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Veröffentlicht am 07.12.2021

Die Dorfschullehrerin

Die Dorfschullehrerin
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Ein Buch, das im Jahr 1961 spielt und noch vor dem Mauerbau auf der West- und Ostseite von Deutschland. Helene wird aus Berlin in den kleinen Ort Kirchdorf an der deutsch-deutschen Grenze auf Wunsch versetzt. ...

Ein Buch, das im Jahr 1961 spielt und noch vor dem Mauerbau auf der West- und Ostseite von Deutschland. Helene wird aus Berlin in den kleinen Ort Kirchdorf an der deutsch-deutschen Grenze auf Wunsch versetzt. Sie ist eine sehr hübsche junge Frau und in dem kleinen Dorf mangelt es an Lehrer. Sie muß mehrere Klassen unterrichten, kann die Kinder aber derart gut beschäftigen, dass die Schüler sie anhimmeln und bald auch die Eltern froh sind, so eine patente Kraft zu haben. Zwischen ihr und dem Dorfarzt Tobias bahnt sich eine Liason an, die sie aber zuerst verheimlichen. Auffallend oft geht Helene an der Grenze spazieren, dann schaut sie mit dem Fernglas in den Osten. Im Laufe des Buches wird dann klar, dass sie aus dem Osten kommt. Sie hat ein Geheimnis und sie spricht mit niemanden über ihre Zeit dort. Dann wechseln auf einmal die Lokalitäten und wir befinden uns in Ostdeutschland bei einem Tierarzt und seiner Frau. Dieser ist total gegen das Regime und bereitet seine Flucht vor. Ich liebe die bisherigen Bücher von Eva Völler und bin darin immer tief versunken. Auch dieses Buch ist mehr als interessant zu lesen. Die Ausdrucksweise der Autorin nimmt einen total gefangen und sie versteht es die Charaktere der einzelnen Personen derart herauszuarbeiten, dass man meint, sie selbst zu kennen. Es sind meist einfache Leute, deren Leben ein täglicher Kampf ist mit schweren Schicksalschlägen. Auch die Menschen im Osten haben mit großen Problemen zu rechnen, das kleine Dörfchen im Westen ist im Zonenrandgebiet und die Leute haben gerade einmal so viel, um ihr tägliches Leben zu fristen. Ein Buch, das wirklich sehr nachdenklich macht. Es endet leider sehr abrupt und es bleiben einige Fragen offen. Ich hoffe, dass diese vom Nachfolgeband beantwortet werden. Leider hat das Buch hier einen kleinen Schönheitsfehler. Helene ist derart perfekt. Schön, fleißig, die beste Lehrerin überhaupt mit Unterrichtsmethoden, die heute machbar sind, von denen aber in den 60iger Jahren noch niemand geträumt hat. Alles, was sie in die Hand nimmt, geht klar und sie ist gut Kind bei allen. Das Cover ist hier sehr gut getroffen, eine junge Frau, die ein Schulkind an der Hand hält.

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Veröffentlicht am 25.11.2021

Halbtote Schmetterlinge

halbtote schmetterlinge
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Ein Buch, nicht leicht zu lesen. Einsteils wegen der Diagnose Krebs, andernteils durch die Gedankensprünge des Autors. Schon vorab sei gesagt, dass von dem darin Erzählten nur 50 % der Wahrheit entspricht, ...

Ein Buch, nicht leicht zu lesen. Einsteils wegen der Diagnose Krebs, andernteils durch die Gedankensprünge des Autors. Schon vorab sei gesagt, dass von dem darin Erzählten nur 50 % der Wahrheit entspricht, das andere sei Fiktion. Was dabei erfunden ist, soll vom Leser selbst beurteilt werden. Ambühl ist fünfzig, als ihn die Diagnose trifft: Prostatakrebs. Ihn trifft dies wie ein Schlag, hat er doch bisher ein ziemlich unkonventionelles Leben geführt. Als Lehrer in der Schweiz hat er auch einige Jahre davon in der Karibik und in Asien unterrichtet. Neben seiner Ehefrau hat er immer wieder Frauen nebenher gehabt, seine Ehe erstickte an der Alltäglichkeit und an der Sorge um die Kinder. Nachdem er die Diagnose erhalten hat, will er sein Leben ordnen. Er trennt sich von den Geliebten und auch von seiner Frau. Die Behandlung hatte auch zur Folge, dass er sein Libido und seine Männlichkeit verlor, was ihm natürlich sehr zu schaffen machte. Trotz all dieser Schreckensboschaften lernte er eine Frau kennen, die ihn so nahm, wie er war. Leider ist das Ende des Buches offen und man fragt sich, ob Ambühl den Kampf gegen den Krebs letztendlich doch verloren hat, da seine Metastasen ja weiter wucherten. Der Schreibstil des Autors ist etwas gewöhnungsbedürftig, denn er schweift mit seinen Berichten oft etwas ab und geht plötzlich auf ein anderes Thema ein. Das Buch zu lesen kostet viel Kraft, denn es zeigt uns erschreckend, wie schnell sich im Leben etwas ändern kann, ohne dass wir dagegensteuern können. Vor allem Prostatakrebs ist bei den Männern schwer verdaulich, denn dies ist ein ziemlich sensibles Organ. Das Cover des Buches ist sehr auffällig in Rot- und Gelbtönen gestaltet. Vor einer blauen Bretterwand sitzen drei Personen. Ein Buch, das uns zeigt, dass unser Leben von heute auf Morgen aus den Fugen gerät.

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Veröffentlicht am 11.11.2021

OMBRA

OMBRA
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Wer meint, dass man dieses Buch nur so zwischendurch mal schnell lesen kann, liegt hier falsch. Ich kannte den Autor bisher noch nicht, habe aber dann während des Lesens erfahren, daß er schon an die 70 ...

Wer meint, dass man dieses Buch nur so zwischendurch mal schnell lesen kann, liegt hier falsch. Ich kannte den Autor bisher noch nicht, habe aber dann während des Lesens erfahren, daß er schon an die 70 Bücher und Essays geschrieben hat. Ich wurde auf das Buch aufmerksam, da ich selbst eine schwere Herz-OP hinter mir habe und ich mich voll und ganz in diese Thematik hineinversetzen kann. Der Roman ist keine leichte Kost. Ortheil schildert hier seine Genesung ab Eintritt der Reha. Als menschliches Wrack beginnt er seine Kur, arbeitet sich Stück für Stück nach vorne mit eiserner Disziplin und sehr großer Willenskraft. Ihm stehen sehr gute Ärzte und Therapeuten zur Seite, die ihn fördern und ermutigen. Doch immer wieder gelangt er an einen seelischen Tiefpunkt. Sein Appetit ist noch nicht zurück, er leidet unter Gleichgewichtsstörungen. Radfahren gelingt ihm anfangs nicht, er kann einen Stift nur schwer halten und dann hält er immer wieder Zwiesprache mit seinen toten Eltern und anfangs ist man der Meinung, dass die Eltern noch leben. Er setzt sich Ziele, will wieder nach Italien und Griechenland. Dann beginnt er auch wieder mit Autorenlesungen. Nach seiner OP lag er im Koma, ist dem Tod noch gerade von der Schippe gesprungen. Das Buch macht einen sehr nachdenklich, teilweise zieht es den Leser mit herunter. Man merkt, dass Schreiben die Passion von Ortheil ist, denn seine Sätze sind wortgewandt und wortgewaltig und er kann den Leser in seinen Bann ziehen. Er erklärt auch, warum er den Titel Ombra gewählt hat, der Schatten. Ein Buch, das auch Gesunde lesen können und müssen um zu sehen, wie schwer es sein kann, nach solch einem schweren Eingriff wieder ins Leben zurückzufinden. Sehr auffällig ist das rote Cover mit den gelben Buchstaben und Strichen.

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Veröffentlicht am 26.10.2021

Berauscht vom Leben

Berauscht vom Leben
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Ein Buch, das sehr unterhaltsam ist, teilweise für mich aber etwas langatmig mit vielen Wiederholungen, was man alles ohne Alkohol alles unternehmen kann. Immer wieder Spaziergänge, Baden, Fernsehen und ...

Ein Buch, das sehr unterhaltsam ist, teilweise für mich aber etwas langatmig mit vielen Wiederholungen, was man alles ohne Alkohol alles unternehmen kann. Immer wieder Spaziergänge, Baden, Fernsehen und dergleichen. Ich kann dem Alkohol absolut nichts abgewinnen. Ein Glas Sekt an Sylvester, das war es dann schon auch. Deswegen kann ich vielleicht einige der Ausführungen nicht verstehen, dass man sich so betrinkt und nicht mehr weiß, wie man nachhause gekommen ist, vor lauter Alkohol sich übergibt und der nächste Tag mit einem Kater und Schmerzen zu bewältigen ist. Die beiden Autorinnen Jardine Libaire und Amanda Eyre Ward haben gerne gefeiert. Die vielen Feten in New York, ein gelungenes Buch, After-Work Partys, nach Feierabend zwei Drinks zum Preis für einen, immer hat doch jemand Geburtstag. Es gehört da einfach dazu, mit einem Glas am Pool zu stehen. Und doch finde ich es sehr großartig, wie die beiden Freundinnen ohne irgendwelche Entziehungskliniken zu Hilfe zu nehmen, dem Alkohol abgeschworen haben und nun sehen sie erst, was sie alles versäumt haben in ihrem ewigen Rauschzustand. Das Buch ist in vielen Kapiteln aufgegliedert und diese dann wieder in zahlreichen Untertiteln. Manche Texte lesen sich richtig lyrisch, andere wiederholen sich, wieder andere lassen neue Hobbies und Betätigungen erleben. Sehr überrascht und wunderschön finde ich die Rezepte am Ende des Buches für alkoholfreie Drinks, für Menüs und auch für Badezusätze. Man ist versucht und möchte doch gleich an so einem Cocktail mit viel Frucht nippen. Das Cover macht einen unheimlich heiteren Eindruck. Über einen bunten Regenbogen fliegen Schmetterlinge in den Himmel.

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Atelier Rosen

Atelier Rosen
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Ein romantisches Buch, das uns ins Jahr 1830 nach Kassel entführt. Die 20jährige Elise arbeitet in einem Putzmacher-Atelier, das ihrer Mutter gehört. Zu dem Stammpersonal gehören noch die Großmutter und ...

Ein romantisches Buch, das uns ins Jahr 1830 nach Kassel entführt. Die 20jährige Elise arbeitet in einem Putzmacher-Atelier, das ihrer Mutter gehört. Zu dem Stammpersonal gehören noch die Großmutter und zwei Putzmacherinnen. Als sie eines Tages einen Auftrag von der Adeligen Sybilla von Schönhöff erhalten, wird aus dem geschäftlichen Auftrag eine sehr innige Freundschaft zwischen Elisa und Sybilla. Sie lernt auch Sybillas Verlobten von Haynau kennen. Dieser verliebt sich unsterblich in Elisa und duelliert sich wegen Elisa. Doch dann wird die junge Putzmacherin vo m Kurfürsten der Stadt verwiesen wegen Hurerei. Sybilla findet Zuflucht in Frankfurt. Leider kennt sie ihren Vater nicht, denn die Mutter eine eine kurze Liason mit einem Mann, der für den Kurfürsten tätig war. Doch sie verrät Elisa nichts weiteren. Doch dann macht sie sich auf der Suche nach ihrem Vater. Ein Buch voller Verwirrungen und Verwicklungen, aber Elisa kann sich in Frankfurt behaupten. Die Mutter wird als sehr strenge Frau dargestellt. Die beiden Angestellten im Atelier bringen nochmals ein wenig Unterhaltung in das Buch. Mir gefällt sehr gut, wie die Arbeit der Frauen beschrieben wird, wie einfacher Hut aufgepimpt wird. Handschuhe werden gehäkelt, Taschentücher bestickt. Die Autorin führt uns geschickt in eine Welt vor fas 200 Jahren. Es war alles strenger, der Fürst wachte über seine Untertanen. Er selbst lebte nach seinem Gusto. Heiterkeit in das Buch verbreitet Moritz, der Sohn einer der Näherin. Ein Luftikus, der das Leben all zu leicht nimmt. Die Autorin schreibt in einer Sprache, die leicht zu verstehen ist und man merkt genau, dass sie umfangreich recherchiert hat und uns das Kassel zu jener Zeit zu gut beschreibt. Das Buch endet sozusagen mit einem offenen Ende. Man hat noch so viele Fragen. Aber im Herbst 2022 erscheint der Nachfolgeband. Das Cover ist wunderbar gestaltet. Es zeigt eine junge Frau in der Mode der damaligen Zeit., sie schaut auf die Marktgasse in Kassel und im Vordergrund sind wunderbare Hüte mit einem großen Blütenarrangement

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