Obgleich sie ein wenig schwächer ist als der gelungene erste Band, ist Together Forever – Zweite Chancen eine schöne, lesenswerte Fortsetzung und auf jeden Fall ein Muss, wenn man den Vorgänger mochte. Schließlich will man dann ja wissen, wie es mit Drew und Fable weitergeht.
Drew und Fable sind nach wie vor zwei sehr sympathische Charaktere, denen man nach allem, was sie in ihrem Leben bisher durchmachen mussten, nur Glück wünscht. Als Leser freut man sich daher sehr, dass es nicht allzu lange dauert bis die beiden sich wieder begegnen und einander näherkommen. Sie haben zwar mit vielen Problemen zu kämpfen, unterstützen sich dabei aber gegenseitig und können sich aufeinander verlassen. Gemeinsam können sie diese schweren Zeiten durchstehen.
Neben der Romantik gibt es in ihrer Beziehung natürlich auch Streits, sie raufen sich jedoch stets wieder zusammen. Drew läuft nicht länger vor seinen Problemen davon, Fable lernt ihm erneut zu vertrauen und nicht ständig damit zu rechnen, dass er sie noch einmal verlässt.
Fable ist unglaublich stark und kümmert sich wirklich liebevoll um ihren kleinen Bruder Owen. Sie würde ihn nie im Stich lassen und stellt für ihn all ihre eigenen Wünsche, Träume und Pläne für die Zukunft hinten an, bis er alt genug ist um auf eigenen Beinen zu stehen. Die beiden stehen sich sehr nah und im zweiten Band gibt es erfreulicherweise ein paar mehr Szenen zwischen ihnen, die das verdeutlichen.
Leider weiß Owen nicht immer zu schätzen, was seine Schwester für ihn tut und ist zwischenzeitlich sehr ungerecht zu Fable. Allerdings darf man nicht vergessen, dass er noch ein Teenager ist und ihn das Verhalten seiner Mutter schwer belastet. Er will verständlicherweise nicht wahrhaben, dass er seiner Mutter anscheinend so gleichgültig ist und sucht deshalb jemanden, dem er die Schuld dafür geben kann.
Drew gibt zu in Bezug auf seine Beziehung zu Fable viele Fehler gemacht zu haben, doch es tut ihm aufrichtig leid, wie sehr er sie dadurch verletzt hat, weshalb man, genau wie Fable, gar nicht anders kann als ihm zu vergeben. Außerdem hat er sich endlich therapeutische Hilfe gesucht und beginnt langsam seine Vergangenheit zu verarbeiten statt weiter die Augen davor zu verschließen. Er weiß nun, dass er sich ihr stellen muss, wenn er jemals darüber hinwegkommen will.
Leider hat Adele weiterhin sehr viel Macht über ihn, vor allem solange sein Vater sein dunkelstes Geheimnis nicht kennt und sie damit drohen kann ihrem Ehemann die Wahrheit zu sagen. Was umso wahrscheinlicher wird als sein Vater auf einmal ernsthaft darüber nachdenkt sich von Adele scheiden zu lassen. Die Angst vor dieser Enthüllung macht Drew schwer zu schaffen, weil er seinen Vater auf keinen Fall derartig verletzten will und zudem befürchtet ihn dadurch für immer zu verlieren. Ferner setzt ihm stark zu, was Adele über Vanessa behauptet hat und dass er nie sicher wissen wird, ob es tatsächlich der Wahrheit entspricht.
Drews Stiefmutter ist schlicht krank und absolut verabscheuungswürdig. Sie ist manipulativ, vollkommen uneinsichtig und begreift offenbar überhaupt nicht, was sie Drew angetan hat, geschweige denn, dass nur sie allein die Schuld daran trägt. Dafür bekommt Adele am Schluss, wie es die Autorin selbst so schön ausdrückt, wenigstens das, was sie verdient.
Drews Vater hat viele Fehler gemacht und ist nicht sonderlich sympathisch, für seine Reaktion auf die schreckliche Wahrheit muss man ihn jedoch einfach lieben. Man hatte sie zwar genau so erhofft, aber wie Drew war man sich bis dahin nicht sicher, wie sie wirklich ausfallen würde.
Fables Mutter hasst man dagegen fast so sehr wie Adele. Sie schert sich nicht im Geringsten um ihre Kinder und überlässt sie völlig sich selbst. Ihre Gleichgültigkeit ist einem einfach unbegreiflich und man hat daher viel Mitgefühl für Fable und Owen.
Größtenteils lebt die Geschichte wieder allein von den Figuren und wird erneut aus den wechselnden Perspektiven von Drew und Fable geschildert, wodurch man stets weiß, was sie empfinden und sich gut mit ihnen identifizieren kann. Zudem enthält auch die Fortsetzung einige Sexszenen, womöglich sogar mehr als der Vorgänger. Diese sind allerdings meist ansprechend und nicht immer detailliert beschrieben, was gut ist, da Drew und Fable nach ihrer Versöhnung kaum die Finger voneinander lassen können.
Für einige Überraschung sorgt hingegen ein Kapitel aus der Sicht einer verhassten Figur, das zudem ein sehr ungutes Gefühl hinterlässt. Man ahnt Schlimmes und wagt es danach kaum mit dem Lesen aufzuhören.
Zum Ende hin wird die Handlung also richtig spannend und Nerven aufreibend, sodass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann bis man das letzte Kapitel erreicht hat. Der Ausgang ist relativ kitschig, aber zugleich passend und voller Zuversicht. Das letzte Kapitel gibt dann noch einen kleinen Ausblick auf die hoffentlich unbeschwerte Zukunft von Drew und Fable.
Ihre Geschichte ist damit im Grunde abgeschlossen, doch man hofft durch ihre Freundschaft zu Jen und Colin, die im nächsten Band zu den Protagonisten werden, natürlich zumindest auf ein kurzes Wiedersehen. Jen, in der Fable eine gute Freundin gefunden hat, ist einem jedenfalls schon sehr sympathisch. Colin konnte im zweiten Teil dagegen nicht viele Sympathiepunkte sammeln, obwohl er Fable einen guten Job gegeben und ihre Situation damit erheblich verbessert hat. Er ist hilfsbereit und interessant, aber auch voreingenommen, vorwurfsvoll und verhält sich manchmal ziemlich merkwürdig. Diesen Eindruck kann er hoffentlich in der Fortsetzung revidieren und sich von seiner guten Seite präsentieren.
Darüber hinaus freut man sich schon besonders auf den vierten Band mit Owens Geschichte, denn man mag ihn mittlerweile sehr und möchte gern erfahren, zu was für einem Mann er sich schließlich entwickelt.