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Veröffentlicht am 22.12.2021

Folgenreiches Projekt

Captured by your heart
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„Captured by your heart“ von Sabrina Bennett ist der zweite Band ihrer NC-State-University-Romance-Reihe, die aber in sich abgeschlossene Geschichten erzählt.
Der Fotografie-Kurs gehört nicht wirklich ...

„Captured by your heart“ von Sabrina Bennett ist der zweite Band ihrer NC-State-University-Romance-Reihe, die aber in sich abgeschlossene Geschichten erzählt.
Der Fotografie-Kurs gehört nicht wirklich zu Dawns Studienrichtung, aber trotzdem hatte sie sich riesig darauf gefreut. Gleich in der ersten Veranstaltung fällt ihr Blake Walden auf, der sie mit seiner dunklen Bad Boy Aura sowohl fasziniert als auch abschreckt. Ausgerechnet Blake wird ihr als Partner bei einem wichtigen Foto-Projekt zugeteilt und Dawn muss aufpassen, dass sie ihr Herz nicht verliert. Blake provoziert sie immer wieder und lockt sie aus ihrer Komfortzone, aber Dawn ist bereits in der Vergangenheit emotional verletzt worden und bei Blake schrillen alle ihre Alarmglocken.

Wer den ersten Teil gelesen hat, der kennt auch Dawn schon ein wenig, die sich mit den beiden Hauptfiguren des Vorgängerbandes ein Haus teilt. Aber auch ohne Vorkenntnisse ist man schnell in der Geschichte drin, die komplett aus Dawns Perspektive erzählt wird.
Dawn ist extrem schüchtern und zurückhaltend, was zum einen in ihrer generellen Natur liegt und zum anderen aus den Erfahrungen ihrer toxischen Ex-Beziehung resultiert. Es fällt ihr schon bei den vermeintlich kleinsten Anlässen schwer, ihre eigene Meinung zu vertreten, was manchmal echt schwer mit anzusehen ist.
Blake umgibt eine düstere und mysteriöse Aura und man erfährt bis fast zum Schluss nicht wirklich viel von ihm. Manchmal hätte ich mir etwas aus seiner Perspektive gewünscht, da der so als Charakter nie komplett greifbar wird.
Es knistert bald sehr heftig zwischen den unfreiwilligen Projektpartnern, aber die Vorstellungen von einer Beziehung gehen weit auseinander. Ich finde die Entwicklung beider Charaktere im Laufe der Handlung sehr gut beschrieben und ihre widerstreitenden Gefühle sind absolut nachvollziehbar. Gerade gegen Ende hat mich die Autorin mit der Tiefe der Story überrascht, die ich zu Anfang gar nicht erwartet hätte. Einzig die fehlende Perspektive von Blake hat mich ein winziges bisschen gestört.

Mein Fazit:
Eine unerwartet tiefgründe Lovestory, die von mir gern eine Leseempfehlung bekommt!

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Veröffentlicht am 16.12.2021

Die hässliche Wahrheit

Escape Room: Mörderspiel
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„Escape Room: Mörderspiel“ von Alexandra Maibach ist ein spannendes Psychoduell, in dem hässliche Wahrheiten ans Licht gebracht werden.
Die ehrgeizige Medizinstudentin Valerie war der unangefochtene Star ...

„Escape Room: Mörderspiel“ von Alexandra Maibach ist ein spannendes Psychoduell, in dem hässliche Wahrheiten ans Licht gebracht werden.
Die ehrgeizige Medizinstudentin Valerie war der unangefochtene Star ihrer Clique. Sie war erfolgreich, schön, beliebt, und nun ist sie tot. Zunächst wird ihr Ableben als schrecklicher Unfall nach einer Party deklariert, aber als auf ihrer Beerdigung eine beunruhigende Insta-Nachricht auf ihrem Account gepostet wird, kommen ernste Zweifel auf. Ihre sechs besten Freunde landen kurze Zeit später unfreiwillig in einem Escape Room, der nur ein Ziel hat. Valeries Mörder soll einer von ihnen sein und das Mörderspiel soll seine Identität entlarven und die Wahrheit ans Licht bringen.

Ich habe schon einige Escape Room Thriller gelesen und dieses Mal wird auf grausame Morde oder blutige Todesfallen, die die Teilnehmer gnadenlos dezimieren, verzichtet. Das bedeutet jedoch nicht, dass in diesem Buch die Spannungskurve niedriger wäre, sondern sie fährt eben nur auf einer deutlich subtileren Schiene.
Hauptfigur ist Valeries beste Freundin Toni, die durch die Geschehnisse offenbar schwer traumatisiert ist. Ihr Geburtstag ist der Anlass des Escape Room Abenteuers, was sich gleich nach der Ankunft als Falle entpuppt. Die Handlung wechselt zwischen der Gegenwart und wichtigen Ereignissen aus der Vergangenheit, die aus der Perspektive der unterschiedlichen Charaktere geschilderte werden. Die Masken fallen wahnsinnig schnell und die Mordmotive häufen sich. Die unschuldige Fassade des Opfers bekommt tiefe Risse und auch ihre Freunde lassen in dunkle Abgründe blicken.
Alexandra Maibach hat ihre fesselnde Handlung geschickt konstruiert und konnte mich mit ihren Wendungen echt überraschen. Die facettenreichen Charaktere lassen einen bis zum Schluss mitfiebern und zeigen mehr oder weniger erschreckende Seiten von sich. Die Spannung funktioniert auch ohne Blut, aber trotzdem fehlte mir irgendwie der letzte Kick. Einige Schlüsselfiguren bleiben leider etwas blass, obwohl das Grundkonstrukt absolut gelungen ist.

Mein Fazit:
Ein unblutiger Escape Room Thriller, der von mir trotz kleiner Abstriche sehr gern eine Leseempfehlung bekommt!

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Veröffentlicht am 16.12.2021

Geplatzte Träume

Nachts, wenn die Sterne leuchten
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„Nachts, wenn die Sterne leuchten“ von Elli C. Carlson ist der Abschlussband ihrer emotionalen Reihe um die drei Schwestern der Familie Larsen.
Smilla Larsen ist die jüngste der drei Schwestern und sie ...

„Nachts, wenn die Sterne leuchten“ von Elli C. Carlson ist der Abschlussband ihrer emotionalen Reihe um die drei Schwestern der Familie Larsen.
Smilla Larsen ist die jüngste der drei Schwestern und sie hat das Nest bereits frühzeitig verlassen, um ihren Traum von einer Karriere auf den Weltmeeren zu leben. Privat läuft es auch bestens, bis auf ihrer pompösen Verlobungsfeier das Kartenhaus ihres Lebens schlagartig zusammenbricht. Trotzig schlägt Smilla um sich und landet unfreiwillig in ihrem alten Zuhause in Brodershöved, wo das familieneigene Hotel inzwischen dem Investor Sten Ohlsen gehört. Sten hat in Brodershöved endlich einen ruhigen Hafen gefunden, der jedoch aufwirbelt wird, als Smilla dort eintrifft.

Mir haben die beiden ersten Bände um Liv und Anni wahnsinnig gut gefallen und so war ich sehr gespannt auf die Geschichte von Smilla. Am Anfang war ich auch noch ganz begeistert von ihr, da mich ihre direkte und ehrliche Art beeindruckt hat. Nach dem tollen Einstieg sanken die Sympathiewerte für Smilla jedoch rapide ab und ich bin bis zum Ende nicht mehr wirklich mit ihr warm geworden. Für Ende Zwanzig und einen überaus verantwortungsvollen Job benimmt sie sich absolut kindisch, rücksichtslos und unfair. Ihre Schwester Liv bringt dies in einer Szene mit wenigen Worten sehr treffend auf den Punkt, aber Selbstreflektion ist nicht unbedingt Smillas Stärke.
Der Schreibstil liest sich wie immer leicht und flüssig, aber von allen drei Büchern empfand ich dieses als das schwächste. Der Zauber der Ostsee funktioniert trotzdem tadellos und auch die Nebenhandlungen sind durchaus spannend. Sten ist fast schon zu nett und geht bei Smillas Egotrip ein wenig unter. Man kann die Funken zwischen beiden aber spüren und letztendlich ist auch diese Geschichte in sich rund.

Mein Fazit:
Auch im Abschlussband darf man das Ostseefeeling genießen und ich gebe gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 12.12.2021

Warmherzige Lovestory

Heart of Texas - Der Himmel so frei
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„Heart of Texas – Der Himmel so frei“ von Debbie Macomber ist der Auftakt ihrer gleichnamigen Reihe, die mehr als nur eine Cowboy-Idylle zeigt.
Savannah führt gemeinsam mit ihrem älteren Bruder Grady ...

„Heart of Texas – Der Himmel so frei“ von Debbie Macomber ist der Auftakt ihrer gleichnamigen Reihe, die mehr als nur eine Cowboy-Idylle zeigt.
Savannah führt gemeinsam mit ihrem älteren Bruder Grady die Familienranch, die nach dem plötzlichen Tod ihrer Eltern kurz vor dem finanziellen Ruin stand. Savannah hat sich mit ihrer Leidenschaft für die Rosenzucht ein eigenes Standbein geschaffen, welches sie mit viel Liebe immer weiter ausbaut. Als sie den attraktiven Cowboy Laredo Smith nach einer Autopanne mitnimmt, gibt sie ihrem ersten Impuls nach und bietet ihm einen Job an. Zum ersten Mal entscheidet sich Savannah für sich und ihre Gefühle, was ihrem Bruder alles andere als recht ist.

Dies ist mein erstes Buch der Autorin und ihr leichter und flüssiger Schreibstil macht den Einstieg in die Geschichte sehr einfach. Das traumhafte Setting von Texas ist bildhaft beschrieben, aber gleichzeitig driftet Debbie Macomber nicht völlig in unrealistische Cowboy-Romantik ab, sondern zeigt auch die harten und unerbittlichen Seiten des Lebens auf einer Ranch.
Savannah ist zwar schon über 30, aber trotzdem noch völlig unschuldig und in vielen Dingen unfassbar naiv und blauäugig. Dies macht sie leider zu einem leichten Opfer für Manipulationen, was ihr beschützerischer Bruder Grady gern verhindern möchte. Niemand hätte der zurückhaltenden Savannah zugetraut, dass sie für ihre eigenen Belange eintritt, aber es ist großartig, wie sie nach und nach für sich selbst einsteht.
Laredo hat sein eigenes Päckchen zu tragen, was ihm bei seinen ehrlichen Gefühlen für Savannah im Weg steht. Er ist eindeutig einer von den Guten, aber sein Ehrgefühl verhindert fast sein eigenes Glück.
Die Haupt- und Nebenfiguren sind gut gelungen und vor allem Savannahs beste Freundin Caroline hat mir mit ihrer offenen und direkten Art richtig gut gefallen. Aber auch der mürrische Grady hat seinen Charme. Ich bin gespannt auf die weiteren Geschichten aus der texanischen Kleinstadt, die noch jede Menge Romantik-Potenzial hat.

Mein Fazit:
Die warmherzige Lovestory geht vielleicht nicht sonderlich in die Tiefe, aber sie reicht absolut für nette Lesestunden. Von mir gibt es gern eine Empfehlung!

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Veröffentlicht am 11.12.2021

Zwei Welten

Million Dollars Between Us
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„Million Dollars Between Us“ von Nikolina Drum lässt zwei extrem unterschiedliche Welten aufeinanderprallen, die sich in einigen Dingen ähnlicher sind, als gedacht.
Die zwanzigjährige Birdie lebt schon ...

„Million Dollars Between Us“ von Nikolina Drum lässt zwei extrem unterschiedliche Welten aufeinanderprallen, die sich in einigen Dingen ähnlicher sind, als gedacht.
Die zwanzigjährige Birdie lebt schon seit ihrer frühesten Kindheit auf der Straße und kennt nichts anderes. Nach dem Tod ihres Bruders ist auch das letzte Familienmitglied fort und nun muss sich Birdie völlig allein durchschlagen. Als sie ihren Stammplatz für den Winter in der Oxford Street aufsucht, ist sie entsetzt, dass gegenüber ein riesiger neuer Bürokomplex gebaut wurde. Tag für Tag darf sie nun die reichen Anzugträger beobachten, von denen besonders der Juniorchef Damien Hamilton auf sie herabzuschauen scheint.

Nikolina Drum spricht in ihrer bewegenden Story ein Thema an, was sonst kaum einen Platz in einer Liebesgeschichte findet, genau wie es im Alltag von den meisten Menschen wahrscheinlich lieber ausgeblendet wird. Als Schauplatz wurde London gewählt, wo die Unterschiede zwischen Arm und Reich noch deutlicher hervortreten.
Mit Birdie gibt es eine sehr starke Hauptfigur, die trotz des harten Überlebenskampfes auf der Straße noch nicht ihre Menschlichkeit und ihr Mitgefühl eingebüßt hat. Ihre Situation ist unfassbar traurig und doch hat Birdie ihre Würde und ihren Lebenswillen nicht verloren. Die Handlung wird fast komplett aus ihrer Perspektive erzählt, so dass man ihre Gefühle immer hautnah mitbekommt. Dadurch bleibt aber Damian insgesamt etwas blass und undurchschaubar, was ein wenig schade ist.
Damian hilft Birdie aus einem spontanen Impuls und rettet vielleicht dadurch ihr Leben. Beide könnten nicht unterschiedlicher sein, aber trotzdem fühlen sie sich zueinander hingezogen. Leider können sie sich nicht in ihrer kleinen Blase verstecken und die Realität holt sie umso härter ein.
Ich fand vor allem Birdie großartig, die die ganze Zeit authentisch bleibt und besonders am Ende mehr Größe als Damian zeigt. Mit dem Ausgang der Geschichte bin ich persönlich weniger glücklich, es sei denn, es gibt tatsächlich eine Fortsetzung.

Mein Fazit:
Auch wenn dieses Buch sehr düster und traurig ist, ist es auf jeden Fall unbedingt lesenswert!

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