Geiselnahme im Fernsehformat
Eine Robin-Hood Geschichte mit einem interessanten Ende trotz einiger verwirrender Tatsachen. So könnte man diesen Roman treffend zusammenfassen. Das Cover ist bunt. Erkennbar ist der Umriss eines Hauses ...
Eine Robin-Hood Geschichte mit einem interessanten Ende trotz einiger verwirrender Tatsachen. So könnte man diesen Roman treffend zusammenfassen. Das Cover ist bunt. Erkennbar ist der Umriss eines Hauses in dessen Vordergrund ein großes Fenster abgebildet ist. In diesem Fenster kann man den Umriss einer Person mit einer Waffe sehen. Der Klappentext ist sehr spannend und offen formuliert und kann die Leser damit sehr gut für den Roman begeistern. In der Geschichte geht es um eine Gruppe oftmals sehr privilegierter und vermögender junger Menschen, welche mit der aktuellen politischen Entwicklung in Deutschland nicht mehr einverstanden sind. Es gibt nur ganz wenige Reiche und die Schere, zwischen den Wohlhabenden und den Armen wird immer größer. Aus diesem Anlass beschließen die „Freunde“, dass sich etwas ändern muss und entwickeln einen teuflischen Plan. Auf Grund, der sehr vielen einzelnen Personen in diesem Roman möchte, ich mich auf die wesentlichen Charaktere beschränken. Als wesentlich prägende Figuren kommen die Freunde Julian, Erich, Paul Frieda sowie Elisabeth in Betracht. Alle kommen dabei aus wohlhabenden Familien und sind mehr oder minder von der Entwicklung der Gesellschaft bzw. vom eigenen Leben gelangweilt bzw. angewidert. Julian ist ein Narzisst aus reichem Elternhaus, der in seinem Leben nur auf der Sonnenseite gelebt hat. Er ist der Prototyp eines arroganten und überheblichen Menschen, welcher aber versucht seinem Leben einen Sinn zu geben. Ebenfalls erwähnenswert ist Elisabeth. Am Anfang eher zurückhaltend und fast demotiviert gibt sie der Handlung eine prägende Note bzw. ist für die gesamte Truppe mit ihrem Verhalten nahezu unverzichtbar.
Die Spannung der Geschichte ist gleich von Beginn der Erzählung sehr hoch und bleibt bis zum Ende auf fast gleichem Niveau. Der Aufbau der Geschichte ist stringent und spielt in der heutigen Zeit. Vereinzelt sind Zeitsprünge zu erkennen, welche mich manchmal etwas verwirrt haben, weil diese oft nach einem prägenden Ereignis erfolgen.
Der Schreibstil der Autorin ist dialogorientiert, locker, manchmal mit derber Sprache versehen, sowie teilweise aus der Ich-Perspektive geschildert.
Als Zielgruppe des Romans kommen Anhänger von Thrillern in Frage. Das Fazit fällt bei mir gespalten aus. Die Grundidee des Romans ist sehr spannend und kommt sehr gut konstruiert daher. Allerdings haben mir die vielen Wechsel bei den handelnden Personen, sowie die nur kurz eingeführten Charaktereigenschaften der wesentlichen Darsteller, welche mit kurzen Rückblenden erläutert wurden, überhaupt nicht gefallen. Trotz der Spannung fiel es mir sehr schwer eine Verbindung zu den handelnden Figuren aufzubauen. Auch wirkte das Ende mir etwas zu plump entwickelt und ich hätte mir mehr Inhalt für die Aufklärung des Falles bzw. die Entwicklung des Falles gewünscht. Aus diesem Grund kann ich hier leider nur eine mittelmäßige Bewertung geben, überlasse es aber allen Leserinnen und Lesern ihr eigenes Urteil darüber zu bilden.