Profilbild von MerleRedbird

MerleRedbird

Lesejury Profi
offline

MerleRedbird ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MerleRedbird über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2021

Paradebeispiel von fehlender Kommunikation

Nightsky Full Of Promise
0

Danke an NetGalley und den LYX Verlag für ein Rezensionsexemplar. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Ich habe mich so unglaublich doll auf Nightsky Full of Promise gefreut, und wurde leider etwas enttäuscht.

Erstmal ...

Danke an NetGalley und den LYX Verlag für ein Rezensionsexemplar. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Ich habe mich so unglaublich doll auf Nightsky Full of Promise gefreut, und wurde leider etwas enttäuscht.

Erstmal zu den guten Punkten: die Idee an sich. In der Danksagung der Autorin steht, dass es von einer echten Geschichte inspiriert wurde. Ein Junge fragte nach der Nummer der Autorin und wollte sie dann nach einem Jahr anrufen – was nie passiert ist. Aber diese Idee ist auch der Grundstein des Buches, was ich total schön fand.
Das „Drumherum“. Das Setting in Berlin, die WG und die tolle Freundschaft zwischen Sydney, Maya und Vicki. Ich wäre gerne Teil dieser großartigen Freundesgruppe, die keine Tabu-Themen zwischen sich haben, offen über z.B. Masturbation reden und zusammen Nackt baden gehen wollen.
Dann noch Sydneys Oma! Ach, die Charaktere waren alle so schön ausgearbeitet und liebenswürdig.
Und Sydneys Job in einem veganen Café. Die Atmosphäre dort war super gemütlich und die ganzen veganen Kuchen haben mir dauernd das Wasser im Mund zusammen laufen lassen. Passend zur Thematik des Cafés war übrigens am Ende des Buches noch ein Rezept für vegane Cookies enthalten – sowas liebe ich ja!
Auch die angesprochenen Themen wie Feminismus, Rassismus oder auch Sex Positivity fand ich toll gewählt.

Leider hat mir der Verlauf der Story nicht zugesagt. Denn wenn ich eins überhaupt nicht leiden kann, dann ist es fehlende/misslungene Kommunikation.

Wie der Klappentext verrät, erkennt Luke Sydney nach 5 Jahren nicht mehr. Sydney hat jede Menge Ideen und Theorien, was mit Luke passiert sein könnte. Sie geht irgendwann davon aus, dass alles ein böser Scherz von ihm ist, und baut extrem viel Wut gegenüber Luke auf. Und an keiner Stelle kommt sie auf die Idee, Luke einfach mal darauf anzusprechen.
So viel Drama und Ärger in diesem Buch basiert einfach darauf, dass die Charaktere einfach nicht auf die Idee kommen, einfach mal nachzufragen. Es hat mich einfach sehr frustriert, dass die Lösung vieler Probleme so einfach gewesen wäre.

Das Buch war zwar schön geschrieben, hatte tolle Charaktere, eine wunderbare Darstellung von Freundschaft – aber in Kommunikation brauchen Sydney und Luke extrem viel Nachhilfe.

Ich gebe 3 Sterne und bin ehrlich: Ich weiß nicht, ob ich die Reihe weiterlesen werde…

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.12.2021

War okay

Kieztränen
0

Von Kieztränen habe ich mir irgendwie mehr erhofft.
Ich fand den Erzählstil etwas plump und einfach, die Handlung sehr schnell abgehandelt und sprunghaft und die Charaktere auch nicht gut durchdacht. Mit ...

Von Kieztränen habe ich mir irgendwie mehr erhofft.
Ich fand den Erzählstil etwas plump und einfach, die Handlung sehr schnell abgehandelt und sprunghaft und die Charaktere auch nicht gut durchdacht. Mit knapp 107 Seiten war die Geschichte ja auch sehr kurz.

Allerdings ist das auch das Debüt der Autorin und im Selfpublishing erschienen, und das bewundere ich. Ich bin mir sicher, dass die Autorin von Werk zu Werk besser wird und vielleicht auch mit einem längeren Buch ihre Geschichte besser ausbauen kann.

Die Reihe werde ich aber nicht mehr weiterlesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.08.2024

Leider eine totale Enttäuschung

Zwei in einem Leben
0

Danke an NetGalley und den Fischer Krüger Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Zwei an einem Tag von David Nicholls ist ja aktuell überall, ...

Danke an NetGalley und den Fischer Krüger Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Zwei an einem Tag von David Nicholls ist ja aktuell überall, unter anderem wegen der Netflix-Serie. Ich kenne weder Buch noch Serie wirklich, weil es mich nicht zu 100% angesprochen hat. Zwei in einem Leben allerdings klang schon eher nach einem Buch für mich, Roadtrip/Natur-Vibes, und in den Top-Empfehlungen des britischen Booktubers Jack Edwards für dieses Jahr (was schon für Qualität spricht, da er eher „anspruchsvolle“ Literatur und weniger Liebesromane liest).

Was mir direkt aufgefallen ist, ist die schöne Gestaltung mit der Karte, auf der auch die jeweiligen Tagesetappen der Wanderung vermerkt sind. So kann man sich die Orte der Reise besser vorstellen und eventuell auch nachschauen.

„[…] und so hatte Marnie ihre Zukunftsvision in eine von Unabhängigkeit und Selbstgenügsamkeit umgewandelt: Tee aus einer hübschen Tasse, Worträtsel auf ihrem Handy, die alleinige Kontrolle über die Fernbedienung, ihre Bücher, ihr Bett. Essen, trinken, lesen, die Uhr ignorieren, ein Leben, in dem sie von keiner anderen Menschenseele gestört oder beurteilt wurde; so musste sich die letzte Frau auf Erden fühlen.“

Ansonsten muss ich leider zugeben, dass ich nicht so gut in die Geschichte reingefunden habe. Es wechselt immer wieder zwischen zwei Perspektiven, aber angekündigt bzw. vermerkt wird das nicht am Kapitelanfang. Auch finde ich, dass der Schreibstil etwas abgehackt wirkt, sodass es mir schwer fällt, den Geschehnissen zu folgen. Der Humor in dem Buch war überhaupt nicht mein Fall und ich war größtenteils auch gelangweilt von der Geschichte. Es gab z.B. mehrere Kapitel, die nach Songs benannt waren, indem die beiden Protagonisten sich einfach nur über diese Lieder unterhalten haben? Das hat weder zum Verlauf der Handlung, noch zur Charakterentwicklung der beiden beigetragen, und es waren glaube ich 5 oder 6 Kapitel davon hintereinander. Besonders sauer aufgestoßen ist mir eine Szene, wo es um eine verstorbene Person auf dem Trail geht, und dann wird die mit Folie bedeckte Leiche mit einem Braten aus dem Ofen verglichen? Sorry, aber das finde ich wirklich super geschmacklos.

Ich habe während des Lesens leider immer wieder übers Abbrechen nachgedacht, hatte aber gehofft, dass die Geschichte mich noch abholen wird. Ich habe es bis zum Ende geschafft und muss sagen: da kam für mich leider kein Mehrwert mehr. Es gibt nach dem Trail einen wirklich großen Zeitsprung, und sehr befriedigend war das Ende leider auch nicht in meinen Augen.

Die Charaktere, Marnie und Michael, haben mir persönlich auch nicht viel gegeben. Sie waren irgendwie sehr blass und langweilig, und haben sich deutlich älter gelesen als sie sind. Also sie sollen wohl Mitte/Ende 30 sein, aber das ist bei mir überhaupt nicht rüber gekommen, da ihr Reden und ihr Verhalten ältlich gewirkt hat.

So Leid es mir also tut, mir hat dieses Buch nicht gefallen, es hat zwischen uns nicht einfach nicht Klick gemacht. Es gibt von mir einen Pluspunkt für die schönen Ortsbeschreibungen, aber trotzdem komme ich insgesamt nur auf 2 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.02.2023

Problematische Täter-Opfer-Umkehr

Für immer ein Teil von dir
0

Danke an NetGalley und den Hörbuch Hamburg Verlag, die mir ein Hörbuch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Ich habe bis jetzt jedes Colleen Hoover ...

Danke an NetGalley und den Hörbuch Hamburg Verlag, die mir ein Hörbuch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Ich habe bis jetzt jedes Colleen Hoover Buch gelesen, und es waren schon alle Bewertungen dabei. Wobei die neueren Bücher mich immer seltener überzeugen konnten, und leider war auch „Für immer ein Teil von dir“ eher eine Enttäuschung für mich.

Ich glaube mein größtes Problem mit dem Buch war, dass wir Kenna als Opfer der Geschichte sehen sollten, statt dem Bösewicht. Und das finde ich… schwierig. Denn Kenna ist Schuld. Sie hatte Schuld an dem Unfall, ist betrunken gefahren, hat Hilfe unterlassen und ist deshalb Schuld an dem Tod eines Menschen. Dafür musste sie ins Gefängnis – und die Autorin versucht einen deshalb, Mitgefühl für sie zu haben und als armes Opfer ihrer Umstände zu sehen. Schwierig. Ich glaube schon, dass Kenna aus ihrer Schuld gelernt hat, aber das wird sie trotzdem niemals unschuldig machen. Dieses unterschwellige Victim-Framing der Autorin empfinde ich schon als moralisch problematisch. Auch dass die Großeltern von Diem (Kennas Kind) so stark als die Bösen gezeichnet wurden, fand ich problematisch, so in Richtung Täter-Opfer-Umkehr der Psychologie…

Der Schreibstil war okay und die beiden Sprecher*innen Marlene Rauch und Sven Macht haben ihren Job echt gut gemacht, sodass ich ihnen bis zur Ende der Geschichte zugehört habe – als Buch hätte ich es sicher abgebrochen.

Der Plot war unglaublich vorhersehbar, ohne Twists, ohne Überraschungen und eher vergessbar. Auch am Ende… diese schnelle Vergebung nach nur einem Brief halte ich für super unrealistisch angesichts des vorherigen Verhaltens der Charaktere.

Deshalb gebe ich 2 Sterne – für mich ein eindeutiger Colleen Hoover Flop.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.01.2023

Weder "Dark" Academia, noch sonderlich tiefgründig

Dark Ivy – Wenn ich falle
0

Danke an LovelyBooks, die mir ein Exemplar des Buches zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Nikola Hotels Bücher waren für mich immer gemischt. Ich mochte jeweils die ersten ...

Danke an LovelyBooks, die mir ein Exemplar des Buches zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Nikola Hotels Bücher waren für mich immer gemischt. Ich mochte jeweils die ersten Bände der Blakelys und Paper Love Reihen gerne, aber It was always love war für mich ein Flop. Bei Dark Ivy hatte ich eigentlich gehofft, dass es mich wieder überzeugen würde. I mean, dark academia, Elite Uni, Insel-Setting. Was kann schiefgehen?

Tja, als erstes wäre mal zu erwähnen, dass dieses Buch vieles ist, aber nicht Dark Academia. Und an sich wäre das auch okay, aber wenn man das Buch so extrem als etwas bewirbt, dann sollte es ja auch den Erwartungen entsprechen. Dark Academia heißt nämlich nicht nur „College Story in regnerischem, herbstlichen Setting“. Da gehören auch irgendeine Art von Mysterium, etwas düsteres, unbekanntes dazu – z.B. ein Mord an der Schule oder zwielichtiges Lehrpersonal. Sowas wie die Ellingham Academy Reihe, in der die Protagonistin zur Detektivin wird und versucht, herauszufinden, wer in den 1930ern die Tochter und Frau des Schulleiters entführt hat – und plötzlich kommt es zu einem Todesfall, und es scheint der selbe Täter zu sein. Oder Ninth House von Leigh Bardugo (ich sag nur toter Hase auf dem Cover von Band 2…). DAS ist Dark Academia.

Und auch wenn ein paar Dinge aus Dark Ivy passen (wie das Setting oder der Fakt, dass die Protagonistin an der Schule eine Art Außenseiterin ist), dann ist das Buch trotzdem kein DARK Academia. Sondern einfach eine College/Academia Romance. Punkt.

Nachdem ich also diese Enttäuschung verdaut hatte, war ich trotzdem gespannt auf die Geschichte, weil Nikola Hotel für mich immer einen guten Schreibstil hatte.
Hier… wirkte vieles sehr kindisch und nervig auf mich. Es gab auch viele Referenzen an Populärkultur, was ich nicht mag, weil die nur funktionieren, wenn man das Buch zeitnah nach Veröffentlichung liest.

Die Charaktere waren für mich unglaublich flach und nicht realistisch, und ich konnte die Liebesgeschichte nicht greifen. Gefühlt aus dem Nichts machen die beiden auf einmal rum und schlafen miteinander. Die ganzen „romantischen“ Szenen haben für mich nie gepasst und wirkten wie eingeschoben in die Geschichte, um den Wunsch nach Spice vieler Leser*innen zu befriedigen.

Im Verlauf der Geschichte hat mir dann auch die Spannung und der rote Faden gefehlt. Sie will da ihren Abschluss machen, und durchs Schuljahr kommen. That’s it.
Die Geschichte beginnt ja auch damit, dass sie sagt, sie hätte ihren besten Freund umgebracht und auch hier fand ich die Auflösung nicht spannend gemacht.

Aber man soll ja auch was positives loben, wenn es was gibt, und das ist hier definitiv die Gestaltung. Es ist nämlich Blackout Poetry enthalten – da geht es darum, dass man auf einer Seite fast alle Wörter schwärzt und die wenig übrig gebliebenen Wörter sind dann ein Gedicht. Außerdem gab es zwischendurch Tagebucheinträge von Eden (der Protagonistin), die mit Illustrationen versehen waren, sodass der Text auch unleserlich war. Schwierig zu erklären irgendwie, aber es sieht auf jeden Fall mega schön aus und sowas hatte ich noch nie in einem Buch!

Fazit:
Auch wenn das Ende ein absoluter Cliffhanger ist, der zum Weiterlesen animieren soll, werde ich diese Reihe von Nikola Hotel nicht beenden. Vom Stil her war das Buch ganz anders und in meinen Augen schlechter als ihre vorherigen Werke. Und ein für mich unübersehbarer Kritikpunkt ist auch dieses komplett falsche Marketing als Dark Academia. In dieser Kombination war das Buch für mich leider eine Enttäuschung und ich kann es nicht empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere