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Veröffentlicht am 30.12.2021

Ein sehr persönliches Eulenbuch

Die Magie der Eulen
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Die Autorin hat ein sehr persönliches Buch über Eulen geschrieben, sie erzählt, wie sie auf Eulensuche geht, wobei sie auch andere Länder (Serbien, Frankreich) besucht, wie sie allein oder mit einer geführten ...

Die Autorin hat ein sehr persönliches Buch über Eulen geschrieben, sie erzählt, wie sie auf Eulensuche geht, wobei sie auch andere Länder (Serbien, Frankreich) besucht, wie sie allein oder mit einer geführten Gruppe auf Eulen trifft, lässt aber auch historische, kulturelle und wissenschaftliche Hintergründe nicht aus, inklusive der Probleme, die den Eulen durch die Menschen und die klimatischen Veränderungen entstehen können. Und schließlich verknüpft sie das Ganze auch noch mit ihrem Privatleben, u. a. der Krankheit ihres Sohnes (das Warum ist mir hier nicht ganz klar) – insgesamt findet man in diesem Buch vor allem die persönliche Annäherung der Autorin an die Eulen.

Im Mittelpunkt stehen acht ganz unterschiedliche Eulenarten: Schleiereule, Waldkauz, Steinkauz, Waldohreule, Sumpfohreule, Uhu, Sperlingskauz, Schneeeule. Vom Bartkauz findet sich lediglich eine Zeichnung zu Beginn des Buches.

Wer sich einen Naturführer oder einen Bildband mit Fotos erhofft, wird hier nicht fündig. Die verschiedenen Kapitel, die jeweils einer Eulenart gewidmet sind, werden lediglich durch eine Zeichnung eingeführt. Dennoch ist das Buch interessant, man erfährt viel nebenbei z. B. über Organisationen, die sich um diese Vögel bemühen oder die Therapieeule Murray. Sehr interessant finde ich auch das „Eulendorf“ in Serbien. Manchmal ist das Ganze etwas langatmig zu lesen, dann wieder sehr interessant, unterm Strich habe ich doch einiges mitgenommen.

Ich finde, dieses Buch ist für Eulenfans eine gute Ergänzung zu Naturführern, Bildbänden o. ä. über diese Raubvögel.

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Veröffentlicht am 29.12.2021

Unterhaltsamer Weihnachtskrimi

Der Fall Lazarus
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Weihnachten 1938: John Stableford und Perceval Holmes sind unterwegs, das Weihnachtsfest mit ihren Ehefrauen auf Hatton Hall zu feiern, als sie wegen eines Zugunglücks und starken Schneefällen ihre Fahrt ...

Weihnachten 1938: John Stableford und Perceval Holmes sind unterwegs, das Weihnachtsfest mit ihren Ehefrauen auf Hatton Hall zu feiern, als sie wegen eines Zugunglücks und starken Schneefällen ihre Fahrt unterbrechen müssen – und direkt mit zwei Leichen konfrontiert werden.

Die beiden sind im Tal von Gore gelandet, in dem man daran glaubt, dass Tote wieder auferstehen können, und als Wiedergänger oder andere unnatürliche Wesen umgehen. Und tatsächlich scheint es einen Toten zu geben, der auch nach seinem Tod durch die Gegend läuft. Doch die beiden Hobbydetektive sind davon überzeugt, dass es dafür eine natürliche Ursache geben muss. Wie es sich für einen guten klassischen britischen Kriminalroman gehört, gibt es eine überschaubare Menge Verdächtiger, auch das Setting ist begrenzt. Rob Reef erzählt atmosphärisch, ich hatte schnell das Gefühl mittendrin zu sein. Wer sich mit den Personen verzettelt, kann hinten im Personenregister nachlesen, dort findet sich auch eine Karte, falls jemand die Wege der Charaktere nachvollziehen möchte. Auch wenn der Roman Teil einer Reihe ist, kann man ihn gut ohne Vorkenntnisse lesen.

Der Einstieg in den Roman gestaltete sich für mich etwas schwierig, und ich hatte schon die Befürchtung, dass es langweilig werden könnte, denn Holmes stellt Stableford, der auch Autor von Detektivgeschichten ist, vor die Frage, ob und wie Kriminalromane nicht etwas phantastischer, und dadurch mit mehr Tiefe, gestaltet werden könnten. Doch dann nimmt der Roman an Fahrt auf, lässt sich gut lesen, und hat einiges an Spannung zu bieten.

Man kann als Leser schon mitraten, aber eine gute Chance, das Rätsel zu lösen, hat man nicht, dazu hat der Autor zu viele falsche Fährten auf Lager. Das ist aber nicht schlimm, denn die Auflösung, oder, wie es hier heißt das Dénouement nimmt einigen Raum ein, Stableford erklärt uns, ganz im Stil von Poirot, ausführlich Hergang und Verbindungen, auch wenn er dieses Mal nicht ganz sicher sein kann, aber alles dafür tut, den oder die Täter/-in aus der Reserve zu locken.

Mich hat der sechste Band der Reihe wieder gut unterhalten. Ich habe ihn passend zur Weihnachtszeit gelesen und hatte spannende Lesestunden. Gerne vergebe ich 4 Sterne und eine Leseempfehlung, vor allem für Fans klassischer Whodunnits.

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Veröffentlicht am 25.12.2021

Kittys und Sir Tinys zweites gemeinsames Weihnachtsfest

A Runaway Christmas
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Kairo, Weihnachten 1924: Sir Tiny verschwindet spurlos, und es ist an Miss Kitty ihn wiederzufinden.

Auch dieses Jahr gibt es zur Buchreihe wieder einen Weihnachts-Kurzroman, der abwechselnd aus Sicht ...

Kairo, Weihnachten 1924: Sir Tiny verschwindet spurlos, und es ist an Miss Kitty ihn wiederzufinden.

Auch dieses Jahr gibt es zur Buchreihe wieder einen Weihnachts-Kurzroman, der abwechselnd aus Sicht der beiden Tiere in Ich-Form erzählt wird, so erfährt der Leser auch immer direkt, was mit Sir Tiny überhaupt passiert ist, und was Miss Kitty alles auf sich nimmt, um ihn wiederzufinden. Sogar mit ihrer alten Katzengang muss sie sich wieder auseinandersetzen, und auch Brutus spielt erneut eine Rolle.

Man kann die Geschichte auch gut lesen, wenn man die Reihe nicht kennt, aber natürlich ist es viel schöner, wenn man schon etwas über die Personen und vor allem die Tiere weiß.

Zusätzlich zur Geschichte gibt es wieder zwei Rezepte, mit denen man Hund und Katze auch etwas leckeres zur Weihnachtszeit bieten kann.

Tiffany Crockham hat wieder eine schöne Weihnachtsgeschichte mit den beiden aus der Reihe bekannten Tieren geschrieben, die von Freundschaft und Zusammenhalt erzählt und daher gut in die und zur Weihnachtszeit passt.

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Veröffentlicht am 18.12.2021

Atmosphärischer historischer Kriminalroman

Commissaire Le Floch und das Geheimnis der Weißmäntel
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Der junge Nicolas de Floch bekommt auf Empfehlung seines Patenonkels eine Ausbildung bei der Pariser Polizei – bereits nach ca. eineinhalb Jahren, im Februar 1761 wird er von Polizeipräsident de Sartine ...

Der junge Nicolas de Floch bekommt auf Empfehlung seines Patenonkels eine Ausbildung bei der Pariser Polizei – bereits nach ca. eineinhalb Jahren, im Februar 1761 wird er von Polizeipräsident de Sartine mit der Aufklärung zweier brisanter Fälle beauftragt: Sein Ausbilder, Commissaire Lardin, ist verschwunden, ebenso wie Briefe des Königs, die in den falschen Händen fatal sein könnten.

Der Roman ist der Start in eine Reihe, sein Setting, das französische 18. Jahrhundert, zur Regierungszeit Louis XV. ist interessant, und es ist dem Autor sehr gut gelungen, die Atmosphäre der damaligen Zeit wiederzubeleben, zumal er auch viel gesellschaftlich/politischen Hintergrund und eine ganze Reihe historischer Persönlichkeiten einbezieht, einige davon als handelnde Personen, wie z. B. den schon erwähnten Polizeipräsidenten oder sogar den Pariser Henker Charles-Henri Sanson, über andere wird, zum Teil ausführlich, gesprochen. Wer sich ein bisschen mehr über die historischen Hintergründe informieren möchte, kann zum – kostenlosen – Ebook „Die Welt des Commissaire Le Floch“ greifen.

Nicolas bleibt, auch wenn man viel über ihn und seine Gedanken und Emotionen erfährt, nicht ganz greifbar für mich, was schade ist, was aber auch ein bisschen neugierig auf die weiteren Bände macht, in denen man ihn vielleicht (noch) besser kennenlernt. Er ist mir aber schnell sympathisch, vor allem, weil er so schnell nicht aufgibt, und weil er ein offenes Herz für alle Menschen hat. Ihm zur Seite steht Pierre Bourdeau, dessen Vorgesetzter er ist, dessen Meinungen und Ratschläge er aber auch anerkennt, hat Bourdeau doch mehr Erfahrung – es entwickelt sich ein vertrauensvolles und fast freundschaftliches Verhältnis. Insgesamt hat der Autor einige interessante Charaktere geschaffen bzw. einbezogen.

Der Fall ist sehr komplex, und es gibt viele Wendungen, manches scheint zunächst ziemlich klar, ist es aber dann doch nicht. Nicolas ist oft skeptisch, und hat damit oft Recht, allerdings muss auch er manchmal umdenken. Als Leser mitzuraten ist nicht einfach, ich habe es irgendwann sein, und mich von der Geschichte führen lassen. Am Ende gibt es eine logische Erklärung, und Nicolas erhält sogar eine Audienz bei Louis XV., die die Weichen für seine weitere Zukunft stellt.

Ich brauchte ein bisschen, um in den Roman eintauchen zu können. Der Autor schreibt manchmal sehr ausschweifend, das ist oft zwar interessant, weil seine umfangreiche Recherche hier Ausdruck findet, aber manchmal habe ich dadurch auch ein bisschen den Faden (und die Spannung) verloren. Insgesamt ist der Roman nicht immer einfach zu lesen und erfordert Konzentration. Erzählt wird aber auch sehr bildhaft, was vor allem bei den sehr deutlichen Beschreibungen der Leichen, manchmal etwas abstoßend sein kann, es trägt aber auch sehr zur Atmosphäre bei. Erzählweise und Sprache sind passend zur Zeit gewählt, wer nicht jedes Wort kennt, findet am Ende ein Glossar, ebenso wie eine Vorstellung der historischen Persönlichkeiten, handelnde und erwähnte. Das hat mir sehr gut gefallen. Abgerundet werden diese Boni noch mit einer Karte des Paris jener Zeit und einem Personenregister. Den Titel allerdings finde ich nicht ganz passend.

Unterm Strich finde den Roman gut, man muss sich auf ihn einlassen, man lernt einiges über die Zeit und über manche historische Persönlichkeit, es hapert allerdings etwas an Spannung. Ich vergebe 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die gut recherchierte historische Kriminalromane mögen und sich auf einen Roman einlassen können, der womöglich nicht sofort packt, und nicht immer leicht zu lesen ist.

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Veröffentlicht am 09.12.2021

Phantasievoller Genremix

Absturz unter Drachenfeuer
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Die Sirius7 startet zu einem geheimen Flug um den neuen, experimentellen Hyperraumantrieb zu testen, landet in der Nähe eines Artefaktes und muss sich bald durch einen weiteren Hyperraumsprung retten. ...

Die Sirius7 startet zu einem geheimen Flug um den neuen, experimentellen Hyperraumantrieb zu testen, landet in der Nähe eines Artefaktes und muss sich bald durch einen weiteren Hyperraumsprung retten. Danach ist die Mannschaft leider nicht weniger in Gefahr, denn man muss auf dem einzigen Planeten des Systems landen, und wird direkt von angreifenden Drachen empfangen.

Man sollte sich von dem Cover nicht abschrecken lassen (ich bin kein Fan dieser gemalten Bildchen), sondern dem Roman eine Chance geben, denn es lohnt sich. Der Switch von Science Fiction zu Fantasy ist gelungen, er und die weitere Entwicklung haben mir gut gefallen, zumal ich beide Genres sehr mag.

Die Erzählung ist sehr phantasievoll und durchaus originell, nichts ist wirklich vorhersehbar, auch wenn der Autor sich einiger Versatzstücke des Fantasy-Genres bedient. Mir war die Schreibweise manchmal etwas zu flapsig, das hat jedoch meinen Lesefluss nicht unterbrochen oder gar den Unterhaltswert gesenkt.

Für eine Raumschiffbesatzung, die sogar zu einem experimentellen Flug eingesetzt wird, erschienen mir die Charaktere allerdings oft weniger geeignet. Boris Koschkin der Kommandant, wirkte auf mich von Anfang an wenig kompetent. Die Bordmechanikerin Ashley Bender hat mich mit ihrer aufbrausenden Art bis zum Schluss ein wenig genervt, zumal sie Boris auch noch ständig „Katerchen“ nennt. Diese beiden, sowie die drei anderen Besatzungsmitglieder, Till Segschneider, Hiriko Tanaka und Sven Erikson verändern sich im Laufe der Handlung mehr oder weniger schleichend, aber auf jeden Fall interessant. Schnell werden sie getrennt, und müssen für sich bzw. in kleinen Gruppen den Planeten erkunden, sich gegen Gefahren wehren und sich selbst neu kennenlernen.

Neben den Besatzungsmitgliedern lernt man mit diesen zusammen die Bewohner des Planeten kennen, eine größere Rolle spielen dabei Queckdech und sein Gehilfe Fang, über die ich aus Spoilergründen aber nichts weiter erzählen möchte. Besonders Queckdech hat mir gut gefallen. Die Crew benimmt sich zunächst ein bisschen wie die Axt im Wald, muss die Bewohner (und den Planeten) aber bald ernst nehmen.

Erzählt wird in kurzen Abschnitten aus Perspektive der einzelnen Besatzungsmitglieder, einmal kommt auch Queckdech zu Wort. Zudem gibt es verschiedene „Zwischenspiele“, bei denen zunächst nicht klar ist, aus wessen Sicht hier erzählt wird. Durch die kurzen Abschnitte und die Perspektivewechsel erhöht sich die Spannung, da dadurch auch Cliffhanger entstehen. Ich mag es sehr, dass es nicht nur einen Erzähler gibt, sondern das Geschehen aus verschiedenen Sichten geschildert wird, diese Erzählform passt hier sehr gut.

Da es sich um den ersten Band einer Reihe, von der es bereits weitere Bände gibt, handelt, freue ich mich, bald mehr von der Sirius7-Crew und ihren Abenteuern auf dem Planeten zu erfahren.

Mich hat dieser Band gut unterhalten, er ist, nicht nur durch den Genremix, originell, und man liest gespannt wie es der Crew der Sirius7 ergeht und wie sie aus manchmal schier unentrinnbaren Situationen entkommt. Die Phantasie des Autors scheint keine Grenzen zu kennen, man darf auf die weiteren Bände gespannt sein.

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