Ganz süße GEschichte, aber nicht das, was ich erwartet habe ...
MEINE MEINUNG
Ich bin momentan absolut in Winter-Stimmung, weswegen mir das Buch sofort aufgefallen hat. Sowohl das Cover, als auch der Titel haben mir eine wunderschöner Winter-Geschichte versprochen, ...
MEINE MEINUNG
Ich bin momentan absolut in Winter-Stimmung, weswegen mir das Buch sofort aufgefallen hat. Sowohl das Cover, als auch der Titel haben mir eine wunderschöner Winter-Geschichte versprochen, auf die ich sehr gespannt war.
Jess lässt ihr altes Leben hinter sich, um in einer Londoner WG neu anzufangen und ihrem Traumjob in einem Verlag nachzugehen. Als sie auf ihren neuen Mitbewohner Alex trifft, schlägt ihr Herz sofort schneller. Doch die WG hat Regeln für das Zusammenleben und Beziehungen sind leider verboten. Aber das erübrigt sich sowieso, weil Alex bereits eine andere hat. So bleibt ihr nur noch die Freundschaft zu ihm, obwohl ihre Gefühle zu ihm immer stärker werden.
Jess fand ich wirklich klasse. Sie ist fast 30 und krempelt ihr Leben noch einmal komplett um, was ich bemerkenswert finde. Trotz einer bevorstehenden Beförderung wirft sie ihren Job hin, zieht aus ihrer kleinen Heimatstadt aus und stürzt sich ins Großstadt-Leben. Ich habe sie einfach sehr gemocht, auch wenn ihr Charakter ehrlich gesagt ruhig etwas tiefgründiger hätte sein können. Es dreht sich nämlich immer wieder nur um Alex und ihre Gefühle zu ihm, was einen Liebesroman natürlich einerseits ausmacht, aber mir fehlte da einfach noch etwas mehr Tiefe für Jess selbst.
Alex macht momentan etwas ähnliches wie Jess, denn auch er wagt einen Neustart in seinem Leben. Auch er gibt seinen gutbezahlten Job als Anwalt auf und beginnt eine Ausbildung zum Krankenpfleger. Auch hier finde ich es einfach bemerkenswert, besonders die Message dahinter hat mir einfach gefallen. Man ist nie zu alt, um noch etwas neues zu lernen und es ist einfach wichtiger, etwas zu machen, was einem gefällt und womit man sich wohl fühlt, als es nur des Geldes wegen zu tun. Ich bin der Meinung, dass sein Charaktere deutlich tiefgründiger als der von Jess gestaltet worden ist, aber auch bei Alex drehen sich die Themen etwas im Kreis, was ich schade fand.
Der Roman ist in der Ich-Form, abwechselnd aus den Perspektiven von Jess und Alex geschrieben worden. Den Schreibstil der Autorin habe ich wirklich sehr gemocht, sie schreibt sehr flüssig und locker, weswegen ich der Handlung sehr gut folgen konnte. Dazu kommt, dass jedes Kapitel mit einem Datum versehen ist, wodurch die Handlung ebenfalls sehr übersichtlich geblieben ist.
Und damit wären wir aber gleichzeitig auch bei meinem ersten Kritikpunkt. Die Handlung hat nämlich einige Zeitsprünge und erstreckt sich über ein gesamtes Jahr hinweg. An sich nicht schlecht, ich mag es eigentlich ganz gerne, wenn eine Handlung sich nicht nur innerhalb weniger Tage abspielt. Aber hier hatte ich eine andere Erwartungshaltung. Denn wie zu Beginn gesagt, war ich nach dem Cover, Titel und auch Klappentext davon ausgegangen, dass es eine winterliche, weihnachtliche Geschichte ist. Das war auch der Hauptgrund, weswegen ich das Buch überhaupt lesen wollte. Ist hier nur eine kleine Kritik, die mit der Handlung auch nicht viel zutun hat, aber ich muss meine Enttäuschung einfach mit einbauen, denn ich war wirklich sehr enttäuscht darüber.
Aber kommen wir mal zur eigentlichen Handlung.
Wie im Klappentext beschriebe, treffen Jess und Alex als Mitbewohner aufeinander und auch wenn es sofort funkt, dürfen sie sich nicht auf eine Beziehung einlassen. Wir begleiten die beiden also stattdessen, wie sie sich ein neues Leben aufbauen und eine tiefe Freundschaft entwickeln. Die verbringen viel Zeit auf den Straßen Londons zusammen und kosten ihr umgekrempeltes Leben vollkommen aus.
Ich habe die Geschichte der beiden einerseits ganz gerne verfolgt, andererseits hat sie sich unglaublich gezogen. Mit jeder neuen Seiten habe ich erwartet, dass Jess endlich ihre Gefühle beichtet oder überhaupt etwas zwischen ihr und Alex passiert, aber nichts davon geschieht. So begleiten wir die beiden einfach bei ihrer Freundschaft, was zwar ganz schön war, aber irgendwie auch langweilig.
FAZIT
Ich weiß einfach nicht so ganz, wie ich das Buch bewerten soll. Ich mochte die Charaktere, der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und eigentlich habe ich es auch ganz gerne und flott gelesen. Aber gleichzeitig war es so vorhersehbar und zeitweise auch langweilig. Dazu kommt noch, dass ich etwas ganz anderes erwartet habe. Ich kann mir vorstellen, das andere das Buch sehr lieben werden, für mich war es aber einfach nichts.