von Anfang an ist bei diesem Roman eine unterschwellige Spannung zu spüren. Sie erreicht mehrere Gipfel bei Verfolgungsjagden und anderen brenzligen Situationen. Selbst in ruhigeren Passagen, wo Keller über sein Leben nachdenkt, wird es nie langweilig.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, einfach zu lesen, flott geschrieben. Bei den Beschreibungen der europäischen Städte, in denen Keller sich aufhält, überkam mich von Zeit zu Zeit sogar das Fernweh. Es wirkt recht authentisch.

Jonas Keller erzählt von seiner Odyssee in der Ich-Form, sodass man das Gefühl bekommt, die Ereignisse zusammen mit ihm zu erleben. Auch seine Ängste, seine Zweifel und Hoffnungen bekommt man so direkt mit. Trotzdem wurde ich mit diesem Charakter nicht wirklich warm. Ich konnte sein Verhalten leider nicht immer nachvollziehen. Manches Mal reagiert er sehr voreilig und unüberlegt. Vielleicht muss man das der Stresssituation zuschreiben, doch mich störte es ein bisschen. Und so war ich dann auch nicht besonders überrascht, dass am Ende alles so kommt, wie es kommt.

Nichtsdestotrotz sorgt Claus Probsts neuer Thriller für einige Stunden spannender Unterhaltung.

★★★★☆

Veröffentlicht am 28.04.2017

Zufriedenstellender Abschluss der Dilogie

Gated - Sie sind überall
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Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. Mai 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423761086
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Originaltitel: Astray
Preis: 16,95€
auch als E-Book ...

Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. Mai 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423761086
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Originaltitel: Astray
Preis: 16,95€
auch als E-Book erhältlich


Zufriedenstellender Abschluss der Dilogie

ACHTUNG: Dies ist der 2. Band einer Dilogie. Meine Rezension kann daher SPOILER zum 1. Band enthalten.

Inhalt:
Die sektenartige Gemeinde von Mandrodage Meadows ist offiziell zerschlagen, der Anführer Pioneer wartet im Gefängnis auf seinen Prozess. Lyla lebt bei Codys Familie und versucht, ein ganz normales Leben zu führen. Doch die Gemeinde lässt einfach nicht locker und versucht, sie mit allen Mitteln zurückzuholen.

Meine Meinung:
Den 1. Band fand ich nicht ganz schlecht, aber ich kam einfach nicht an Lyla heran. Da war eine zu große Distanz. Dies habe ich am Anfang des 2. Bandes auch noch so empfunden, aber im weiteren Verlauf wurde es immer besser und ich fühlte mich Lyla immer näher. Sehr anschaulich werden ihre Ängste, ihre Hoffnungen, ihre Zweifel, ob sie sich richtig entschieden hat, als sie die Gemeinde verließ, dargestellt. Das wirkt alles recht authentisch. Dabei ist Lyla ein sehr sympathisches Mädchen, das auch viel Verständnis für die „Außenstehenden“, also die normalen Bürger, aufbringt. Dadurch kann man die Handlungsweisen aller Personen gut nachvollziehen.

Beginnt das Buch noch recht gemütlich mit einigen Erinnerungen an das, was im 1. Band geschah, nimmt es doch schon bald an Fahrt auf. Es geschehen einige üble und beängstigende Dinge, die Lyla das Leben schwermachen. Pioneer scheint aus dem Gefängnis heraus seine Leute noch ganz gut im Griff zu haben. Und Lyla bekommt immer wieder Drohungen von ihm, die sie wanken lassen. Da hat die Gehirnwäsche wohl gut funktioniert.

Es wird auch wieder gut herausgearbeitet, wie diese Manipulationen der Sektenmitglieder funktionieren. Das ist schon erschreckend. Eigentlich sollte sich jeder mal damit befassen, um nicht eines Tages selbst ein Opfer zu werden.

Lyla erzählt, wie auch schon im 1. Band, in der 1. Person im Präsens. Die Sprache ist recht einfach, die Sätze eher kurz. Das wirkt ein bisschen eintönig. Zum Glück wird es aber von einer immer spannender werdenden Handlung kompensiert. Am Ende kommt es wieder zu einem fulminanten Show down und die Geschichte zu einem sehr befriedigenden Abschluss.

★★★★☆