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Veröffentlicht am 07.05.2017

Together Forever – Zweite Chancen ist eine gelungene, schnell gelesene Fortsetzung, auf die vor allem Fans von Drew und Fable nicht verzichten können, auch wenn sie nicht gänzlich mit ihrem Vorgänger mithalten kann.

Zweite Chancen
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Obgleich sie ein wenig schwächer ist als der gelungene erste Band, ist Together Forever – Zweite Chancen eine schöne, lesenswerte Fortsetzung und auf jeden Fall ein Muss, wenn man den Vorgänger mochte. ...

Obgleich sie ein wenig schwächer ist als der gelungene erste Band, ist Together Forever – Zweite Chancen eine schöne, lesenswerte Fortsetzung und auf jeden Fall ein Muss, wenn man den Vorgänger mochte. Schließlich will man dann ja wissen, wie es mit Drew und Fable weitergeht.
Drew und Fable sind nach wie vor zwei sehr sympathische Charaktere, denen man nach allem, was sie in ihrem Leben bisher durchmachen mussten, nur Glück wünscht. Als Leser freut man sich daher sehr, dass es nicht allzu lange dauert bis die beiden sich wieder begegnen und einander näherkommen. Sie haben zwar mit vielen Problemen zu kämpfen, unterstützen sich dabei aber gegenseitig und können sich aufeinander verlassen. Gemeinsam können sie diese schweren Zeiten durchstehen.
Neben der Romantik gibt es in ihrer Beziehung natürlich auch Streits, sie raufen sich jedoch stets wieder zusammen. Drew läuft nicht länger vor seinen Problemen davon, Fable lernt ihm erneut zu vertrauen und nicht ständig damit zu rechnen, dass er sie noch einmal verlässt.

Fable ist unglaublich stark und kümmert sich wirklich liebevoll um ihren kleinen Bruder Owen. Sie würde ihn nie im Stich lassen und stellt für ihn all ihre eigenen Wünsche, Träume und Pläne für die Zukunft hinten an, bis er alt genug ist um auf eigenen Beinen zu stehen. Die beiden stehen sich sehr nah und im zweiten Band gibt es erfreulicherweise ein paar mehr Szenen zwischen ihnen, die das verdeutlichen.
Leider weiß Owen nicht immer zu schätzen, was seine Schwester für ihn tut und ist zwischenzeitlich sehr ungerecht zu Fable. Allerdings darf man nicht vergessen, dass er noch ein Teenager ist und ihn das Verhalten seiner Mutter schwer belastet. Er will verständlicherweise nicht wahrhaben, dass er seiner Mutter anscheinend so gleichgültig ist und sucht deshalb jemanden, dem er die Schuld dafür geben kann.

Drew gibt zu in Bezug auf seine Beziehung zu Fable viele Fehler gemacht zu haben, doch es tut ihm aufrichtig leid, wie sehr er sie dadurch verletzt hat, weshalb man, genau wie Fable, gar nicht anders kann als ihm zu vergeben. Außerdem hat er sich endlich therapeutische Hilfe gesucht und beginnt langsam seine Vergangenheit zu verarbeiten statt weiter die Augen davor zu verschließen. Er weiß nun, dass er sich ihr stellen muss, wenn er jemals darüber hinwegkommen will.

Leider hat Adele weiterhin sehr viel Macht über ihn, vor allem solange sein Vater sein dunkelstes Geheimnis nicht kennt und sie damit drohen kann ihrem Ehemann die Wahrheit zu sagen. Was umso wahrscheinlicher wird als sein Vater auf einmal ernsthaft darüber nachdenkt sich von Adele scheiden zu lassen. Die Angst vor dieser Enthüllung macht Drew schwer zu schaffen, weil er seinen Vater auf keinen Fall derartig verletzten will und zudem befürchtet ihn dadurch für immer zu verlieren. Ferner setzt ihm stark zu, was Adele über Vanessa behauptet hat und dass er nie sicher wissen wird, ob es tatsächlich der Wahrheit entspricht.

Drews Stiefmutter ist schlicht krank und absolut verabscheuungswürdig. Sie ist manipulativ, vollkommen uneinsichtig und begreift offenbar überhaupt nicht, was sie Drew angetan hat, geschweige denn, dass nur sie allein die Schuld daran trägt. Dafür bekommt Adele am Schluss, wie es die Autorin selbst so schön ausdrückt, wenigstens das, was sie verdient.

Drews Vater hat viele Fehler gemacht und ist nicht sonderlich sympathisch, für seine Reaktion auf die schreckliche Wahrheit muss man ihn jedoch einfach lieben. Man hatte sie zwar genau so erhofft, aber wie Drew war man sich bis dahin nicht sicher, wie sie wirklich ausfallen würde.
Fables Mutter hasst man dagegen fast so sehr wie Adele. Sie schert sich nicht im Geringsten um ihre Kinder und überlässt sie völlig sich selbst. Ihre Gleichgültigkeit ist einem einfach unbegreiflich und man hat daher viel Mitgefühl für Fable und Owen.

Größtenteils lebt die Geschichte wieder allein von den Figuren und wird erneut aus den wechselnden Perspektiven von Drew und Fable geschildert, wodurch man stets weiß, was sie empfinden und sich gut mit ihnen identifizieren kann. Zudem enthält auch die Fortsetzung einige Sexszenen, womöglich sogar mehr als der Vorgänger. Diese sind allerdings meist ansprechend und nicht immer detailliert beschrieben, was gut ist, da Drew und Fable nach ihrer Versöhnung kaum die Finger voneinander lassen können.
Für einige Überraschung sorgt hingegen ein Kapitel aus der Sicht einer verhassten Figur, das zudem ein sehr ungutes Gefühl hinterlässt. Man ahnt Schlimmes und wagt es danach kaum mit dem Lesen aufzuhören.

Zum Ende hin wird die Handlung also richtig spannend und Nerven aufreibend, sodass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann bis man das letzte Kapitel erreicht hat. Der Ausgang ist relativ kitschig, aber zugleich passend und voller Zuversicht. Das letzte Kapitel gibt dann noch einen kleinen Ausblick auf die hoffentlich unbeschwerte Zukunft von Drew und Fable.

Ihre Geschichte ist damit im Grunde abgeschlossen, doch man hofft durch ihre Freundschaft zu Jen und Colin, die im nächsten Band zu den Protagonisten werden, natürlich zumindest auf ein kurzes Wiedersehen. Jen, in der Fable eine gute Freundin gefunden hat, ist einem jedenfalls schon sehr sympathisch. Colin konnte im zweiten Teil dagegen nicht viele Sympathiepunkte sammeln, obwohl er Fable einen guten Job gegeben und ihre Situation damit erheblich verbessert hat. Er ist hilfsbereit und interessant, aber auch voreingenommen, vorwurfsvoll und verhält sich manchmal ziemlich merkwürdig. Diesen Eindruck kann er hoffentlich in der Fortsetzung revidieren und sich von seiner guten Seite präsentieren.

Darüber hinaus freut man sich schon besonders auf den vierten Band mit Owens Geschichte, denn man mag ihn mittlerweile sehr und möchte gern erfahren, zu was für einem Mann er sich schließlich entwickelt.

Veröffentlicht am 07.05.2017

Füreinander bestimmt – Violet & Luke ist trotz einiger Schwächen ein lesenswerter New Adult Roman, der kurzweilige Unterhaltung bietet und vor allem Fans von Jessica Sorensen gefallen wird.

Füreinander bestimmt. Violet und Luke
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Füreinander bestimmt – Violet & Luke ist ein lesenswerter New Adult Roman, der zwar nicht ganz mit seinen beiden Vorgängern mithalten kann, dafür aber immerhin gelungener ist als Verführt – Lila & Ethan. ...

Füreinander bestimmt – Violet & Luke ist ein lesenswerter New Adult Roman, der zwar nicht ganz mit seinen beiden Vorgängern mithalten kann, dafür aber immerhin gelungener ist als Verführt – Lila & Ethan. Allerdings ist es nicht zwingend erforderlich die ersten zwei Bände schon gelesen zu haben, denn obwohl er zur Reihe um Callie und Kayden gehört, haben diese, zur Enttäuschung ihrer Fans, leider nur einen sehr kurzen Auftritt und nehmen nicht aktiv an der eigentlichen Handlung teil. Über ihre Geschichte wird folglich nur sehr wenig verraten.
Seth und Greyson tauchen hingegen häufiger auf; ersterer verliert jedoch stark an Sympathie, weil er verbal ständig auf Violet losgeht, was in der Regel nicht annähernd gerechtfertigt ist.
Die beiden Protagonisten, Violet und Luke, sind faszinierende und vor allem ungewöhnliche Charaktere, die trotz ihrer Eigenarten und Macken insgesamt recht liebenswert sind, sodass man mit ihnen fühlt. Ihre Emotionen und Verhaltensweisen sind mitunter ziemlich extrem und alles andere als alltäglich, werden aber nachvollziehbar geschildert, wodurch man dennoch Verständnis für sie aufbringen kann.

Es ist schön zu sehen wie Luke sich um Violet sorgt und keine Gegenleistung dafür erwartet. Im Unterschied dazu ist es beinahe erschreckend, dass dies für Violet nahezu unvorstellbar ist und sie in ihrem bisherigen Leben so schlechte zwischenmenschliche Erfahrungen gesammelt hat, dass Freundlichkeit und uneigennützige Hilfsbereitschaft ihr dermaßen fremd sind.

Eine der größten Schwächen ist zudem, dass in den New Adult Romanen von Jessica Sorensen viel zu oft beide Hauptfiguren eine so schreckliche Vergangenheit oder Kindheit hinter sich haben wie man sie sich kaum vorstellen kann und dann sogar noch aufeinander treffen. Was sie jeweils durchgemacht haben, ist unfassbar, und ihr Schicksal berührt einen, weshalb man trotz aller Widrigkeiten auf einen glücklichen Ausgang hofft. Doch all das wirkt manchmal schlicht zu übertrieben dramatisch und lässt die an sich fesselnde Handlung dadurch schnell unrealistisch erscheinen.

Kritikwürdig ist darüber hinaus der krasse Alkoholkonsum, der von der Autorin viel zu sehr verharmlost wird. Luke ist wegen des negativen Beispiels seiner Mutter angeblich total gegen Drogen, trinkt aber selbst tagtäglich und teilweise literweise hochprozentigen Alkohol, der zwar eine legale, jedoch nicht weniger gesundheitsschädliche oder verhaltensbeeinflussende Droge ist, was dieser Einstellung also widerspricht und einem somit nicht ganz einleuchtet.

Der Schluss ist im Gegensatz dazu sehr gut gelungen. Er macht einen sprachlos und nimmt einen mit, obschon man in gewisser Weise eigentlich darauf vorbereitet war. Da das Geschehen durchgängig aus zwei Perspektiven, denen von Violet und Luke, geschildert wird, kann man sich nämlich nicht nur in beide Protagonisten gut hineinversetzen, sondern hat ihnen als Leser durch den Zugriff auf all ihre Erinnerungen und die Kenntnis über ihre jeweilige Vergangenheit auch etwas voraus. Die schockierendste Enthüllung des ganzen Buches trifft einen völlig überraschend und die Szene wäre völlig unscheinbar, könnte man dank beider Blickwinkel nicht eine bestimmte Verbindung herstellen, wenn man zuvor aufmerksam gelesen hat.

Von dem Augenblick an wartet man gespannt darauf und rechnet jeden Moment damit, dass Jessica Sorensen die Bombe platzen lässt und die Charaktere ebenfalls die grausame Wahrheit erfahren, die ihnen bis dahin noch verborgen geblieben ist. Stattdessen zögert sie es bis auf die letzten Seiten hinaus, was schließlich zu einem quälend offenen Ende führt. Zum Glück sind die Fortsetzungen inzwischen alle schon erschienen, denn man möchte natürlich dringend wissen, wie es nach den letzten Entwicklungen weitergeht, insbesondere wegen des Epilogs, der einen nicht gerade positiv in die Zukunft blicken lässt.

Dem Genre entsprechend gibt es zwischendurch außerdem vereinzelte Sexszenen, diese lassen sich allerdings an einer Hand abzählen, sind ansprechend beschrieben und fügen sich gut in die Handlung ein.

Veröffentlicht am 07.05.2017

Atemnot ist ein Roman, der einen nachdenklich stimmt und sich nur schwer bewerten lässt, weil man nach dem Lesen selbst nicht wirklich weiß, was man von der Geschichte halten soll. Auf jeden Fall ist sie außergewöhnlich und alles andere als vorhersehbar,

Atemnot
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Mit Atemnot hat Ilsa J. Bick auf jeden Fall ein sehr spezielles und einzigartiges Buch geschrieben, das ohne Zweifel eine außergewöhnliche Geschichte erzählt. Ob man das mag, ist allerdings eine andere ...

Mit Atemnot hat Ilsa J. Bick auf jeden Fall ein sehr spezielles und einzigartiges Buch geschrieben, das ohne Zweifel eine außergewöhnliche Geschichte erzählt. Ob man das mag, ist allerdings eine andere Frage.
Besonders gut gelungen ist zunächst der Prolog, der aus der Perspektive einer anderen Figur geschildert wird und einen gleich sehr neugierig auf die Ereignisse macht, weil man unbedingt wissen möchte, was genau der Protagonistin passiert ist und wie es überhaupt dazu kam.

Danach beginnt Jenna selbst rückblickend und zumeist eher umgangssprachlich ihre Geschichte so zu erzählen, wie sie sie erlebt hat. Von Vorteil ist dabei, dass sie und der Leser das Ende in gewisser Weise schon kennen, auch wenn letzterer noch nicht viel damit anzufangen weiß. Dadurch kann sie als Erzählerin manchmal Dinge vorweg nehmen, anders bewerten oder Andeutungen hinsichtlich der Bedeutung bestimmter Handlungen für den späteren Verlauf des Geschehens machen. Zudem streut sie hier und da Kommentare für den Polizisten ein, an den sich ihre Worte im Grunde richten bzw. für den sie sie auf Band spricht, was die Art und Weise der Erzählung sehr ungewöhnlich macht.

Sie spannt den Leser jedoch ganz schön auf die Folter und setzt ziemlich weit in der Vergangenheit an, wodurch die eigentliche Handlung nur langsam in Schwung kommt und man immer ungeduldiger wird. Fesselnd ist ihre Geschichte dennoch, vor allem wegen des Beginns und der diversen Rückschlüsse, die man daraufhin zu ziehen versucht, und sobald sie endlich ein wenig ereignisreicher wird, kann man das Buch schließlich kaum noch aus der Hand legen.

Es wirkt zwar weder erzwungen noch übertrieben dramatisch, aber mit der Zeit werden verdammt viele krasse Probleme und Schicksalsschläge für eine Person bzw. eine Familie aufgedeckt und es fällt zunehmend schwerer all diese Verstrickungen zu erfassen und zu durchschauen. Es scheint in Jennas Familie traurigerweise nicht eine einzige Person ohne massive psychische Probleme zu geben. Wie ihre Eltern sowohl miteinander als auch mit ihrer Tochter umgehen, ist einem völlig unverständlich. Jenna ist in ihrem relativ kurzen Leben schon so viel Schlimmes zugestoßen, dass viele andere Menschen daran zerbrochen wären und bei ihr haben diese Ereignisse ebenfalls Spuren hinterlassen. Sie bräuchte daher eigentlich viel mehr Hilfe, Unterstützung und Verständnis von ihren Eltern, die jedoch leider viel zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt sind.

Als Leser fällt es einem hin und wieder allerdings sehr schwer sich mit Jenna zu identifizieren, weil man beispielsweise ihren starken Drang sich selbst zu ritzen überhaupt nicht nachvollziehen kann. Auch in anderen Situationen versteht man häufig nicht, warum sie auf diese oder jene Weise reagiert. Vielleicht kann man manche Dinge aber eben erst dann verstehen, wenn man sie selbst erlebt.

Obwohl Mr. Anderson durch alles, was er für Jenna tut und wie stark er sich für sie einsetzt, durchaus Sympathien gewinnen kann, gelingt es einem nicht seine enge Beziehung zu ihr gutzuheißen oder gar romantisch zu finden, selbst wann man grundsätzlich erst einmal nichts gegen Lehrer-Schüler-Beziehungen einzuwenden hat. Das mag zum einen an der Tatsache liegen, dass er verheiratet ist, zum anderen, und dieser Umstand fällt mehr ins Gewicht, an dem enormen Altersunterschied zwischen ihm und Jenna, denn er ist schätzungsweise mindestens doppelt so alt wie sie und behandelt sie manchmal eher wie ein Kind als wie eine Erwachsene.

Bemerkenswert ist dagegen, dass an dieser Geschichte wirklich nichts schlicht schwarz/weiß ist oder sich problemlos in Kategorien wie gut und böse einordnen lässt. Das betont Jenna bereits am Anfang des Buches und behält damit tatsächlich recht. Dementsprechend fällt es sehr schwer ein abschließendes, eindeutiges Urteil über die Figuren und deren Handlungen zu fällen, dafür ist das ganze Geschehen viel zu kompliziert und vielschichtig. Insbesondere Mr. Anderson steht man am Ende sehr zwiespältig gegenüber, weshalb man nur zu gut versteht, was Jenna letztlich mit ihren Schilderungen macht und dass sie sich selbst nicht einfach nur als Opfer sehen kann.

Der Schluss und im Grunde die ganze Richtung, in die sich die Ereignisse später entwickeln, sind definitiv ganz anders als man anfangs vielleicht erwartet hat und die Handlung nimmt eine äußerst überraschende Wendung. Die letzte Zeile kommt sehr plötzlich und das Ende wirkt dadurch ziemlich abrupt. Im ersten Moment erscheint es sogar ausgesprochen offen, bei einem erneuten Blick auf den Prolog wird einem jedoch klar, dass zumindest die wichtigste Frage dort bereits beantwortet wurde. Ein paar andere Dinge bleiben hingegen ungeklärt und am Ende weiß man unter Umständen selbst nicht so recht, was man von dem Buch halten soll. In jedem Fall ist es keine leichte Lektüre nach altbekanntem Schema – das findet man entweder gut oder eben nicht.

Veröffentlicht am 07.05.2017

Maybe Someday ist trotz einiger Kritikpunkt ein lesenswerter und vor allem sehr besonderer New Adult Roman, der mit sympathischen Figuren punkten kann und auf jeden Fall zum Nachdenken anregt.

Maybe Someday
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Maybe Someday ist ein toller und zweifellos sehr lesenswerter Roman mit einer berührenden Liebesgeschichte, allerdings nicht unbedingt das beste Werk von Colleen Hoover.
Positiv hervorzuheben ist zunächst, ...

Maybe Someday ist ein toller und zweifellos sehr lesenswerter Roman mit einer berührenden Liebesgeschichte, allerdings nicht unbedingt das beste Werk von Colleen Hoover.
Positiv hervorzuheben ist zunächst, dass das Geschehen von Anfang an abwechselnd aus den Perspektiven von Ridge und Sydney geschildert wird. Dadurch weiß man stets, was in ihren jeweiligen Köpfen vorgeht und was sie wirklich empfinden. Außerdem kann man sich demzufolge auch viel besser mit den beiden identifizieren.

Die Protagonisten Ridge und Sydney sind zwei außergewöhnliche und insgesamt ziemlich liebenswerte Charaktere mit einzigartigen Talenten und einer ganz besonderen Verbindung zueinander. Das merkt man schon daran, wie sehr er sich ihr gegenüber öffnet und dass er ihr Dinge anvertraut, die er noch nie jemand anderem offenbart hat, weder seinem Bruder noch seiner Freundin Maggie.

Die Handlung bzw. ihr Verhalten lässt einen unter Umständen aber etwas zwiespältig zurück. Einerseits fällt es schwer Ridge und Syd zu verurteilen, weil man nur zu gut nachvollziehen kann, warum sie sich ineinander verlieben – und in wen man sich verliebt, kann man sich bekanntlich nicht aussuchen. Sie haben sich beide sehr dagegen gewehrt und stets versucht das Richtige zu tun. Nur ein einziges Mal gab es einen kurzen Moment der Schwäche, den sie danach nie wiederholt haben.
Andererseits kann man ihr Verhalten jedoch weder gutheißen noch vollständig entschuldigen. Wie man es auch dreht und wendet, in gewisser Weise haben sie – oder zumindest Ridge – Maggie betrogen, obgleich sie nie miteinander geschlafen haben. Dass ihre Beziehung nicht nur körperlicher Natur war, ganz im Gegenteil, denn sie haben echte Gefühle füreinander entwickelt, macht es sogar fast noch schlimmer. Hinzu kommt, dass Sydney durch ihre Erfahrungen zu Beginn des Buches genau weiß, wie schmerzhaft so ein Betrug ist. Wäre es keiner, gäbe es keinen Grund für ihr beiderseitiges schlechtes Gewissen und sie müssten sich vor Maggie nicht anders verhalten oder so darum bemüht sein ihre Gefühle füreinander zu verbergen.

Im Gegensatz zu Tori und Hunter, für die man nur Verachtung übrig hat und die nach den anfänglichen Szenen zum Glück kaum noch Erwähnung finden, kann man Ride und Sidney aber, wie gesagt, nur schwer böse sein. Sie haben beide ein gutes Herz, wollen niemanden betrügen und erst recht niemanden verletzten. Bestimmte Parallelen zwischen ihnen sowie Hunter und Tori lassen sich allerdings nicht leugnen, so ungern man das vielleicht zugeben mag, nur dass bei letzteren echte Gefühle im Spiel sind, während es ersteren nur um Sex ging. Fragt sich nur, was für die betrogene Person eigentlich schlimmer ist.

Zum einen ist es schön, wie offen, ehrlich und aufrichtig Sydney und Ridge mit ihren Gefühlen umgehen, dass sie immer über alles sprechen und versuchen gemeinsam eine Lösung zu finden. Zum anderen scheint ihre Reife im Umgang mit einer so gefühlsbetonten Situation, die fast schon an stoische Gelassenheit grenzt, schlicht unrealistisch. Dafür, dass beide im Grunde eher temperamentvolle Menschen sind, geben sie sich manchmal geradezu unnatürlich beherrscht, was einfach nicht zusammen passt. Zumal beide Musiker und als solche in der Lage sind ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen und sie normalerweise auch zeigen.

Dass Sydney immer verständnisvoll und letztendlich nie wütend auf Ridge ist, obwohl sie allen Grund dazu hätte, stößt ebenso eher auf Unverständnis. Ist es denn in Ordnung sie zu verletzen, solange ihr Schmerz Ridge genauso wehtut?

Anders als bei den meisten New Adult Romanen oder bisherigen Büchern von Colleen Hoover sollte man dieses Mal nicht allzu viel Erotik erwarten, sonst könnte man enttäuscht werden. Es gibt nämlich nur eine einzige solche Szene und die hebt sich die Autorin bis ganz zum Schluss auf, was durch die Handlung aber nicht anders möglich war. Das heißt allerdings nicht, dass es an Anziehungskraft mangelt, ganz und gar nicht. Man spürt deutlich, wie es zwischen Ridge und Sydney knistert, doch lange Zeit steht ein scheinbar unüberwindbares Hindernis zwischen ihnen.

Die meisten Nebenfiguren sind – abgesehen von Hunter, dessen Verhalten Sydney gegenüber einem schon nicht gefallen hat, als man noch nicht wusste, dass er fremdgeht, sowie Bridgette, die man nur schwer einschätzen kann – sehr sympathisch und man freut sich für Ridge, dass er in Warren einen so loyalen Freund gefunden und noch dazu einen so tollen Bruder hat. Er verdient solche Menschen und braucht sie zum Ausgleich für seine furchtbaren Eltern, die man für ihr gefühlloses Verhalten in Bezug auf ihren eigenen Sohn sofort verabscheut.
Maggie ist ebenfalls sehr liebenswürdig, ihr Verhalten kann man manchmal jedoch nur schwer nachvollziehen, vor allem nachdem man die ganze Wahrheit über sie kennt.

Dass einem der Charaktere ein bestimmter Sinn fehlt, sorgt für eine große Überraschung und macht zudem auf ein wichtiges Thema aufmerksam. Es regt zum Nachdenken an und führt einem vor Augen wie glücklich man sich schätzen kann, wenn man auf alle fünf klassischen Sinne zurückgreifen kann, was das Leben wesentlich leichter macht, aber nicht für jeden selbstverständlich ist.
Es ist interessant zu sehen, wie die einzelnen Figuren damit zurechtkommen und sich im Umgang mit der Person verhalten. Sie sind natürlich neugierig, bemitleiden sie jedoch nicht, sodass dieser Umstand nicht permanent zwischen ihnen steht.

Die Songs, die Ridge und Sydney zusammen schreiben, sind darüber hinaus ein gelungenes Extra. Die Texte sind emotional und eine wirklich tolle Ergänzung zur Handlung, insbesondere da beide ihre echten Gefühle darin zum Ausdruck bringen. Umso schöner ist es daher, dass man sich die Lieder dank Griffin Peterson nach dem Lesen – oder schon währenddessen – tatsächlich anhören kann.

Das Ende, mit dem man zwischendurch so nie gerechnet hätte, ist ebenfalls sehr emotional und bringt einen sogar zum Weinen. Es regt zum Nachdenken über die Gründe an, aus denen man mit einem anderen Menschen zusammen sein und die Arten, auf die man jemanden lieben kann. Manche davon sind falsch, doch es ist schwer das zu erkennen und noch schwerer es sich selbst einzugestehen. Vielleicht kann man sogar zwei Menschen gleichzeitig lieben, aber vermutlich nicht auf dieselbe Weise.

Veröffentlicht am 05.05.2017

X.TRA ist ein interessantes Science-Fiction-Buch, das den Leser zum Nachdenken anregt.

X.TRA
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X.TRA ist zwar ein Science-Fiction-Jugendbuch, beschäftigt sich allerdings weniger mit der Invasion der Außerirdischen als vielmehr mit den Reaktionen und Verhaltensweisen der übrigen Menschen, die nun ...

X.TRA ist zwar ein Science-Fiction-Jugendbuch, beschäftigt sich allerdings weniger mit der Invasion der Außerirdischen als vielmehr mit den Reaktionen und Verhaltensweisen der übrigen Menschen, die nun in ihren Häusern oder anderen Gebäuden gefangen sind und ums Überleben kämpfen müssen. Es geht vor allem darum, wie die Menschen sich in einer solchen Ausnahmesituation verändern können. So entwickeln sich scheinbar nette Menschen zum Beispiel zu rücksichtslosen, machthungrigen Diktatoren, die nur noch um ihr eigenes Wohl besorgt und dafür auch bereit sind, andere Menschen zu opfern.
Erzählt wird die Geschichte aus den zwei verschiedenen, abwechselnden Blickwinkeln der Hauptfiguren: Josh und Megs. Durch die jeweils genutzte Ich-Perspektive kann man sich in beide Charaktere sehr gut hinein versetzen und mit ihnen mitfühlen. Dadurch sind ihre Gefühle und Gedanken stets gut nachvollziehbar.

Megs, die von Anfang an auf sich allein gestellt ist, versteht schon bald den Ernst der Lage und sucht in der ganzen Parkgarage nach Lebensmitteln sowie Flüssigkeit, nachdem sie die letzten Reste ihrer eigenen Vorräte aus dem Kofferraum verbraucht hat. Obwohl sie noch so jung ist, weiß sie, dass sie sich alles sorgfältig einteilen muss, auch wenn es schwer fällt. Ferner ist sie sehr geschickt, was das Finden von geeigneten Verstecken angeht, wodurch es ihr lange Zeit gelingt unentdeckt zu bleiben.

Ganz im Gegensatz zu Megs unterschätzt Josh zunächst den Ernst der Lage. Er findet die Lebensmittelrationierung seines Vaters und dass er sämtliche Behälter im Haus vorsorglich mit Wasser füllt, völlig übertrieben. Erst, als kein Wasser mehr aus der Leitung kommt und es schließlich auch keinen Strom mehr gibt, begreift er, dass sein Vater richtig gehandelt hat. Dennoch sieht er keinen richtigen Sinn darin, weil er nicht damit rechnet diese Katastrophe zu überleben.

Der Beginn der Handlung, insbesondere das Auftauchen der Kugeln und das Verschwinden der Menschen durch deren Lichtblitze, ist sehr erschreckend. Da es keine Einführung gibt, wird man als Leser total überrascht und weiß gar nicht, wie einem geschieht.
Dass die Leute daraufhin in ihren Häusern eingesperrt sind, ist zwar schon sehr schlimm, aber noch kein Weltuntergang. Erst als nach und nach alle Versorgungsleitungen, vor allem Wasser und Strom, nutzlos werden und schließlich auch keinerlei elektronische Geräte mehr funktionieren, wird die Situation richtig unheimlich. Die Menschen sind daraufhin nicht nur eingesperrt, sondern haben auch kaum noch Möglichkeiten sich irgendwie zu beschäftigen oder abzulenken.
Es ist also nicht verwunderlich, dass einige Leute durchdrehen oder versuchen Macht an sich zu reißen. Dabei wird das Verhalten der Menschen von Tag zu Tag grausamer und erbarmungsloser. Das geht sogar soweit, dass man kranke Menschen an die Aliens „verfüttert“ oder einem todkranken Baby sogar die lebensrettende Medizin verweigert. Es ist teilweise wirklich unfassbar, wozu manche Leute in so einer Situation fähig sind.
Wobei es auch hier natürlich zwei Richtungen gibt, sodass es neben denen, die nur noch an sich selbst denken, auch diejenigen gibt, die nur noch an das Leben einer anderen Person denken. Das passiert auch mit Joshs Vater, der, je länger die Situation andauert, mehr und mehr nur noch um seinen Sohn besorgt ist und alles darin setzt, ihn am Leben zu erhalten.

Spannung kommt vor allem dadurch auf, dass man nicht weiß, was als nächstes geschieht und wie lange die Invasion noch andauern wird. Denn eins ist von Anfang an klar: Es kann nicht ewig so weiter gehen. Irgendwann sind auch das letzte bisschen Wasser und die übrigen Lebensmittel aufgebraucht. Dies wird besonders durch die Angaben der vergangenen Tage zu Beginn eines jeden Kapitels deutlich.

Leider lässt das Ende den Leser jedoch sehr unbefriedigt zurück. Man erhält zwar ein paar Antworten und erfährt auch, welche Verbindung es zwischen Josh und Megs gibt, es bleiben aber weitaus mehr Fragen offen als beantwortet werden. Man weiß auch am Schluss nichts über die Außerirdischen oder was sie wollten, doch vor allem hat man nicht die geringste Ahnung, was mit den Menschen geschehen ist, die von den Lichtblitzen getroffen wurden und daraufhin spurlos verschwunden sind.

Bleibt nur zu hoffen, dass diese Fragen in der Fortsetzung beantwortet werden.