„Sie und ich werden niemals dem Namen unseres Vaters abschwören. Er ist, wer wir sind.“
Wir befinden uns in England Anno 1657. Gerade ist König Charles I., der Verräter, auf dem Schafott hingerichtet worden. Nun kommt die Zeit von Oliver Cromwell, anfangs Pächter auf dem Landgut, beginnt ...
Wir befinden uns in England Anno 1657. Gerade ist König Charles I., der Verräter, auf dem Schafott hingerichtet worden. Nun kommt die Zeit von Oliver Cromwell, anfangs Pächter auf dem Landgut, beginnt sein Aufstieg rasant und auf dem Höhepunkt seiner Karriere soll er sogar zum König gekrönt werden. Aber dazwischen liegen Jahre des Kampfes, des Ruhms, des Erfolgs und der Entscheidungen. Nicht immer ist er zufrieden, er will immer mehr erreichen.
Zitat Seite 32: „Unsere Welt erweiterte sich, und er füllte sie weiterhin aus.“
Mit ihm und seinen Aufgaben wächst auch der Horizont seiner großen Familie. Seine zweitälteste Tochter Elizabeth ist seine treue Beraterin. Die jüngste Tochter Frances, viel belesen, neugierig und gerne an Vaters Seite, betet ihn an. Der Lord Protector nennt sie auch gerne „seine kleine Gelehrte“. Sein engster Vertrauter und der Mann, der im Hintergrund die Fäden zieht, heißt John Thurloe, der Leiter des Geheimdienstes und guter Freund.
Mit dem Aufstieg an den Hof des Königs wird auch überlegt, wie die jüngsten Töchter Mary und Frances verehelicht werden sollen. Das liegt nun nicht mehr in ihrer Entscheidung, es sollen Brücken geschlagen werden, um Frieden herrschen zu lassen. Aber Frances ist damit nicht einverstanden, sie möchte nur den einen heiraten. Dafür setzt sie alles aufs Spiel, kann sie gewinnen?
Auf der Höhe des Erfolgs von Oliver Cromwell häufen sich die Schicksalsschläge und dann passieren viele verschiedene Ereignisse gleichzeitig. Plötzlich sind alle in Lebensgefahr.
Zitat Seite 75: „Doch er scheint sich im Wald seiner eigenen Gedanken verlaufen zu haben,...“
Fazit:
Die Autorin Miranda Malins nimmt uns in ihrem historischen Roman „Die Tochter des Königsmörders“ mit nach England ins Jahr 1657. Ihre Beschreibungen sind sehr ausdrucksstark und sofort bin ich gefangen in der Geschichte und begleite die Familie Cromwell durch die Zeit.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar. Die ausführlichen und vielschichtigen Ereignisse beschreibt sie beeindruckend genau und bildlich. Sofort schaltet sich mein Kopfkino an und ich bin gefangen in Raum und Zeit. Ich lese und lese, bis die letzte Seite wie im Flug, durch meine Hände gleitet.
Die Charaktere beschreibt Miranda Malins mit sehr viel Feingefühl und Liebe. Dies gelingt ihr sowohl bei den netten Figuren, wie auch verständlich bei denen, die nicht gleich Sympathie von mir ernten. Ich bin bei ihnen und kann mit ihnen fühlen, denken, lachen und hassen. Es gibt hier so viele Fassetten und jede einzelne Peron ist für sich so verständlich beschrieben, dass ich das Gefühl habe, sie schon lange zu kennen.
Der Roman endet im Jahr 1661. Im Epilog erfahren wir noch Interessantes. Das Nachwort wartet mit vielen Aufklärungen auf und so klappe ich das Buch zu und bin rundum zufrieden.
Mir hat dieser historische Roman ausgesprochen gut gefallen. Hervorzuheben ist die sehr beeindruckende Recherche der Autorin. Von mir kommt hier eine ganz klare Leseempfehlung und ich vergebe gerne 5 verdiente Sterne. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung, denn es handelt sich um eine Trilogie über die Familie Cromwell.