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Veröffentlicht am 01.02.2022

Das Böse in allen Facetten

Eine Zelle für Clete
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„Eine Zelle für Clete“ von James Lee Burke ist der 18. Band der Reihe. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Detective ...


„Eine Zelle für Clete“ von James Lee Burke ist der 18. Band der Reihe. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Detective Dave Robicheaux und sein Freund Clete Purcel ermitteln diesmal in einem Cold Case: sieben junge Frauen wurden brutal ermordet. Steckt der Zuhälter Herman Stanga dahinter? Während Robicheaux es mit Worten versucht, lässt Clete Taten sprechen.
Als wäre das nicht schon genug, muss sich Robicheaux auch noch mit Kermit Abelard, dem Freund seiner Tochter Alafair, und dessen Freund Robert Weingart auseinandersetzen. Als der Zuhälter ermordet wird, geraten Robicheaux und Clete unter Druck...
James Lee Burke hat seinen Krimi spannend und actionreich in Szene gesetzt. Man bekommt einen guten Eindruck von Land und Leuten. Den Gerüchen und Geräuschen der Bayous von Louisiana. Aber es ist auch ein typisch amerikanisches Buch: zu viele Waffen, Testosteron und Gewalt. Zu viele Verräter, die für Geld alles tun.
Über das Wiedersehen mit Robicheaux, seiner Frau Molly, Adoptivtochter Alafair und Clete habe ich mich gefreut. Ich mag Robicheaux, auch, wenn ich nicht alle Bände gelesen habe. Es gefällt mir, dass Alafair hier wieder eine größere Rolle spielt. Im Vorgänger in Montana war sie nicht dabei.
Alles in allem hat mir das Buch gefallen. Ein flüssig zu lesender, sprachlich gewandter Schreibstil. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Sicht von Robicheaux. Spannend, keine Frage. Aber ohne große Überraschungen.

Fazit: Fall Nr. 18 für Dave Robicheaux. Gut, für mich aber nicht das beste Buch der Reihe.

Veröffentlicht am 15.01.2022

I’ll be with you when the deal goes down (Bob Dylan)

Ostfriesensturm
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„Ostfriesensturm“ ist bereits der 16. Fall für Ostfrieslands Kultkommissarin Ann Kathrin Klaasen und ihr Team. Der Fall ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den vorherigen Bänden aus der Serie ...

„Ostfriesensturm“ ist bereits der 16. Fall für Ostfrieslands Kultkommissarin Ann Kathrin Klaasen und ihr Team. Der Fall ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den vorherigen Bänden aus der Serie gelesen werden. Worum geht es?
Eine mysteriöse Mordserie hält Ostfriesland in Atem. Diesmal handelt es sich nicht um einen Serienkiller, sondern um einen sogenannten Hitman, einen Auftragskiller, der Männer umbringt und verstümmelt, die anscheinend Dreck am Stecken haben.
Ein Cosy-Krimi ist der neue Ostfriesenkrimi von Klaus-Peter Wolf sicher nicht. Denn es geht auch um Alkoholsucht und um häusliche Gewalt. „Ostfriesensturm“ ist zudem ein Buch, das Mobbing thematisiert. Und das alles unter Corona-Bedingungen.
Last but not least bietet Dr. Bernhard Sommerfeldt wieder seine Hilfe an. Allerdings wirkt die Themenvielfalt ein wenig überfrachtet. Das Ende außerdem unglaubwürdig. Am besten haben mir Rupert und Jessi Jaminski gefallen.

Fazit: Fall Nr. 16 für Ann Kathrin Klaasen. Zugleich Klaus-Peter Wolfs persönlichstes Buch.

Veröffentlicht am 04.01.2022

Beck ist zurück

Eiszeit für Beck
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…und der Elbripper anscheinend auch. „Eiszeit für Beck“ ist nach „Hundstage für Beck“ der zweite Fall für Nick Beck und Cleo Torner. Es lohnt sich, zunächst den ersten Band zu lesen, da die Fälle sich ...

…und der Elbripper anscheinend auch. „Eiszeit für Beck“ ist nach „Hundstage für Beck“ der zweite Fall für Nick Beck und Cleo Torner. Es lohnt sich, zunächst den ersten Band zu lesen, da die Fälle sich inhaltlich überschneiden.
Um es gleich zu sagen, Band 2 hat mir besser gefallen als der Vorgänger. Denn Nick Beck trinkt inzwischen weniger, fühlt sich aber immer noch schuldig am Tod seiner Kollegin Betty. Und wie das so ist, wiederholt sich die Geschichte.
Zwei Frauen wurden brutal ermordet und zur Schau gestellt. Nick und die schwangere Cleo ermitteln. Auch, wenn bereits nach 40 Seiten feststeht, dass nicht der Elbripper der Killer ist, sondern ein Fan, ein Nachahmungstäter, wird Spannung aufgebaut - und gehalten.
Nick ist ein harter Hund, hat aber auch eine dunkle Seite. Im Sommer hatte er schließlich eine Leiche verschwinden lassen. Diesmal nimmt er billigend den Tod eines Mannes in Kauf.
Tom Voss ist ein Pseudonym von Sven Koch. Erneut gelingt dem Autor mit dem zweiten Band ein atmosphärischer, spannender Kriminalroman. Und so freue ich mich schon auf die Fortsetzung, die im Herbst erscheinen soll.
Allerdings hätte man dem Autor ein aufmerksameres Lektorat gewünscht. Denn Loser schreibt sich nur mit einem o (Seite 288).

Fazit: Fall Nr. 2 für Nick Beck. Besser, spannender als Band 1.

Veröffentlicht am 22.12.2021

Wie kann eine Person an mehreren Orten zugleich sein?

Im Auge des Zebras
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Um es vorweg zu nehmen, die beiden Vorgänger um Severin Boesherz kenne ich nicht. Doch in „Im Auge des Zebras“ von Vincent Kliesch ermittelt diesmal Kommissarin Olivia Holzmann vom LKA Berlin. Worum geht ...


Um es vorweg zu nehmen, die beiden Vorgänger um Severin Boesherz kenne ich nicht. Doch in „Im Auge des Zebras“ von Vincent Kliesch ermittelt diesmal Kommissarin Olivia Holzmann vom LKA Berlin. Worum geht es?
Auf magische Weise wurden von ein und derselben Person zeitgleich sieben Jungs im Teenageralter entführt. Seitdem fehlt von ihnen jede Spur. Zwei Tage später werden deren Eltern getötet. Wo liegt das Motiv?
Olivia bittet ihren ehemaligen Kollegen und Mentor Severin Boesherz sowie die pensionierte Kommissarin Esther Wardy um Hilfe, die in einer 20 Jahre zurückliegenden Entführung ermittelt hatte. Gibt es Parallelen zum aktuellen Fall? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...
„Im Auge des Zebras“ startet spannend mit einer spektakulären Szene. Man lernt Olivia kennen, die verzweifelt versucht, ihren Fall zu lösen. Sie steht im Mittelpunkt der Handlung, ist gut gezeichnet, aber eine dämliche Kuh (Olivia über Olivia).
Wechselnde Perspektiven beleuchten jeden Blickwinkel, wir bekommen auch Einblick in die kranke Psyche des Täters. Mein Highlight waren die Actionszenen im den Spree Studios. Es gibt einige Wendungen, für den aufmerksamen Leser ist die Lösung aber vorhersehbar.
Begleitet wird das alles mit einem nervigen Soundtrack: Save Your Kisses for Me von Brotherhood of Man. Und ein Zebra kommt natürlich auch vor.

Fazit: Vertrackte Geschichte. Spannend, aber vorhersehbar.

Veröffentlicht am 18.12.2021

Mord in der hessischen Provinz

Strahlentod
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Eigentlich bin ich kein Fan von Daniel Holbe, kannte die Kommissare Sabine Kaufmann und Ralph Angersbach bisher nicht. Aber „Strahlentod“ hat mich positiv überrascht. Worum geht es?
Irgendwo im hessischen ...


Eigentlich bin ich kein Fan von Daniel Holbe, kannte die Kommissare Sabine Kaufmann und Ralph Angersbach bisher nicht. Aber „Strahlentod“ hat mich positiv überrascht. Worum geht es?
Irgendwo im hessischen Nirgendwo, zwischen Knüll und Vogelsberg, explodiert ein alter VW-Camper. Ralph ist geschockt, als er den Tatort erreicht: Der völlig zerstörte Wagen kann nur seinem Vater gehört haben - und auf dem Fahrersitz befindet sich eine verkohlte Leiche.
Schnell steht fest, dass es sich bei dem Toten nicht um Ralphs Vater handelt, sondern um einen guten Freund, der ein ähnliches Auto fuhr. Eine Verwechslung? Als auch noch Ralphs Halbschwester Janine in Berlin überfallen wird, ist Ralph überzeugt, dass es jemand auf seine Familie abgesehen hat.
„Strahlentod“ ist spannend und unterhaltsam. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Ab und zu sind Rückblicke in die Vergangenheit eingestreut, neun Jahre zuvor, als bei einer Protestaktion gegen Atommülltransporte ein Polizist getötet wurde.
Die Figuren sind gut gezeichnet. Aber weder Sabine noch Ralph waren mir sympathisch, zu viel Privatgedöns. Die Geschichte nimmt immer neue Wendungen bis zum überraschenden Finale. Am Ende ist alles stimmig aufgelöst. Und auch der Titel passt.

Fazit: Fall Nr. 6 für Sabine Kaufmann und Ralph Angersbach. Lesenswert.