Ein unterhaltsamer Cosy-Krimi mit einer ganz besonderen Hauptfigur
The MaidDas Zimmermädchen Molly liebt Ordnung und Beständigkeit. Dankbar versieht sie ihren Dienst in dem altehrwürdigen Londoner Regency Grand Hotel und versetzt jedes Zimmer in einen Zustand der Perfektion. ...
Das Zimmermädchen Molly liebt Ordnung und Beständigkeit. Dankbar versieht sie ihren Dienst in dem altehrwürdigen Londoner Regency Grand Hotel und versetzt jedes Zimmer in einen Zustand der Perfektion. Schmierige Fingerabdrücke, eingetretene Spuren auf Teppichen und beschmutzte Wände haben bei ihr keine Chance. Für jeden noch so hartnäckigen Fleck hat Molly das richtige Putzmittel parat. Doch als sie den unbeliebten und schwerreichen Mr Black tot in seinem Zimmer findet, ist es mit ihrem geordneten Leben vorbei. Plötzlich wird sie zur Mordverdächtigen, weil ihr Benehmen äußerst seltsam ist und Dinge gefunden werden, die ihren Unschuldsbeteuerungen entgegenstehen.
„The Maid: Ein Zimmermädchen ermittelt“ ist ein liebevoll erdachter Cosy-Krimi mit einer unscheinbaren Heldin, die sich mit ihrer einfachen und nachsichtigen Art, schnell in die Herzen der Leser*innen schleicht. Bereits zu Beginn des Romans, wenn Molly über ihre vornehme Stellung in dem prächtigen Grand Hotel berichtet, über ihre Liebe, die Dinge in Ordnung zu bringen und über den schmerzhaften Verlust ihrer Großmutter, wird schnell klar, dass sie etwas ganz Besonderes ist. Eine feinfühlige junge Frau, die spürt, dass sie nicht ernst genommen wird. Und eine unbändige Kämpferin, die sich trotz ihrer Naivität und Begriffsstutzigkeit, den sie verspotteten Menschen mit festen Normen und respektvollem Umgang gegenüberstellt.
Nita Prose verfügt über einen flüssigen Schreibstil, ihre Figuren sind detailreich gezeichnet und besitzen interessante Eigenarten, die umfangreich geschildert sind. Schnell erwachen sie zum Leben, wobei ihre Darstellung über die Sichtweise von Molly erfolgt. Als Ich-Erzählerin ist sie hautnah am Geschehen und schildert die Ereignisse so, wie sie die Dinge sieht. Dadurch kommt lange Zeit nicht wirklich viel Spannung auf, obwohl sich der Kriminalfall stetig weiterentwickelt. Sondern es ist eher die Art und Weise, wie Molly mit den Ereignissen umzugehen versucht und damit für einen unterhaltsamen Lesefluss sorgt. Und ganz zum Schluss offenbart sich eine List, die nicht vorherzusehen war und die die oftmals ein wenig seltsam wirkende Molly in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt.
Fazit und Bewertung:
Eine Hommage an alle liebevollen Großmütter, zuverlässigen Freunde und Menschen, die ihre Arbeit mit Hingabe und Begeisterung verrichten sowie ein unterhaltsamer Cosy-Krimi , der mit einer ganz besonderen Hauptfigur lange im Gedächtnis haften bleibt.