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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.05.2017

Erwartungen nicht ganz efüllt, aber dennoch gutes Finale

Rache und Rosenblüte
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Nach dem "Zorn und Morgenröte" die Messlatte meiner Erwartungen so hoch gesetzt hatte, hat "Rache und Rosenblüte" es vielleicht ein bisschen schwer gehabt, an diese heranzureichen. Auf jeden Fall war das ...

Nach dem "Zorn und Morgenröte" die Messlatte meiner Erwartungen so hoch gesetzt hatte, hat "Rache und Rosenblüte" es vielleicht ein bisschen schwer gehabt, an diese heranzureichen. Auf jeden Fall war das Buch insgesamt leider nicht ganz so stark wie erhofft.

Auf ein Glossar wurde dieses Mal verzichtet, genau wie auf Erinnerungshilfen zum bisherigen Geschehen. Es fiel mir bis zum letzten Drittel des Buches recht schwer, mich wieder an Einzelheiten der Vorgeschichte zu erinnern. Hier noch mal in Nebensätzen wichtige Infos aufzugreifen, hätte sicher geholfen.

Während in Band 1 noch die Geschichte um Chalids und Shahrzads Kennenlernen, Shahrzads Trauer um ihre beste Freundin Shiva und die Enthüllung des Fluches mit seinen Konsequenzen im Vordergrund standen, fokussiert sich der zweite Band mehr auf Kriegspläne und die magischen Elemente. Diese Schwerpunkte haben mich nicht vollkommen überzeugen können und sogar für kleinere Längen gesorgt.

Weiterhin wechselt die personale Perspektive zwischen verschiedenen Figuren. Dabei bekommt besonders Irsa, Shahrzads Schwester, zunehmend Raum. Diese Kapitel waren nicht schlecht, haben aber wenig zur eigentlichen Handlung beigetragen.

Gegen Ende gibt es ein paar sehr plötzliche Wendungen, die nicht ganz glaubhaft umgesetzt worden sind, sondern beim Lesen eher Stirnrunzeln hervorrufen. Der Plot überschlägt sich fast und dreht dann noch ein paar kleine Extraschleifen, um die Dramatik zu steigern, wobei er beinahe ins Übertriebene abrutscht.
Ein Punkt, der zwar nicht die Geschichte selbst betrifft, aber trotzdem erwähnt werden muss: Leider hat nicht derselbe Übersetzer von "Zorn und Morgenröte" übersetzt, und das merkt man. Es sind viele Patzer zu finden, die schöne Sprache der Geschichte geht unter holprigen Formulierungen fast unter.
Teils scheinen idiomatische Ausdrücke des Englischen einfach ins Deutsche gepresst worden zu sein.
Dass Shahrzads Fuß bisweilen in mehreren Pantöffelchen steckt (vgl. S. 380) oder Sätze wie "Wieder entging Chalid kein Pulsschlag" (S. 208) oder "Tarik würde diesen Umriss überall erkennen. Er hatte den größeren Teil seines Lebens damit verbracht, ihn zu speichern." (S. 243) sind nur kleine Beispiele.

Trotz einiger Schwächen bin ich froh, das Buch gelesen zu haben, und werde immer wieder gern an Shahrzads und Chalids Geschichte zurückdenken.

(Für wen) Lohnt es sich?

Wer Band 1 gemocht hat, wird sicher auch das Ende der Dilogie wissen wollen und weiterlesen. "Rache und Rosenblüte" ist keinesfalls eine Enttäuschung, aber leider dennoch nicht so mitreißend und begeisternd wie "Zorn und Morgenröte.
Die Vorgeschichte sollte man unbedingt kennen, da man sonst der Handlung nicht folgen kann.

Insgesamt ist die Reihe perfekt für alle, die die Atmosphäre aus 1001 Nacht und romantische, geheimnisumwobene Liebesgeschichten mögen.

In einem Satz:

Leider vermag "Rache und Rosenblüte" nicht ganz das Niveau des ersten Bandes zu halten: In einem nach wie vor wundervollen Setting mit einer beeindruckenden Protagonistin wird der Fluch plötzlich zur Nebensache und der Plot nach kleineren Längen zum Ende hin sprunghaft und fast ein bisschen melodramatisch bis kitschig.

Veröffentlicht am 19.02.2017

Wenn Zerbrochenes langsam wieder heil wird ...

Liebe ist wie Drachensteigen
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Worum geht's?

Ich kann nicht einfach zurück an diesen Ort. Wenn etwas einmal zerbricht, kann man es nie mehr wieder so zusammensetzen, wie es war. Es wird immer Risse geben und Klebstoffspuren und raue ...

Worum geht's?

Ich kann nicht einfach zurück an diesen Ort. Wenn etwas einmal zerbricht, kann man es nie mehr wieder so zusammensetzen, wie es war. Es wird immer Risse geben und Klebstoffspuren und raue Oberflächen. (S. 96)

Hadley ist immer noch wütend. Die Affäre ihres Vaters hat ihre Familie entzweit, die Stimmung zu Hause ist unerträglich und Hadley flüchtet sich in jede jungstechnische Ablenkung, die sich ihr bietet.
Sams Verhältnis zu seinen Eltern ist auf Grade unter Null heruntergekühlt. Neu in der Stadt und an der Schule bekommt er ausgerechnet Hadley als Partnerin für ein Shakespeare-Projekt zugeteilt.
Zwischen den beiden knüpft sich sofort ein zartes Band - doch wird es reißfest genug sein, um den Ärger und die Probleme in ihren Familien zu überstehen?

Was mich neugierig gemacht hat:

Ich hatte bisher noch gar kein Buch aus dem Magellan Verlag gelesen, obwohl einige auf meiner Wunschliste stehen. Als zu dieser Neuerscheinung eine Leserunde angeboten wurde, musste ich mich gleich bewerben, weil "Liebe ist wie Drachensteigen" eine emotionale Geschichte versprach und mich der Perspektivwechsel zwischen Hadley und Sam schon in der Leseprobe sofort überzeugt hat.
Mir gefällt das Cover, weil es dezent, aber trotzdem stark, süß, hell, verspielt und einfach hübsch ist - das Herz mit den Rissen wirkt empfindlich und zerbrechlich. Es passt sehr gut zum Buch.

Wie es mir gefallen hat:

Die Geschichte steigt mitten im Geschehen ein, und schon nach den ersten Seiten haben Hadley und Sam mich für sich einnehmen können. Der Erzählton ist sehr gelungen - beide Perspektiven sind sehr authentisch geschrieben, vermitteln die Gefühle der Figuren auf lebhafte Weise und haben genau die richtige Mischung aus Drama und Humor. Das Buch ist sehr dialoglastig, aber mir persönlich hat das gut gefallen, weil es dadurch sehr flüssig zu lesen ist und in den Gesprächen viel zum Ausdruck kommt.

Bis auf eine Enthüllung, die mich gegen Ende überraschen konnte, hält die Autorin die Spannung um die Geheimnisse, die sie aufbaut, nicht sehr lange. An der einen oder anderen Stelle hätte sie die Leser vielleicht noch eiskälter erwischen können, wenn sie die Auflösung noch etwas hinausgezögert hätte.

Die Liebesgeschichte ist sehr gut umgesetzt, auch wenn das gemeinsame Schulprojekt zu Beginn ein wenig klischeehaft daherkommt. Es wird nichts überstürzt, aber die Chemie zwischen den Charakteren stimmt, und das spürt man.
Es gibt viele schöne Begegnungen, in denen sich die Gefühle langsam entfalten, während die Schatten im Hintergrund lauern. Man erlebt mit, wie Hadley und Sam einander in einer schwierigen Zeit ihres Lebens Halt geben und sich dabei beide weiterentwickeln. Nur die kleine Essensschlacht zwischendurch fand ich überzogen - so etwas hat für mich nichts Witziges oder gar Romantisches.

Eine weitere Stärke des Buches sind die Nebencharaktere. Sowohl Hadleys beste Freundin Kat als auch Sams Schwester Livy und sein bester Freund Ajay bringen Schwung in die Geschichte und wachsen einem schnell ans Herz.
Nur die Hadleys und Sams Eltern habe ich nicht in allen Punkten verstehen können, und ihr Verhalten hat mich manchmal stutzig gemacht.

Das Ende ist sehr gelungen, nicht unglaubwürdig kitschig, aber auch nicht viel zu offen oder abrupt.
Es wäre schön gewesen, wenn die Drachenthematik noch einmal etwas stärker aufgegriffen worden wäre, aber auch so habe ich das Buch zufrieden zuschlagen können.

(Für wen) Lohnt es sich?

Wer schöne, einfühlsam erzählte Liebesgeschichten über Jugendliche mag, ist mit diesem Buch sehr gut beraten. Die ernste Thematik um das Fremdgehen von Hadleys Vater zieht sich durch die ganze Geschichte und sorgt für viel Familiendrama. Hadleys Art, damit umzugehen, entspricht sicher nicht jedem Typ Mensch, ist aber gut umgesetzt.

In einem Satz:

"Liebe ist wie Drachensteigen" ist eine in zwei authentischen Perspektiven erzählte Liebes- und Familiengeschichte, die mehr auf Gespräche als auf Spannung setzt und herzerwärmend zeigt, wie Zerbrochenes langsam von der Hoffnung auf Neubeginn zusammengefügt wird.


Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar für die Leserunde an den Magellan Verlag!

Veröffentlicht am 04.10.2016

Spannendes Finale mit fast schon bizarren Wendungen

Die Töchter der Elfe. Rachepakt
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Worum geht's?

Birke und Rose sind zurück in Tørveby, um ihre Schwester Erle endlich aus der Gewalt des Nöcks zu befreien. Doch in ihrem Heimatort erwarten sie nicht wenige Schwierigkeiten: Der Prozess ...

Worum geht's?

Birke und Rose sind zurück in Tørveby, um ihre Schwester Erle endlich aus der Gewalt des Nöcks zu befreien. Doch in ihrem Heimatort erwarten sie nicht wenige Schwierigkeiten: Der Prozess des angeblichen Mörders von Benjamin hat begonnen, Rose muss ihre Schwangerschaft verbergen, die Mädchen müssen wieder zur Schule, und Aske ist ihnen gefolgt. Außerdem muss Birke nun Malte wieder gegenübertreten, dem sie die Erinnerungen an ihre Beziehung geraubt hat.
Als alle Stricke reißen, müssen die jungen Elfen sich auf einen gefährlichen Handel mit dem Nöck einlassen, der sie viel mehr kosten wird, als sie zu geben bereit sind ...

Was mich neugierig gemacht hat:

Die ersten beiden Bände haben mir schon einige schöne Lesestunden beschert, und ich wollte nun auch unbedingt wissen, wie die Geschichte ausgehen würde. Was man dieser Reihe auf jeden Fall lassen muss: Man kann nie vorhersehen, was passieren wird und wie die Dinge ihren Lauf nehmen.

Wie es mir gefallen hat:

Genau wie zwischen Band 1 und Band 2 knüpft das große Finale recht nahtlos an die bisherigen Geschehnisse an. Wie gewohnt haben wir Birke als Ich-Erzählerin.

Man erlebt es selten, dass alle drei Teile einer Reihe wie "Die Töchter der Elfe" die gleiche Spannung halten, aber das ist hier absolut der Fall. Die drei Bände sind alle gleichermaßen fesselnd, und obwohl Birke in mancherlei Hinsicht eine etwas kantige Erzählerin ist, geht von der Geschichte ein regelrechter Sog aus.
Natürlich spitzen sich die Ereignisse zum Ende hin gewaltig zu, sodass ich irgendwann an den Punkt kam, wo ich kaum noch an ein auch nur halbwegs gutes Ende für die Mädchen glauben konnte.

Die Thematik des Elfenblicks und der damit einhergehenden Möglichkeit, Menschen zu manipulieren, wird leider etwas an den Rand gedrängt. Birke macht sich diese Fähigkeit mittlerweile relativ gedankenlos zu Nutze. Hier wäre etwas mehr Reflektion schön gewesen, um dem Ganzen noch mehr Tiefe zu geben.
Generell bin ich nicht ganz zufrieden mit Birkes Entwicklung. Es fiel mir schon vom Auftakt der Reihe an schwer, Zugang zu ihrer Gefühlswelt zu bekommen, doch in diesem Band ist es mir noch einmal besonders schwer gefallen. Sie scheint sich zum Beispiel kaum darum zu scheren, was ihr Verhalten für andere bedeutet, und weiß es nicht zu schätzen, wenn sie jemandem wichtig ist.
Zwar wird ihr das am Rande sogar selbst bewusst, aber ändern tut sich nichts.
Besonders, wie sie mit Malte und ihrer besten Freundin Elexa umgeht, hat mich gestört, und auch ihre auf einmal recht gefühlskalte Sicht auf ihren eigenen Vater, zu dem sie vorher ein recht gutes Verhältnis hatte.

Was mich an der Reihe besonders fasziniert, ist, wie gewagt sie manchmal ist. Es geschehen Dinge, mit denen man - gerade auch im Jugendbuchbereich - nicht wirklich rechnet, und die sind manchmal fast schon richtig abstoßend. Das trägt zum anderen aber auch zu dem gewissen Charme der Serie bei und sorgt für einige Überraschungen (auch wenn die nicht immer schön sind).

Schön gefunden hätte ich noch, wenn die Sage, die am Anfang dieses Bandes Bezug genommen wird, noch etwas mehr eingeflossen wäre. Da mir die Geschichte vom Nöck nicht bekannt ist, hätte mich die Inspirationsquelle der Autorin da sehr interessiert.

Das Ende ist in meinen Augen passend, wenn auch nicht ganz rund - es gibt das eine oder andere, das es mir leichter gemacht hätte, die Schwestern nun endgültig zu verlassen.
Dass die Geschichte mit einer SMS endet (ich denke mal, so viel darf ich verraten) finde ich nicht so gut gelöst. Da wäre eine persönliche Szene doch wesentlich besser gewesen.

(Für wen) Lohnt es sich?

Ich habe die beiden Vorgängerbände für Mädchen ab 13 empfohlen, wobei ich sagen muss, dass ich teilweise durch einige der Details nicht sicher bin, welche Zielgruppe die Autorin selbst eigentlich im Sinn hat. Auch für ältere Leser, die sich gern im Jugendbuchgenre tummeln (wie ich ) ist es unterhaltsam. Es hat einfach etwas Außergewöhnliches, und das gefällt mir.
Man sollte Band 1 und Band 2 kennen.

In einem Satz:

"Die Töchter der Elfe - Rachepakt" ist ein Reihenfinale, das sich nicht verstecken muss, und mit einem gewissen Maß an Bizarrheit einen faszinierenden Sog auf den Leser ausübt.


Herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 23.09.2016

Wahre Freundschaft in einer Welt voller Magie

Schwestern der Wahrheit
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Worum geht's?

"Ich werde dir immer folgen, Safi, und du wirst mir immer folgen. Strangschwestern bis zum Ende." (S. 451)

Iseult und Safi sind Strangschwestern - beste Freundinnen, die alles gemeinsam ...

Worum geht's?

"Ich werde dir immer folgen, Safi, und du wirst mir immer folgen. Strangschwestern bis zum Ende." (S. 451)

Iseult und Safi sind Strangschwestern - beste Freundinnen, die alles gemeinsam durchstehen. Beide besitzen mächtige Gaben: Iseult kann die Gefühle anderer Menschen als Stränge wahrnehmen, Safi spürt, ob etwas wahr oder erlogen ist. Alles, was die beiden wollen, ist, sich ein freies, unabhängiges Leben aufzubauen. Doch dann finden sie sich plötzlich auf der Flucht wieder: Denn Safis Wahrmagie ist selten und würde sie für viele Machthaber zu einer unschätzbaren Waffe machen ...

Was mich neugierig gemacht hat:

Mit der großen Ankündigung dieses Reihenstarts, dem hübschen Cover und der Erwartung einer fesselnden, gut erzählten Geschichte über eine besondere Freundschaft war die Neugier gleich geweckt.
Vom Stil her hatte ich ein bisschen den Eindruck, dass es in die Richtung von Sarah J. Maas gehen würde, was lustig ist, da ich erst später beim Lesen der Danksagung erfahren habe, dass die Autorin ihre beste Freundin ist.

Wie es mir gefallen hat:

Ich gebe zu, am Anfang hat es ein wenig gedauert, bis ich mit den "Schwestern der Wahrheit" warm geworden bin. Die Geschichte startet mitten im Geschehen, was ich an sich immer gut finde, aber um mich in den Magislanden zurechtzufinden, war mir der Start erst mal ein wenig zu rasant. Es war noch etwas schwierig, der Handlung zu folgen, weil so viele offene Fragen in meinem Kopf herumschwirrten.
In vielen Fantasybüchern findet man ja ein Glossar, aber hier sucht man vergeblich danach. Ich denke, es hätte ich schon gelohnt, zumindest eine kleine Übersicht hinten im Buch zusammenzustellen. Zumindest gibt es eine Landkarte, die auf jeden Fall auch schon ein wenig zur besseren Orientierung beiträgt.

Doch so komplex die Hintergrundwelt am Anfang erscheint, so faszinierend gestaltet sie sich im weiteren Verlauf. Es gibt verschiedene Reiche, verschiedene Herrscher und mehr als einen Strippenzieher hinter den Kulissen.
Obwohl die Elemente, Gefühle sehen und Wahrheit erkennen zu können, ja nicht vollkommen neu sind, hat mir die Umsetzung sehr gefallen. Die Fähigkeiten der Mädchen fließen immer wieder mit ein und werden sehr anschaulich beschrieben.

Die Autorin schreibt in den Danksagungen, dass es ihr wichtig war, zu zeigen, wie monumental Freundschaft sein kann, und genau das zeigt das Buch auch. Es ist schön, dass hier wirklich die Verbindung zwischen Safi und Iz absolut im Vordergrund steht und nicht hinter etwaigen Liebesgeschichten zurücktritt.

Auch die Erzählweise hat es mir angetan - personal verfolgt der Leser nicht nur Safis und Iseults Gedanken, sondern auch noch die zweier männlicher Protagonisten: des Mönchs Aeduan und die des Prinzen Merik. Durch die verschiedenen Blickwinkel wird die Geschichte sehr vielseitig und abwechslungsreich.
(Für wen) Lohnt es sich?

Das Buch ist für Fantasyleser in allen Altersstufen ab ca. 16 Jahren zu empfehlen, die sich auf eine Welt einlassen können, in der sich Hintergründe und Zusammenhänge erst nach und nach erschließen.

In einem Satz:

"Schwestern der Wahrheit" ist ein solider Fantasy-Reihenauftakt, der bekannte Elemente erfrischend neu umsetzt und eine spannende Geschichte hineinzieht, sobald man in die fremde Welt, über die vorerst nicht viel erklärt wird, hineingefunden hat.

Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar an den Verlag!

Veröffentlicht am 25.02.2024

Eine Einladung zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Lebens- und Glaubensweg

Meine Geschichte mit Gott, Gottes Geschichte mit mir
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Dem Äußeren nach habe ich dieses Buch für ein zeitloses, hochwertiges Journal für eine persönliche Bestandsaufnahme gehalten. Ist es im Grunde auch, obwohl ich den Eindruck habe, dass es vorwiegend ältere ...

Dem Äußeren nach habe ich dieses Buch für ein zeitloses, hochwertiges Journal für eine persönliche Bestandsaufnahme gehalten. Ist es im Grunde auch, obwohl ich den Eindruck habe, dass es vorwiegend ältere Menschen ansprechen möchte, die Rückschau halten und Lebenserfahrungen durchs Niederschreiben ggf. auch mit Angehörigen teilen wollen. Von den Kindern und Enkeln ist da im Vorwort die Rede. Allerdings heißt es dort auch: „Verändere die Fragen, bis sie zu dir passen." Somit sind also wohl auch alle anderen eingeladen.

Eine goldene Farbe im Innenteil sorgt für eine schöne und edel wirkende Gestaltung.
Die persönlichen Fragen drehen sich um Menschen, die einen begleitet haben / begleiten; prägende Texte (Bücher, Verse, ...); besondere Momente; Highlights und Krisenzeiten; Gemeindeleben; geplante und unvorhersehbare Veränderungen; Hoffnung (wer lebt sie einem vor, worin gründet sie sich, ...?); Gottesbegegnungen; Dinge, die man gerne schon früher gewusst hätte, und das eigene Vermächtnis.

Vor jeder Themenstation gibt es eine kleine Hinführung; ansonsten besteht der Inhalt durchgehend aus zu füllenden Seiten mit den Fragen am oberen Rand. Dabei finden neben den gesonderten Stationen zu gemeindlichen Erfahrungen und Erlebnissen mit Gott immer wieder auch Glaubensfragen Raum, z. B. rund um den eigenen Bezug zur Bibel.

Mein Eindruck aus dem Vorwort verstärkte sich leider hier und da. Bei der Frage z. B., was man seinen Kindern gern geschenkt und mitgegeben / nicht mitgegeben hätte, werden zwar in Klammern und kleiner Schrift immerhin auch Kinderlose bedacht, bei derselben Frage zum Ehepartner fehlt aber bspw. die Sensibilität, auch Unverheiratete einzubeziehen.

Ganz zum Schluss folgt mit „Der rote Faden" noch ein Fazit-Kapitel mit einigen abschließenden Fragen zum Schreib-/Eintragprozess.

Ich denke, dass das Buch ein tolles Produkt für Christen ist, denen autobiografisches Schreiben hilft, sich zu verorten und/oder mitzuteilen, was sie an Lebensweisheit gewonnen haben. Gleichzeitig ist der Platz für die zum Teil so großen Fragen knapp bemessen, und bei zu vielen Einlegeblättern lässt sich das Buch wahrscheinlich nicht mehr schließen. Vielleicht wäre eine Kartenbox mit passendem Notizbuch zielführender gewesen.

In einem Satz:

Das Buch inspiriert zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Lebens- und Glaubensweg und macht viele interessante Fragen zum Thema, die eine Orientierungshilfe zum Revue-passieren-Lassen und Nach-vorn-Blicken anbieten.