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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.05.2017

Ein Roman ohne nennenswerte Handlung dafür mit unausgereiftem Schreibstil. Leseenttäuschung pur.

Sweetbitter
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Eigentlich wollte Tess nicht Kellnerin werden. Sie wollte ihrer provinziellen Herkunft entkommen, in die Großstadt eintauchen und endlich herausfinden, wofür sie geschaffen ist. Doch dann landet sie in ...

Eigentlich wollte Tess nicht Kellnerin werden. Sie wollte ihrer provinziellen Herkunft entkommen, in die Großstadt eintauchen und endlich herausfinden, wofür sie geschaffen ist. Doch dann landet sie in einem edlen New Yorker Restaurant und es ist wie der Eintritt in ein neues Universum, in dem ganz eigene Regeln und Gesetze herrschen, in dem der falsche Wein im falschen Moment zum Verhängnis werden kann. Oder die Ignoranz gegenüber der Einzigartigkeit einer Auster.
Sweetbitter ist ein großer Roman über den Genuss und die Obsession – darüber, dass man manchmal besessen sein muss, um wirklich genießen zu können...
(Klappentext)_

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Wer diesen Klappentext verfasst hat, kann unmöglich dieses Buch gelesen haben. Ich erwartete mir einen kulinarischen und spannenden Roman über den Werdegang einer Kellnerin vom Land zu einer Überlebenskünstlerin in New York. Dieses Buch entsprach meinen Erwartungen jedoch nicht mal ansatzweise.

Anfangs des Buches dachte ich mir hier wäre eine Autorin, welche philosophisch klingen möchte, es jedoch nicht gebacken bekommt. Schon auf den ersten Seiten kommt es zu einer unwillkürlichen Aneinanderreihung geistiger Ergüsse und Metaphern, jedoch ohne Sinn (und vermutlich auch ohne Verstand). Diese Ergüsse sind unterbrochen von fragwürdigen Geschmacksdefinitionen, die irgendwie auch keinen Sinn ergeben und scheinbar aus dem Zusammenhang gerrissen wurden - aus welchem weiß wohl nur die Autorin selbst.
Dieser Schreibstil änderte sich dann jedoch, diese Möchtegernphilosophie kam nur noch stellenweise vor, was aber nicht bedeutet das es besser wird. Es kam wieder zu einer scheinbar unwillkürlichen Aneinanderreihung von Sätzen, Beschreibungen und Eindrücken der Hauptprotagonistin. Eine Mischung aus emotionslosem Blabla und auch in gewisser Weise wirr, dann wurde der Ton auch noch zunehmend frustrierter, anklagender und schwermütiger. Zudem kam ich mit der Dialogführung nicht ganz klar, da man manchmal keinen Schimmer hat wer gerade mit wem spricht. Aber irgendwie ist das dann auch schon egal, da die Protagonisten allesamt blass sind und bleiben, inklusive der Hauptprotagonistin. Und das Schlimmste - sie war mir sowas von egal, sowie alle anderen Charaktere auch. Das hat es bei mir überhaupt noch nicht gegeben. Ich habe mich nicht mal über sie geärgert, da mir die Protagonisten schlichtweg schnurzpiep waren.
Weder die Protagonisten noch die Story besitzen Tiefgang oder sonst etwas Aussagekräftiges. Ich konnte in dieser Story auch keinen roten Faden erkennen, noch eine Story selbst. Drogen, Sex, bissl arbeiten, Drogen, Sex, bissl arbeiten, dazwischen naives Rumgejammere und all das auch nur sehr oberflächlich. Und wie auch die Protagonisten ist auch die Story selbst ziellos und führt zu nichts.

Fazit:
Ich hätte mir mehr Tiefgang gewünscht, mehr Handlung, mehr kulinarische Explosionen - von allem mehr oder zumindest ansatzweise das, was mir im Klappentext versprochen wurde. Bekommen habe ich ein zusammengewürfeltes Irgendwas und das in einem fürchterlichen und unausgereiften Schreibstil.
Ich habe das Gefühl, dass die Autorin einfach nur eine Vergangenheitsbewältigung in Buchform durchgeführt hat und die Welt unbedingt daran teilnehmen lassen wollte. Dies in einer so unausgereiften Form, sodass ich mir einfach nur dachte: "WARUUUM!!!" Wenn ich der Autorin einen Tipp für die Zukunft geben dürfte dann diesen, dass sie sich doch bitte einen Psychologen sucht und diesen mit ihrem seelischen Müll belästigen soll und bitte, bitte schreibe kein Buch mehr!!!
Keine Leseempfehlung* meinerseits!! Mehr kann und will ich nicht zu diesem "Roman" sagen.

Veröffentlicht am 09.04.2017

Anspruchsvolle (Jugend-)Literatur sieht anders aus. Das hier ist einfach nur rausgeschmissenes Geld.

Das Licht und die Geräusche
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Es ist Johanna schleierhaft, warum sie und Boris kein Paar sind. Klar, eigentlich ist Boris mit Ana-Clara zusammen, aber die ist weit weg in Portugal, während Johanna und Boris jede freie Minute miteinander ...

Es ist Johanna schleierhaft, warum sie und Boris kein Paar sind. Klar, eigentlich ist Boris mit Ana-Clara zusammen, aber die ist weit weg in Portugal, während Johanna und Boris jede freie Minute miteinander verbringen und über alles reden, außer darüber, warum sie sich noch nicht geküsst haben. Johanna versteht das nicht, und das nervt sie. Und sie will auch verstehen, warum Marcel sich auf der Klassenfahrt nach Barcelona einen Mitschüler wie einen Knecht hält, warum Boris die ganze Zeit kichern muss, während ihn vier Typen auf der Tanzfläche eines Clubs zusammenschlagen wollen, und warum er nach dieser Nacht am See plötzlich verschwunden ist. Gemeinsam mit Ana-Clara und Boris’ Eltern sucht Johanna in Island nach Boris und findet heraus, dass viele Dinge ihr Wesen verändern, je länger man sie betrachtet. Und dass Ana-Claras Augen doch nicht so ausdruckslos sind, wie sie immer gedacht hat.

Man folgt Johanna und ihrer unverstellt ehrlichen Sicht auf sich und ihre Umwelt voller Empathie und Zuneigung. Pointiert, mit zartem Witz und dem sicheren Gespür für die Leichtigkeit in schweren Themen erzählt Jan Schomburg von drei jungen Menschen und ihren Versuchen zu erkennen, wie das eigentlich überhaupt gehen soll: leben...
(Klappentext)

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Nach diesem Klappentext und vor allem nach dem letzten Absatz erwartete ich mir einen anspruchsvollen Roman aus der Sicht einer Jugendlichen. Bekommen habe ich einen seichten Jugendroman ohne Sinn und ohne Message.
Die Highlights, wenn man diese als solche bezeichnen kann, werden außerdem sowieso schon im Klappentext erwähnt, denn sehr viel mehr passiert hier nicht.

Erzählt wird aus Johannas Sicht und diese enthält sehr viele wirre und unzusammenhängende Gedankensprünge ohne irgendwie einem roten Faden zu folgen, bzw. überhaupt einen zu enthalten.
Die Protagonisten bleiben allesamt blass, selbst Johanna. Zudem agieren und reagieren sie alles andere als authentisch und mehr als unglaubwürdig.
Mit der Zeit ging mir Johanna sogar richtig auf die Nerven. So sprunghaft ist selbst ein pubertierender Jugendliche mit einer Sprungfeder im Hintern nicht.

Außerdem scheint es mir als wollte der Autor so viel wie möglich in diesen Roman packen - unglückliches Verliebtsein, Eifersucht, Freundschaft, Mobbing, Lesbenspiele und Suizid. Jedoch wurde das Meiste nur angerissen, kommt aus dem Nichts und/oder wirkt aufgesetzt und unglaubwürdig, aber eines haben alle Themen gemeinsam - sie werden nicht zum Abschluß gebracht.
So viele wichtige und interessante Themen und dann wird der Leser quasi in der Luft hängen gelassen. Es wird einfach nicht näher darauf eingegangen und es bleiben am Ende die Fragen "Wieso?", "Wozu?", "Weshalb?" und vor allem "WTF??" offen.
Das einzige Positive ist der flüssige Schreibstil, aber der rettet dieses Buch auch nicht mehr.

Fazit:
Nur weil es ein berühmter deutscher Drehbuchautor geschrieben hat und dieses Buch bis zum Erbrechen gehypt wird muss es nicht gut sein. Das beweist dieses Jugendbuch. Von den Themen her wäre hier großes Potenzial gewesen, ist jedoch an der Umsetzung massiv gescheitert.
Daher kann ich dafür keine Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 08.04.2017

Wirrer Erzählstil, undurchsichtige Story ohne mir erkennbarer Message und einem Protagonisten mit verbalem Brech-Durchfall. No Way!!

Deliduman
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Sommer 2013. Der Gezi-Park in Istanbul. Wasserwerfer und Tränengas. Und ein kleines Mädchen, das den Moonwalk tanzt... Çaglars kleine Schwester Çigdem will mit dem Moonwalk zum YouTube-Star werden. Doch ...

Sommer 2013. Der Gezi-Park in Istanbul. Wasserwerfer und Tränengas. Und ein kleines Mädchen, das den Moonwalk tanzt... Çaglars kleine Schwester Çigdem will mit dem Moonwalk zum YouTube-Star werden. Doch im Sommer 2013 blickt die Welt auf den Taksim-Platz in Istanbul und den Aufstand gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung. Gäbe es einen besseren Ort zum Tanzen als vor den Wasserwerfern der türkischen Polizei? Çaglar und Çigdem sind zwei unter Tausenden inmitten des größten Volksaufstands, den die Türkei je erlebt hat. Sie hören, sehen, riechen und schmecken den Aufruhr, die Solidarität und den Deliduman, den verrückt gewordenen Rauch. Es geht um nichts weniger als die Zukunft!...(Klappentext)

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Im Frühjahr und Sommer 2013 waren viele Augen weltweit auf die Türkei gerichtet. Der Grund waren die Proteste und Demonstrationen von Bürgern gegen die islamisch-konservative Regierung Erdogans und gegen die übermäßige Polizeigewalt die diese gegenüber Andersdenkenden mit sich brachte. Hier spielte vor allem die Einnahme des Gezi-Parks und die Besetzung des Taksim-Platzes durch die Bürger eine wichtige Rolle. Diese Proteste forderten zahlreiche Verletzte und fünf Todesopfer, vor allem auf der Seite der Demonstranten.

Aufgrund der derzeitigen Lage ist dieses Thema aktueller denn je und ließ mich zu diesem Buch greifen. Vor allem weil der türkische Jungautor Emrah Serbes während dieser Proteste "zur Stimme des Volkes" wurde und darüber live im Fernsehen berichtete.
Ich erwartete einen Roman, der diese Proteste aus der Sicht eines Jugendlichen und seiner neunjährigen Schwester beschreibt und diese eine ganz eigene Art des Widerstandes auf die Beine entwickeln.
Bekommen habe ich einen Roman über einen Jugendlichen der hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt ist, vom Widerstand und der Protestbewegung keine Ahnung hatte und ihn der Grund dafür nicht mal dann interessierte als er mittendrin war. Ihn und seine neunjährige Schwester interessiert nur wie man am besten mit einem Moonwalk Aufmerksamkeit auf sich ziehen und damit berühmt werden kann.
Als dies mit YouTube nicht funktionierte, weil Videos von diesen Protesten mehr Klicks erhielten (verständlicherweise), empfanden sie dies "nicht als Rebellion gegen die Regierung, sondern gegen seine Schwester". Daher bleibt seiner Schwester gar nichts anderes übrig als dorthin zu reisen, damit sie vor einem Wasserwerfer tanzen kann, um...nein, nicht um die Proteste zu unterstützen und ein Statement zu setzen, sondern um berühmt zu werden.
Von den Protesten rund um den Gezi-Park geht es erst auf den letzten 100 Seiten und da auch nur auf eine Art, als würde ihn, den Hauptprotagonisten, das alles nichts angehen.

Es wird aus der Sicht des 17-jährigen Çaglars erzählt und er war mir von Anfang bis Ende unsympathisch.
Er ist frustriert, wütend auf die Welt und die gesamte Menschheit. Ein Junge mit hohem Aggressionspotenzial und großem Beschützerinstinkt gegenüber seiner neunjährigen Schwester, der aber eher eine krankhafte obsessive Beziehung zu dieser Schwester ist. Er schreckt auch davor nicht zurück einem neunjährigen Jungen zu drohen, der angeblich in seine Schwester verliebt ist. Im Grunde beschimpft und bedroht er jeden der nicht seiner Meinung ist, dramatisiert alles bis zum Geht-nicht-mehr und dreht jedem das Wort im Munde um. Er spielt sich als Familiensultan auf und es kommt nicht nur einmal zu familiären Streitigkeiten wobei auch die Fäuste fliegen.
Der Autor bedient sich dabei eines Jargons der mich nicht nur einmal die Luft anhalten ließ - z.B.: Çaglar zu seinem Onkel:
"Mal ganz entspannt bleiben, ja!I Ich ficke gleich deine Hände und
Füße, klar!"

Im Grunde f°°°° dieser Junge alles und jeden, sobald er den Mund aufmacht und bedient sich noch einiger anderer tiefer Schimpfwörter, die ich hier nicht wiedergeben möchte. Und er ist nicht der Einzige in diesem Roman mit verbaler Diarrhoe.

Zudem verliert sich der Autor in Nebensächlichkeiten, die wiederum in Nebensächlichkeiten abdriften. Man bewegt sich quasi mit der Kirche ums Kreuz und wenn man wieder am Ausgangspunkt ist, ist man so verwirrt und hat keinen Ahnung mehr, um was es denn nun im Grunde ging.
Die Umgebungsbeschreibungen konnten mich auch nicht überzeugen, da sie manchmal genauso wirr sind wie die Story selbst.
Die Story? Tja, irgendwie gibt es keine und eine Message konnte ich darin auch nicht entdecken.

Fazit:
Wirrer Erzählstil, undurchsichtige Story ohne mir erkennbarer Message, ein Junge mit sprachlichem Brech-Durchfall im tiefsten Ghettoslang - kurz gesagt: das Buch ist nicht mal annähernd das was ich erwartete.
Im Grunde geht es nur darum berühmt zu werden und dafür ist jedes Mittel, und in diesem Fall jede Demonstration, recht.
Und wenn ich einen Jugendlichen auf derbste Art und Weise schimpfen hören möchte, brauche ich nur vor meine Türe zu gehen und mich vor das türkische Jugendlokal zu stellen, wobei mir diese Jugendlichen noch um einiges sympathischer sind als dieser Çaglar, da diese immer noch sowas wie Respekt haben und man sich mit denen auch normal unterhalten kann, ohne dabei verbal gef**** zu werden.

Veröffentlicht am 14.03.2017

Mischung aus Big-Brother und Dschungelcamp und genauso langweilig und seicht.

Die Terranauten
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In einem geschlossenen Ökosystem unternehmen Wissenschaftler in den neunziger Jahren in den USA den Versuch, das Leben nachzubilden. Zwei Jahre lang darf keiner der acht Bewohner die Glaskuppel von „Ecosphere ...

In einem geschlossenen Ökosystem unternehmen Wissenschaftler in den neunziger Jahren in den USA den Versuch, das Leben nachzubilden. Zwei Jahre lang darf keiner der acht Bewohner die Glaskuppel von „Ecosphere 2“ verlassen. Egal, was passiert. Touristen drängen sich um das Megaterrarium, Fernsehteams filmen, als sei es eine Reality-Show. Eitelkeit, Missgunst, Rivalität – auch in der schönen neuen Welt bleibt der Mensch schließlich doch, was er ist. Und es kommt, wie es kommen muss: Der smarte Ramsay verliebt sich in die hübsche Dawn – und sie wird schwanger. Kann sie das Kind austragen?...(Klappentext)

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In den 1990er Jahren gab es das Experiment in der Wüste Arizonas, welches Biosphäre 2 genannt wurde. Acht Frauen und Acht Männer, verschiedene Spezies und Pflanzen sollten in einer künstlichen Umgebung die, durch eine Glaswand von der Außenwelt getrennt, 2 Jahre abgeschottet werden sollten. Das Ziel war, ein von der Außenwelt unabhängiges, sich selbst erhaltendes Ökosystem zu erschaffen und zu beweisen, dass in so einem System ein Leben langfristig möglich ist.
Dieses Experiment wurde von T.C. Boyle aufgenommen und in einen Roman verpackt.

Erzählt wird aus sich wechselnder Perspektiven von Dawn und Ramsay, welche die Sichtweise aus dem Inneren dieses Systems vertreten und Linda, welche die Sichtweise Außerhalb dieser Abschottung vertritt.
Dies geschieht in Form von Nacherzählungen, vergleichbar mit Tagebucheinträgen.

Ich erwartete einen Roman, welcher die wissenschaftlichen Aspekte behandelt, z.B. wie sich dieses künstliche Ökosystem auf den Körper auswirkt, auf die grundlegenden Aspekte des täglichen Lebens wie Essen, Schlafen, Hygiene, natürlich wie sich das alles auf die Psyche auswirkt (Gruppenbildung, anormales Verhalten, Entgleisung gesellschaftlicher Normen) und wie dies alles auf Außenstehende gewirkt haben muss. Dies alles verpackt in einen Roman, geschrieben von einem hochgepriesenen Autor, der auch als schriftstellerisches Genie bezeichnet wird und nicht nur aufgrund der hohen sprachlichen Qualität, welche seine Bücher beinhalten.
Dies und die vielen positiven Rezensionen ließen mich dieses Buch kaufen - mein erster T.C. Boyle-Roman.

Was mich jedoch erwartete war primitives Big-Brother-Dschungelcamp in Buchform. Zugegeben, es wurden viele Probleme wie z.B. Hunger und der daraus entstehende Futterneid, Sauerstoffmangel und was tun bei einem Stromausfall, behandelt, aber diese wurden meist nur am Rande erwähnt, bzw. schnell abgehandelt. Selbst die Schwangerschaft und Geburt waren so schnell vorbei wie sie erwähnt wurden. Als wären dies nur kleine Problemchen.
Im Vordergrund stehen vor allem Gemütsschwankungen und die daraus resultierenden Streitereien, welche jedoch eher Kindergartenniveau erreichen. Aja, und Sex. Sex ist das Hauptthema in diesem Roman. Mir war durch die Inhaltsangabe klar, dass sich hier einiges abspielen würde, denn von nix wird man ja nicht schwanger...aber Mann...was hier rumgevögelt wurde.

Von den Hauptprotagonisten war keiner wirklich ein Sympathieträger, was mich jedoch nicht sonderlich störte. Auf so engem Raum, über so lange Zeit hinweg und mit all den Problemen würde bei jedem das Animalische und der Egoismus hervortreten (vielleicht auch deswegen die viele Rumvögelei als gäbe es kein Morgen?). Aber hier waren alle von Anfang an Unsympathler und auf einem Niveau pupertierender Teenies.
Vor allem Linda's Passagen ließen mich nicht nur einmal genervt mit den Augen rollen. Hier bekommt man keinen Einblick in die Sichtweise einer Außenstehenden, sondern in die Gedankenwelt einer egoistischen, selbstmitleidigen, bipolaren Dramaqueen. Auf diesen Seiten wird dann gejammert, getrotzt und auf die Welt und alle Mitmenschen geschimpft was das Zeug hält.
Dabei bedient sich der Autor einer sehr einfachen Sprache (wo war hier die hochgepriesene sprachliche Qualität?).
Die Spannung hält sich mehr als nur in Grenzen, sie ist nämlich gleich gar nicht vorhanden. Da wird schon im Vorfeld eines Problems der Ausgang beschrieben oder angedeutet und wenn nicht da, dann im Satz vor dem Ereignis. Es war also immer schon die Luft raus, bevor sie überhaupt drin war.
Der Roman plätschert also seicht dahin und beinhaltet auch die ein oder andere Länge. Und das Ende? Tja, irgendwie gibt es keines. Der Roman endet abrupt - einfach nur Punkt, Klappe zu, Affe tot..oder in meinem Fall die Erwartung, wobei...die war eigentlich schon lange vorher dahin.

Fazit:
Für mich war der Roman eine Mischung aus Big-Brother und Dschungelcamp und auch genauso primitiv und seicht. Meine Erwartungen waren also definitiv zu hoch.
Zu meinem Fazit muss ich wohl nicht mehr viel sage, außer, dass mich dieses Buch und der Autor wirklich enttäuscht zurücklassen.

Veröffentlicht am 15.11.2016

Typischer Ami-Thriller mit übertriebenen Kampfszenen und Männern auf dem Niveau von Superhelden -> überzogen und unglaubwürdig.

Ich bin der Zorn
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In einer Strafanstalt in Arizona ereignet sich ein blutiger Amoklauf. Scheinbar wahllos erschießt ein Gefängniswärter mehrere Menschen. Zu seinem Motiv schweigt er. Das ruft Bundesermittler Marcus Williams ...

In einer Strafanstalt in Arizona ereignet sich ein blutiger Amoklauf. Scheinbar wahllos erschießt ein Gefängniswärter mehrere Menschen. Zu seinem Motiv schweigt er. Das ruft Bundesermittler Marcus Williams auf den Plan. Rasch findet er heraus, dass der Wärter von einem psychopathischen Killer erpresst wurde, der sich selbst Judas nennt. Um die Identität des Judaskillers aufzudecken, tut Marcus sich erneut mit seinem Bruder Francis Ackerman jr. zusammen, dem berüchtigtsten Serienkiller der Gegenwart: Marcus ermittelt außerhalb der Gefängnismauern, Ackerman jr. undercover unter den Häftlingen. Was beide nicht ahnen: Der Judaskiller verfolgt weitaus größere Ziele als nur ein paar Morde...(Klappentext)

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Dies ist der 4. Teil der Shepherd-Thriller-Reihe. Ich kannte diese Reihe bisher nicht und somit war dies mein Einstieg in die Welt der Spezialtruppe, welche sich am Rande der Legalität bewegt...und auch gleichzeitig mein Ausstieg.

Der Thriller beginnt wirklich gut, wenn auch etwas verwirrend und komplex. Das liegt aber nicht an der Tatsache, dass ich die vorherigen Teile nicht kenne, auch wenn das vielleicht von Vorteil gewesen wäre.
Als Einsteiger in diese Reihe bekommt man am Anfang die Infos die man braucht, um gewisse Zusammenhänge zu verstehen, ohne auszuufern oder abzudriften. Man ist also schnell in der Story und die Handlung steigt schnell voran.
Komplex ist es aufgrund der vielen Charaktere die einem um die Ohren geknallt werden und das auf eine eher negative Art und Weise. Hier wird aus mehreren Perspektiven erzählt, was ich normalerweise als erfrischend und spannend empfinde. Komplexe Story's haben es mir schon immer angetan. Die Perspektivwechsel und Handlungssprünge erfolgen jedoch ziemlich abrupt, sodass man als Leser schnell den Überblick verliert. Dies bessert sich jedoch und man kommt dann doch in der Geschichte an.

Der Schreibstil ist angenehm, flüssig und beinhaltet auch einen bissigen Humor. Man merkt jedoch schnell, dass es sich hier um einen typischen Ami-Thriller handelt.
In solchen Thrillern sind ja die Hauptprotagonisten hochintelligent, sehen verdammt gut aus und wenn nicht sind sie zumindest verdammt gut gebaut, ziehen sich daher gerne ihre Oberteile aus und lassen ihre Mukkis spielen, sind die Coolsten der Coolen und fantastische Schützen und vor allem fantastische Nahkämpfer, etc. Es sind quasi alles kleine 007 und Superhelden.
In diesem Thriller sind diese Attribute alle vorhanden plus noch ein paar mehr und von diesen Superhelden gibt es gleich mehrere. Nun ja, eigentlich nur einen und zwar den Chefermittler Marcus. Die anderen sind eher Superschurken - die selben Attribute, nur stehen sie auf der dunklen Seite der Macht. Einer davon ist sogar eine Kombination von beidem.
Die Kampfszenen lesen sich daher wirklich wie in einem Actionfilm, wo es derjenige alleine mit mehreren Gegnern aufnimmt und ohne einen Kratzer aus dem Kampf hervorgeht. Eh klar, beherrscht er doch jeglichen Kampfsportstil den es gibt - ergo sind solche Szenen unglaubwürdig und eher amüsant als spannend.

Das einzig weibliche Wesen in dieser Truppe ist kratzbürstig und agiert und reagiert eher wie eine schmollende Pupertierende, also keinesfalls ihres Alters und schon gar nicht ihres Berufes als Ermittlerin einer Spezialtruppe entsprechend. Die Frau hat mir echt Nerven gekostet.
Aber egal, weil die Männer rocken das Ding sowieso.
Marcus kombiniert und löst das ein oder andere Rätsel. Wie er auf die Lösungen kommt bleibt unklar - klingt komisch, ist aber so..punkt.

Spannung ist hier zwar vorhanden, spekulieren braucht mah hier aber nicht. Durch den hochintelligenten Marcus, der übrigens auch noch ein fotografisches Gedächnis hat, wird dem Leser alles auf einem Silbertablett serviert und das schön vorgekaut und x-Mal erwähnt, damit es auch die dümmsten Leser checken. Also liebe Leser, bloß nicht das eigene Gehirn einschalten.
Die Auflösung war daher auch nicht allzu überraschend und das Motiv so simple, dass es fast schon an Beleidigung grenzt.

Tja, und wie endet ein Ami-Thriller? Richtig!! - mit einem tollen Happy-End, in dem sich alle lieb haben und alles wieder supi ist.

Kurz gesagt, dieser Thriller entwickelte sich zunehmend zu einem überzogenen und unglaubwürdigen Superhelden vs. Superschurken-Thriller, der mich nicht nur einmal genervt mit den Augen rollen ließ.

Fazit:
Der Thriller hat mich alles andere als vom Hocker gerissen. Er hat zwar gut angefangen, entwickelte sich für mich aber dann zunehmend enttäuschend.
So vieles ist hier sowas von weit hergeholt, überzogen und unglaubwürdig.
Wer auf übertrieben dargestellte Superhelden und Superschurken steht und beim Lesen nicht gerne sein Hirn einschaltet, wird diesen Thriller mögen.
Ich für meinen Teil kann dafür keine Leseempfehlung aussprechen!

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