Profilbild von LeseEule35

LeseEule35

Lesejury Star
offline

LeseEule35 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit LeseEule35 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2022

Du bist Mein....

Pein
0

Mit „Pein“ bin ich in den Debütroman der Autorin Raissa Moor eingetaucht und habe mich von dem Pyschothriller mitten nach Berlin entführen lassen. Definitiv ist er nichts für schwache Gemüter. Es ist ein ...

Mit „Pein“ bin ich in den Debütroman der Autorin Raissa Moor eingetaucht und habe mich von dem Pyschothriller mitten nach Berlin entführen lassen. Definitiv ist er nichts für schwache Gemüter. Es ist ein tiefgehender Roman über eine gewisse Art von Lust, Gewalt, einer aufzulösenden Mordserie, einer Art Abhängigkeit und einer Verkettung von einem kleinem zusammenhängenden Umfeld.

Die Geschichte beginnt sogleich mit dem Auffinden einer neuen Frauenleiche und des gesuchten Serienmörders, aber danach fängt man ganz seicht und fast sogar harmlos mit der Story an. Dadurch zieht es sich etwas in die Länge, bevor der wirklich Spannungsbogen überhaupt beginnt.
Man lernt zunächst Lia kennen, die sich oftmals von ihrem direkten Umfeld ausnutzen lässt und ganz langsam wieder anfängt zu leben und nur mal an sich zu denken. Sie trifft eines Tages auf Tristan in der S-Bahn auf dem Weg nach Hause und fortan war sie von diesen Fremden fasziniert. Zufällig treffen sie wieder aufeinander oder steckt doch mehr dahinter. Tristan ist eine auffällige Person, er hat ein markantes Aussehen und auch sein Charakter lässt nichts offen. Was der Beginn einer neuen Liebe sein könnte, entwickelt sich schnell zu etwas ganz anderem. Tristan hat ein sehr dominantes Wesen, ist sehr bestimmend, hat immer ein waches Auge auf seine Umgebung und lässt so schnell nicht locker, sobald er einmal Blut geleckt hat. Lia ist zum einen beeindruckt, jedoch merkt sich auch schnell, dass nicht alles so ist wie er erscheinen soll. Sie begibt sich auf ein gefährliches Abenteuer und das Ende ist eine wirkliche Überraschung.
Die Spannung baut sich allmählich auf, aber man wird von einer Art Sog erfasst und möchte auch einfach mehr wissen. Es ist stark in seiner Wut, es ist blutig und fesselt dich mit seinen manchmal absurden Handlungen. Dabei trifft man auf einige sehr psychotische Charaktere, die nur den den Nebenrollen mitwirken, aber die nötige Würze mit hineinwerfen. Am meisten Raum bleibt für die Hauptcharaktere, die teilweise sehr tief blicken lassen und in ihren einzelnen Persönlichkeiten sehr gut herüber kommen und somit auch menschlich wirken, egal wie sich sich verkaufen.

Weitere Themen sind bestimmte Arten von Fetischen, sexuelle Sehnsüchte und Unterwerfung in Verbindung mit Psychologie, Macht, Manipulation, Gewalt, aber auch einen Weg zu finden, damit umgehen zu können. Die Darstellungen sind sehr überzeugend, teils erschreckend und auch bildlich, aber nicht in jeder Ausführlichkeit dargestellt.

Der Schreibstil hat mir sehr gefallen, er ist klar, unverschnörkelt und direkt. Man liest sich trotz der Thematik leicht, schnell und fesselnd durch die unterschiedlich langen Kapitellängen. Die einzelnen Kapitel tragen kleine Untertitel und das Buch selbst ist in eine Art Unterteilung gegliedert, die am Ende ein Zitat ergeben. Sämtliche Beschreibungen kann man sich sehr gut bildlich vor Augen führen und ich mochte den Berliner Flair. Der Roman wird aus verschiedenen Sichtweisen im Erzählstil wiedergegeben.

Das Buchcover ist wirklich ein Blickfang. Zwei Silhouetten inmitten der prägenden blutroten Farbe mit der Kulisse von Berlin.

„Der Beginn neuer Welten, kann den Abstieg in Unbekanntes bedeuten, und Schrecken oder Schönheit bergen.“

Mein Fazit: Ein sehr beeindruckender Debütroman über die Abgründe der menschlichen Seele, die manchmal einfach nur etwas bestimmtes sucht und ihre Sucht stillen möchte. Obwohl manche Handlungen grotesk und abschreckend wirken, bekommt man tiefe Einblicke zum Hintergrund.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.03.2022

Spürbare Liebe

Honor Me - Erkenne mich
0

„Honor Me – Erkenne mich“ ist der 7. Teil der Men of Inked Reihe und mir sowie auch die Autorin Chelle Bliss bisher völlig unbekannt gewesen. Doch man merkt schnell, dass ma hier völlig unvorbereitet starten ...

„Honor Me – Erkenne mich“ ist der 7. Teil der Men of Inked Reihe und mir sowie auch die Autorin Chelle Bliss bisher völlig unbekannt gewesen. Doch man merkt schnell, dass ma hier völlig unvorbereitet starten kann und die Buchteile einzeln lesen kann. Sicherlich prasseln einige Charaktere auf einen ein, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass mir groß etwas fehlen würde, es macht eher neugierig auf das, was vorher alles geschehen ist. Es ist auf alle Fälle eine Buchreihe von der ich mehr erfahren möchte.

Es geht auch direkt in die Handlung hinein und Joe erzählt kurz, wie er so eine glücklicher Mann geworden ist und vor allem was er für eine zauberhafte Familie hat. Doch Suzy und die Kinder sind es nicht alleine, dazu zählen auch noch seine Eltern, die Geschwister und ihre Anhänge. Es ist ein einziger großer bunter Haufen und man merkt schnell wie innig sie zusammen alle harmonieren und dass man sich auf jeden Einzelnen von ihnen verlassen kann. Es ist laut, bunt, schrill, direkt und vor allem ehrlich und ein starker Zusammenhalt. Der Roman zeigt auch auf, welche Phasen eine Beziehung zu überstehen hat und man erkennt sehr schnell die wahre Liebe, die zwischen Joe und Suzy besteht. Doch dem alleine reicht es nicht, auch alte Gefahren melden sich wieder zurück, die die Großfamilie gesamt fordert und nicht nur einmal starke Nerven kostet.
Wer gerne mehr über das Paar erfahren möchte und wie sie sich genau kennengelernt haben, erfährt das im 1. Band der Reihe mit Throttle me - Halte mich.

Joe Gallo, ist Tätowierer mit seinem eigenen Laden und ein liebevoller Familienvater. Der Schutz seiner Lieben ist ihm sehr wichtig und er hat sein persönliches Glück mit Suzy gefunden. Sie ist seine Seelenverwandte, seine große Liebe, sein ein und alles und das zeigt er ihr auch deutlich. Auch kämpft er fortwährend für eine intakte Ehe und versucht seiner Frau jeden Wunsch abzulesen und möchte ihr immer eine Stütze sein. In guten wie in schlechten Zeiten sind für ihn nicht nur bloße Worte.

Suzy Gallo, liebende Mutter hat mit der Geburt der Zwillinge einiges zu verkraften. Sie fällt in ein Loch und stellt sich ständig in Frage. Vor allem auch die Liebe von ihrem Mann Joe. Dabei ist ihre Wahrnehmung einfach nur verzerrt und sie bracht Hilfe, um da wieder hinauszufinden. Mit den Gallos hat sie sogleich Freunde und eine ganze Familie dazu bekommen, was sie sich nie erträumt hätte.

Die vielen Nebencharaktere geben noch das nötige Etwas mit hinzu und dabei sind so vielfältige und unterschiedlichen Charaktere mit dabei. Besonders die kleine Gigi bringt die Nervenkostüme zusätzlich zum rotieren.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, locker und direkt. Passend zum Genre in seiner Gestik, Sprache und Darstellung sehr eindeutig und stimmig. Besonders daneben gefiel mir der fortwährende Humor, die knisternde, sinnliche und erotische Seite sowie die daneben erzeugte Spannung. Man liest sich sehr fließend durch die gleichbleibenden Kapitellängen. In der Ich-Erzählperspektive mit Perspektivenwechsel wird die Geschichte aus der Sicht von Joe und Suzy erzählt. Handlungsort ist hier Florida.

Mein Fazit: Men of Inked eine Buchreihe, die man nicht verpassen sollte. Eine herzlich chaotische Großfamilie, die füreinander einstehen und deren Liebe man förmlich zu spüren bekommt. Absolut lesenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.12.2021

So nah und doch unerreichbar...

Million Dollars Between Us
0

Ein modernes Cinderella-Märchen und ein etwas anderer Liebesroman. – doch ist wirklich alles Gold, was glänzt?

»Schaue niemals auf jemanden herab, dem du nicht aufhilfst.«

Die Autorin Nikolina Drum schickt ...

Ein modernes Cinderella-Märchen und ein etwas anderer Liebesroman. – doch ist wirklich alles Gold, was glänzt?

»Schaue niemals auf jemanden herab, dem du nicht aufhilfst.«

Die Autorin Nikolina Drum schickt uns auf eine Reise einer sehr intensiven und einfühlsamen Betrachtung mit einem enormen Kontrast zwischen einem Leben voller Geld und dem tiefsten Abgrund. Es ist fesselnde und gefühlvolle Handlung über Ängste, Träume, Hoffnungen, Selbstfindung, Schuldgefühlen, Vertrauen, Freundschaften, einer zarten Liebe und sehr viel Tiefgang.

Es beginnt mit einem Prolog, in dem man auf Birdie trifft und ihren Überlegungen in ihr gewohntes Winterquartier umzuziehen. Es wird immer kälter, sie muss sich Schutz suchen, denn das Leben auf der Straße ist hart, einsam und erbarmungslos. Das muss Birdie leider immer wieder am eigenen Leib erfahren. Es gibt Neider unter den Obdachlosen, rücksichtslose Mitmenschen und einfach nur andere die diese Art von Lebensweise schnell wieder los werden wollen. Doch die Hintergründe wie es zu dieser Situation gekommen ist, interessieren die Wenigsten.
Es endet in einem Epilog, der mich sehr nachdenklich und traurig zurückgelassen hat und alles andere das ist, was von einem Buchende erwartet wird. Inzwischen weiß ich, dass diese Geschichte hier noch nicht zu Ende ist und es lediglich der Anfang war. Nun hoffe ich, dass diese ganze Buchreihe auch bei Piper erscheinen wird. Es wäre sehr schade darum, diese berührende Geschichte nicht komplett in die Welt hinaus zu lassen.

Mich hat dieses Buch sehr vereinnahmt, leicht verzaubert und gerade solche Gegensätze zu wählen, sehr faszinierend und manchmal ein leicht irritiert. Man wächst ganz langsam mit der Geschichte mit und es berührt einfach durch die minimalen Interaktionen. Man bekommt Rückblicke aus der Vergangenheit und in der Gegenwart springt es manchmal voraus, wo ich mich erst wieder orientieren musste.

Birdie (20) ist so herrlich unbedarft, unberührt und unverbraucht. Sie kennt kein anderes Leben seit sie in diese Welt geboren wurde. Sie schlägt sich nur noch ganz alleine durch und ihr weniges Hab und Gut beschützt sie so gut sie kann. Sie ist ein herzensgutes Wesen, würde ihr Letztes für alles geben, der es nur ehrlich mit ihr meint und sie ist neugierig auf die andere Welt, die ihr bisher verborgen blieb. Doch ihre reine Intuition gibt ihr auch die richtigen Fähigkeiten andere einschätzen zu können.

Damien ist Juniorchef von Hamiliton & Sons Inc. und somit Sohn aus gutem Hause und es wird viel von ihm erwartet. Als er auf Birdie trifft sieht es etwas in ihr oder jemanden, den er unbedingt retten möchtet. Er tritt einen inneren Kampf mit sich selbst aus, doch ob er bereit ist dafür alles zu geben, bleibt die große Frage. Man blickt nicht wirklich zu ihm durch, da er sich geschickt immer wieder zurück zieht und nur wenig von sich zeigt. Er ist gewiss anders als er sich zu geben scheint und da gibt es noch mehr zu entdecken.

Der Schreibstil ist zeichnet sich durch seine reale Wirkung aus und ist auf der anderen Seite wunderbar gefühlvoll, einfühlsam und erschreckend ehrlich. Die Beschreibungen sind sehr bildhaft und die Handlung fesselnd mit wenigen Aktionen. Man fließt leicht und schnell durch die kurzen Kapitellängen. In der Ich-Perspektive führt uns Birdie durch ihre eigene Geschichte. Handlungsort ist London um die Weihnachtszeit.

Das Buchcover ist einfach wunderschön. Ich mag die Farbgestaltung von Weiß- und Lilatönen. Es ist nur die Silhouette eines Frauenkopfes zu sehen, doch dieser Anblick gibt es Tiefes und Zufriedenes zurück. Z

Mein Fazit: Eine berührende Geschichte und der Beginn von etwas ganz Großem. Das Ende hat mir so nicht gefallen und hoffe, dass die Geschichte weiter erzählt wird. Dennoch sollte man sich diese besondere Story nicht entgehen lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.11.2021

Illusion ist nicht alles...

Winternachtsmagie
0

Im letzten Roman von Birgit Gruber durfte ich mich noch an der Ostsee im Sommer tummeln, nun wird es mit „Winternachtsmagie“ vorweihnachtlich und winterlich warm um Herz mit einem Hauch Magie.

Von einem ...

Im letzten Roman von Birgit Gruber durfte ich mich noch an der Ostsee im Sommer tummeln, nun wird es mit „Winternachtsmagie“ vorweihnachtlich und winterlich warm um Herz mit einem Hauch Magie.

Von einem einleitenden Prolog, der ein ganz bestimmtes Thema behandelt, wird man in die Handlung geschickt und landet direkt bei Sarah im Büro, ihrem anstrengen Chef und den Anlauf von einem Fettnäpfchen ins nächste. Aber Sarah wäre eben nicht Sarah, wenn sie nicht auch das Chaos beherrschen würde. So schnell wie sie sich Situationen hineinmanövriert, findet sie auch wieder eine Lösung hinaus, entweder allein oder mit tatkräftiger Unterstützung. Neben dem alltäglichen Arbeitswahnsinn, dem sie sich wirklich aufopferungsvoll hingibt, schwierigen Zeitgenossen und einem gut aussehenden Italiener mit magischen Künsten, schlägt sie sich immer wacker und ist ein wahres Stehaufmännchen. Neben dem ganzen Tumult sehnt sich Sarah nach Liebe, aber keine schnelle Nummer, denn ihr Herz möchte sie dabei nicht verlieren. Der leichte magische Funke, der die ganze Geschichte begleitet, hat mir dabei sehr gefallen. Es liegt ein Zauber in den Zeilen, der vorweihnachtliche Wahnsinn und eine sehr schöne und vor allem auch humorvolle Storyline. Es endet in einem wunderbar abschließenden Epilog.

Sarah Winterstein, 28, ist eine sehr ehrgeizige Assistentin in einer sehr renommierten Anwaltskanzlei. Ihr Chef hat schon so einige Angestellte verschlissen, doch Sarah weiß sich zu behaupten. Auch an einem Kollegen hat sie gefallen gefunden, jedoch weiß sie nicht so recht, woran sie bei ihm ist. Sie mag ihren Job, möchte noch einiges erreichen, aber sie sehnt sich auch nach den angenehmen Seiten des Lebens und einer Schulter zum Anlehnen an ihrer Seite. Ihre Freundin Katja ist ihr ein wichtiger Halt. Sarah ist ein herzensguter Mensch und lässt sich leider auch unbewusst ausnutzen, dazu ist sie ein absolutes Organisationstalent.

Leo Sarti, ist Illusionist und unter dem Namen Leonardo bekannt. Doch um eine Weltweit große Nummer im Geschäft zu werden und auch zu bleiben, braucht man erstklassige Tricks un muss sein Publikum dauerhaft verzaubern können. Doch um erst einmal so weit zu kommen ist der Kampf unter den gleichgesinnten hart und eisern. Leo möchte sich sein geistiges Eigentum sichern und braucht dazu Srahs Chef. Doch Leo trifft immer wieder in außergewöhnlichen Situationen auf Sarah und hilft ihr mehr als einmal aus der Klemme.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, schön locker, amüsant und man liest sich leicht durch die ungefähr gleichbleibenden Kapitellängen. Die Story wird aus der Ich-Perspektive aus der alleinigen Sicht von Sarah wiedergegeben. Die bildlichen Beschreibungen formen ein sehr schönes Kopfkino.
Voller Charme, tollpatschigen Situationen sowie kecken Dialogen und dennoch einer ernsten Tiefe sowie mit romantischen und zuckersüßen Momenten, war es ein sehr schöner vorweihnachtlicher Roman zur Einstimmung auf das große Fest. Durch die teils sehr eigenwilligen Nebencharaktere gab es einiges zum beschmunzeln. Unterstützt wurde alles von der Magie der Weihnacht.

Bei dem Buchcover kann man die Magie bereits erahnen. Ansonsten ist es sehr harmonisch mit seinem winterlichen Touch.

„Man konnte Glück vielleicht nicht festhalten, aber wenn man die wirklich schönen Momente ganz bewusst erlebte, konnte man sie für immer in der Erinnerung bewahren und jederzeit abrufen.“

Mein Fazit: Mir hat diese winterliche und auf Weihnachten einstimmende Geschichte sehr gefallen und die andauernde Magie verzaubert einen umso mehr.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.08.2021

Der Strandkorb als Wohlfühlort...

Worte im Sommerwind
0

Mit „Worte im Sommerwind“ wird man in einen humorvollen und unterhaltsamen Sommerroman, an die atemberaubende Meeresküste der Ostsee entführt! Wenn man selbst nicht ans Meer kommt, holt man sich sich halt ...

Mit „Worte im Sommerwind“ wird man in einen humorvollen und unterhaltsamen Sommerroman, an die atemberaubende Meeresküste der Ostsee entführt! Wenn man selbst nicht ans Meer kommt, holt man sich sich halt auf diese Weise zu sich.

Direkt geht es in der Handlung los und begeht mit Timo die letzte Reise zu seiner Großmutter und ihrer Beerdigung. Timos Oma hatte ein Haus direkt an der Ostseeküste und in seinen Ferien hatte er als Kind immer gute Erinnerungen an diese Zeit. Doch die letzten 10 Jahre hat er sich mehr in der Welt herumgetrieben und sich rar gemacht, was er nun bereut. Doch Oma Charlotte nahm ihm das nicht übel. Mit ihrem Testament vermacht sie ihm ihr Haus am Meer, jedoch unter der Auflage, dass er seinen ersten eigenen Roman innerhalb eines Jahres zu Papier bringt. Tima mag das Haus und möchte die Chance gerne wahrnehmen. Zum einen ist er gerade ziemlich pleite und zum anderen ist er auch ein Schlitzohr und sucht nach einem Schlupfloch. Doch seine Oma hat alles mit bedacht und sogar eine Assistentin wird ihm zur Seite gestellt. Damit kommt Dana Model aufs Spielfeld und wirbelt nicht nur Timos Plan durcheinander, auch ein paar anderen Dinge beginnen zu rotieren. Alles endet mit einem Epilog.

Timo Baier, 38, charmant, weltgewandt, ein Schlitzohr durch und durch, weiß wie er das bekommt, was er begehrt, dennoch möchte er niemanden Schaden zufügen. Bisher wollte er auch nichts festsetzen lassen, fühlte sich an keinem Ort vollständig angekommen. Doch er hat auch eine andere Ader tief in sich, möchte zu Ruhe kommen und genießen ohne sich hetzen zu lassen. Seine Assistentin ist eine harte Nuss, die nur das beste für ihn will, jedoch will er sich auch nicht auf die schliche kommen lassen. Und es macht ihm spass die reservierte Art in ihr zum brodeln zu bringen.

Dana Model, 33, hat sich lange um ihre kranke Mutter gekümmert und freu sich endlich darauf wieder im Arbeitsleben durchstarten zu können. Da kommt ihr das Angebot ihres Onkels gerade recht und das auch noch an einem Ort, der sich nach Urlaub und Freiheit anfühlt. Wie sie es aus ihrem Alten Bürojob kennt, tritt sie den auch etwas bieder und im ordentlichen Dress an, jedoch muss sie erst einmal gegen Timos harte Schale ankommen und sich Akzeptanz verschaffen. Tima zeigt ihr aber auch eine andere Art, dass man nebenbei auch Spass haben kann und sich auch während der Arbeit frei fühlen kann. Doch irgendetwas kommt ihr dabei immer spanisch vor. Dana gibt so schnell nicht auf, hat schnell Lösungen parat oder rebelliert auf ihre ganz eigene Art.

Alle mitwirkende Charaktere sind ausreichend und auf ihre Eigenarten super herausgearbeitet. Sie bringen die nötige Würze und ihren eigenen Charme mit.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, schön locker, amüsant und man liest sich leicht und fesselnd durch die gleichbleibenden Kapitellängen. Die Story wird aus der Erzählperspektive aus Timos und Danas Sicht wiedergegeben. Den bildlichen Beschreibungen konnte ich jederzeit folgen und mein Kopfkino war gut ausgefüllt.
Voller Charme, Wortwitz, guten Dialogen, kecken Sprüchen und auf der anderen Seite mit Gefühl sowie mit der genau richtigen Portion an prickelnden Momenten war es für mich ein erfrischender Sommerroman.

Das Cover ist farbenfroh und schreit einfach nach Sommer und das Meer ist zum Greifen nah. Wenn der Liegestuhl durch einen Strandkorb ersetzt worden wäre, dann wäre es einfach nur perfekt gewesen.

Mein Fazit: Eine total schöne Sommergeschichte, die sich natürlich über das Jahr hinausgezogen hat und mit der man gefühlt in einem Strandkorb sitzend, einfach nur entspannte Lesestunden verbinden kann. Super Setting, mit einem witzigen Hintergrund und erfrischenden Charakteren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere