Derb und poetisch zugleich
Ohne Halt ins BlaueSalvatore lebt ein zweigeteiltes Leben auf einer kleinen italienischen Insel. Im Sommer fährt er mit seinem Boot Touristen und noch lieber Touristinnen spazieren. Im Winter arbeitet er illegal auf einer ...
Salvatore lebt ein zweigeteiltes Leben auf einer kleinen italienischen Insel. Im Sommer fährt er mit seinem Boot Touristen und noch lieber Touristinnen spazieren. Im Winter arbeitet er illegal auf einer Baustelle.
Dort freundet er sich mit Atangana, einem ebenfalls illegalen Arbeiter aus Kamerun, an. Die Arbeitsverhältnisse auf dem Bau sind katastrophal, vor allem was die Sicherheitsvorkehrungen betrifft.
In einem Sommer lernt der junge Schulabbrecher Salvatore eine Studentin der Journalistik kennen und verliebt sich in sie.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Salvatore erzählt.
Auch wenn er wenig Bildung hat und seine Sprache einfach gehalten ist, hat er doch immer wieder tiefgründige Erkenntnisse und manchmal auch fast poetische Anwandlungen. Darüber hinaus hat er eine gute Beobachtungsgabe.
Anna Pavignano zeigt uns das Leben eines jungen Mannes, der in ärmlichen Verhältnissen lebt, kaum Chancen auf einen sozialen Aufstieg und gute Bildung hat. Das Leben auf der Insel findet in festgelegten Bahnen statt und bietet wenig Abwechslung oder Perspektiven.
Salvatore macht im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durch, was man auch an der sich verändernden Sprache merkt.
Über allem liegt eine Perspektivlosigkeit und Melancholie.
Ein trauriges Buch, das mich berührt hat. Dennoch blieb mir Salvatore immer etwas fremd und distanziert.