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Veröffentlicht am 21.01.2022

Freundschaft

Nachrichten von Micah
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Micah ist verschwunden. Er hat für Sesame nur eine kurze Nachricht hinterlassen, in welcher steht, dass sie ihn suchen soll. Sein Handy und die Telefone seiner Eltern liegen in ihrem verlassenen Haus. ...

Micah ist verschwunden. Er hat für Sesame nur eine kurze Nachricht hinterlassen, in welcher steht, dass sie ihn suchen soll. Sein Handy und die Telefone seiner Eltern liegen in ihrem verlassenen Haus. Für Sesame ist klar, Micah wurde von der Sekte, der seine Eltern angehören verschleppt und die ist seine einzige Chance auf Rettung. Und verbissen sucht sie, verteilt Flugblätter, stöbert in verfallenen Häusern. Und kämpft dabei gegen das wachsende Misstrauen ihrer Freunde an, die ihr genau wie die Polizei nicht wirklich glauben, denn es gibt ein Entschuldigungsschreiben der Eltern in der Schule, dass Micah mit ihnen im Urlaub ist. Doch dass wüsste Sesame. Da ist sie sich sicher. Und sucht weiter…

Ein sehr schönes Buch, dass dadurch besticht, dass die Kapitel abwechselnd von Sesame und Micah erzählt werden. Auf der einen Seite, der atemlose Erzählstil von Sesame, die den Leser direkt anspricht, und welche man sich immer rennend vorstellt. Aber Sesame ist mehr. Normalerweise ist sie pure Poesie und ein Menschenfreund. Sie gibt sich nur sehr stark. Die Kapitel von Micah, der eingesperrt ist, sind deutlich ruhiger und mit jedem spürt man seine wachsende Verzweiflung. Er schreibt erst auf Papier und später im Geist weiter Nachrichten an Sesame. Dies gibt ihm Mut, dem Guru immer wieder die Stirn zu bieten - im Gegensatz zu seinen Eltern. Ein tolles Buch über Freundschaft, Hoffnung, Mut und Vertrauen, welches durchaus auch Erwachsene anspricht. Mir hat besonders die Entwicklung der beiden Hauptpersonen gefallen. Sesame, die lernen musste, dass man Vertrauen nur gewinnt, wenn man sich anderen öffnet und Micah, der im Gegenteil dazu erfahren muss, wie schlimm es ist, wenn das Urvertrauen eines Kindes in die Eltern zerstört wird. Hoffentlich kann Sesame ihn und gleichzeitig sich selbst rechtzeitig retten.

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Veröffentlicht am 13.01.2022

Tragödie

Wuhan
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Kcriss Li, ein chinesischer Journalist schmuggelt sich in das abgeriegelte Wuhan um über eine neuartige Lungenkrankheit zu berichten. Er bloggt seine Recherchen im Internet und als er mit einem simplen ...

Kcriss Li, ein chinesischer Journalist schmuggelt sich in das abgeriegelte Wuhan um über eine neuartige Lungenkrankheit zu berichten. Er bloggt seine Recherchen im Internet und als er mit einem simplen Rechenbeispiel, die offiziellen Todeszahlen ad absurdum führt, wird er verhaftet und verschwindet.
Aber der Autor lässt die Geschichte fortleben mit Hilfe fiktiver Figuren, reellen Nachrichten und Chats aus der abgeschlossenen Stadt und offiziellen Kommentaren aus dem In- und Ausland. Und dieses Zusammenspiel von wirklich existierenden und erfundenen Charakteren, angereichert mit tatsächlichen Chatnachrichten und Hilferufen zeigen das unvorstellbare Grauen dieser Tragödie.
Und wenn man bedenkt, wie sich die Pandemie ausgebreitet hat, möchte man nur weinen.
Die Sprache ist berichtend, zum Teil mit zynischen Unterton. Aber was außer Zynismus kann man bei dem Handeln der Behörden noch empfinden.
Ein gewaltiges, anspruchsvolles Buch, welches wie ein Mahnmal wirkt und die Pandemie ist noch nicht vorbei.

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Füchse für Anfänger

Von Füchsen und Menschen
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Sophia Kimmig nimmt uns mit in die Welt der Füchse. Die Wildbiologin schildert mit viel Herzblut ihr Forschungsprojekt und ihre Probanden. Die Stadtfüchse von Berlin, von denen sie einige Exemplare mit ...



Sophia Kimmig nimmt uns mit in die Welt der Füchse. Die Wildbiologin schildert mit viel Herzblut ihr Forschungsprojekt und ihre Probanden. Die Stadtfüchse von Berlin, von denen sie einige Exemplare mit Sendern ausgestattet hat. Und so können wir Hazel, Gerlinde und Q in ihrem Alltag zwischen viel befahrenen Straßen und Gleisen ein Stück begleiten. Nebenbei gibt es eine Menge Hintergrundwissen über Füchse . Dieses wird aber nicht trocken vermittelt, sondern sehr interessant und häufig mit einer Prise Humor. Kleine, im Buch verteilte Zeichnungen und tolle Fotos im Mittelteil runden die Sache ab. Von mir gibt es volle eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.12.2021

Heimat

Im Winter Schnee, nachts Sterne. Geschichte einer Heimkehr
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Im Nachfolgeband vom „Im Meer schwimmen Krokodile“ erzählt Enaiat seine Lebensgeschichte weiter. Davon, wie Italien langsam seine zweite Heimat wird, aber auch von seiner Suche nach seiner Familie in Afghanistan. ...

Im Nachfolgeband vom „Im Meer schwimmen Krokodile“ erzählt Enaiat seine Lebensgeschichte weiter. Davon, wie Italien langsam seine zweite Heimat wird, aber auch von seiner Suche nach seiner Familie in Afghanistan. Von seiner Freude die Mutter und die Schwester wiederzufinden. Aber auch von seinem tragischen Schicksalsschlag und seinen größten Glück.

Er lädt uns ein teilzuhaben an seinen kulturellen Hintergrund, seinem Heimweh, seinen Wünschen und Hoffnungen. Und man erkennt, dass wir eigentlich alle gar nicht so verschieden sind. Ein sympathisch geschriebenes Buch, welches ganz ruhig und sanft erzählt. Sehr angenehm zu lesen und überaus informativ.

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Veröffentlicht am 10.12.2021

Spürnasen

Violet und Bones Band 1 - Der lebende Tote von Seven Gates
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Was für ein taffes und nettes Mädchen ist diese Violet. Diese Gedanken sind mir beim Lesen der ersten Zeilen durch den Kopf geschossen. Nicht nur, dass sie als Tochter eines Bestatters, ein völlig unverkrampftes ...

Was für ein taffes und nettes Mädchen ist diese Violet. Diese Gedanken sind mir beim Lesen der ersten Zeilen durch den Kopf geschossen. Nicht nur, dass sie als Tochter eines Bestatters, ein völlig unverkrampftes Verhältnis zum Tod hat, so steckt sie doch voller Leben. Leider setzen die gesellschaftlichen Zwänge des 19. Jahrhunderts ab und an ihrem Tatendrang Grenzen und auch ihre Eltern sehen sie lieber über einer Stickerei als bei der Mitarbeit im Bestattungswesen. Aber das alles wird sich ändern, als eine der Leichen, die am nächsten Tag beerdigt werden soll, wieder lebendig wird, ihren Sarg verlässt und die Frage im Raum steht, wer hinter all dem steckt. Und dann werden auf einmal schreckliche Vorwürfe gegen Violets Vater verbreitet.
Aber nicht mit Violet, die zusammen mit ihrem Hund Bones anfängt zu ermitteln, Leute befragt und sich in üblen Gegenden gewitzt durchschlagen muss und dabei irgendwann selbst in großer Gefahr schwebt.
Ein unglaublich mitreißend geschriebenes Buch mit einer sehr sympathischen Ich- Erzählerin, die den Leser an ihren Gedanken, ihrer Freude und Sorgen so teilnehmen lässt, als stünde man direkt neben ihr. Ein Buch, welches ich nicht aus der Hand legen konnte, welches mich berührt und nachdenklich gemacht hat. Denn Violet steckt voller Weisheit über das Leben und den Tod. Ein wirklich lesenswertes Buch, welches ich von ganzen Herzen empfehlen kann.

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