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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2017

Geheimnisse der Vergangenheit

Die unbekannte Schwester
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Carlotta Fiore beginnt mit ihrem Vater Konrad den Dienst bei der Polizei. Der Empfang verläuft nicht sehr harmonisch und selbst ihr Mann Hannes schient nicht begeistert über ihre Anwesenheit zu sein. Schnell ...

Carlotta Fiore beginnt mit ihrem Vater Konrad den Dienst bei der Polizei. Der Empfang verläuft nicht sehr harmonisch und selbst ihr Mann Hannes schient nicht begeistert über ihre Anwesenheit zu sein. Schnell findet sich der Fall eines offensichtliche Suizids zu dem die Beiden geschickt werden. Was zunächst nach einer Routinearbeit aussieht entwickelt sich aber zu einer brisanten Geschichte, als Carlotta in der Wohnung des Toten einen Zettel mit ihren Namen findet. Woher kannte der Tote sie? Was wollte er von ihr? Warum hat er sich selbst getötet? Es tauchen viele ungeklärte Fragen auf, für die sich anfangs nur Carlotta und Konrad interessieren. Die Beiden setzen sich bei ihren Ermittlungen immer mehr auch mit der eigenen Vergangenheit auseinander, welche einige Geheimnisse bereithält...

"Die unbekannte Schwester" ist der dritte Band um Carlotta Fiore. Die Hauptprotagonistin ist sehr interessant und vielschichtig charakterisiert. Die Geheimnisse um ihre eigene Person verleihen der Reihe ihren ganz besonderen Charme. Ich habe die Vorgänger gelesen und kam so leicht in die Geschichte um die alten Bekannten. Als Quereinsteiger stelle ich mir den Einstieg schwieriger vor, da sich vieles in diesem Buch auf die Vergangenheit bezieht. Der Autorin Theresa Prammer gelingt es mit ihrem bildreichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil eine geheimnisvolle Atmosphäre um den eigentlichen Fall zu erzeugen. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden des Zettels mit Carlottas Namen beim Toten aufgebaut und durch immer neue Erkenntnisse und Wendungen auf einem hohen Niveau gehalten. Als Leser bekam ich viele Gelegenheiten eigene Überlegungen und Spekulationen bezüglich der Tathintergründe und Täter anzustellen. Das temporeiche und gut konzipierte Finale ist auch mit einigen Emotionen gespickt und konnte mich voll überzeugen.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es sehr gerne weiter, möchte den Lesern aber ans Herz legen, die ersten beiden Teile vorher zu lesen, die auch in der Qualität in nichts nachstanden. "Die unbekannte Schwester" bewerte ich mit fünf von fünf Punkten.

Veröffentlicht am 06.05.2017

Wenig diplomatisch...

Hyänengesang
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Kommissar Martin Nettelbeck geht es in der Vorfreude auf seinen 5-wöchigen Afrika-Urlaub richtig gut. Daher ist er auch recht entspannt, als er zu einem Tatort gerufen wird, wo ein Escort-Mädchen in einem ...

Kommissar Martin Nettelbeck geht es in der Vorfreude auf seinen 5-wöchigen Afrika-Urlaub richtig gut. Daher ist er auch recht entspannt, als er zu einem Tatort gerufen wird, wo ein Escort-Mädchen in einem Hotel tot aufgefunden wurde. Das Zimmer wurde von einem omanischen Militärattache gebucht, was den Fall nicht einfacher macht, da dieser diplomatischen Status genießt. Die Brisanz dieses Falls wird dann aber Martin Nettelbeck zum Verhängnis, da er bereits Erfahrungen in diplomatischen Kreisen sammeln konnte und seine Familie muss zunächst ohne ihn in Richtung Afrika aufbrechen. Er ist nun natürlich daran interessiert, den Fall möglichst schnell aufzuklären und beginnt mit den Recherchen.


"Hyänengesang" ist bereits der fünfte Fall für den sympathischen Kommissar, den direkten Vorgänger habe ich bereits gelesen. Ich hatte keinerlei Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzukommen, und das wäre auch ohne Kenntnis des Vorgängerbandes möglich gewesen. Rainer Wittkamp besticht auch in "Hyänengesang" mit seinem sehr lebendigen und flüssig zu lesenden Schreibstil und seiner tollen Kombination von Spannung und Humor. Er erzählt die Geschichte in mehreren Handlungssträngen, die sich im Verlauf des Buches überkreuzen. Dabei greift er mit dem Schutz des diplomatischen Status ein brisantes Thema an und verteilt auch in andere Richtungen ein paar Spitzen, wie zum Beispiel in Richtung der Schlagerbranche. Die Story ist clever konzipiert und kann bis zum Finale mit Spannung und hohem Unterhaltungswert überzeugen. Es bleibt zu hoffen, dass Martin Nettelbeck noch den ein oder anderen Fall lösen darf und wir ihn dabei begleiten dürfen.


Insgesamt ein rundum gelungener Kriminalroman, den ich sehr gerne weiterempfehle und mit völlig verdienten fünf von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 06.05.2017

The Ace of Spades

Des Teufels Gebetbuch
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Der für die Sicherheit und den ordnungsgemäßen Ablauf der Spiele zuständige Mitarbeiter des Spielcasinos Baden Baden Tadeus Boch wird von einem Besucher gebeten, ihn gegen eine ausgesprochen großzügige ...

Der für die Sicherheit und den ordnungsgemäßen Ablauf der Spiele zuständige Mitarbeiter des Spielcasinos Baden Baden Tadeus Boch wird von einem Besucher gebeten, ihn gegen eine ausgesprochen großzügige Zahlung als Bodyguard für den Abend zu begleiten. Die beiden gehen zu einem geheimen Ort, an dem das verbotene Kartenspiel "Superieur" gespielt wird. Die Einsätze sind sehr hoch und als Zulassung zum Spiel muss eine historische Spielkarte hinterlegt werden. Die Situation vor Ort eskaliert und Tadeus Boch nimmt sich in dem Tumult dieser Karte an. Sie übt eine große Wirkung auf ihn aus und der Drang sie bei sich zu tragen wird immer größer. Was Steckt hinter dieser Karte? Was zieht Tadeus Boch so in den Bann? Er erfährt zufällig von einem Fluch, welcher in der Vergangenheit auf ein Kartenspiel gelegt wurde, dem Gebetbuch des Teufels. Stammt seine Karte, die Pik Neun, aus diesem Kartenspiel? Gibt es weitere Karten?


"Des Teufels Gebetbuch" ist nicht das erste Buch von Markus Heitz, welches ich gelesen habe. Mich begeistert seine Fantasie und die Begabung diese in Worte zu fassen. Dieses Buch steht den vorherigen Büchern, die ich gelesen haben, in diesem Punkt in nichts nach. Markus Heitz bedient sich gut recherchierter historischer Fakten um seiner Geschichte eine möglichst hohe Authentizität zu verleihen. Dabei hat mir Idee das lasterhafte Spiel, in diesem Fall das Kartenspiel, in Bezug zum Teufel zu bringen. Dem Autor gelingt es mit seinem lebendigen und sehr bildreichen Schreibstil mich an das Buch zu fesseln und der Geschichte einen unheimlichen und mystischen Charakter zu geben. Sehr geschickt baut er die Geschichte um den Hauptprotagonisten Tadeus Buch auf, der als ehemaliger Spieler interessant charakterisiert wird und mir von Beginn des Buches an sympathisch war. Es macht Spaß ihm durch das umfangreiche Werk zu folgen. Die Spannung wird direkt zu Beginn des Buches aufgebaut, obwohl der Leser zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht ahnt, um was es überhaupt geht. Die komplexe und gut konzipierte Geschichte offenbart sich nach und nach, auch durch den Blick in die Vergangenheit, immer weiter und hat mich als Leser in den Bann gezogen. Ein wenig Kritik muss ich aber leider dennoch üben, das Finale war mir zu viel, hier wäre aus meiner Sicht weniger mehr gewesen, aber ich möchte auch nicht zu viel verraten.


Insgesamt tut dies aber an dem sehr positiven Gesamteindruck keinen Abbruch. "Des Teufels Gebetbuch" von Markus Heitz hat mir sehr gut gefallen und einige spannende und auch unheimliche Stunden beschert, so dass ich das Buch sehr gerne weiterempfehle und mit fünf von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 28.04.2017

Fesselnder historischer Kriminalroman!!!

Der zweite Reiter
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Schauplatz dieses historischen Krimis ist Wien im Jahre 1919. August Emmerich arbeitet für die Wiener Polizei und soll einen Ring ausheben, der in der großen Not der Stadt mit Lebensmitteln Wuchergeschäfte ...

Schauplatz dieses historischen Krimis ist Wien im Jahre 1919. August Emmerich arbeitet für die Wiener Polizei und soll einen Ring ausheben, der in der großen Not der Stadt mit Lebensmitteln Wuchergeschäfte betreibt. Sein eigentlicher Wunsch ist die Abteilung für "Leib und Leben", was aber nur wenigen Bediensteten vergönnt ist. Bei der Verfolgung eines Verdächtigen stößt August Emmerich mit seinem ihm zu Seite gestellten Assistenten Winter auf eine Leiche. Alles deutet auf einen Selbstmord hin, nur Polizeiagent Emmerich vermutet ein Verbrechen. Er wird zwar von seinem Vorgesetzten ermahnt, sich um seine eigentlichen Aufgaben zu kümmern, aber er möchte diese Gelegenheit auch nutzen, einen Eindruck in seiner Wunschabteilung zu hinterlassen. Er wird dabei von seinem Kollegen Winter unterstützt, was die beiden allerdings selbst in höchste Gefahr bringt...

Der Autorin Alex Beer ist es mit ihrem sehr bildreichen und lebendigen Schreibstil gelungen, mich in die damalige Zeit zu entführen. Sie schafft es, der Geschichte die Atmosphäre der damaligen Nachkriegszeit mit aller Not und Hoffnungslosigkeit zu verleihen. Die beiden Haupt-protagonisten Emmerich und Winter werden in dieser Kulisse sehr interessant und authentisch charakterisiert. Es macht Spaß, den beiden bei ihren Recherchen über die Schulter zu schauen und mit ihnen zu hoffen und zu bangen. Die Spannung wird direkt zu Beginn mit dem Auffinden der Leiche aufgebaut und durch neue Wendungen und den Schilderungen dieser dramatischen Zeit ständig auf hohem Niveau gehalten. Die gut durchdachte Story kann dann auch mit dem aus meiner Sicht überraschendem Finale überzeugen und rundet diesen äußerst gelungenen Kriminalroman ab. Die historischen Hintergründe der Nachkriegszeit des ersten Weltkriegs wirken auf mich sehr gut recherchiert und die Tatsache, dass, wie im Anhang erläutert, viele der beschriebenen Örtlichkeiten wirklich existiert haben, gibt dem Buch eine zusätzliche Authentizität und macht die Handlung noch ein wenig eindrucksvoller. Es bleibt zu hoffen, noch mehr von den beiden Ermittlern zu lesen.

Insgesamt handelt es sich bei "Der zweite Reiter" um einen fesselnden und wirklich beeindruckenden Kriminalroman mit einem spannenden historischen Hintergrund. Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen, so dass ich es sehr gerne weiterempfehle und mit fünf von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 24.04.2017

Spannung im Skizirkus

Abfahrt in den Tod
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Der Ski-Gesamtweltcup steht auf der Zielgeraden und Marc Gassmann hat die Chance, diesen ein fünftes mal zu gewinnen. Es steht das berühmt berüchtigte Lauberhorn-Rennen auf dem Programm und Marc möchte ...

Der Ski-Gesamtweltcup steht auf der Zielgeraden und Marc Gassmann hat die Chance, diesen ein fünftes mal zu gewinnen. Es steht das berühmt berüchtigte Lauberhorn-Rennen auf dem Programm und Marc möchte mit einem Sieg die Führung im Weltcup übernehmen. Die Fahrt läuft perfekt und Marc fühlt sich stark genug das Rennen ins Ziel zu bringen, als er plötzlich einen stechenden Schmerz im Rücken verspürt. Mit Glück und viel Geschick kann er sich auf den Skiern halten und fährt als Zweitplazierter ins Ziel. Es stellt sich heraus, dass kurz vorm Ziel eine Kameradrohne abgestürzt ist und beinahe einen fürchterlichen Unfall verursacht hätte. War dies ein gezielter Angriff auf den Skistar? Anonyme Drohbriefe unterstützen diese These, so dass Marc Gassmann einen Beschützer an die Seite gestellt bekommt. Dies ist seine Ex-Freundin Andrea Brunner von der Kantonspolizei. Ist die in der Lage ihn zu beschützen?


Marc Giradelli und Michaela Grünig haben gemeinsam einen Kriminalroman geschrieben, der in der professionellen Ski-Welt spielt. Der Reiz, den das Buch von Beginn an auf mich ausübte, war mit Marc Giradelli die Beteiligung eines ehemaligen Ski-Rennfahrers, der die Szene aus eigenen Erfahrungen bestens kennt. Und genau dies macht "Abfahrt in den Tod" auch zu einem besonderen Buch. Die Hauptprotagonisten Marc Gassmann und Andrea Brunner werden interessant charakterisiert und allein die Entwicklung ihrer Zusammenarbeit sorgt für Spannung. Durch den spektakulär geschilderten Unfall beim Rennen wird aber auch auf dem klassischen Wege der Spannungsbogen im Buch aufgebaut und im Laufe der Geschichte stets auf einem hohen Niveau gehalten. Die Autoren verleihen dem Buch ein hohes Tempo durch häufige Perspektivwechsel und erzählen den Krimi in einer sehr lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibweise. Das fulminante Finale barg zumindest für mich noch viel Überraschendes und rundet die sehr gute und spannende Krimiunterhaltung ab. 


Insgesamt konnte mich das Buch auch aufgrund der vielen Insiderinformationen zur glamourösen Skiwelt vol und ganz überzeugen und bescherte mir einige spannende Stunden. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit fünf von fünf Sternen.