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Veröffentlicht am 26.12.2021

Unruhige Zeiten

Palais Heiligendamm - Stürmische Zeiten
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Schnell kam die Erinnerung aus dem ersten Band wieder zurück, so dass mir der Einstieg sehr gut gelungen ist. Dieses Buch spielt in den Jahren 1922 bis 1933.

Die Instandsetzung des Hotels hat nach dem ...

Schnell kam die Erinnerung aus dem ersten Band wieder zurück, so dass mir der Einstieg sehr gut gelungen ist. Dieses Buch spielt in den Jahren 1922 bis 1933.

Die Instandsetzung des Hotels hat nach dem Krieg mehr Zeit in Anspruch genommen. Nach der Eröffnung hielten sich die ausländischen Gäste zurück und vermieden deutsche Reiseziele und nun sorgt die Inflation dafür, dass auch die inländischen Gäste ausbleiben. Als ein Film in den Räumlichkeiten des Hotels gedreht wird, steigen die Hoffnungen auf bessere Zeiten. Elisabeth kämpft für das Hotel, schafft es aber im privaten Bereich nicht das Gespräch mit Julius zu führen. Auch Paul benötigt Zeit, um sich so zu akzeptieren wie er ist und sich für eine neue Liebe zu öffnen, die ihn in den Kreis der NSDAP führt.

Auch der zweite Band um das Palais Heiligendamm konnte mich wieder von der ersten Seite begeistern und hat mich bis zum Schluss nicht wieder losgelassen. Ich fühlte mich mitten im Palais Heiligendamm, stand mit Herrn Schulze in der prächtigen Eingangshalle und schaute Minna in der Küche über die Schulter. Doch nach und nach wandeln sich die Zeiten. Die Wirtschaftskrise schlägt voll zu, die Inflation hat sämtliche Rücklagen der Menschen vernichtet und bedroht deren Existenz. Es gibt Säuberungsaktionen, die das Leben schwieriger machen. Gekonnt hat die Autorin tatsächliche Ereignisse mit der Geschichte verflochten, so dass die unruhigen Zeiten spürbar sind.

Mir hat dieser Erzähl-Mix rund um die Hoteliersfamilie sehr gut gefallen, so dass ich schon gespannt auf die Fortsetzung bin.

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Veröffentlicht am 15.12.2021

Spannende Krimiunterhaltung

Inselschuld
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Noch beim Frühstück zuhause erreicht Hella Brandt ein Anruf von ihrem Team. Der Rechtsanwalt Alexander Boen wurde tot aufgefunden. Er führt in Wittmund eine Kanzlei und hat auch eine Zweigstelle auf Norderney. ...

Noch beim Frühstück zuhause erreicht Hella Brandt ein Anruf von ihrem Team. Der Rechtsanwalt Alexander Boen wurde tot aufgefunden. Er führt in Wittmund eine Kanzlei und hat auch eine Zweigstelle auf Norderney. Die Kanzlei ist auf Erbschaftsrecht spezialisiert und gleichzeitig hat Alexander Boen als Erbenermittler gearbeitet. Es gab keine Hinweise auf einen Kampf, der Rechtsanwalt muss arglos gewesen sein. Welche Rolle spielt seine Geliebte oder hat sein Tod etwas mit seiner Arbeit als Erbenermittler zu tun?

Dieses ist der siebte Band um die Kommissarin Hella Brandt und obwohl ich nicht durchgängig alle Bücher dieser Reihe gelesen habe, machte es keine Probleme. Es gibt einige Verdächtige und auch das Privatleben von Hella Brandt kommt auch nicht zu kurz. Die Ermittlungen sind interessant beschrieben und die Handlungen logisch nachvollziehbar. Verschiedene Vermutungen werden angedeutet, wer die Tat begangen haben könnte und worin das Motiv bestanden hat. Am Ende gibt es eine überraschende Wendung, mit der ich nicht gerechnet hatte.

Das Buch hat mir spannende Krimiunterhaltung geboten mit ostfriesischem Flair.

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Veröffentlicht am 13.12.2021

Eine mitreißende Zeitreise

Die Uhrmacherin – Im Sturm der Zeit
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Sarah wollte den Erinnerungen entfliehen und einen Neuanfang für sich. Sie hatte sich entschieden nach Grenchen zu gehen, um dort bei der Familie Schneider eine Stelle als Hauslehrerin anzunehmen. Den ...

Sarah wollte den Erinnerungen entfliehen und einen Neuanfang für sich. Sie hatte sich entschieden nach Grenchen zu gehen, um dort bei der Familie Schneider eine Stelle als Hauslehrerin anzunehmen. Den aufstrebenden Uhrenort hatte sie sich größer vorgestellt. Als das Dienstmädchen nicht pünktlich zu Hause ist, entdeckt Sarah sie tot am Waldesrand. Der Landjägerkorporal Gideon Ringgenberg findet keine Hinweise, die gegen einen Unfall sprechen. Sarah glaubt nicht daran. Sie kämpft für Gerechtigkeit und schießt dabei fast über das Ziel hinaus. Bei ihren Nachforschungen intensiviert Sarah den Kontakt zu Paul Schneider, den ältesten Sohn ihres Dienstherrn. Paul führt sie in die besondere Welt der Uhrenkunst ein, so dass ihre Leidenschaft geweckt wird.

Dieses ist der erste Band einer Schweizer Uhrensaga, die 1873 beginnt. Die Uhrenkunst nimmt in diesem Roman nur einen geringen Stellenwert ein, aber mit jeder Seite ist spürbar wie die Begeisterung von Sarah für Uhren wächst. Gleichzeitig verfolgt sie hartnäckig ihre Ziele, um sich ihren Traum zu erfüllen.

Der Schreibstil ist sehr ansprechend, manchmal blitzt durch die Wortwahl auch eine Prise Humor hervor. Neben der Geschichte um Sarah habe ich einiges über die Schweiz gelernt, die Uhrenindustrie in Grenchen und die Konfessionskriege, die sich dort abgespielt haben. Durch die Erzählweise wird der Zeitausschnitt in seiner Entwicklung nachvollziehbar. Historische und fiktive Personen spielen ausgezeichnet zusammen und bereichern das Geschehen. Hilfreich sind das Personenregister am Ende des Buches und allgemeine Schweizer Ausdrücke sowie einige Begriffe aus der Uhrenindustrie.

Mich hat dieser historische Roman schnell in seinen Bann gezogen, streckenweise war er spannend wie ein Krimi. Er bot mir unterhaltsame Lesestunden und nun freue ich mich bereits auf die Fortsetzung der Uhrensaga.

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Veröffentlicht am 09.12.2021

Wein muss rein

Wein muss rein!
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Das Kochbuch wirkt auf den ersten Blick sehr ansprechend und edel. Durch die schöne Aufmachung wird man so gleich verführt es durch zu blättern.
Es hat sechs Hauptunterteilungen und beginnt mit einem Gruß ...

Das Kochbuch wirkt auf den ersten Blick sehr ansprechend und edel. Durch die schöne Aufmachung wird man so gleich verführt es durch zu blättern.
Es hat sechs Hauptunterteilungen und beginnt mit einem Gruß aus der Weinküche. Hier findet man kleine Gerichte wie Suppen und Terrinen, die als Vorspeisen gedacht sind, die man aber auch als Begleitung zu einem Glas Wein nehmen kann. Anschließend findet man Gemüsebeilagen einschließlich leckerem Risotto zu den Hauptgerichten, die aber auch teilweise alleine gegessen werden können. Danach folgen klassische Fleischgerichte von Rind, Schwein, Lamm, Geflügel und Wild. Im nächsten Kapitel gibt es verschiedene Rezepte zu Fisch und Meeresfrüchten, da Wein hervorragend hierzu passt. Im Vergleich zu anderen Kochbüchern wird diese Passage nicht am Rande abgehandelt, sondern es gibt mehr Fischrezepte als Fleischrezepte. Was mich als Fischliebhaber freut. Aber auch der Nachtisch darf nicht fehlen und so gibt es einige traumhafte Desserts mit Schuss. Im letzten Kapitel findet man noch Rezepte zu hausgemachten Brühen, Fonds, Rotweinsauce und selbstgemachten Nudeln. Am Ende wird das Buch abgerundet durch ein Rezeptverzeichnis sowie ein alphabetisches Register.
Zu jedem Gericht gibt es ein ansprechendes Foto, welches sogleich auch Appetit macht. Zwischen den Rezepten findet man humorvolle Federzeichnungen von Peter Gaymann, die dieses Kochbuch zu etwas Besonderes machen.
Ich habe die Kartoffelsuppe und die Rotweinsauce bisher nachgekocht. Dank der guten Anweisungen ist es mir leicht gelungen und meiner Familie hat es geschmeckt. Gut hat mir gefallen, dass es keine exotischen Zutaten gibt, die man nur einmal nimmt und dann nie wieder. Gewünscht hätte ich mir noch Angaben zur Zubereitungszeit und nicht nur die reinen Kochzeiten.
Ich finde, dieses Kochbuch, welches sich durch die Aufmachung von anderen abhebt, eignet sich hervorragend als Geschenk und dieses nicht nur für Weinkenner.

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Veröffentlicht am 09.12.2021

Weihnachtliche Lesestunden

Das Inselweihnachtswunder
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Carola war gerne Pastorin im Friesendom von Nieblum. Sie begleitete Menschen auf allen Wegstrecken des Lebens. In ihrem Beruf fühlte sie sich wohl, doch der Heiligabend bereitete ihr immer Probleme. Als ...

Carola war gerne Pastorin im Friesendom von Nieblum. Sie begleitete Menschen auf allen Wegstrecken des Lebens. In ihrem Beruf fühlte sie sich wohl, doch der Heiligabend bereitete ihr immer Probleme. Als Single saß sie an diesem Abend allein zu Hause, während alle anderen gemeinsam mit ihren Familien Weihnachten feierten. Als Carola nach Hallig Langness fährt, um den dortigen Pastor zu vertreten, tritt der Organist Torin mit einer Bitte an sie heran. Seine alte Großmutter wird voraussichtlich Weihnachten nicht mehr erleben, ob die Pastorin nicht Heiligabend vorziehen könnte. Wird sie diese Bitte erfüllen? Durch das Auffinden eines Koffers treten einige überraschende Ereignisse ein, die fast an ein Wunder grenzen oder hatte der Troll Nis Puk seine Finger im Spiel?

Janne Mommsen hat einen wunderbaren Schreibstil und schon nach den ersten Seiten konnte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen. Ich fühlte mich mitgenommen auf die Insel Föhr, die ich sonst nur im Sommer erlebt habe. Saß im Friesendom und hörte den aufgeregten Blockflötenkindern zu. Sah einen Wohltäter über die Insel huschen und habe mir noch schnell auf der Promenade eine Tasse Kaffee gegönnt. Am liebsten hätte ich gleich meine Koffer gepackt und wäre nach Föhr gefahren, denn das Buch war viel zu schnell zu Ende.

Mit diesem Roman habe ich ausgezeichnete weihnachtliche Lesestunden verbracht.

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