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Veröffentlicht am 10.12.2021

Zur falschen Zeit am falschen Örtchen, geschieht schon mal ein Mördchen

Donaukiesel
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Dieses Buch ist raffiniert konstruiert, ohne eben konstruiert zu wirken. Chapeau! DAS muß man auch erst einmal schaffen.

Dabei wirkt Titel wie Cover soooo tückisch harmlos, dabei hat es das Werk faustdick ...

Dieses Buch ist raffiniert konstruiert, ohne eben konstruiert zu wirken. Chapeau! DAS muß man auch erst einmal schaffen.

Dabei wirkt Titel wie Cover soooo tückisch harmlos, dabei hat es das Werk faustdick hinter seinen austriensischen Ohren.

Was würdest du tun? Du heißt Bea, bist scheinbar glücklich verheiratet, hast mit deinem Ehegespons eine eigene Werbeagentur und dann DAS?!

Er stellt dich vor allen bloß. Denn er hat eine andere gebimst sowie "imprägniert" und will nun die Scheidung. So ein Mista....!

Dann brauchst du erst einmal Abstand sowie Luft zum Atmen. Was tust du dann? Logischerweise ab in die Wachau in ein gediegenes Hotel. Oh schönes Dürnstein. O welch bezaubernde Donau ...

Autor Michael Henrich und Susanna Feizl sind weitere Logierende jener Unterkunft.

Zu dritt macht sich das Trio einen leutseligen, alkoholbenebelten Abend.

Jedoch ist Susanne am nächsten Tag eiskalt. Nämlich toter als tot.

Nicht nur die Polizei, auch Bea wie Michael tümmeln sich passioniert in die Ermittlungen hinein. Und noch weitere ins Jenseits Beförderte sollen noch folgen ...

Das Erzählniveau bewegt sich stets auf einem hohen Level - konstant. Die Autorin schafft es, sehr geschickt und "durchtrieben" Spuren wie Fährten zu gestalten, die uns schnüffelnden, deduzierenden Bluthunde in die Irre leiten.

Eben Irrlichter, St. Elmo's Fire. Und bis zum Ende kann es durchaus passieren, daß man in der Tat die "falsche Straße" befahren hat. So eine schlaue Füchsin, Sonja Hauer.

Dieses Hakenschlagen fesselt und was so schön harmlos beginnt, steigert sich akzelerierend zu einer wahren Kaskade.

Stimmig, ohne Löcher der Logik, voller Atmosphäre, die der Plastizität geschuldet ist, ebenso in den Schilderungen, die Landschaft betreffend.

Die Protagonisten wirken auf jeden Fall authentisch. Ein superbes Buch! Danke, Sonja Hauer!!!!l ( Und wer über das Buch meckert, wird auf die Hauer genommen! Danke, Witzbold aus der vorletzten Reihe!)

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Veröffentlicht am 10.12.2021

Entrechtet ...

Shewadsneh
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Zwei Zitate, die Marlin zur Verfügung stellte:


"Ich werde mein Wort halten, bis die Steine schmelzen...Gott hat den weissen Mann gemacht und Gott hat den Apachen gemacht, und der Apache hat ebensoviel ...

Zwei Zitate, die Marlin zur Verfügung stellte:


"Ich werde mein Wort halten, bis die Steine schmelzen...Gott hat den weissen Mann gemacht und Gott hat den Apachen gemacht, und der Apache hat ebensoviel Recht auf das Land wie der weisse Mann. Ich will einen Vertrag machen, der dauerhaft ist, damit beide durch das Land ziehen können und keinen Streit haben."

DELSHAY von den TONTO-APACHEN


Man verkauft nicht die Erde, auf der die Menschen wandeln.

TASHUNKA WITKO ( Crazy Horse )

Es ist eine unglaubliche Frechheit, mit welcher Chuzpe die Europäer einfach bereits von den Indigenen bewohntes und besiedeltes Land in Beschlag nahm, als angeblich leere Fläche.

Wie die Indigenen diffamiert wurden und noch immer bis heute Benachteiligung vielerlei Art erfahren.

Zwangsumsiedlungen, der Druck, in Reservaten leben zu müssen. Gewalt, Sterben und Tod. Ungeheure Verbrechen wurden gegen die Indigenen verübt.

Kompensation steht bis in die Gegenwart aus, die auch angemessen wäre.

1876: Shewadsneh, der "weiße" Indigene, der mit einer Cheyenne vermählt war und all die Kultur von innen kennt, erhält einen Hilferuf von seinem alten Freund Sam Coperfield. Er kämpft um seinen Claim in Stonewall.

Zwei ins Gras beißende zwingen sie dazu, Fersengeld zu geben.

Und unversehens sind sie zwischen den Frontlinien der Unionssoldaten und den Indigenen.

Selbstredend werden sie Alliierte ihres Seelenfreundes Crazy Horse. Der Chief der Nation der Oglala. Sie sind noch eine der verbliebenen freien Nationen. Die Black Hills sind sakrosant und es darf nicht sein, daß die weißen Barbaren sich das Gold von ihnen gierig unter den Nagel reißen.

Die Union plant mit der Armee einen Feldzug zu beginnen und wollen diese aufständischen "Indianer" zur endgültigen Kapitulation bringen.

Custer, der berüchtigte, George Crook, John Gibbon, Alfred Howe Terry sind die führenden Offiziere, die die Wende bringen sollen.

Clyde Thompson ist ebenso noch hinter unsere beiden Protagonisten her. Gefahr dräut also.

Long Kendrick ist ein weiterer Verbündeter unserer Helden. Dessen Ehefrau ist die Oglala White Rose. Er will die Indigenen bekehren.

Und dann, am 17.06.1876 beginnt sie dann. Die Schlacht am Little Bighorn. 1500 Lakota und Cheyenne kämpfen furios. Es entwickelt sich anders, als alle Beteiligten denken. Werden unsere Helden diese Tour de Force überleben?

Der Autor hat sehr fundiertes Wissen, bezüglich all dieser Historie und was die Indigenen betrifft. Sehr engagiert, mit Herz und empathisch hat er mit Verve und viel Seele dieses Buch verfasst.

Es hat tragische Komponenten und ist ebenso packend. Wahrhaft authentisch!

Shewadsneh ist ein integrer, loyaler, intelligenter Protagonist, den ich sehr schätze und mag.

Das ist mehr als ein Western. Das ist ein überragender Einblick in eine wechselhafte Epoche, mit Plastizität und einem berührenden Timbre des Narrativs.

Der Autor stammt aus Bern. Danke, Marlin ( Martin Neidhart ).

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Veröffentlicht am 10.12.2021

Eisig kriechende Finger am Rückgrat .....

Snow - Die Kälte
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Eigentlich alles ganz harmlos, oder? Kate Jansen will zu ihrem Verlobten, Todd Curry, geschieden, zu seinem Sohn, und das Ehepaar Wilkinson zur Tochter.

Man wartet in Chicago am O'Hare Flughafen, daß ...

Eigentlich alles ganz harmlos, oder? Kate Jansen will zu ihrem Verlobten, Todd Curry, geschieden, zu seinem Sohn, und das Ehepaar Wilkinson zur Tochter.

Man wartet in Chicago am O'Hare Flughafen, daß man endlich fliegen kann. Aber ein Blizzard sucht den mittleren Westen heim.

Todd und die drei anderen entschließen sich, als Quartett in einem Mietauto weiterzukommen.

Sie sind zwar scheinbar ein glückliches, vierblättriges Kleeblatt, aber nicht mehr, als in der Kleinstadt Woodson ihre Karre den Geist aufgibt.

In diesem Kaff gehen unheimliche Dinge vor sich. Etwas ist im Schnee. Die Bewohner sind alles andere als normal. Und es scheint keinen Ausweg zur Flucht zu geben. Abgeschnitten von der Welt geht es ums nackte Überleben, nackt, bei der Kälte!

Das Buch erinnert durchaus an John Saul und Dean R. Koontz. Es ist beklemmend und unheimlich geschrieben.

Der Autor läßt einen lange im Ungewissen, WAS dort genau im Schnee umgeht. Die Spannung steigt kontinuierlich. Man fiebert mit den Protagonisten.

Hier gilt die Regel: Es wird gameofgethront. Es wird über die Klinge gesprungen, nur wer?

Ein Buch, das einem den Atem gefrieren läßt, verdichtet, frostig, gruselig und läßt einen schockgefrieren. Welch frostiges Vegnügen im besten Sinne der düsteren Art!

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Veröffentlicht am 10.12.2021

Bitternis des Lebens

Salomos Schild
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Dieses Buch fußt ( Schuhgröße 48! Har! Danke, Witzbold aus der vorletzten Reihe! ) auf den Radices der "Ian McLaren"-Reihe von Lena Detlefsson.

Tankred hat einen illegitimen Halbbruder, Roberto. Letztgenannter ...

Dieses Buch fußt ( Schuhgröße 48! Har! Danke, Witzbold aus der vorletzten Reihe! ) auf den Radices der "Ian McLaren"-Reihe von Lena Detlefsson.

Tankred hat einen illegitimen Halbbruder, Roberto. Letztgenannter wird dessen Knappe. Sie sind dem Kreuzzug verpflichtet und ziehen gen das Heilige Land.

Unverhofft gelangen sie in den Besitz eines magischen Artefaktes - es ist das Schild Salomos, das Macht verleiht.

In Jerusalem lernt Rob Owain kennen und werden Freunde. Beide sind desillusioniert. Vor allem, als sie Massakern durch christliche Hand beiwohnen müssen.

Sie mögen Gewalt nicht und sehen keinen Sinn, den Boden mit noch mehr Lebenssaft zu tränken.

Rob ist sich dessen sehr bewußt, daß dieses Objekt als potentiell zu mißbrauchende Waffe großen Schaden anzurichten vermöge.

Deswegen ist es ihm nur recht, daß Tankred ihn auf seinen Weg nach Apulien schickt, begleitet von Owain.

Aber Apulien ist für ihn nicht mehr das, was es einst war. Schweben sie womöglich in großer Gefahr?

Das Buch ist exzellent recheriert und durch die authentische, ungeschönte Darstellung der Entgleisungen dieser Ära an die Nieren gehend.

Gepackt und emotional konnte ich kurzweilig am Leben sehr sympathischer, ausgewogener, tiefgründiger Protagonisten partizipieren.

Das Werk hst mich durch und durch überzeugt. Ich habe tief und bedauernd geseufzt, als ich das allerletzte Wort eingesaugt hatte, via Seelenpforten. Schade! Unbedingt lesen! Danke, Morag McAdams!!!!!

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Veröffentlicht am 10.12.2021

Ein Unbekannter namens Walter, viel mehr als ULBRICHT

Walter Ulbricht. Mein Urgroßvater
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Florian Heyden ist der Urenkel Walter Ulbrichts. Jenes berühmt-berüchtigten Ulbrichts, der meist nur auf die Aussage reduziert wird: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten."

Dora war dessen ...

Florian Heyden ist der Urenkel Walter Ulbrichts. Jenes berühmt-berüchtigten Ulbrichts, der meist nur auf die Aussage reduziert wird: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten."

Dora war dessen Tochter und die Großmutter des Autoren. 2010 verstarb sie und hinterließ ein umfangreiches Familienarchiv, in das Florian intensiv zehn Jahre lang eintauchte.

Mit achtzehn erst erfuhr er überhaupt, daß er der Urenkel Walters ist. In Hamburg, an seiner Gesamtschule wurde dieses sein Wissen initiiert.

Florian ist ein Zuspät-Geborener. Sein Uropa starb 1973. Er kam 1980 zur Welt. Er hat in London studiert, war Praktikant an der dortigen Deutschen Botschaft sowie im britischen Parlament und anschließend bei einem Marktforschungsunternehmen tätig.

Seit 2011 lebt er mit seiner französischen Frau und den Kindern in Genf. Er arbeitet bei den Eidgenossen als Manager in der Konsumgüter- und Nahrungsmittelbranche.

Internationale Politik, Historie und Genealogie sind seine Passion. Er hat ein beeindruckendes Ouevre an wissenschaftlichen Arbeiten veröffentlicht.

Blut, Schweiß und Tränen, akribische Recherche und Reisen führten zu diesem erstklassigen Buch hier. Es umfaßt die prägenden Jahre Walter Ullbrichts von seiner Geburt am 30. Juni 1893 in Leipzig bis einschließlich 1945.

Schon früh wurden die Weichen von Walters Leben gestellt. Aktive Sozialdemokraten, war er zunächst ebenso ein äußerst engagierter. Politisch schon von frühester Jugend an. Er trat 1912 der SPD bei.

Im Großen Krieg war er von 1915 bis 1918 an der Ostfront wie auf dem Balkan stationiert.

Die Zeit des Nationalsozialismus war eine dunkle Epoche seines Lebens.

1917 war er der USPD, dann 1920 der KPD beigetreten. In diesen Zeiten wurde er steckbrieflich gesucht, immer wieder polizeilich verfolgt, hatte Ärger mit der Justiz. Unter anderem wegen Agitation gegen den Großen Krieg. Ab 1938 befand er sich im Moskauer Exil und war weiterhin aktiv.

Er war immerzu getrieben und unstet. Er war mit der Politik und der Partei vermählt. Darunter litt sein Privatleben durchaus.

1920 ehelichte er Martha Schmellinsky und im selben Jahr wurde ebenjene Dora geboren. Die Ehe blieb leider auf der Strecke. Nicht das einzige, gewiß schmerzliche Opfer für das Große und Ganze.

Aus der Beziehung mit der Polin Rosa Michel entsprang Rose, 1931 in Moskau zur Welt gekommen.

Lotte Wendt ( geborene Kühn ) war dann seine weitere, nachfolgende Konstante seines Lebens. Sie hatten keine Kinder, sondern adoptierten Beate, die 1991 einem Gewaltverbrechen letal zum Opfer fiel.

Dora wob um ihren Vater ein immenses, klandestines Mysterium. Sie lebte mit ihrem Mann im Westen, einem Ingenieur, der bei Krupp arbeitete.

Florian selbst stellte mit Amusement fest, daß die originellste Pointe darin besteht, daß Walter im Westen wesentlich mehr Familie und Verwandte hat als im Osten. USA, Schweiz, Dänemark, Frankreich, Berlin, Bonn, Hamburg und Lübeck ...

Walter Ulbricht ist zwar eine umstrittene Persönlichkeit, aber der Verfasser schafft es durchaus jenseits der Klischees, Vorurteile und Eindimensionalität ein komplexes Bild seines Urgroßvaters zu zeigen.

https://m.tagesspiegel.de/die-familiengeschichte-von-walter-ulbricht-als-uropa-die-mauer-baute/26199994.html ( 19.09.2020 / Sehr interessant! )

Er war ambivalent, facettenreich und durchaus faszinierend. Er war eben auch ein ( Privat ) Mensch mit all seinen Stärken und Schwächen.

Der Urenkel versteht es, dies alles mit Empathie und profunden Emotionen greifbar zu machen, sodaß man etwas mehr hinter die Fassade blicken kann.

Florians Nachforschungen haben ihm Walter sehr nahe gebracht und er hat großes Verständnis für ihn generiert. Das insinuiert aber nicgt, daß diese Biographie ein Apologetikum des Urgroßvaters ist.

Das Buch bewahrt durchaus die ausgewogene Balance, sodaß ich als Leser*in den nötigen Freiraum habe, mir selbst eine independente Meinung bilden zu können.

Viel Licht und Schatten was Walter Ulbricht betrifft. Ich empfinde ihn auch als durchaus faszinierendes Individuum und habe hier sehr viel über ihn gelernt wie erfahren.

Das Hardcover enthält viele SW- Photos und hat ein Lesebändchen. Diese Biographie regt zum Reflektieren an und das bewegende Leben Walters ist mehr als nur interessant.

Florian schreibt mitreißend und verständlich, sodaß sich mir der Makro- wie Mikrokosmos von Walters Leben superb erschlossen hat.

Viel Leidenschaft und Herzblut sowie Engagement hat der Autor in dieses Buch fließen lassen. Diese Mühen haben sich sehr ausgezahlt. Ein äußerst lesenswertes Werk über einen unbekannten, berühmten Menschen. Danke, Florian Heyden!!!!!

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