klischeefrei
Besonders angetan hat mir das Setting in diesem Buch. Die Geschichte spielt nicht, wie Young Adult Romane es meiner Erfahrung nach typischerweise tun, in der Schule, sondern in den Ferien, in der freien ...
Besonders angetan hat mir das Setting in diesem Buch. Die Geschichte spielt nicht, wie Young Adult Romane es meiner Erfahrung nach typischerweise tun, in der Schule, sondern in den Ferien, in der freien Natur. Mir hat die wunderbare Beschreibung der Orte sehr gut gefallen. Ich konnte mir die ganze Geschichte sehr bildlich vorstellen. Geholfen haben dabei auch die gezeichneten Karten in dem Buch. Die Karten haben aber noch eine weitere Bedeutung für Zorie und Lennon, denn Lennon zeichnet gern Landkarten. Früher, als Zorie und Lennon noch unzertrennlich waren, haben sie ab und an gemeinsam gezeichnet. Somit hat die Einbindung der drei Karten in das Buch noch eine ganz andere Bedeutung bekommen, was mir persönlich sehr gut gefallen hat.
Mit Zorie und Lennon hat die Autorin zwei tolle, authentische Charaktere erschaffen. Beide sind gut ausgearbeitet und ebenso wie das Setting, stechen sie aus der Menge der YA-Romanen heraus. Immer mal wieder lässt die Autorin Erinnerungen an die Vergangenheit einfließen, was die Protagonisten weiter ausgestaltet. Dabei glänzt das Buch durch die Abwesenheit von Klischees, was eine wunderbare Abwechslung war. Dennoch konnte ich mich nicht zu hundert Prozent auf die Charaktere einlassen. Ich weiß nicht warum, aber für mich blieben Zorie trotzdem unnahbar. So habe ich auch nicht so sehr mitgefiebert, wenn etwas Spannendes passierte, was sehr schade ist. Das Potential der Geschichte ist auf jeden Fall da!
Für Zorie, die ihre Ordnung und ihren Plan braucht, ist diese Ausnahmesituation sehr stressig. Dennoch schafft sie es, sich darauf einzulassen und Lennon zu vertrauen.
Die mehrtägige Wanderung durch den Nationalpark ist nicht ungefährlich. Die Autorin hat große und kleine Wendungen eingebaut und damit den beiden immer wieder Steine in den Weg gelegt. Dadurch wurde das Buch nicht langweilig.
Zum Glück der beiden kennt sich Lennon sehr gut in dem Nationalpark aus. Er kann Feuer machen, weiß, wie er mit Gefahren umgehen und wo er Hilfe holen kann. Und natürlich haben die beiden noch ihre Ausrüstung was das ganze bequemer, aber nicht einfach gestaltet. Beim Lesen habe ich auch einige neue Dinge erfahren, was für mich immer spannend ist.
Die Entwicklung zwischen den Charakteren fand ich bis auf die letzten Ereignisse im King’s Forest sehr authentisch. Dann ging es mir alles ein wenig zu schnell. Vor allem aber störte mich, dass das Verhalten der beiden nicht den Umständen entsprechend war. Ich weiß nicht, wie realistisch die Handlung an der Stelle war, für mich war es unpassend.
Insgesamt konnte mich das Ende jedoch sehr überzeugen, da es zeigt, dass nicht alles immer mit einem Happy End für Alles und Jeden enden muss. Auch hier gab es keine Klischees, stattdessen Authentizität, was mir persönlich immer sehr wichtig ist.
Insgesamt fand ich die Geschichte schön. Es war definitiv eine nette Abwechslung und lässt sich auch sehr schön lesen. Es war zwar kein Highlight, aber ein angenehmes Wohlfühlbuch, das mir tolle Lesestunden beschert hat.
Es war mein erstes Buch von Jenn Bennet und machte mir auf jeden Fall Lust auf mehr von der Autorin.