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Veröffentlicht am 08.12.2021

Tipps vom Weltmeister

Die Pizza-Bibel
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Für viele Leute ist die Pizza eine der italienischen Lieblings-Speisen und wahrscheinlich hat sie auch schon fast jeder einmal selbst zubereitet. In der Regel handelt es sich hier nicht um ein komplexes ...

Für viele Leute ist die Pizza eine der italienischen Lieblings-Speisen und wahrscheinlich hat sie auch schon fast jeder einmal selbst zubereitet. In der Regel handelt es sich hier nicht um ein komplexes Kochvorhaben, aber die "Pizza Bibel" zeigt auf, wo Fehlerquellen liegen können und wie ein recht simples Essen mit raffinierten und einfachen Tricks zu einem besonderen Festmahl werden kann.

Hierzu hat der Autor Tony Gemignani, der selbst Restaurantbesitzer, Meisterausbilder an der International School of Pizza und 13-facher Pizza-Weltmeister ist, zunächst 10 Regeln zum Besten Gelingen einer Pizza aufgestellt. Neben dem Fokussieren auf gute Zutaten sollte man sich bei der Zubereitung einer Pizza Zeit nehmen und den Belag eher reduzieren anstatt zu überfrachten. Der meist gut gemeinte Trend möglichst viel auf eine Pizza zu legen, um alle Geschmäcker zu treffen reduziert aus seiner Sicht die Qualität des Produkts, frei nach dem Motto, weniger ist mehr. Ebenfalls gibt Tony Gemignani viele Tipps in Bezug auf die richtigen Zutaten wie das perfekte Mehl, Gehzeiten des Teigs, und die jeweils für die unterschiedlichen Pizzen optimale Tomaten-Basis.

Die Rezepte für die Pizzen konnten mich bisher auch absolut überzeugen. Die selbstgemachte Fenchelwurst auf der knusperdünnen Pizza war ein Gedicht und die Honigpizza, die mit einer raffinierten Kombination aus Mozzarella, Peperoncinis und besagtem Honig überzeugen kann, ist mein bisheriges Highlight. Die Zubereitung wird gut erklärt und mit den vielen Bildern schnell zu einem Kinderspiel.

Ein wirklichem umfassendes Werk rund um das Thema Pizza, sympathisch erklärt und dargeboten vom 13-fachen Weltmeister. Wer hier keine Pizza findet, der sucht keine. Ein toller Ratgeber der eine hervorragende Ergänzung in meinen Kochbuchregal darstellen wird. Ich empfehle daher die "Pizza Bibel" sehr gerne weiter und bewerte sie mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 08.12.2021

Der blutige Erzengel von Paris

Stadt der Mörder
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Die Stadt Paris wird im Jahre 1924 von einem blutigen Verbrechen erschüttert. Die Leiche des sechzehnjährigen Clement Faucogney ist grausam entstellt und der Täter scheint alles Skrupel über Bord geworfen ...

Die Stadt Paris wird im Jahre 1924 von einem blutigen Verbrechen erschüttert. Die Leiche des sechzehnjährigen Clement Faucogney ist grausam entstellt und der Täter scheint alles Skrupel über Bord geworfen zu haben und in einen Wahn gefallen zu sein. Julien Vioric wird mit den Ermittlungen vertraut und er macht sich auf die Suche nach dem Mörder. Dabei stößt er auf die junge Lysanne, die sich auf der Suche nach ihrer Schwester befindet. Es entwickelt sich eine lose Bindung, die die beiden in den Kreis der Surrealisten führt, welche zu dieser Zeit ihre rebellischen Weltansichten nach außen tragen. Kommt der Täter aus den Reihen dieser gesellschaftsabtrünnigen Vereinigung?

Die Autorin Britta Habekost hat mit "Stadt der Mörder" einen aus meiner Sicht bemerkenswerten Kriminalroman veröffentlicht. Sie erzählt die Geschichte in einem stellenweise schon poetischen und dennoch sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mir die Geschehnisse der damaligen Zeit lebendig vor Augen führte. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften und zugleich grausamen Mord an dem sechzehnjährigen Jungen aufgebaut und über die Ermittlungen in dem düsteren Paris auf einem hohen Niveau gehalten. Besonders gut gefallen haben mir die Schilderungen aus dem Leben der Surrealisten, welche damals schon mutig und sehr gesellschafts-kritisch aufgetreten sind. Die historischen Hintergrundinformationen wirken sehr gut recherchiert und die ganze Geschichte wirkt dadurch sehr authentisch. Es entwickelt sich eine komplexe und spannende Geschichte, deren fulminantes Finale mit einer nachvollziehbaren und für mich sehr gelungenen Auflösung aufwarten kann.

Insgesamt ist "Stadt der Mörder" aus meiner Sicht ein mehr als gelungener historischer Kriminalroman, der mich mit einem bisher selten thematisierten Schwerpunkt, einer spannenden Storyline und dem Erzähltalent der Autorin überzeugen konnte. Da ich das Buch für äußerst lesenswert halte, empfehle ich es sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 07.12.2021

Tödliche Gratwanderung

Mord am Watzmann
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Zunächst sieht alles nach einem tragischen Bergunfall aus. Ein Urlauber-Ehepaar hat sich trotz anbahnenden Gewitters an die Überschreitung des Watzmanns gewagt und das mit dem Leben bezahlt. Aber war es ...

Zunächst sieht alles nach einem tragischen Bergunfall aus. Ein Urlauber-Ehepaar hat sich trotz anbahnenden Gewitters an die Überschreitung des Watzmanns gewagt und das mit dem Leben bezahlt. Aber war es wirklich nur ein Unfall, oder hatte jemand beim Absturz der Beiden nachgeholfen? Der Bergpolizist Simon Perlinger nimmt sich der Sache an und beginnt mit den Recherchen, da er ahnt, dass nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Schnell stößt er durchaus auf einige Personen, die ein Motiv gehabt haben könnten, denn die beiden Opfer hatten nicht nur Freunde. Wird Simon Perlinger das Rätsel vom Watzmann lösen?

Das Cover und der Titel haben direkt meine Neugierde geweckt. Ich selbst habe mich vor zwei Jahren an die Überschreitung des Watzmanns gewagt und es war ein wirklich unvergessliches Erlebnis. Einen Kriminalroman mit dieser tollen Kulisse musste ich einfach lesen. Der Autor Felix Leibrock erzählt die Geschichte in einem lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell wieder in die Berchtesgadener Bergwelt entführt hat. Er erzeugt in dem Buch die besondere Atmosphäre, die von der Region und dem außergewöhnlichen Berg ausgeht. Der Spannungsbogen wird über den tragischen Absturz des Ehepaars sehr gut aufgebaut und über die Ermittlungen mit den einhergehenden Wendungen auf einem hohen Niveau gehalten. Die Vielzahl an Motiven und potentiellen Tätern ermöglicht dem Leser immer wieder eigene Überlegungen bezüglich der Auflösung anzustellen, um dann im Finale wahrscheinlich doch noch überrascht zu werden. Das gut nachvollziehbare Finale rundet den Kriminalroman aus meiner Sicht gelungen ab.

Insgesamt ist "Mord am Watzmann" ein für mich mehr als gelungener Regionalkrimi, der mit einer fantastischen Kulisse, einer durchdachten Story, dem Erzähltalent des Autors und einem wohldosierten Lokalkolorit zu überzeugen weiß. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 21.11.2021

Gegen alle Widerstände

Die vier Winde
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Elsa Martinelli wächst in einer angesehen und wohlhabenden Familie auf. Leider entspricht ihr Erscheinungsbild nicht den Anforderungen dieser Gesellschaftsebene, so dass ihre Eltern sie gerne im Hintergrund ...

Elsa Martinelli wächst in einer angesehen und wohlhabenden Familie auf. Leider entspricht ihr Erscheinungsbild nicht den Anforderungen dieser Gesellschaftsebene, so dass ihre Eltern sie gerne im Hintergrund halten. Als Elsa mit all ihrem Mut dieser Erniedrigung entfliehen will, stürzt sie sich in eine überhastete und von den Eltern nicht tolerierte Affäre. Als sie dann auch noch ihre Schwangerschaft verkündet wird sie aus der Familie verbannt und steht vor einem Neuanfang in ihrem Leben. Der Kindsvater lebt auf einer Farm, auf der sie von nun an arbeiten und leben wird. Eine Dürre zwingt das Land immer mehr in die Knie und macht das Leben auf dem Land zunehmend beschwerlicher. Die mittlerweile zweifache Mutter steht vor einer sehr schweren Entscheidung, soll sie die neu gewonnene Familie verlassen, um den Kindern eine neue Chance zu ermöglichen...

Ich habe schon so viel positives von den Romanen der erfolgreichen Autorin Kristin Hannah gehört und gelesen, konnte mir bisher aber noch keine eigenes Bild von ihr machen. Ich bin daher mit viel Neugier und einer hohen Erwartungshaltung in ihr neues Werk gestartet. Sie erzählt die ergreifende Geschichte der mutigen und couragierten Elsa Martinelli in einem bildreichen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mir die Geschehnisse gut vor Augen führte. Die Hauptprotagonistin wird sehr gut charakterisiert und ihr ereignisreiches Leben authentisch in Szene gesetzt. Immer wieder wird ihr Schicksal auf ein Neues erschüttert, aber sie kämpft sich mit dem Mute der Verzweiflung durch und erobert so im Laufe des Buches das Herz des Lesers. Das beeindruckende Finale und der reale Hintergrund des Romans haben mich noch einige Zeit nachdenklich zurückgelassen. Die historischen Hintergründe wirken aus meiner Sicht sehr gut recherchiert und runden das Werk gelungen ab.

Insgesamt hat mich "Die vier Winde" von Kristin Hannah beeindruckt. Eine emotionale Reise in die Vergangenheit, die das Leben einer mutigen und starken Frau aufzeigt und vom Erzähltalent der Autorin bemerkenswert ungesetzt wurde. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 21.11.2021

Temperamentvoller Kriminalroman aus den 20ern

Die Tränen der Göttin
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Der Archäologieprofessor Frederick Crichton macht sich im Jahre 1927 auf die Reise nach New York, um einen langgehegten Traum zu erfüllen. Er soll die Stelle des Kurators im Metropolitan Museum antreten, ...

Der Archäologieprofessor Frederick Crichton macht sich im Jahre 1927 auf die Reise nach New York, um einen langgehegten Traum zu erfüllen. Er soll die Stelle des Kurators im Metropolitan Museum antreten, muss allerdings feststellen, dass der Posten trotz erfolgter Zusage bereits anderweitig vergeben wurde. Aus der Verlegenheit heraus wird ihm die Möglichkeit eingeräumt, für einen Millionär die Echtheit eines Artefakts zu überprüfen, um die Reise wenigstens finanziell lohnenswert zu machen. Crichton willigt ein, bereut den Auftrag aber auch schnell wieder, denn er steht plötzlich als Hauptverdächtiger in einem Mordfall im Fokus der Polizei.

Ich habe schon viel Gutes von der Reihe der "Geheimakte-Abenteuer" gehört und war nun gespannt, ein erstes Buch des Autors Andre Milewski zu lesen. Er erzählt die Geschichte in einem äußerst temperamentvollen und kurzweiligen Schreibstil, der mir die damalige Zeit lebendig vor Augen führte. Der Spannungsbogen wird gut aufgebaut und über die überraschenden Wendungen der Handlung, sowie die Ermittlungstätigkeiten des Hauptprotagonisten auf einem hohen Niveau gehalten. Der Fall lädt zum mit rätseln ein, dem Leser wird immer wieder die Gelegenheit gegeben, eigene Überlegungen bezüglich Täterschaft und Tathintergründe anzustellen, um im überzeugenden Finale doch noch überrascht zu werden. Besonders gut gefallen hat mir die Einbindung des historischen Hintergrunds. Mit viel Geschick baut Andre Milewski Persönlichkeiten der damaligen Zeit in die Handlung ein und lässt das Ganze dadurch noch authentischer wirken.

Insgesamt hat mir "Die Tränen der Göttin" ausgesprochen gut gefallen und für kurzweilige Lesestunden gesorgt. Das Buch hat mich nun noch neugieriger auf die "Geheimakte-Abenteuer"-Reihe gemacht, aus der das Buch ein Spin-off ist. Ich empfehle den Kriminalroman daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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