Die ergeizige Protagonistin Yuna hat sehr hart für ihr Stipendium für das renommierte Montana Arts Collage hingearbeitet. Von Klein auf ist ihr Ziel auf der Bühne zu stehen und Ballett zu Tanzen. Sie tut alles für diesen Traum, nimmt verletze Füße in Kauf und trainiert liebe, anstatt sich mit den anderen Balletttänzeren zu treffen. Alles, um die Beste zu sein. Ihr Perfektionismus treibt sie immer weiter an. Sie möchte höre springen, besser gedehnt sein, länger tanzen können… Durch diesen Perfektionismus und das Abkapseln von anderen Menschen steht sie sich selbst im Weg, was die Beziehung zu Miles angeht.
Die junge Tänzerin wird als „andersartig“ beschrieben. Mit ihrer dunkleren Haut, der kurvigen Figur und der Liebe für den moderne Tanz, welchen sie liebend gern in ihrere Freizeit mit dem Klassischen kombiniert, ist sie keine klassische Ballerina.
Im Klapptext wurde beschrieben, dass Yuna vielen Kulturen angehört und sich nur beim Tanzen frei fühlen kann. Leider wurde weder der innere Konflikt der Nicht-Zugehörigkeit, noch noch der Äußere wirklich beschrieben. Das fand ich persönlich sehr schade. Hier ist viel Potential verloren gegangen.
Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass Yunas Charakter nicht so wirklich ausgearbeitet war. Ihr wurde zwar eine schwere Vorgeschichte zugeschrieben, aber diese wurde dann nicht wirklich thematisiert und auch in Bezug auf die Beziehung zu Miles, dem Hauptcharakter, als gegeben angesehen.
Miles Charakter empfand ich hingehen als stimmig. Er hatte eine Vorgeschichte, die Auswirkungen auf sein jetziges Leben hat. Sein Leben auf der Ranch fand ich schön, ein tolles Setting, dass die Autorin geschaffen hat. Die Nebencharaktere, die auf der Ranch anzutreffen sind, sind ebenfalls liebevoll gestaltet gewesen. Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass ein Charakter deutlich besser ausgearbeitet war, als Yunas.
Über das Thema Ballett hatte ich mich sehr gefreut. Für mich hätte es noch mehr dieser wunderbaren Szenen geben können. Da „Chasing Dreams“ kein Sports Romance ist, gibt das natürlich keine Abzüge in der Bewertung.
Inhaltlich fand ich den langsamen Aufbau der Beziehung zwischen Miles und Yuna sehr angenehm, da die Entwicklung nicht überstürzt war, auch wenn das erste Auseinandertreffen der beiden komisch, im Sinne von besonders oder ungewohnt, war. So schuf die Autorin eine interessante Anfangsituation.
Das Ende der Geschichte war ebenfalls angenehm durch das angemessene Thempo, dass die Autorin vorlegt. Ich konnte die gesamte Entwicklung mitfühlen, was für mich persönlich sehr wichtig ist.
Die Geschichte war insgesamt jedoch vorhersehbar, was ich etwas schade fand. Es gab keinen überraschenden Effekt.
Der Schreibstil war sehr angenehm. Die Autorin hatte dabei eine schöne Art, Dinge wie die Landschaft zu beschreiben.
„Chasing Dreams“ hat durch die Kombination mit dem Tanz und Miles Hobby das Zeichnen, soweit der Ranch auf der er lebt, ein einmaliges Setting, welches liebevoll gestaltet ist.
Inhaltlich habe ich mir jedoch mehr Tiefgang gewünscht.
Alles in Allem war es eine gute Geschichte, jedoch kein Highlight für mich.