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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2017

spannender Krimi aus der Provence

Brennender Midi
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Wir haben einen Toten im Olivenhain meldet Gendarm Tonon Captaine Blanc am Telefon. Ein Flugzeugabsturz in der Nähe von Lancon in der Provence. Am Unglücksort fand man den toten Piloten noch angeschnallt ...

Wir haben einen Toten im Olivenhain meldet Gendarm Tonon Captaine Blanc am Telefon. Ein Flugzeugabsturz in der Nähe von Lancon in der Provence. Am Unglücksort fand man den toten Piloten noch angeschnallt im Flieger sitzen. Welch ein schrecklicher Anblick. Bei näherem Hinsehen stellte Blanc fest, es war tatsächlich ein Armee Flugzeug, welches da abgestürzt ist.

Der Captaine beginnt mit den Ermittlungen. Beim Militär bekommt er nicht viele Informationen. Die Zeugen sind auch keine wirkliche Hilfe. Beim Landbesitzer scheint ein Menschenleben nicht zu zählen, er spricht nur davon wie viel ein Olivenbaum kostet. Die Gerichtsmedizinerin sprach davon, dass der Pilot im Vollbesitz seiner Kräfte war, als sein Flieger auf dem Boden aufschlug. Als es einen weiteren Toten gibt, denkt Blanc nicht mehr an einen Unfall. Es sieht alles nach Mord aus.

Roger Blanc und sein Team sind mir sympathisch besonders auch Fabienne. Geschmunzelt habe ich bei den Erzählungen der Vorbereitungen zu ihrer Hochzeit mit ihrer Freundin Roxanne. Ich finde es angenehm, wenn in solchen Büchern auch über das Privatleben der Protagonisten erzählt wird. Rein kriminalistischer Hintergrund wäre mir zu langweilig.

Die Verbindung von Blanc, der inzwischen geschieden ist, zur Untersuchungsrichterin Aveline die verheiratet ist, seine Eifersucht als er die Marlboro im Papierkorb entdeckt. Die Flucht aus dem Liebesspiel, weil der Ehemann unverhofft auftaucht. Na bitte neben Krimi auch echten Gefühlsleben, das bringt der Autor sehr gut rüber. Überhaupt ist mir Aveline sehr sympathisch, da steckt Pfeffer in ihren Aussagen drin. Sie mag zwar gelegentlich ihre Kleider für Blanc ablegen, nicht aber ihr Gehirn. Sehr treffend.

Ich konnte mich gut in die Geschichte einlesen. Das Attentat mit dem Handy ist schon gut vorgestellt. Der Absturz war dann doch Mord und Blanc und sein Team müssen den Täter einen jungen Araber finden. Wird es ihnen gelingen? Vielleicht wird Blanc ja noch befördert. Bitte selbst lesen, es lohnt sich. Die Beschreibungen der Gegend bewegten mich dazu doch einmal in die Provence zu reisen. Ich könnte mir das gut vorstellen.

Bis dato habe ich von Cay Rademacher noch kein Buch gelesen. Das wird sich sicher ändern. Ich bin angenehm überrascht, sein flüssiger Schreibstil gefällt mir. Ich fand das Buch spannend bis zum Ende. Ein Krimi der mir schöne kurzweilige Lese Stunden bescherte.

Ich kann eine Empfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 06.05.2017

sehr unterhaltsam

Anfang 40 - Ende offen
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Die 46 jährige erfolgreiche Projektmanagerin Vera ist auf dem Weg zum Gericht um sich scheiden zu lassen. In einem Rückblick erinnert sie sich an den Heiratsantrag ihres noch Ehemannes in Venedig auf ...

Die 46 jährige erfolgreiche Projektmanagerin Vera ist auf dem Weg zum Gericht um sich scheiden zu lassen. In einem Rückblick erinnert sie sich an den Heiratsantrag ihres noch Ehemannes in Venedig auf dem Markusplatz. Das nach der Geburt ihrer Tochter sich fast alles nur noch um das Kind und ums Geld drehte, das passte Vera überhaupt nicht. Sie will wieder eigene Entscheidungen treffen und auf niemanden mehr Rücksicht nehmen. Der Sex wurde dadurch ersetzt im Leben nichts mehr falsch zu machen. Aber Sven der untreue Gatte wollte alles haben und auf nichts verzichten und holt sich eine jüngere an Bord. ihre Tochter Greta ist schon 18, die möchte aber vorerst nicht zu Hause ausziehen. Sven will sich nicht scheiden lassen.

Das ist Vera einfach zu viel, sie will die Scheidung, sie wird dieses Mal keinen Rückzieher machen. Sie will ihr freies Leben zurück, mit neu gewonnener Freiheit wieder durchstarten. Sie fängt eine Affäre mit dem 15 Jahre jüngeren Paul an, aber geht in leicht benebeltem Zustand mit ihrem noch Gatten Sven ins Bett. Das Ergebnis ist nach einigen Monaten ein rundliches Bäuchlein. Wer ist jetzt der Vater? Und warum ist Veras Tochter plötzlich auch schwanger?

Ein Roman bei dem ich viel lachen musste, die Autorin hat mich mit ihrem witzigen flüssigen Schreibstil sehr gut unterhalten. Ach im wirklichen Leben läuft nicht alles so wie man es gerne hätte. Damit meine ich besonders uns Frauen, die wir ab einem gewissen Alter gerne aufs Abstellgleis gestellt werden. Die Auseinandersetzungen mit Mutter und Tochter hat die Autorin so amüsant geschildert, ich hab oft herzlich gelacht. Das Ende hat mich etwas überrascht, aber bitte selbst lesen. Ich kann nur sagen, es lohnt sich wirklich.


Das Cover finde ich sehr gelungen in der farblichen Gestaltung und den roten Schuhen.

Veröffentlicht am 06.05.2017

charmant und kriminell

Eine Diebin zum Verlieben
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Wir haben hier zwei ganz unterschiedliche Protagonistinnen. Robin, eine Hotdog Verkäuferin als moderner Robin Hood in Gestalt einer Frau. Sie klaut Diebesgut und verteilt es um an Bedürftige. Sie klaut ...

Wir haben hier zwei ganz unterschiedliche Protagonistinnen. Robin, eine Hotdog Verkäuferin als moderner Robin Hood in Gestalt einer Frau. Sie klaut Diebesgut und verteilt es um an Bedürftige. Sie klaut auch schon mal einen Hund, wenn dieser schlecht von seinem Besitzer behandelt wird.

Hanna, eine liebenswerte Spurensucherin steht vor dem Abschluss ihrer Ausbildung in der Kriminaltechnik. Als Neuling muss sie sich vor allen Dingen bei ihrer Chefin (in die sie heimlich verliebt ist) profilieren. Das schafft sie mit Wortwitz und Charme.

Das Zueinanderfinden der beiden - Robin und Hannah - ist nicht einfach, denn keine traut der anderen. Als Robin ihrer Mutter vorlügt, sie habe eine Freundin hat sie ein Problem. Wird Hannah ihr helfen? Robin kann sich niemand wirklich anvertrauen. Sie lügt weiter, während Hannah auf Spurensuche geht. Ein Hundehaar bringt sie schließlich auf die richtige Fährte. Und doch kommt es am Abend vor der Festnahme zu Intimitäten zwischen den beiden. Wie wird Hannah reagieren? Wie verhält sich Robin?

Die Geschichte wird nicht nur vom Sex dominiert, was in diesem Genre ja üblich ist. Die Sexszene wird sehr gefühlvoll dargestellt. Robin war mir sehr sympathisch, vor allem als sie im Gerichtssaal ihre Gefühle für Hannah ausspricht. Das fand ich sehr stark.

Eine unterhaltsame Fiktion mit witzigem Schreibstil. Man darf nicht alles so ernst nehmen, die Realität sieht eher anders aus. Ein paar Stunden träumen auf der Couch darf ja erlaubt sein. Die Recherche der Autorin was die Arbeit in der Kriminaltechnik betrifft, ist sehr lobenswert.

Es war mein erstes Buch von Frau Steg, ich fühlte mich gut unterhalten.

Veröffentlicht am 12.04.2017

Liebe überwindet die Angst vor dem coming out

Frischer Wind am Wolfgangsee
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Am idyllischen Wolfgangsee lebt die junge Vanessa im Hause ihrer Eltern, die einen Gasthof betreiben. Den soll die einzige Tochter später übernehmen und weiterführen. Die Eltern wünschen sich einen Mann ...

Am idyllischen Wolfgangsee lebt die junge Vanessa im Hause ihrer Eltern, die einen Gasthof betreiben. Den soll die einzige Tochter später übernehmen und weiterführen. Die Eltern wünschen sich einen Mann für sie am liebsten auch aus der Gastronomie. Nur die Tochter will keinen Ehemann, sie fühlt sich zum weiblichen Geschlecht hingezogen. Niemand weiß etwas davon.

In einem schwachen Moment erzählt sie es ihren Freundinnen an ihrem 27. Geburtstag. Sie hat auch schon eine Auserwählte Louise Stern, eine sehr erfolgreiche Unternehmensberaterin 11 Jahre älter als Vanessa. Mit einem Trick verschafft Vanessas Freundin Nellie ihr ein Date. Ein bisschen viel Kitsch, denn so einfach ist es nun wirklich nicht seine Traumfrau zu bekommen. Was eigentlich nur mal als lesbischer Sex zu schnuppern gedacht war geht weiter. Eine Fernbeziehung die Louise irgendwann nicht mehr so will. Vanessa kann sich einfach ihren Eltern nicht öffnen. Zu groß ist die Angst, die Eltern zu enttäuschen. Die Angst vor dem coming-out verschwindet als Louise schwer krank wird.

Die Eltern reagieren sehr schroff auf die Nachricht, dass ihre einzige Tochter lesbisch ist. Das kann doch nicht wahr sein. Von der Enterbung ist die Rede und man wirft sie auch aus der elterlichen Wohnung. Ehrlich gesagt ist mir das auch etwas übertrieben im Buch, man hat nur ein Kind. Vanessa bleibt trotz allem bei ihrer Entscheidung zu Louise zu stehen. Ob sie am Ende glücklich damit ist, das bitte selber lesen.

Frau Schairer hat wieder ein gutes unterhaltsames Buch geschrieben. Ich kritisiere zwar am Anfang den Kitsch wie einfach es ist eine Traumfrau zu bekommen, im weiteren Verlauf der Geschichte wird es - bis auf ganz wenige Momente - immer realistischer. Ich kann die Eltern für ihre Reaktion zu Anfang nicht verurteilen, weil das oft auch wirklich so ist. Man bedenke, es ist ein kleiner Ort wo sich jeder kennt. Die Welt ist offener geworden, das ist gut so, ich wage trotzdem zu behaupten, dass es auch in 10 Jahren noch immer Eltern geben wird die ähnlich reagieren wie in diesem Buch. Nicht immer geht es dann für beide Seiten so aus das beide Seiten zufrieden zufrieden sind.

Dieses Buch macht Mut einmal über coming-out nachzudenken, die Autorin hat mir wirklich schöne Lesestunden beschert. Sie hat eine Art zu schreiben, die mich immer wieder begeistert. Danke für die gemütlichen Lesestunden auf der Couch. Leider war der Schluss etwas kurz gehalten. Das ging mir etwas zu schnell auch mit den Eltern. Hier hätte ich mir die eine oder andere Seite noch gewünscht.

Ich bedanke mich beim Helmer Verlag für das Leseexemplar.

Veröffentlicht am 12.04.2017

sehr unterhaltsam dieser Sommer in Barock

Sommer in Barock
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Die Erfolgreiche und international bekannte Opernsängerin Diana Kleedorf wird in einer Talkshow vom Moderator als lesbisch geoutet. Während des Gespräches werden Fotos auf dem Bildschirm gezeigt, welche ...

Die Erfolgreiche und international bekannte Opernsängerin Diana Kleedorf wird in einer Talkshow vom Moderator als lesbisch geoutet. Während des Gespräches werden Fotos auf dem Bildschirm gezeigt, welche Diana mit ihrer jungen Bühnenpartnerin Galina Hand in Hand beim Einkaufen zeigen. Es ist von echten Küssen auf der Bühne die Rede, ein gefundenes Fressen für die Medien. Was für ein Skandal. Dianas Ehemann Michael will eine räumliche Trennung. Der Wunsch nach einem Kind ist vorerst ad acta gelegt. Ihr Manager Robert schickt sie nach Anzingen, wo der diesjährige Barocksommer stattfindet. Diana soll dort die Hauptrolle in Händels Oper »Ariodante« spielen. Auf dem Gutshof Rosner bezieht sie Quartier. Einige Monate hat sie Zeit neben dem musikalischen Gastspiel auch über sich und ihre Zukunft nachzudenken. Galina kündigte ihr in einer Textnachricht die Freundschaft.

Die Klavierlehrerin Sophie Rosner eine herausfordernde Persönlichkeit tritt in ihr Leben. Von da an geht es auf und ab. Sie beginnen eine Affäre und Diana verliert ihr Herz. Mit 42 erlebt sie einen O..... wie nie zuvor, aber Sophie ist sehr launisch und beleidigt Diana immer öfter. Überhaupt wird in der Familie Rosner viel gebrüllt und viel Sex ausgeübt. Selbst eine Minderjährige ist da keine Ausnahme. Sophie schleppt seit Jahren ein Geheimnis mit sich herum, sie fühlt sich zu Diana hingezogen, sie will aber keine Liebe. Wenn der Sommer vorbei ist, dann muss Diana aus ihrem Leben verschwinden. Da hilft auch nicht das vor ihr knien und singen, um ihr ihre tiefe Zuneigung zu gestehen.

Eine glaubwürdige Geschichte und vor allen Dingen die Opernfreunde werden ihren Spaß haben, ich habe einige Male nachschlagen müssen bei einzelnen Begriffen. Ich höre gerne hin und wieder eine Oper, ich kenne mich aber nicht so gut aus. Das Romeo und Julia auf der Bühne von zwei küssenden Frauen gespielt wurde, kann ich allerdings nicht nachvollziehen. Die Dialoge mit Sophie und deren Enkelin fand ich sehr unterhaltsam, es erinnerte mich an jemand, ich musste dabei oft lachen. Frau Schairer hat die Geschichte immer spannend gehalten. Die Transsexualität ist meines Erachtens fehl am Platz. Aurelia war mir auch sehr sympathisch, einfach war es ja nicht ihre hormongetriebene Familie im Zaum zu halten.

Die Schlussarie mit Sophie und allen anderen wurde dieses Mal im Vergleich zum Wolfgangsee etwas ausführlicher dargestellt. Das freut uns Leserinnen natürlich, warum aber werde ich den Gedanken nicht los, es ist hier wieder mit der Stoppuhr gearbeitet worden. In einem rasanten Tempo wurden die fünf Jahre - als Sophie der Sängerin ihre innige Liebe offenbahrte - dokumentiert. Bis zum Schluss glaubte ich nicht daran, dass Galina überhaupt noch einmal erwähnt wird. Dabei hatte man zu Beginn des Buches eher den Anschein, die junge Dame wird einmal die Frau an Dianas Seite.

Das Buch » Sommer in Barock ist nicht nur für Opernfans ein gelungenes Werk von Frau Schairer. Ihre Art, Worte zu Papier zu bringen - was dieses Genre betrifft, sind schon bemerkenswert. Ich fühlte mich gut unterhalten.

Eine Kritik muss ich noch loswerden, der Preis des Buches für den e-Reader ist unverschämt hoch, wenn man die anderen digitalen Bücher vergleicht.