Mit Foreplay – Vorspiel zum Glück hat Sophie Jordan einen wirklich tollen New Adult Roman geschrieben, der vor allem mit seinen charmanten Charakteren überzeugen kann. Die Fortsetzungen wird man sich daher, auch wenn sie leider nur noch von Peppers Mitbew
Foreplay - Vorspiel zum GlückForeplay – Vorspiel zum Glück ist ein wirklich schöner New Adult Roman, der für ein paar äußerst unterhaltsame Lesestunden sorgt, die viel zu schnell vorüber sind. Im ersten Drittel ist die Handlung noch ...
Foreplay – Vorspiel zum Glück ist ein wirklich schöner New Adult Roman, der für ein paar äußerst unterhaltsame Lesestunden sorgt, die viel zu schnell vorüber sind. Im ersten Drittel ist die Handlung noch ein wenig ereignisarm, dafür wird sie danach so fesselnd, dass man gar nicht mehr aufhören will zu lesen.
Pepper ist insgesamt eine sehr sympathische Protagonistin, obgleich sie manchmal etwas zu voreingenommen und uneinsichtig ist. Ihre Unerfahrenheit in sexuellen Belangen ist hingegen irgendwie charmant und bringt einen oft zum Schmunzeln, vor allem in für sie peinlichen Situationen. Sie ist stets ehrlich und aufrichtig, was sie trotz ihrer Fehler sehr liebenswert macht. Leider hält sie aber stur an ihrem Kindheitstraum fest und will kein bisschen davon abweichen, wodurch sie die Augen zunehmend vor der Realität verschließt. In Bezug auf Reece ist sie daher extrem begriffsstutzig, weil sich ihre Gefühle nicht mit ihren lang gehegten Wünschen vereinbaren lassen.
Reece ist ein wahnsinnig toller Held, den man mit der Zeit zu lieben lernt. Anfangs verhält er sich Pepper gegenüber recht widersprüchlich und ist nur schwer zu durchschauen. Als die beiden sich nach einem Missverständnis sowie dessen Aufklärung langsam näher kommen, beginnt man jedoch hinter die Fassade zu blicken und ihn besser zu verstehen.
Er ist liebevoll, fürsorglich und zärtlich, dazu noch sexy und somit eigentlich ein wahrer Traummann, auch wenn seine Familie alles andere als traumhaft ist. Genau wie Pepper hatte er eine schwierige Kindheit und hat demzufolge sein Päckchen zu tragen. Dennoch ist er ein toller Mann, der sich nicht von dieser Vergangenheit beherrschen lässt und es verdient glücklich zu werden. Im Gegensatz zu Hunter hat er Pepper zudem ohne Hilfe bemerkt und findet sie selbst im Sweatshirt anziehend.
Schon lange vor Pepper spürt man, dass es ihm ernst mit ihr ist und er viel für sie empfindet. Er gibt ihr Nachhilfe im Vorspiel und obwohl er in sie verliebt ist, hilft er ihr, ihrem Wunsch entsprechend, Hunter für sich zu gewinnen statt dieses Vorhaben zu sabotieren. Bei ihm fühlt sie sich so geborgen, dass sie ihm Dinge anvertraut, die sie noch nie zuvor jemandem erzählt hat, woraufhin er sich ihr ebenfalls öffnet. Nur er kann sie dazu bringen einmal nicht so viel nachzudenken, sondern sich einfach fallen zu lassen. Deshalb kann man es auch kaum erwarten, dass Pepper begreift, dass sie und Reece zusammengehören und endlich auf ihr Herz hört. Das schlägt nämlich längst für den Barkeeper, während ihr Verstand sich nicht von Hunter – oder besser gesagt ihrer Vorstellung von ihm – lösen kann.
Unglücklicherweise ist sie überzeugt davon, dass Hunter der perfekte Mann für sie ist, was im Grunde lediglich darauf basiert, dass er in ihrer Schulzeit damals so freundlich zu ihr war. Abgesehen von seinem Berufswunsch weiß sie eigentlich so gut wie nichts über ihn, was auf Gegenseitigkeit beruht, wodurch sein Charakter entsprechend blass bleibt. Es dauert also sehr lange bis Pepper erkennt, dass ihre Schwärmerei für den eher langweiligen Hunter nichts im Vergleich zu ihren Gefühlen für Reece ist sowie dem Vertrauen, das sie ihm entgegen bringt, und sie sich schließlich eingesteht, dass es Reece ist, den sie wirklich will. Dass ihre jeweilige schlimme Vergangenheit sie verbindet, heißt nämlich nicht, dass sie sich gemeinsam keine schöne Zukunft aufbauen können. Im Gegenteil, Pepper braucht einen Mann, der versteht, warum sie sich so nach Sicherheit und Stabilität sehnt.
Viel Sex sollte man allerdings nicht erwarten, denn die wenigen erotischen Szenen beschränken sich – wie man schon dem Titel entnehmen kann – größtenteils auf das Vorspiel, was sie jedoch nicht weniger ansprechend macht. Die Liebesgeschichte steht außerdem klar im Vordergrund, sodass die Romantik neben der Erotik keinesfalls zu kurz kommt.
In Emerson und Georgia hat Pepper ferner zwei tolle Freundinnen gefunden, die sie unterstützen und sie ermuntern aus ihrem Schneckenhaus herauszukommen. Sie unterscheiden sich sehr voneinander, vor allem in ihrem Umgang mit Pepper, sind aber beide auf ihre Weise liebenswert. Insbesondere Emerson verbirgt mehr als es zunächst den Anschein hat und ist nicht einfach nur ein reiches, verwöhntes Püppchen. Man freut sich deswegen schon sehr darauf in den folgenden Büchern, in denen sie die Hauptrollen spielen werden, mehr über sie zu erfahren.
Die Handlung ist stellenweise ausgesprochen amüsant und wird zum Schluss hin dann sogar noch richtig dramatisch. Dabei ist besonders positiv hervorzuheben, dass Pepper eine gewisse Entscheidung schon vor dieser Situation und nicht erst auf Grund dessen getroffen hatte.
Sehr gelungen ist darüber hinaus das Ende, das einmal mehr zeigt, dass eine Geste zuweilen mehr sagt als Worte es je könnten. Man schließt das Buch zwar mit einem Lächeln auf den Lippen, doch es ist wirklich schade, dass die Geschichte von Reece und Pepper mit dem letzten Satz schon abgeschlossen ist. Durch Peppers Freundschaft mit den künftigen Protagonistinnen hofft man aber zumindest auf ein kurzes Widersehen bzw. den einen oder anderen kurzen Auftritt der beiden in den folgenden Bänden.