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Veröffentlicht am 21.05.2017

Realität oder Fiktion ?

Der Brief
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Das Buch „Der Brief“ ist der gelungene Debütroman der Autorin Carolin Hagebölling.

Mich hatte bei diesem Buch das Cover neugierig gemacht, auf dem man eine Brücke sieht, die auf der einen Seite Hamburg ...

Das Buch „Der Brief“ ist der gelungene Debütroman der Autorin Carolin Hagebölling.

Mich hatte bei diesem Buch das Cover neugierig gemacht, auf dem man eine Brücke sieht, die auf der einen Seite Hamburg und auf der anderen Paris zeigt. Auf beiden Hälften befindet sich die gleiche Person, die aufeinander zugeht. Damit ist auch schon das Thema - die Verwirrung der Realität - gut getroffen.

Die in Hamburg lebende Journalistin Marie Kluge erhält, nachdem sie 15 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer in Paris lebenden Jugendfreundin Christine hatte, einen Brief von dieser. Adressiert ist der Brief an sie, allerdings mit einer ihr unbekannten Adresse in Paris. In diesem liest sie Dinge über sich, die ihr bisher vollkommen unbekannt waren. Es geht um einen Mann, mit dem sie in Paris zusammenleben soll, den sie nicht kennt und um ihr Kind, von dem sie ebenfalls nichts weiß.
Total verwirrt beschließt Marie nach Paris zu gehen und die Adresse aufzusuchen, an der sie sich laut Brief befinden müsste. Dort trifft sie auf ein vertrautes und gleichzeitig völlig fremdes Leben und ihr bisheriges erfolgreiches und intaktes leben gerät total durcheinander.

Die Charaktere des Buches werden toll beschrieben und während Marie auf mich einen sehr sympathischen Eindruck machte, gefiel mir ihre Lebensgefährtin Johanna weniger. Immer wenn es schwierig wurde, zog sie sich zurück und hatte nur Zweifel für ihre Freundin. Die Personen wirken authentisch und man kann mit ihnen mitfühlen und miträtseln.
Der Autorin ist es mit Ortsbeschreibungen und den Erlebnissen gut gelungen, dass ich mich direkt an den Ort versetzt fühlte. Obwohl ich z.B. die Katakomben von Paris nicht kenne, konnte ich sie mir gut vorstellen und hatte das Gefühl sie schon einmal gesehen zu haben.
Den temporeichen Erzählstil fand ich sehr angenehm, so dass sich das Buch schnell und leicht lesen ließ.

Die beiden Leben von Marie hatten für mich etwas Faszinierendes und ihre Geschichte ist spannend und emotional zugleich. Allerdings hofft man hier vergeblich auf ein erklärendes oder logisches Ende. Vielmehr beliebt am Schluss eine Menge Platz um sich Gedanken über das eigene Leben zu machen und man muss es einfach unter einem philosophischen Gesichtspunkt betrachten, um nach der Lektüre nicht von dem Ende allein gelassen zu werden. Es bleiben eine Menge Fragen offen.

Mein Fazit:
„Der Brief“ ist ein interessantes Buch, in dem es der Autorin erfolgreich gelungen ist Spannung aufzubauen, Gefühle zu vermitteln und zum Nachdenken anzuregen. Ich habe es gerne gelesen, auch wenn ich mit dem Ende nicht 100%ig glücklich war. Von daher vergebe ich 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 14.05.2017

Spannung in toskanischer Idylle

Die Morde von Morcone
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„Die Morde von Mocrone“ ist ein gelungener Krimi-Debüt des Autoren Stefan Ulrich.

Nachdem der Münchener Strafverteidiger Robert Lichtenwald von seiner Frau verlassen wurde, will er über sein Leben nachdenken ...

„Die Morde von Mocrone“ ist ein gelungener Krimi-Debüt des Autoren Stefan Ulrich.

Nachdem der Münchener Strafverteidiger Robert Lichtenwald von seiner Frau verlassen wurde, will er über sein Leben nachdenken und nimmt sich dazu eine Auszeit, die er in einem Rustico in der Maremma im Süden der Toskana verbringen möchte. Bei einem Spaziergang mit seinem Vermieter findet er eine Leiche, auf deren Brust Buchstaben eingeritzt sind.
Giadi Bianchi ist Lokalreporterin und Zeitungsverkäuferin. Zunächst ist sie nicht daran interessiert über den Fall zu berichten und möchte lieber Robert Italienischunterricht geben. Nachdem es zu weiteren Morden kommt, ist es in dem kleinen friedlichen Dorf vorbei mit der Ruhe und Giadis Interesse geweckt. Es stehen eine Menge Fragen im Raum und gemeinsam mit Robert Lichtenberg sucht sie nach Hinweisen. Dabei begeben sich die beiden in höchste Gefahr….

Die unterschiedlichen Charaktere werden authentisch, lebensnah, mit Eigenarten aber trotzdem sympathisch beschrieben. Das italienische Temperament ist zu spüren und passt perfekt.

Die Landschaft der Toskana hatte ich beim Lesen direkt vor Augen und konnte mir das Flair und die Lebenssituation sowie die unterbrochene Idylle gut vorstellen. Die zahlreichen italienische Begriffe und Redewendungen, die der Autor verwendet, tragen ebenfalls dazu bei, dass man bei der Lektüre sich direkt an den Ort des Geschehens versetzt fühlt.

Der Schreibstil des Autors ist unkompliziert, leicht und flüssig zu lesen und man ist direkt mitten in der Handlung. Der aufgebaute Spannungsbogen wird bis zuletzt aufrechterhalten und es gibt eine Menge Wendungen, die das Buch zu einem spannenden Lesevergnügen machen.

Mein Fazit: „Die Morde von Mocrone“ ist ein spannender, schlüssiger und solider Krimi, der das Flair der Gegend wunderbar vermittelt und bei dem Krimi- und/oder Italienliebhaber gut unterhalten werden.

Veröffentlicht am 14.05.2017

Fortsetzung der Amakuna Saga

Das Panama-Erbe
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„Das Panama-Erbe“ ist nach „Tochter des Drachenbaums“ der 2. Band der Amakuna-Saga von der Autorin Susanne Aernecke. Mich hat der erste Band begeistert und ich fand die Verbindung zwischen den verschiedenen ...

„Das Panama-Erbe“ ist nach „Tochter des Drachenbaums“ der 2. Band der Amakuna-Saga von der Autorin Susanne Aernecke. Mich hat der erste Band begeistert und ich fand die Verbindung zwischen den verschiedenen Zeitebenen genial und mir gefiel es, dass viele Charaktere ein Pendant in der Vergangenheit haben und sich der Gegenwart wieder treffen. Da die Veröffentlichung des zweiten Bandes immer weiter nach hinten verschoben wurde, waren meine Erwartungen dementsprechend hoch.

Das Buch beginnt mit einem sehr emotionalen Prolog. Nachdem ihre Eltern umgekommen sind, wächst Sina bei ihrem Großvater in Panama auf. Sie studiert an der Eliteuniversität „Harvard Business School“und soll das Bankenimperium ihres Großvaters übernehmen. Nachdem sie einen Nervenzusammenbruch erleidet, an Amnesie leidet, sucht sie Hilfe bei den Kuna-Indianern an der Karibikküste und verliebt sich in den Heiler Neri. Durch das Heilmittel Amakuna kommen bei Sina die Erinnerungen wieder, sie erinnert sich an ihre Kindheit und findet heraus, dass schon ihre Mutter über Amakuna Forschungen angestellt hat.
In der Vergangenheit befinden wir uns im Jahr 1517. Der junge Medico Tamanca wandert mit seinem Vater nach Panama aus und erhält von einer alten Medizinfrau das Heilmittel Amakuna.
Durch das Heilmittel Amakuna sind die Seelen von Sina und Tamanca verbunden.

Der Autorin gelingt der Wechsel zwischen den Zeitebenen ausgesprochen gut und immer genau zum richtigen Zeitpunkt, so dass es spannend bleibt und man einfach weiterlesen muss.

Der Handlungsort Panama und das ursprüngliche Leben der Ureinwohner werden detailreich und überzeugend beschrieben. Zentrale und wichtige Themen des Buches sind der Naturschutz und,
dass der Mensch auf Profit und Gewinn aus ist. Andere Kulturen wollen Traditionen bewahren. Die profitgierigen Menschen zerstören jedoch alles, was das Leben lebenswert macht.

Die unterschiedlichen Charaktere sind interessant, allerdings konnte ich ihre Handlungen nicht immer nachvollziehen.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, spannend, ereignisreich und immer wieder überraschend.
Für mich kam das Ende ein wenig zu überraschend und plötzlich.

Insgesamt fand ich das Buch spannend und gut recherchiert. Allerdings hätte ich mir mehr Neues gegenüber dem ersten Band gewünscht und vergebe daher „nur“ 4 Sterne.

Veröffentlicht am 07.05.2017

Magischer Auftakt einer Trilogie

Vier Farben der Magie
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„Vier Farben der Magie“ ist der erste Band der Weltenwanderer-Trilogie der Autorin Victoria E. Schwab.

Es existierend vier verschiedene London – das graue, das weiße, das rote und das schwarze London ...

„Vier Farben der Magie“ ist der erste Band der Weltenwanderer-Trilogie der Autorin Victoria E. Schwab.

Es existierend vier verschiedene London – das graue, das weiße, das rote und das schwarze London – in dem es unterschiedliche Ausprägungen von Magie gibt.
Kell ist einer der letzten beiden Antari und kann somit zwischen den parallel existierenden Welten wandern. Er führt ein Doppelleben und ist als Botschafter des Königs und als Schmuggler unterwegs. Bei einem seiner Aufträge nimmt er ein magisches Artefakt mit und gerät er in ein gefährliches Abenteuer bei dem ihm Lila - eine junge freche Diebin - zur Seite steht…

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, so dass ich gut in das Buch bzw. die Geschichte hineingekommen bin.
Die vier verschiedenen London werden nacheinander vorgestellt und dabei ausgesprochen detailreich beschrieben. So konnte ich mir von mir jede Stadt mit ihren Besonderheiten gut vorstellen.
Auch die unterschiedlichen Charaktere sind ausführlich herausgearbeitet. Kell ist sehr vielseitig, einerseits sehr mächtig mit vielen Fähigkeiten und gleichzeitig auch unvernünftig und unüberlegt. Sehr interessant fand ich seinen Mantel mit dem er in jeder Situation perfekt ausgestatte ist.
Lila fand ich sympathisch. Sie ist selbstbewusst und hat ein Ziel, wirkt stark, taff, energisch und total authentisch. Nur ihren Drang immer mal wieder etwas zu stehlen konnte ich nicht so ganz nachvollziehen

Insgesamt hat mir dieses magische Fantasybuch sehr gut gefallen und ich habe es gerne gelesen. Allerdings wurde mir ein wenig zu viel unnötig gestorben und niedergemetzelt, da ich von einigen interessanten Charakteren gerne mehr gelesen hätte.

Schön fand ich auch, dass dieser erste Teil der Trilogie in sich abgeschlossen ist und gleichzeitig trotzdem ausreichend Raum mit offenen Fragen für eine Fortsetzung bleibt.

Mein Fazit:
„Vier Farben der Magie“ ist ein toller Auftakt zu einer magischen Geschichte mit Entwicklungspotential. Ich habe das Buch gerne gelesen bin gespannt auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 02.05.2017

Leichter Lesestoff

For 100 Days - Täuschung
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„For 100 Days – Täuschung“ ist der erste Band der „100-Reihe“ der amerikanischen Autorin Lara Adrian.

Avery Ross ist eine erfolglose Künstlerin, die sich mit Kellnerjobs ihr Leben finanziert. Als sie ...

„For 100 Days – Täuschung“ ist der erste Band der „100-Reihe“ der amerikanischen Autorin Lara Adrian.

Avery Ross ist eine erfolglose Künstlerin, die sich mit Kellnerjobs ihr Leben finanziert. Als sie die Gelegenheit bekommt in Manhattan in einem Luxus-Apartment das Housesitting zu übernehmen, nutzt sie diese und betritt damit eine neue Welt. Dort begegnet sie Nick Baine und zwischen den beiden beginnt es direkt heftig zu prickeln…

Die beiden Protagonisten werden sehr gut beschrieben. Nick ist reich, arrogant, kontrollsüchtig aber gleichzeitig auch unwiderstehlich. Probleme versucht er gerne mit Geld aus der Welt zu schaffen. Avery hat schon so einiges durchgemacht und hat ihre dunklen Geheimnisse in der Vergangenheit. Anfangs wirkt sie willensstark und taff aber das ändert sich leider recht schnell unter Nicks Einfluss.

Das Buch wird aus Averys Sicht erzählt. Dadurch erfährt man leider nicht so viel über Nick, wie ich mir gewünscht hätte und er bleibt durchgehend ein wenig geheimnisvoll und mysteriös. Die Schreibweise der Autorin ist angenehm flüssig, so dass ich nur so durch die Seiten durchgeflogen bin. Die erotischen Szenen an den verschiedensten Orten in den unterschiedlichsten Situation sind angenehm beschrieben und man kann das Prickeln zwischen den beiden Protagonisten spüren. Lara Adrian gelingt es gut Gefühle zu vermitteln. Die Story selbst ist allerdings sehr überschaubar und nicht wirklich neu, sondern eher das, was man bei einem Erotikroman erwartet und ein wenig klischeehaft.

Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen und ich finde, dass es eine perfekte Urlaubslektüre ist. Allerdings denke ich, dass es bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen wird. Dafür ist einfach zu wenig passiert.
Zum Ende wurden Fragen geklärt und gleichzeitig tauchen neue auf, so dass Raum für eine Fortsetzung bleibt, in der man wohl einigen Charakteren wiederbegegnen wird.

Mein Fazit: „For 100 Days – Täuschung“ ist ein Buch, durch das man durchfliegt, das man lesen und genießen kann, wenn man keine tiefgreifende Handlung erwartet. Da ich mich gut unterhalten gefühlt habe, runde ich auf 4 Sterne auf.

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