Cover-Bild Die Stunde zwischen Frau und Gitarre
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 1021
  • Ersterscheinung: 15.01.2017
  • ISBN: 9783518467534
Clemens J. Setz

Die Stunde zwischen Frau und Gitarre

Roman

In einem Wohnheim für behinderte Menschen wird die junge Natalie Reinegger Bezugsbetreuerin von Alexander Dorm. Der Mann sitzt im Rollstuhl, ist von unberechenbarem Temperament und gilt als »schwierig«. Dennoch erhält er jede Woche Besuch – ausgerechnet von Christopher Hollberg, jenem Mann, dessen Leben er vor Jahren zerstört haben soll, als er ihn als Stalker verfolgte und damit Hollbergs Frau in den Selbstmord trieb. Das Arrangement funktioniere zu beiderseitigem Vorteil, versichert man Natalie, die beiden seien einander sehr zugetan. Aber bald verstört die junge Frau die unverhohlene Abneigung, mit der Hollberg seinem vermeintlichen Freund begegnet. Sie versucht, hinter das Geheimnis des undurchschaubaren Besuchers zu kommen und die Motive seines Handelns zu verstehen.
Dieser Roman ist eine Bergwerksfahrt in die Welt des Clemens J. Setz. Sie fördert ihre innere Ordnung zutage, ihre Geheimnisse und Prinzipien: Macht und Ohnmacht, Sinnsuche und Orientierungsverlust, Unterwerfung und Liebe in allen Spielarten – fürsorglich, respektvoll, besessen, Liebe als Wahn und als Manipulation. Und Rache. So subtil und schmerzhaft, dass die Frage nach Täter und Opfer in namenloses Gelände führt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2021

Wenn Qualen unendlich werden

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Ich war erstaunt, begeistert aber auch gleichzeitig ziemlich verstört und angewidert. Ich habe bisher noch nie ein solches Buch gelesen und bin innerlich zerrissen über mein Gesamturteil. Das Cover ist ...

Ich war erstaunt, begeistert aber auch gleichzeitig ziemlich verstört und angewidert. Ich habe bisher noch nie ein solches Buch gelesen und bin innerlich zerrissen über mein Gesamturteil. Das Cover ist in schwarz gehalten. Der Name des Buches ist in Druckbuchstaben auf dem Cover abgebildet. Der Klappentext gibt den groben Inhalt prägnant wieder und lässt noch Spielraum für die Gedanken des Lesers übrig. In dem wesentlichen Inhalt der Geschichte geht es um die jungen Natalie Reinegger, welche in einem Wohnheim für behinderte Menschen arbeitet. Sie wird die neue Bezugsperson von dem Heimbewohner Alexander Dorm und wird gleich mit seinem schwierigen Charakter konfrontiert. Die Hauptdarstellerin ist eine gespaltene noch sehr junge Persönlichkeit. Sie leidet unter Epilepsie und lebt in ihrer eigenen Welt. Charakterlich besticht sie durch ihre hohe Sensibilität. Verschiedene scheinbar banale Dinge sind für sie sehr kennzeichnend und prägend. So lebt eine „imaginäre“ Maus auf ihrer Schulter mit der sie manchmal kommuniziert. Diese Feinfühligkeit verleiht der Hauptdarstellerin auf der anderen Seite etwas Heldenhaftes, welche sie im Laufe der Erzählung noch unter Beweis stellen muss.

Die beiden wesentlichen Nebendarsteller Alexander Dorm, sowie Christopher Hollberg, der mysteriöse Besucher von Alexander sind die tragenden Säulen der Geschichte. Dorm welcher im Rollstuhl sitzt und seine homosexuellen Neigungen offen auslebt ist durch eine starke gestörte Persönlichkeit gezeichnet. Scheinbar harmlose Dinge können ihn aus der Ruhe bringen. Frauen sind seine Antiwesen. Er bezeichnet diese sehr oft als Gitarre aufgrund ihrer körperlichen Form. Christopher Hollberg hat durch ein Schicksal mit dem Alexander Dorm in Verbindung steht seine Frau verloren. Trotzdem besucht er diesen jede Woche regelmäßig und zeigt ihm seine vermeintliche Sympathie. Hollberg ist ein Psychopath wie er im Buche steht und gibt der Geschichte den entscheidenden Spannungsbogen.

Der Aufbau der Geschichte ist stringent und es sind nur vereinzelte Zeitsprünge erkennbar. Die Erzählung ist in viele verschiedene Kapitel unterteil an derer am Ende noch ein Epilog angefügt ist. Die Geschichte spielt im Anfang der 2000 er Jahre und somit für die Leser sehr gut einordbar. Der Schreibstil des Autors ist sehr differenziert. Oft sehr verschnörkelt und verspielt baut er öfters auch „ordinäre Ausdrucksweisen“ in den Kontext mit ein. Manchmal wirkt der Schriftzug wie eine Symphonie der Sprache, um ein paar Seiten weiter in einer Ordinären Alltagserzählung zu landen. Die Logik der Erzählung ist manchmal subtil und dann wieder schwer verständlich. Trotzdem ist insgesamt der Kanon der Geschichte insgesamt noch gut nachvollziehbar.

Als Zielgruppe des Romans kommen Freunde besonderer Literatur in Frage. Es handelt sich nicht um einen Alltagsroman und ist an eine spezielle Zielgruppe gerichtet.

Im Fazit bin ich sehr gespalten. Die perfide Art von Hollberg und sein Spiel mit Gefühlen und Ängsten ist sehr gut umgesetzt. Ich war begeistert von dieser Form von psychologischem Spiel mit den Ängsten aber auch Hoffnungen von Menschen. Verstört auf der anderen Seite war ich von den teilweise sehr perversen Handlungen und Gedankengängen der Protagonisten. Als wesentlich negativer Kritikpunkt bleibt bei mir auch die ausgedehnte Erzählweise über den Alltag von Nathalie in Erinnerung. Diesen hätte man meiner Meinung nach auch kürzer fassen können. Dieses Buch ist eine Wundertüte, und ich überlasse es jedem einzelnen gerne sich auf diese einzulassen oder es nicht zu tun.

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Veröffentlicht am 07.05.2017

Trip der Worte

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Die Geschichte die sich da abgespielt hat zwischen dem Stalker und seinem Opfer ist dramatisch. Nichts desto trotz muß man immer wieder wieder laut auflachen da alles so übertrieben beschrieben wird das ...

Die Geschichte die sich da abgespielt hat zwischen dem Stalker und seinem Opfer ist dramatisch. Nichts desto trotz muß man immer wieder wieder laut auflachen da alles so übertrieben beschrieben wird das es schon wieder surreal ist. Die Betreuerin Natalie ist selbst alles andere als geistig gesund und so nimmt eine Posse ihren Lauf währendderer man sich einige Male fragt was der Autor wohl eingenommen hat. Eine Wortschleuder wie gemalt, macht Vergnügen!