Ich hätte mir keinen besseren zweiten Band wünschen können
The Sea in your HeartMeinung:
Ich kenne es bereits von Kiras Büchern, dass sie mich stark bewegen und „The Sea in your Heart“ war da keine Ausnahme. Liljas Geschichte hat unfassbar viel in mir ausgelöst und auch aufgewühlt. ...
Meinung:
Ich kenne es bereits von Kiras Büchern, dass sie mich stark bewegen und „The Sea in your Heart“ war da keine Ausnahme. Liljas Geschichte hat unfassbar viel in mir ausgelöst und auch aufgewühlt. Immer wieder hatte ich Gänsehaut, die mal furchtbaren und mal wunderschönen Szenarien, aber immer einer besonderen Emotionalität geschuldet war.
Das Thema des Natur- und Umweltschutzes, insbesondere natürlich des (illegalen) Walfangs, hat einen wirklich großen Stellenwert in diesem Buch. Angesichts der Relevanz fand ich das großartig. Außerdem wurde es so eindrücklich, emotional und brutal ehrlich beschrieben, dass ich zu jeder Zeit genau vor Augen hatte, was Lilja gerade sieht und durchlebt.
Das Buch lebt absolut von seiner Atmosphäre, die Kira hier wieder einmal wundervoll geschaffen hat. Ich hätte nach Beenden des Buches schwören können, ich wäre selbst vor Ort gewesen, wäre mit Lilja auf der Emilia gefahren und hätte die nasskalte Luft auf dem Gesicht gespürt. Aber auch die Bar, Liljas Wohnung oder die Kojen unter Deck hatte ich absolut bildhaft vor Augen. Es ist also wohl kaum verwunderlich, dass der Wunsch nach Island zu reisen nach diesem Buch – und auch dem ersten Band der Dilogie – nun noch größer ist.
Genauso wie die Atmosphäre, macht auch ganz viel Liljas Hingabe aus. Ihre Leidenschaft und ihr Mut sind schier endlos und so spürt man in jeder Zeile, wie sehr sie für das lebt und brennt, was sie tut. Für mich ist sie diesbezüglich eine unglaublich große Inspiration. Doch zusätzlich überzeugt sie durch ihren grandiosen Humor, der mich mehr als nur einmal hat schmunzeln lassen, und ihre emotionale Verbundenheit zur Natur und den Menschen um sich herum.
Neben dem großen Thema des Umweltschutzes ist auch die Liebe ein großer Punkt in diesem Buch. Ob die Liebe zu Freunden, zu Familie, romantische Liebe oder die Verbundenheit zur Natur – alles davon wird hier auf ganz feinfühlige Art aufgegriffen und auch zwischen den Zeilen wundervoll vermittelt. Zudem bekommt man mit Jules einen tollen männlichen Charakter an Liljas Seite, der mich ebenso schnell von sich überzeugt hat wie Lilja.
Er ist eine sehr in sich gefestigte Figur, die aber trotzdem nicht starr wirkt. Stattdessen ist er seinen Prinzipien treu und gleichzeitig bereit, über den Tellerrand zu schauen. Obwohl man die Geschichte ausschließlich aus Liljas Perspektive erlebt, habe ich Jules trotzdem absolut verstanden, immer. Für mich hat er sich relativ schnell zu einem meiner liebsten männlichen Charaktere überhaupt entwickelt. Hinzu kommt, dass die körperliche wie auch emotionale Anziehung zwischen Lilja und Jules unglaublich stark und von Beginn an spürbar war.
„The Sea in your Heart“ ist der fantastische Abschluss einer Dilogie, die zwar brutal ehrlich und dadurch stellenweise sogar etwas bedrückend ist, gleichermaßen aber enorm viel Mut und Hoffnung macht. Deshalb habe ich dieses Buch unfassbar genossen und letzten Endes bin ich nicht nur für die rosaroten und leichten Augenblicke dankbar, sondern vor allem auch für die schwereren. Weil sie aufrütteln. Weil sie zum Nachdenken anregen. Weil sie wichtig sind. Letzten Endes ist es genau das, was ein gutes Buch für mich ausmacht: es muss etwas auslösen. Und das hat es definitiv auf jeder einzelnen Seite. Daher: lest es!
Lieblingszitat:
Da war stets die Grenze. Immer.
Aber auch ein Immer ist irgendwann zu Ende.