Miriam ist eine wunderbare Protagonistin. Ich lernte sie unter anderem als hilfsbereit, loyal und liebevoll kennen. Sie ist immer für ihre Freunde da. Doch in Band 3 braucht Miriam, kurz Miri, die Unterstützung von ihren Freunden. Als ihre Familie von Miriams Schwangerschaftsabbruch vor ein paar Jahren erfährt, brechen sie den Kontakt ab. Für Miriam bricht eine Welt zusammen. Vor allem das Verhalten von ihrer Schwester kann sie nicht verstehen. Ihre Freundinnen versuchen sie aufzuheitern, vor allem aber erhält sie Unterstützung durch Elias, der älteste Bruder ihrer besten Freundin Kyra. Schon lange ist sie heimlich in ihn verliebt, aber ob sich da jemals mehr entwickeln kann?
Elias ist ein aufmerksamer, hingebungsvoller Charakter, der versucht das Richtige zu tun und sich selbst dadurch hintenanstellt. Als sein Vater wegen eines Herzinfarkts für einige Zeit von der Arbeit zurücktreten muss, hilft Elias neben der Uni und seinen Kursen in einem Boxstudio immer mehr in der Firma seiner Eltern aus. Doch dies macht ihn nicht glücklich. Seine Leidenschaft liegt beim Boxen und dem Trainieren von Kindern und Jugendlichen. Er möchte den Kids helfen, anständig heranzuwachsen. Diese Seite an ihm gefällt mir sehr. Elias bringt den Kindern bei, für das einzustehen, was sie möchten. Er selbst schafft das leider nicht. Es braucht erst den Einsatz von Miriam, dass er dies wiedererkennt.
Mit Elias konnte ich mich ein wenig mehr identifizieren. Miriam hingen schien „entfernter“. Über sie kann ich auch am wenigsten berichten, da beim Lesen nicht viel hängen geblieben ist. Elias Charakter war für mich einprägsamer und etwas besser ausgearbeitet. Nichts destotrotz konnte ich Miriams Handlungen nachvollziehen und die Emotionen spüren.
Den Einstieg in das Buch fand ich sehr gelungen. Sofort geht es mit dem Thema Schwangerschaftsabbruch los. Ich habe nicht mit einem so schnellen Einstieg in das Thema Den Einstieg in das Buch fand ich sehr gelungen. Sofort geht es mit dem Thema Schwangerschaftsabbruch los. Ich habe nicht mit einem so schnellen Einstieg gerechnet, war aber positiv überrascht. Da direkt an Band 2 angeknüpft wird, fehlte Inhaltlich nichts.
Die Thematiken sprach die Autorin auch hier auf eine tolle Art und Weise an. So wie es sich unter anderem aus der Danksagung herauslesen lässt, hat sich Anbelle mit diesen Themen beschäftigt und mit Betroffenen gesprochen. Ich selbst empfand es als realistisch dargestellt. Der Umgang mit den sensiblen Themen und das, was die Autorin vermittelt, fand ich toll.
Die Entwicklung der Beziehung zwischen Elias und Miriam mochte ich sehr. In einem angemessenen Tempo entwickelte sich die Geschichte, was ich als realistisch empfand. Auch kann ich die Zurückhaltung der beiden Charaktere verstehen, da keiner seine Beziehung zu Kyra gefährden will. An einigen Stellen habe ich mir aber einfach mehr Offenheit gewünscht, vor allem da die Geschwister Elias, Noah und Kyra sich dies in Band 2 versprochen haben.
Auch spielt das Thema „für sich Einstehen“ eine große Rolle. Insbesondere Elias betrifft dies. Seine Entwicklung in der Geschichte fand ich schön. Für ihn war dies ein großer Schritt, welcher authentisch dargestellt wurde. Miriam hingegen wurde standfester in ihrer Meinung. Ihre Unsicherheit verschwand zunehmend.
Das Buch fand ich insgesamt ruhiger als die beiden Bücher davor. Das gefiehl mir hier jedoch sehr gut, da dies zu beiden Charakteren gut passte und außerdem die Vielfältigkeit der unterschiedlichen Lebensstile und Personen aus dem Roman verdeutlicht.
Das Setting Berlin wurde auch hier wieder auf eine schöne Art eingeebunden. Ich bin schon ein wenig traurig die Charaktere und Berlin verlassen zu müssen. Band 3 ist für mich ein sehr gelungener letzter Band der Reihe. Für mich war diese Geschichte einen Tick besser als Band 2, womit eine Steigerung da ist. Diese Entwicklung in der Reihe fand ich schön mitzuerleben.
Der Schreibstil war auch in diesem Buch wieder sehr angenehm. Ich komme bei Anabelle immer schnell über die Seiten. Viel wichtiger ist mir aber, wie bspw. Situationen oder Emotionen beschrieben werden. Auch das gelingt der Autorin sehr gut. Ich konnte mir alles bildlich vorstellen, sowie mich gut in die beiden Charaktere hineinversetzen. Dabei wird abwechselnd aus Elias und Miriams Sicht geschrieben, was mir gefiel.
Zuletzt endet das Buch in einem Epilog, der aus der Sicht der Protagonistin aus Band 1 geschrieben wurde, was die Reihe für mich noch einmal perfekt abrundet.
Insgesamt kann ich die Reihe empfehlen. Ich fand die Themen und Charaktere vielseitig und interessant. Die Geschichten waren spannend und teilweise sehr emotional.