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Silkem

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.12.2021

Viel schlechter als die Vorgänger

Mieses Spiel um schwarze Muscheln
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Beim Lesen von "Mieses Spiel um schwarze Muscheln" von Bernd Stelter hatte ich immer die Stimme des Autors im Ohr, hatte ich doch das erste Buch der Reihe "Der Tod hat eine Anhängerkupplung" auf einer ...

Beim Lesen von "Mieses Spiel um schwarze Muscheln" von Bernd Stelter hatte ich immer die Stimme des Autors im Ohr, hatte ich doch das erste Buch der Reihe "Der Tod hat eine Anhängerkupplung" auf einer Lesung von ihm kennen gelernt. Das war auch das Amüsanteste am ganzen Buch.
Klappentext:
Inspecteur Piet van Houvenkamp genießt die Ruhe beim Angeln, den einen oder anderen Hornhecht hat er schon erwischt. Aber der Angler neben ihm scheint noch mehr Glück zu haben. Er hat einen dicken Brocken am Haken! Leider stellt sich schnell heraus, dass es sich nicht um einen Fisch handelt, sondern um eine Leiche. Es ist Jacobus Schouten, ein Muschelfischer, ertrunken, in einen Jutesack eingenäht. Das sieht nicht nach Selbstmord aus. Nein, das ist ganz klar Mord! Verdächtige gibt es sofort eine ganze Menge ... Und leider auch Unterstützung, die Piet lieber gestern als heute los wäre: Denn auch die deutschen Camper von "De Grevelinge" ermitteln wieder tüchtig mit!
Aus meiner Sicht reicht der 3.Band leider nicht an die Vorgänger heran. Der Fall ist konstruiert, die Auflösung sehr an den Haaren herbeigezogen.
Piet macht immer wieder die selben Sprüche, isst und trinkt so viel, dass es kein Wunder ist, dass er für die Auflösung 413 Seiten braucht.
Die Campergeschichten sind amüsant, wiederholen sich aber auch immer wieder und ständig die gleiche Landschaft zu beschreiben - mit sehr ähnlichen Worten - füllt auch nur Seiten, bringt aber keine Spannung. Manchmal gleicht das Buch eher einem Reiseführer als einem Krimi.
Warum auf dem Cover ein roter Kochtopf statt des ständig beschriebenen schwarzen Muscheltopfes zu sehen ist, bleibt ein Geheimnis der Covergestaltung.
Fazit: Sicherlich ein nettes Buch für alle Stelter-Fans und Freunde des Campings in den Niederlanden. Ein Krimi ist es eher nicht.

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Veröffentlicht am 13.08.2021

Tolle Idee - schlechte Ausführung

Systemfehler
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Urlaubszeit ist Lesezeit und so habe ich auch "Systemfehler" von Wolf Harlander gerade zu Ende gelesen. Sein letztes Buch "42 Grad" hat mich überzeugt und ich war sehr gespannt.
Der Klappentext war überzeugend:
Mitten ...

Urlaubszeit ist Lesezeit und so habe ich auch "Systemfehler" von Wolf Harlander gerade zu Ende gelesen. Sein letztes Buch "42 Grad" hat mich überzeugt und ich war sehr gespannt.
Der Klappentext war überzeugend:
Mitten in der Urlaubszeit bricht europaweit das Internet zusammen. Flugzeuge können nicht mehr landen, Ärzte nicht mehr operieren, der Verkehr versinkt im Chaos. Bald sind alle Kommunikationswege gekappt. Ganz Europa befindet sich im Ausnahmezustand, die Menschen geraten in Panik, die Versorgung bricht zusammen. BND-Ermittler Nelson Carius vermutet ein hochkomplexes Computervirus hinter den Internetausfällen. Eine Spur führt ihn ausgerechnet zu IT-Experte Daniel Faber aus München, einem unbescholtenen Familienvater. Während das ganze Land gegen das Chaos kämpft, muss Daniel nicht nur seine Familie retten, sondern auch seine Unschuld beweisen …
Sicher ein spannendes Thema, doch Harlander erzählt im wahrsten Sinne des Wortes eine Geschichte. Er zeigt nicht, was passiert. So bleiben die Personen blutleer, Spannung kommt nicht auf. Die wenigen Dialoge plätschern dahin.
Hinzu kommen einige überflüssig Fehler im Plott und falsch verwendete Fachausdrücke. Das ganze wirkt eher lustlos runtergeschrieben - oder es blieb keine Zeit zum Überarbeiten.
Schade, denn die Grundidee ist wirklich gut.
Leider von mir keine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.06.2021

Enttäuschend

Die Schlinge
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Schon vor längerer Zeit habe ich Band 1 der Island-Triologie "Das Netz" von Lilja Sigurdardóttir gelesen. Da ich skandinavische Bücher - besonders isländische - liebe, habe ich mir gleich alle drei Bände ...

Schon vor längerer Zeit habe ich Band 1 der Island-Triologie "Das Netz" von Lilja Sigurdardóttir gelesen. Da ich skandinavische Bücher - besonders isländische - liebe, habe ich mir gleich alle drei Bände besorgt. Ein Fehler, wie ich bereits nach dem 1.Band merkte.
Auch der 2.Band "Die Schlinge" hat mich nicht überzeugt.
Es fehlen die typischen Elemente isländischer Geschichten, das Verwunschene, die Landschaftsbeschreibungen und der besondere Menschentyp, der sich nur auf so einer kleinen Insel im Nordmeer entwickeln kann.
Die Personen bei Lilja Sigurdadóttir sind auswechselbar, auch unbabhängig vom isländischen Charakter. Die Darstellung der Bankenkrise zeigt keine Veränderungen im Land auf, sondern fokussiert auf einige wenige Krisengewinner.
Die Vielzahl der Personen ist eher verwirrend. Ich konnte mich mit niemanden richtig identifizieren.
113 Kapitel auf 348 Seiten führen zu ständig wechselnden Perspektiven. Trotzdem konnte ich der Geschichte gut folgen. Spannender wurde sie dadurch nicht.
Ich werde den 3.Band lesen. Er liegt auf meinem SUB. Wahre Lesefreude sieht aber anders aus.

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Veröffentlicht am 29.05.2021

Ratlos

Die Senfblütensaga - Zeit für Träume
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Selten hat mich ein Buch so ratlos zurückgelassen wie "Die Senfblütensaga - Zeit für Träume"" von Clara Langenbach.
Der Klappentext versprach die Geschichte einer starken Frau, schließlich will Emma Bergmann ...

Selten hat mich ein Buch so ratlos zurückgelassen wie "Die Senfblütensaga - Zeit für Träume"" von Clara Langenbach.
Der Klappentext versprach die Geschichte einer starken Frau, schließlich will Emma Bergmann 1908 in Straßburg unbedingt studieren, ihre Eltern wollen sie jedoch verheiraten. Soweit stimmt der Klappentext, danach schon weniger.
Emma wandelt durch ihr Leben, sieht Armut und Judenverfolgung, die Feindschaft zwischen Altdeutschen und Franzosen, die Klassenunterschiede und die Grenzen für Frauen. Aber sie wandelt immer weiter, unberührt, unbelastet und ohne Verzweifelung.
Jetzt weiß ich endlich, warum Protagonisten innere Konflikte brauchen und sich wandeln müssen. Emma Bergmann verändert sich nicht und nichts scheint sie wirklich zu belasten. Jedenfalls gelingt es der Autorin leider nicht, die Entwicklung der jungen Frauen authentisch darzustellen.
Ich habe immer weiter gelesen, habe gedacht: Jetzt, jetzt endlich passiert nicht nur in der Außenwelt (und da passiert wirklich genug), sondern auch in den Figuren etwas. Aber das gelingt Clara Langenbach weder bei Emma, noch bei Carl und Antoine.
Am Ende hatte ich das Gefühl, ja jetzt, doch auch das verpuffte wieder.
"Zeit für Träume" ist der Anfang einer Triologie. Ob ich die weiteren Bände lesen werde, weiß ich nicht. Das Thema ist gut, der Schreibstil flüssig, die Beschreibung der Zustände Anfang des letzten Jahrhunderts gelungen - nur die Figuren lassen mich ratlos zurück.

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Veröffentlicht am 01.07.2023

Für mich leider zu sexistisch

Nachtjagd
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ch lese gerne gute skandinavische Krimis wie Henning Mankell oder Jo Nesbo. Daher habe ich mich sehr auf "Nachtjagd" von Jan-Erik Fjell gefreut, der ja als der "neue Nesbo" gefeiert wird.
Klappentext:
Am ...

ch lese gerne gute skandinavische Krimis wie Henning Mankell oder Jo Nesbo. Daher habe ich mich sehr auf "Nachtjagd" von Jan-Erik Fjell gefreut, der ja als der "neue Nesbo" gefeiert wird.
Klappentext:
Am Ufer eines Sees in Norwegen wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, ihr geschundener Körper ist mit Wunden übersät. Kriminalkommissar Anton Brekke von der Polizei Oslo läuft es bei dem Anblick eiskalt den Rücken herunter. Wenn sich sein Verdacht bestätigt, dann hat der flüchtige Serienmörder Stig Hellum sein grausames Werk wiederaufgenommen – und bereits sein nächstes Opfer im Visier. Für Brekke beginnt ein Kampf gegen die Zeit und gegen unvorstellbar Böses. Denn der Fall ist mit einem Mann verbunden, der in Texas in der Todeszelle sitzt und nun sein Schweigen über eine verhängnisvolle Nacht vor über zehn Jahren bricht …
Die Geschichte ist wirklich klasse. Trotz der verschiedenen Zeitebenen und Handlungssträngen habe ich nie den Überblick verloren. Durch immer neue Wendungen erschüttert Fjell die Gewissheiten, die das Ermittlungsteam und ich als Leserin gerade gewonnen habe. So bleibt das Buch auch über 500 Seiten spannend.
So weit, so gut. Das Buch könnte wirklich mein Buchtipp für Juni werden, wären da nicht die ständigen sexistischen Sprüche der Ermittler. Ich dachte, die Zeiten, in denen Autoren dies für selbstverständlich halten, wären endgültig vorbei. Die Männlichkeit der Ermittler kann ich auch durch andere Handlungen herausstellen. Und das es im ganzen Team nicht eine Frau gibt, finde ich auch nicht zeitgemäß. Dass Brekke dann noch während der gesamten Ermittlung an einer Hodenentzündung leidet und sich ständig .... Aber lassen wir das. Schade um die tolle Story. Ich lese doch lieber Bücher von Frauen.
Fazit: Interessante Geschichte, toller Plot, flüssiger Stil und wahnsinnig viel flacher Sexismus. Von daher gibt es von mir leider keine Leseempfehlung. Vielleicht mögen Männer ja so etwas.

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