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Veröffentlicht am 06.01.2022

Deutsch-deutsche Geschichte aus persönlicher Sicht

Von Grenzen und Stegen
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„Von Grenzen und Stegen“ von Steffen Hahn ist ein Roman über die deutsch-deutsche Geschichte mit intensiven persönlichen Einflüssen der Lebensgeschichte des Autors.
Das Buch ist in 3 Teile gegliedert.
Im ...

„Von Grenzen und Stegen“ von Steffen Hahn ist ein Roman über die deutsch-deutsche Geschichte mit intensiven persönlichen Einflüssen der Lebensgeschichte des Autors.
Das Buch ist in 3 Teile gegliedert.
Im ersten Teil gibt der Autor einen Einblick in die Vergangenheit seiner Eltern – der Vater ist in der DDR groß geworden und DDR-Flüchtling; die Mutter ist in der BRD aufgewachsen.
Der zweite Teil widmet sich ganz der persönlichen Lebensgeschichte des Autors – von Kindheit über Schulabschluss bis hin zur Findung des richtigen Jobs kann man den Lebensweg mit allen Höhen und Tiefen begleiten.
Im 3. und letzten Teil nimmt der Autor nunmehr Bezug auf die Gegenwart. Er nimmt hier ganz konkret Stellung zur Entwicklung der deutschen Gesellschaft seit der Wiedervereinigung. Hier wird deutlich, dass trotz frenetischem Jubels bei der damaligen Öffnung nicht alles ganz rund gelaufen und die innere Spaltung der Gesellschaft auch heute noch nicht überwunden ist.
Hier werden gute Beispiele angeführt und viele Ereignisse benannt, die der ein oder andere sicher bereits vergessen haben könnte.
Ganz zum Schluss darf natürlich ein Appell an jeden Einzelnen nicht fehlen, mit der eigenen Haltung diese innere Spaltung zu überwinden und das Glück des eigenen Landes auch in die eigene Hand zu nehmen.
Im Großen und Ganzen hat mir die Lektüre gut gefallen. Leider hat mich der Schreibstil an vielen Stellen irritiert, da oft sprunghafte Themenwechsel vorhanden waren. Oft wurden auch wichtige historische Ereignisse nur kurz angerissen und schon war man wieder beim nächsten Thema. Dies empfand ich für den Lesefluss als schwierig und hat mir den Bezug zum Werk etwas genommen. Diese Sprunghaftigkeit nahm jedoch im Laufe des Buches ab, sodass ich den letzten Teil in einem Rutsch sehr schnell lesen konnte.
Der Einblick in die persönliche deutsch-deutsche Erfahrung des Autors ist auf jeden Fall interessant und auch der Bezug zur heutigen Gesellschaft gibt viele Aspekte zum Nachdenken.
Wer einen klassischen historischen Roman erwartet, ist hier auf jeden Fall falsch. Jedoch ist dieser Roman jedem zu empfehlen, der sich selber kritisch mit der deutsch-deutschen Geschichte auseinandersetzen möchte und auch offen für andere Meinungen ist. Wichtig ist hier zu betonen, dass es eine persönliche Sichtweise ist, die vielleicht nicht jeder so teilt.

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Veröffentlicht am 14.12.2021

Ein ungewöhnlicher Roman

Die Flüchtigen
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„Die Flüchtigen“ ist ein außergewöhnlicher Roman vom französischen Autor Alain Damasio, ins Deutsche übersetzt von Milena Adam.
Die Geschichte handelt von einer außergewöhnlichen Spezies – den Flüchtigen ...

„Die Flüchtigen“ ist ein außergewöhnlicher Roman vom französischen Autor Alain Damasio, ins Deutsche übersetzt von Milena Adam.
Die Geschichte handelt von einer außergewöhnlichen Spezies – den Flüchtigen und den Umgang mit diesen.
Eines Morgens ist die Tochter von Lorca und Sahar Varése spurlos aus ihrem Kinderzimmer verschwunden, ohne Spuren zu hinterlassen. Die Eltern vermuten, dass Tishka von den unbekannten Wesen mitgenommen wurde. Lorca begibt sich auf die Suche und versucht auch seine Frau dazu zu bringen, die Hoffnung nicht aufzugeben.
Die Schreibweise von Damasio ist teilweise schwierig. Sehr spannende als auch hochemotionale Passagen wechseln sich mit eher technischen langatmigen Passagen ab. Leider lassen die zu lang geratenen Ausführungen auch leicht die Leselust dahinschwinden. Hier hätte Damasio sich durchaus kürzer fassen können.
Sehr interessant ist durch das gesamte Buch hinweg die Wahl der Schrift – diese ist durchsetzt mit Sonderzeichen, mal ein Punkt zu viel, mal einer zu wenig, Ecken, Backslashs usw. Schnell wird einem klar, dass die Wahl von Sonderzeichen immer auch einem bestimmten Protagonisten zuzuordnen ist, was mir besonders dabei geholfen hat, die jeweiligen Sichtweisen zuzuordnen.
Sehr gut gelungen sind die unterschiedlichsten Charaktere und die dazu passende Sprache. Man kann sich in diese Protagonisten sehr gut hineinversetzen. So weiß man sofort, dass Nér ein eher abgeklärter technisch versierter Militär ist und Sahar eher ein Gefühlsmensch, um zwei der Personen nur beispielhaft zu nennen.
Die Flüchtigen und ihre damit verbundenen Eigenschaften kommen teilweise durch verdrehte Buchstaben und Wörter zum Vorschein. Dies fällt beim Lesen teilweise doch eher schwer.
Damasio zeichnet eine Welt im Jahre 2040, in der die Städte privatisiert sind und man in verschiedenste Klassen eingestuft wird – von Standard bis Platin. Demzufolge kann man auch verschiedene Bereiche der Stadt nutzen oder auch nicht. Nahezu alles ist digitalisiert und der Mensch im Kompletten wird überwacht.
Das erschreckende an der dargestellten Welt ist, dass diese gar nicht so abwegig ist – befinden wir uns doch heute schon in einer zunehmenden Digitalisierung und damit verbundenen Bequemlichkeit. Daten werden erfasst und für passende Werbezwecke verwendet.
Für mich war dieses Buch somit nicht nur eine nette Geschichte über eine fremde Spezies, sondern auch eine Anregung zum Nachdenken über den heutigen Umgang mit der Digitalisierung.
Der Roman beinhaltet dabei nicht nur eine Familiengeschichte, sondern er vermittelt auch Gesellschaftskritik.
Alles in allem war „Die Flüchtigen“ für mich eine große Leseherausforderung. Es ist nicht nur ein wirklicher Wälzer mit seinen 838 Seiten, sondern es ist auch ein Buch, was man nicht einfach so nebenbei lesen kann. Es fordert höchste Konzentration. Stück für Stück werden einzelne Puzzleteile zusammengesetzt und Geheimnisse gelüftet. Auch überraschende Wendungen sind durchaus enthalten.
Aufgrund der zwischendurch aufkommenden Längen und schwierigen Sprache bekommt es von mir einen Punkt Abzug! Jedoch muss ich sagen, dass es für mich eine Leseerfahrung war, die auf jeden Fall noch eine Weile nachklingen wird.

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Veröffentlicht am 15.10.2021

Schönes Jugendbuch über das Finden des eigenen Selbst

Handymensionen
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In dem Buch „Handymensionen, ich bin Suki“ von Kännie Meier geht es um ein sechzehnjähriges Mädchen namens Suki. Ihre Eltern streiten sich ständig und auch in der Schule hat sie es nicht leicht. Eines ...

In dem Buch „Handymensionen, ich bin Suki“ von Kännie Meier geht es um ein sechzehnjähriges Mädchen namens Suki. Ihre Eltern streiten sich ständig und auch in der Schule hat sie es nicht leicht. Eines Tages findet sie ein Handy, welches von selbst mit Suki schreibt. Das Handy zeigt ihr verschiedene Welten auf, in denen sich Suki in verschiedenen Charakteren besser kennenlernt.

Das Cover passt sehr gut zur Geschichte und ich finde den Titel schön gestaltet.

Der Schreibstil ist flüssig und für die empfohlene Altersgruppe einfach zu lesen.

Die Kapiteleinteilung sowie den Spannungsaufbau fand ich gut. Man konnte die Entwicklung von Suki, der Protagonistin, gut nachempfinden.

Mir gefiel die Geschichte sehr gut und das Thema passt perfekt für die empfohlene Altersgruppe ab 12. Ich würde es weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 27.09.2021

Barcelona zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Die Tränen der Welt
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„Die Tränen der Welt“ von Idelfonso Falcones ist ein historischer Roman, der im Barcelona zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielt.
Soziale Unruhen, vor allem der Kampf der Arbeiterklasse um mehr Gerechtigkeit, ...

„Die Tränen der Welt“ von Idelfonso Falcones ist ein historischer Roman, der im Barcelona zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielt.
Soziale Unruhen, vor allem der Kampf der Arbeiterklasse um mehr Gerechtigkeit, gegen die Unterdrückung der Kirche und des reichen Bürgertums, finden ihre explosive Entladung in gewaltsamen Auseinandersetzungen.
Dalmau ist ein aufstrebender Künstler, der versucht mit seiner Kunst Eingang in das reiche Bürgertum zu erlangen.
Emma, seine große Liebe, kämpft nach Feierabend für die Rechte der Arbeiterklasse.
Ein großes Unglück stellt ihre Liebe und ihrer beider Leben vor große Herausforderungen.
Auf dem Cover des Buches schaut der Leser hoch oben aus den Fenstern einer Kathedrale auf die Stadt Barcelona. Es ist sehr passend zur Lektüre, da sich der Kampf der Arbeiterklasse vor allem gegen die Unterdrückung und die Protokolle der Kirche richtet.
Der Schreibstil von Falcones ist nicht so leicht zu fassen.
Teilweise lange Schachtelsätze und sehr lange Beschreibungen von Kunststilen und Bauwerken der damaligen Zeit wirken langatmig und können dem Leser das Gefühl vermitteln, der Geschichte nicht mehr folgen zu können. Hier lohnt es sich jedoch dran zu bleiben, da es dem Autor andererseits genauso gut gelingt, Gefühle und Situationen zu beschreiben, die einen gefangen nehmen für die Protagonisten und die Spannungen und Umstände der damaligen Zeit.
Hauptpersonen sind Dalmau, ein Künstler, der versucht, mit seiner Kunst in das höhere Bürgertum aufzusteigen und dabei immer wieder an seine Grenzen stößt. Der Leser kann den Zerfall des leicht naiven und gutgläubigen jungen Mannes hautnah miterleben, aber auch den Weg, den er sich erkämpft.
Die zweite Hauptperson ist Emma, eine junge Frau, die sinnbildlich für alle damaligen Frauen steht, die den Arbeiterkampf getragen haben.
Sie ist leidenschaftlich, hübsch und kämpft nicht nur um die Rechte der Frauen, sondern auch gegen eine egoistische Männerwelt.
Neben diesen beiden Hauptfiguren, um die sich die Geschichte im Wesentlichen im Wechsel der Kapitel dreht, gibt es noch zahlreiche Nebenfiguren, bei denen eine besonders hervorzuheben ist: Josefa, die Mutter von Dalmau. Eine Arbeiterin, die ihr Leben lang schuftet und für ihre Prinzipien kämpft, aber auch immer weiß, wann sie Opfer bringen muss, um zu überleben.
Dem Autor gelingt es, dass man zu diesen Personen eine innere Beziehung aufbauen kann und man mitfiebert.
Das Nachwort ordnet das Geschriebene noch einmal in einen historischen Kontext ein.
So ist es dem Autor sehr gut gelungen, die historischen Ereignisse im Barcelona um 1901-1909 in eine fiktive, aber doch authentische Geschichte zu verpacken und neugierig zu machen, sich näher mit diesem Zeitraum der Geschichte und vielleicht auch den Hintergründen von Kunst und Kultur zu befassen.
Das Lesen dieser Lektüre kann ich auf jeden Fall jedem Liebhaber historischer Romane ans Herz legen. Es ist ein gelungener Roman, der einem einen sehr wichtigen Teil der Geschichte näher bringt.

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Veröffentlicht am 03.09.2021

Spannend, aber auch verwirrend.

Die verhängnisvolle Stille
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„Die verhängnisvolle Stille“ ist ein Thriller von Kendra Elliot. Es handelt sich hierbei um den 2. Band einer Reihe, bei der man dieselben Protagonisten trifft, es aber keinen Abbruch tut, wenn man den ...

„Die verhängnisvolle Stille“ ist ein Thriller von Kendra Elliot. Es handelt sich hierbei um den 2. Band einer Reihe, bei der man dieselben Protagonisten trifft, es aber keinen Abbruch tut, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat.

Inhalt:
Detective Mason Callahan und sein Team ermitteln in einem Mordfall. Reuben Braswell wurde brutal in seinem eigenen Haus ermordet. Bei dem Toten, bei dem es sich einerseits um einen rassistischen Verschwörungstheoretiker, aber andererseits auch um einen FBI-Informanten handelt, werden verstörende Spuren gefunden. Auch Pläne für einen Bombenanschlag findet man im Haus des Toten. Ava McLane, eine FBI-Agentin, hatte in dem Informanten bis dahin nur einen harmlosen Spinner gesehen.
Während Ava und Mason in dem Mordfall ermitteln, schlägt der Täter wieder zu und es passieren erschreckende Dinge.
Gleichzeitig verschwindet auch noch die Zwillingsschwester von Ava spurlos. Ist diese auch in den Mordfall und die Geschehnisse verwickelt?

Mein Eindruck:
Das Cover des Buches finde ich sehr gut gemacht. Es vermittelt mit seinen Schwarz-Weiß-Tönen und der intensiven roten Schriftfarbe einen schaurigen Eindruck und passt somit zum Inhalt.
Kendra Elliot gelingt es durch einen sofortigen Einstieg in das brutale Mordszenario, dass der Leser unmittelbar im Geschehen ist. In den ersten Seiten wird der Spannungsbogen bereits sehr hoch angesetzt und man fliegt förmlich durch die Seiten.
Man erfährt viel über die Protagonisten Mason Callahan und Ava McLane, die auch privat ein Paar sind und bald heiraten wollen.
Durch kurze Rückblicke in die Vergangenheit kann man zügig eine Verbindung aufbauen und die emotionale Ebene kommt nicht zu kurz. Damit handelt es sich nicht nur um eine sture Ermittlung, sondern auch die zwischenmenschlichen Beziehungen der Ermittler werden immer wieder deutlich. Eine gute Zusammenarbeit steht hier sehr im Mittelpunkt.
Auch die Zwillingsschwester von Ava – Jayne – steht immer wieder im Fokus, wobei hier bis zuletzt nicht deutlich wird, welche Rolle diese innerhalb der Geschichte einnimmt.
Die Sprache ist flüssig und leicht verständlich. Teilweise kommt es zu recht brutalen Szenen, die aber zu einem Thriller passen.
Der Wechsel der Perspektiven von Mason und Ava hat mir hier gut gefallen, da man so den Verlauf der Ermittlungen aus verschiedenen Richtungen mitverfolgen konnte.
Von Beginn an stellen sich immer mehr Fragen, immer mehr Schauplätze werden eröffnet und man kommt den Ereignissen teilweise nicht mehr hinterher. Es wird erreicht, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann, damit man endlich die Lösung des Ganzen in Erfahrung bringen kann und vor allem ist es gut gelungen, dass man zum Miträtseln angeregt wird.
Sehr gut gelungen ist hier auch, dass so manche Überraschung auf einen zukommt, die man so nicht erwartet hätte.

Fazit:
Mir hat das Lesen dieser Lektüre ein paar spannende Stunden bereitet. Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen. Teilweise waren es mir jedoch zu viele Ereignisse auf einmal, die bei mir eher Verwirrung ausgelöst haben. Einige Passagen haben für mich auch nicht zum Thema Thriller gepasst und waren mir zu gefühlsduselig.
Daher gibt es ein Sternchen Abzug.

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