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Veröffentlicht am 21.12.2021

Bedarf einer Überarbeitung

Weihnachten für alle
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Lebkuchenmännchen mit OP-Maske und der Titel "Weihnachten für alle" haben mich extrem neugierig auf dieses Buch gemacht, denn was mit schöner Regelmäßigkeit alle Jahre wieder kommt, ist seit 2 Jahren ganz ...

Lebkuchenmännchen mit OP-Maske und der Titel "Weihnachten für alle" haben mich extrem neugierig auf dieses Buch gemacht, denn was mit schöner Regelmäßigkeit alle Jahre wieder kommt, ist seit 2 Jahren ganz anders.

Weihnachten ist trotzdem, oder gerade deswegen, noch das Fest der Familie, aber auch in diesem Jahr mit Kontaktbeschränkungen, vereinzelten Ausgangssperren und Verboten versehen. Wie kann da Gemütlichkeit, Besinnlichkeit und ein heimeliges Gefühl entstehen ?

Genau diesen Fragen gehen Anselm Grün und Maite Kelly in diesem Buch nach und lassen die Leser:innen an ihren Gedanken teilhaben. Es gibt wunderschöne Denkansätze, Glaubensfragen und Versinnbildlichungen, die von Ritualen und Gebräuchen erzählen, aber auch von Frei-Räumen und Nischen handeln, die ein/e Jede/r sich schaffen sollte, um diese - im doppelten Sinne - besondere Zeit in ungetrübter Freude zu erleben.

Leider holpert das Buch und wird ganz oft aus seinem Kontext gerissen, denn viele Fehler in Orthografie (statt Stille heisst es Stelle oder Gelände statt Geländer, fehlerhafte Silbentrennung wie in Lives-tream) und Zeichensetzung erschweren das Lesen und lassen nicht die richtige Stimmung aufkommen. Manchmal fehlen sogar ganze Wörter und es müssen Sätze mehrfach gelesen werden, um ihre Aussage zu erfassen.

Die Idee des Buches finde ich sehr gelungen. Der gedankliche Austausch mit Kelly und Grün bietet interessante Möglichkeiten, um ein friedliches Miteinander zu erleben, aber der Gesamteindruck kann leider nicht überzeugen und es bedarf einer Überarbeitung des Buches.

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Veröffentlicht am 16.12.2021

Da ist noch Luft nach oben

Im Schatten der Vanille
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Der Schritt von Deck des Überseedampfers hinein in ein neues Leben - aufregend und voller Möglichkeiten. Für Elisabeth ist es gar nicht so leicht, den Fuß in einer von Männern dominierte Welt zu setzen ...

Der Schritt von Deck des Überseedampfers hinein in ein neues Leben - aufregend und voller Möglichkeiten. Für Elisabeth ist es gar nicht so leicht, den Fuß in einer von Männern dominierte Welt zu setzen und dort auf eigenen Beinen zu stehen. Viel zu oft meinen ihre möglichen Geschäftspartner, sie haben ein leichtes Spiel mit ihr, nur weil sie eine Frau ist. Da kann es schon mal passieren, dass aus einer harten Verhandlung plötzlich ein Flirt wird, der zwar nicht ernst gemeint ist, aber ihren geschäftlichen Niedergang zum Ziel hat. Einzig bei Pflanzer Jacob scheint das alles nicht zuzutreffen. Aber kann sie ihm trauen und vor allen Dingen, darf sie sich auf ihn einlassen ?


Zugegeben, Cornelia Engel hat mich mit dem Cover und dem Klappentext mehr als neugierig gemacht. Ein exotischer Schauplatz kurz vor Ende des 19. Jahrhunderts, der Duft von Gewürzen wie Nelken, Zimt und Vanille und üppige Frangipaniblüten, die wie kleine bunte Sterne ihre Farbenpracht ausbreiten - da gerät mein Herz ins Schwärmen.

Die ersten Seiten sind auch relativ schnell gelesen und bereiten mir einige Schwierigkeiten. Zwar ist der Schauplatz, die Überfahrt, gut gewählt, aber mit Elisabeth kann ich mich von Beginn an leider nicht anfreunden. Sie ist in ihrer überheblichen Art einfach nicht mein Ding, stößt mich mehr als einmal vor den Kopf und weist mich dadurch ab, anstatt mich an der Hand zu nehmen, um mir ihre neue Welt zu zeigen.

Auch ist die Handlung eher schleppend und zäh, obwohl sie viele Möglichkeiten bietet, hier aufregende Sequenzen einzubauen. Der Handel mit Gewürzen, Sklaverei, die aufkeimenden Gefühle von Elisabeth und der damit verbundene Gewissenskonflikt bieten ein großes Feld an Handlungsspielraum, der hier aber größtenteils ungenutzt bleibt. Vieles wird angerissen, oft sind es Klischees, die mir begegnen, aber so richtig springt der Funke nicht über.

Leider vermisse ich auch die Vanille als Träger der Geschichte - es zieht sich zwar ein Hauch des wunderbaren Gewürzes durch die Seiten, aber so wirklich zur Hauptdarstellerin wird sie nicht. Hier und da mal erwähnt (z Bsp. als Zutat im Kakao), bleibt sie eher im Hintergrund und wird zur Nebensächlichkeit degradiert. Der Titel ist daher in meinen Augen unglücklich gewählt, suggeriert er mir doch etwas anderes.

Olfaktorisch ist der Start in diese Buchreihe ein absoluter Volltreffer, bei der Handlung allerdings ist noch viel Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 13.12.2021

Leider der bisher schwächste Band der zauberhaften Buchreihe

Das kleine Chalet in der Schweiz
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Mina hat sich die Sache mit der Frage aller Fragen wirklich gut überlegt und ist mit ihrer Idee, den Ring für ihren Zukünftigen in einer Pinata zu verstecken, zufrieden. Doch die Feier verläuft ganz anders ...

Mina hat sich die Sache mit der Frage aller Fragen wirklich gut überlegt und ist mit ihrer Idee, den Ring für ihren Zukünftigen in einer Pinata zu verstecken, zufrieden. Doch die Feier verläuft ganz anders als geplant und Mina muss feststellen, dass das Leben nicht nur Schokoladenseiten zu bieten hat. Und wo könnte ihr gebrochenes Herz besser heilen als bei ihrer Tante in der Schweiz, wo es nicht nur Schokolade in Hülle und Fülle, sondern auch verschneite Berge gibt, die der Seele gut tun. Die Magie der Winterlandschaft bekommt noch einen Glanzpunkt obendrauf, denn Luke ist charmant und weiß, wie er Minas Herz ganz sanft erobert....



Julie Chaplin hat mit Band 6 ihrer Romantic-Escapes-Reihe leider kein so glückliches Händchen bewiesen, denn im aktuellen Roman "Das kleine Chalet in der Schweiz" läuft irgendwie alles so unheimlich glatt, selbst wenn es Probleme gibt. Die lösen sich nämlich im Handumdrehen auf und stellen keine großen Hürden dar.

Die zauberhaft verschneite Landschaft wirkt wie eine Bilderbuchkulisse und nur allzu gerne möchten die Leser:innen selbst einen ausgedehnten Spaziergang oder eine rasante Abfahrt auf den Skiern unternehmen, um ein Teil dieses Wintermärchens zu werden.

Zwischen gebrochenen Herzen, im doppelten Sinne, ordentlich Schoggi, Fondue und Rösti bildet sich leider keine großartige Spannung, die die Leser:innen an die Seiten fesselt. Selbst die Auffindesituation von Amelie und der daraus resultierenden Erste-Hilfe-Maßnahme kann hier keine Dramatik in die Handlung bringen - alles wirkt weichgespült und leider etwas kitschig.

Die Figuren bleiben recht blass, können weder polarisieren noch die Leser;innen davon überzeugen, sich an ihre Seite zu begeben und mit ihnen gemeinsam durch die Handlung zu streifen. Das Rad der Liebesgeschichte wird auch hier nicht neu erfunden, aber so ein bisschen mehr Pfiff hätte ich mir gewünscht, um nicht ganz im Rührseligen zu verschwinden.

Zum Schluss haben sich alle lieb und es herrscht Friede, Freude , Eierkuchen. Apropos Kuchen - für die Zuckerbäcker:innen gibt es im Anhang das Rezept für die Basler Kirschen-Brottorte, um sich einen Genussmoment im heimischen Lesezimmer zu gönnen.

Ein kurzer Winterausflug in die Schweiz, der schnell gelesen, aber leider auch sehr schnell wieder vergessen ist.

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Veröffentlicht am 21.11.2021

Hinter den Türen eines Hotels

Das Weiße Haus am Rhein
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Emil Dreesen ist es Leid, einen Krieg zu führen, der schon längst verloren ist. Als Deserteur kehrt ein zurück an das heimische Rheinufer, um dort im familieneignen Hotel zukünftig die Geschicke zu lenken. ...

Emil Dreesen ist es Leid, einen Krieg zu führen, der schon längst verloren ist. Als Deserteur kehrt ein zurück an das heimische Rheinufer, um dort im familieneignen Hotel zukünftig die Geschicke zu lenken. Aber so lange seine bornierten Eltern noch an den alten Werten aus Kaiserzeiten festhalten, scheint es fast unmöglich, die neuen Ideen einzubringen. In Zimmermädchen Elsa findet Emil die große Liebe, aber auch hier muss er gegen Standesdünkel kämpfen...

"Das weiße Haus am Rhein" öffnet seine Türen und lässt die Leser:innen hinter die Kulissen des mondänen Hotels am Rhein blicken. Es klappert Geschirr, es klingen die Gläser und die Zimmermädchen huschen lautlos durch die Gänge, aber eines fehlt - die Seele im Hotel und in der Geschichte.

Helene Winter ermöglicht zwar ein Blick durchs Schlüsselloch und schreibt historische Ereignisse mit fiktiven Ideen zu einem Roman zum Film, aber so ganz kann der Funke nicht überspringen und die Leser:innen als Gast im Hotel willkommen heißen.

Die Handlungen folgen einem Stakkato, es geht alles irgendwie Schlag auf Schlag und und die zeitlichen Sprünge sind mitunter enorm, die hier von Kapitel zu Kapitel zu überwinden sind. Die Zusammenhänge sind zwar erkennbar, werden aber durch das unruhige Hin und Her gestört.

Emil und Elsa können mir ihrer heimlichen Liebe zwar die Herzen der Leser:innen erobern, aber irgendwie ist die Lovestory nicht neu und man hat das alles schon mal irgendwo gelesen. Auch sind manche Ereignisse recht vorhersehbar (gerade Ullas Schwangerschaft) und tragen nicht großartig zum Aufbau eines Spannungsbogens bei.

Dreesen senior nebst Frau merkt man deutlich die Borniertheit an und die stößt die Leser:innen ab, anstatt sie zu einem Teil der Familie zu machen. Einzig Großmutter Adelheid verfügt noch über ein gutes Herz, das sie mitunter gut verschlossen hält, aber doch nach und nach freilegt.

Der politische Wandel vom Kaiserreich zum Dritten Reich wird im gestreckten Galopp herbeigeführt und Hitler wird zum Dauergast im jüdischen Haus Dreesen.

Widersacher, braune Schergen und frivole Auftritte im Hotel sorgen für kleine Aufreger, können aber nicht das Ruder herumreißen und für Begeisterung sorgen.

Ich stelle es mir schwer vor, zu einem bereits abgedrehten Film das Buch zu verfassen, da hier die Figuren bereits feste Vorgaben haben und die Ideen einer vorgegebenen Spur folgen.

Vielleicht wäre es andersherum spannender gewesen, um die guten Ideen der Autorin mit den Vorstellungen der Filmemacher zu vereinen.

Mich hat der Einblick in das weiße Haus am Rhein leider nicht ganz so begeistern können, wie erhofft- schade.

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Veröffentlicht am 18.11.2021

Familienschicksal während der NS-Zeit

Das Haus auf dem Wasser
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Joel Bloom ahnt nicht, dass seine Lesereise nach Amsterdam seine Familiengeschichte neu schreiben wird. Im Holocaust-Museum sieht er sich nämlich einem alten Familienfoto gegenüber, auf dem seine Familie ...

Joel Bloom ahnt nicht, dass seine Lesereise nach Amsterdam seine Familiengeschichte neu schreiben wird. Im Holocaust-Museum sieht er sich nämlich einem alten Familienfoto gegenüber, auf dem seine Familie mit einem Baby zu sehen ist. Jedoch findet er in den Zügen des Kindes so gar keine Ähnlichkeit mit ihm selbst. Es beginnt in Joel zu rumoren und er geht der Frage nach, wer dieses Kind auf dem Foto wirklich ist und vor allen Dingen, wer ist er selbst ?



Ich habe schon viele Bücher über Familienschicksale in der NS-Zeit gelesen und viele ergreifende Lesemomente erlebt. Durch die vielen positiven Meinungen über "Das Haus auf dem Wasser" sind meine Erwartungen natürlich unendlich hoch gewesen und ich bin mit einer entsprechenden Haltung an das Buch herangegangen.

Aber wenn ich ganz ehrlich bin, hat mich dieser Roman nicht wirklich packen können, auch wenn die Handlung auf wahren Begebenheiten beruht. Die Geschichte in der Geschichte kann mich nicht fesseln und ich betrachte eher von außen die Suche nach der eigenen Identität , als mich von dem Schreibstil mitten ins Geschehen hineinziehen zu lassen.

Der Schreibstil ist für mich eher getragen und schwerfällig, die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit sind fließend und es fällt mitunter schwer, die Abgrenzung zu finden und eine klare Linie zu erhalten. Es erfordert viel Aufmerksamkeit der Leser:innen, hier den ineinandergreifenden Bewegungen der Zahnräder logisch folgen zu können.

Auch das titelgebende Haus auf dem Wasser suche ich vergebens - zwar kommt ein Gedankengang bzgl. eines Hausbootes kurz vor, wird aber wieder fallen gelassen, verflüchtigt sich somit und findet keine weitere Beachtung.

Mir fehlt der Einklang mit dem Buch, um hier vollkommen von dem ergreifenden Schicksal beeindruckt zu sein.

Zwar ist dieser Roman geschrieben, um zu erinnern, reicht aber in meinen Augen nicht an die vielen sehr guten Bücher heran, die ich bereits kenne.

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