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Veröffentlicht am 01.06.2017

Chelsea und Sebastian- Der bislang beste Teil der Reihe- sexy, erotisch, witzig und romantisch zugleich.

Perfect Touch - Ergeben
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Sebastian Cabrals Familie liebt es, sich in einer TV-Reality-TV-Show darzustellen. Die Cabrals sind genauso bekannt und reich, wie die Kardashians. Doch Sebastian hasst die schauspielerischen Ambitionen ...

Sebastian Cabrals Familie liebt es, sich in einer TV-Reality-TV-Show darzustellen. Die Cabrals sind genauso bekannt und reich, wie die Kardashians. Doch Sebastian hasst die schauspielerischen Ambitionen seiner Mutter und seiner Geschwister und versucht, sich so weit wie möglich, aus allem Rummel um seine Person herauszuhalten. Leider besagt eine Klausel, die er einst unterschrieb, dass er von den Kamerateams der Show gefilmt werden darf, wenn er mit einer agierenden Person der Serie zusammen ist. Diese Person ist seine Exfreundin, die ihn angeblich wieder zurück haben möchte. Dabei war Sebastian lediglich ein paar Wochen mit ihr zusammen. Eine nichts sagende Affäre, die in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst wurde. Sebastians medienwilde Mutter überlässt nichts dem Zufall und setzt ihrem Sohnemann die Ex nebst Kamerateam, bei sich jeder bietenden Gelegenheit vor, so dass ihm nur noch die Möglichkeit bleibt, für eine Weile abzutauchen.

So kommt ihm die Einladung seines Freundes Hunter gerade recht, der inmitten seiner Hochzeitsvorbereitungen steckt und ihn zu einer Party eingeladen hat. Auf der Party lernt Sebastian die attraktive Chelsea kennen. Sie ist äußerst widersprüchlich und reizt ihn über alle Maßen. Was er nicht ahnt, ist, dass Chelsea vor einiger Zeit mit K.O.Tropfen betäubt und von einem Unbekannten vergewaltigt wurde und Männerbekanntschaften vorerst abgeschworen hat. Sie ist mental immer noch äußerst angeschlagen und fürchtet sich davor, nie wieder Lust zu empfinden. Chelsea fällt es sehr schwer, Vertrauen zu Männern aufzubauen, doch bei Sebastian, der höllisch attraktiv ist, ist es seltsamerweise anders. Beide freunden sich miteinander an; rein platonisch versteht sich. Doch dann macht Sebastian Chelsea einen Heiratsantrag. Beide hätten Nutzen davon. Chelsea würde als verheiratete Frau in Ruhe gelassen und Sebastian würde nicht mehr von seiner Exfreundin belagert.

Chelsea stimmt zu, unter der Bedingung, dass sie nicht mit Sebastian schlafen muss. Obwohl er sich damit einverstanden erklärt, hofft Sebastian jedoch, dass er Chelsea eines Tages von ihren Ängsten heilen und umstimmen kann…

Nachdem ich die ersten beiden Teile von Jessica Clares neuer Reihe eher mäßig fand, war es nun mein letzter Versuch mit Bänden dieser Serie. Ansonsten hätte ich um die Bücher der Autorin wohl in Zukunft einen großen Bogen gemacht, was eigentlich schade gewesen wäre, da ich Jessica Clares leichten und humorigen Schreibstil an sich sehr mag. Doch „Ergeben“ zeigt endlich wieder alle positiven Aspekte eines tollen erotischen Romans, so dass man hier beruhigt zugreifen kann. Zugegeben, Chelseas Probleme lösen sich relativ schnell in Wohlgefallen auf, doch dank des großen Einfühlungsvermögens, dass die Autorin Sebastian auf den Leib geschrieben hat, kann man es als Leser einigermaßen nachvollziehen, warum Chelsea plötzlich ihre Ängste über Bord wirft.

Was mir sehr gut gefallen hat, war, dass Jessica Clare dem Paar ausreichend Zeit und Raum lässt, um sich besser kennenzulernen, bevor es sich zwischen die Laken begibt. Die expliziten Liebesszenen sind, wie man es von der Autorin gewohnt ist, sehr direkt, hot und sexy geschrieben, so dass Fans des erotischen Romans, sowie Fans reiner Liebesromanlektüre hier voll auf ihre Kosten kommen. Aber, und das ist das Schöne daran, die Romantik wird nicht vernachlässigt. Interessant fand ich auch die geschilderten Einblicke in das Leben einer Roller-Blade- Queen. Die Romanheldin Chelsea, geht diesem Sport nach, in dem sich die Frauen untereinander nichts schenken. Und Jessica Clare, wäre nicht Jesssica Clare, wenn sie nicht diverse Liebesszenen mit Chelseas Vorliebe für besagten Sport verbinden würde.

Dennoch habe ich dem Roman nicht die Höchstbewertung gegeben. Und zwar, weil ich die Nebenhandlung um Sebastians Familie, als viel zu oberflächlich geschildert empfand. Ganz ehrlich, eine Mutter, die die Frau ihres Sohnes mehrfach beschuldigt, eine Frau aus dem horizontalen Gewerbe zu sein und die sich so dermaßen fürchterlich aufführt, wäre im wahren Leben „kein Schuss Pulver wert“. Ich konnte zu keinem Zeitpunkt nachvollziehen, wieso sich Sebastian überhaupt noch mit seiner Mutter und seiner Exfreundin abgibt. Geschweige denn, dass ihnen verziehen wird. Und auch Chelseas Freundinnen, die Brautjungfern, sind in diesem Roman leider nur schmückendes, verzichtbares Beiwerk. 4.5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 16.05.2017

Unterhaltsame, humorige Urlaubslektüre für Bridget Jones Fans, in der das Chaos regiert.

Nächster Halt: Thailand
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Am türkischen Badestrand, weint Georgia Green traurig in ihren Cocktail, denn eigentlich hätte sie an diesem Tage ihrer großen Liebe Alex das Ja-Wort gegeben. Doch dieser eröffnete ihr knapp zwei Wochen ...

Am türkischen Badestrand, weint Georgia Green traurig in ihren Cocktail, denn eigentlich hätte sie an diesem Tage ihrer großen Liebe Alex das Ja-Wort gegeben. Doch dieser eröffnete ihr knapp zwei Wochen vor der Hochzeit, dass er sich in eine andere Frau verliebt habe. Nun versucht Georgias beste Freundin alles, um sie wieder aufzurichten und schlägt der verblüfften verlassenen Freundin vor, sie solle doch eine Liste schreiben mit den Dingen, die sie unbedingt mal in ihrem Leben machen möchte. Denn eigentlich wollte Georgia eines immer schon, durch die Welt reisen. Diese Liste bleibt auch nach ihrer Rückkehr ins gute alte England, in Georgias Gepäck. Als sich ihre persönliche Situation immer mehr zuspitzt, sie erfährt, dass Alex mit seiner neuen Freundin ein Baby erwartet und sie auch noch zu allem Überfluss gekündigt wird, zieht Georgia alle Register. Sie hat die Nase davon voll, immer vorsichtig und vernünftig zu sein und bucht eine Reise nach Thailand in einem süßen kleinen Reisebüro, dass von einer älteren Globetrotterin geführt wird.

Sehr zum Erschrecken ihrer Verwandtschaft, die Georgias mangelnden Orientierungssinn fürchtet. Doch Georgia lässt sich nicht mehr abhalten, setzt sich in den Flieger und von da an, geht es drunter und drüber in ihrem Leben. Wird Georgia in der fremden, exotischen Werlt Thailands endlich wieder zu sich selbst finden und begreifen, was sie wirklich von ihrem Leben erwartet?

Katy Colins erzählt im ersten Teil ihrer neuen „Lonely Hearts Travel Club“ Reihe, die Geschichte über eine der Mitbegründerinnen und Namensgeberin des Clubs. Georgia ist eine junge, etwas naive Frau, die sich bislang damit zufrieden gegeben hat, wenn andere Menschen in ihrem nahen Umfeld, wichtige Dinge für sie regelten. Sie ist sehr vernünftig und glaubt fest an den üblichen Weg Karriere, Liebe, Ehe, Kinder, Hausfrau. Doch es gibt tief in ihr drinnen, noch eine andere, abenteuerlichere Seite. Georgia würde zu gerne auf Reisen gehen. Hält sich aber eigentlich mit ihren achtundzwanzig Jahren für zu alt, um noch als Backpackerin durch exotische Länder zu tingeln. Nachdem ihr geplanter Weg der Vernunft ins Straucheln kommt, bewegt sich auch etwas in Georgias Denken und so bucht sie die Reise nach Thailand. Ein Rezensent, dessen Einschätzung auf dem Backcover prangt, verglich Georgia mit Helen Fieldings Romanfigur Bridget Jones und tatsächlich stehen sich beide Romanheldinnen in punkto Naivität, Arglosigkeit und Dummheit in Nichts nach. Zugegeben, die Geschichte lässt sich gut lesen und Georgias Pleiten, Pech und Pannenexpedition mag ihre humorigen Momente haben, doch ehrlich gesagt wurde es mir zeitweilig dann doch etwas zu viel mit Georgias TSTL Attributen. Und im Grunde wird sie immer wieder von anderen aufgefangen, anstatt sich selbst aus dem Chaos zu manövrieren. Auch ihr später Aufbruch zur Insel der Glückseligkeit, den ihr die Reisebürofrau empfohlen hat, falls alle Stricke reißen, ist völlig planlos geraten, so dass man sich beim Lesen die Haare raufen möchte. Und die Sache mit der Liebe wirkte für mich dann ebenfalls ziemlich konstruiert, weswegen ich einen ganzen Punkt von der Bewertung abgezogen habe. Dennoch ist es über weite Strecken ein unterhaltsames, kurzweiliges Schmökervergnügen, das einem die Autorin hier bietet und gut geeignet als Urlaubslektüre und als Warnung für alle, nicht vorbereitete, Thailandurlauber.





Veröffentlicht am 16.05.2017

Kurzweiliger, anrührender Unterhaltungsroman der reichlich Urlaubsfeeling, Gute Laune und familiäre Wohlfühlatmosphäre verströmt. Lesetipp!

Apfelkuchen am Meer
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Als ihr eifersüchtiger Freund Stress macht, der mal wieder völlig unbegründet ist, begreift Merle, dass es mit ihnen niemals gut gehen wird. Wieder einmal hat sie Schiffbruch in der Liebe erlitten. Ihr ...

Als ihr eifersüchtiger Freund Stress macht, der mal wieder völlig unbegründet ist, begreift Merle, dass es mit ihnen niemals gut gehen wird. Wieder einmal hat sie Schiffbruch in der Liebe erlitten. Ihr erster Freund betrog sie mit einer anderen und nun hat sie erstmal die Nase voll von Männern. Nachdem ihr eine Freundin erzählt hat, dass diese auf Juist, in einem kleinen Cafe eine Apfelrosentorte gegessen hat, ist Merle neugierig geworden, denn keiner außer ihren Familienmitgliedern kennt das Rezept, das nur innerhalb der Familie weitergegeben wird. Sie beschließt einen kurzfristigen Tapetenwechsel für ein paar Wochen, um über ihre erneute, gescheiterte Beziehung hinwegzukommen und nimmt, um nebenbei der Sache mit der Torte auf den Grund zu gehen, eine Stelle als Kellnerin im besagten Cafe an.

Auf Juist angekommen, der Heimat ihrer Mutter und Großmutter, fühlt sich Merle herrlich befreit und auch ihre neue Chefin Lara entpuppt sich als sympathische junge Frau. Als Laras Koch das Handtuch wirft, springt Merle kurz entschlossen ein; schließlich ist sie die Tochter eines einst erfolgreichen Bäckers, der bis vor kurzem zwei Filialen betreute und Lara ist überglücklich, mit Merle einen Ersatz für den glücklosen Koch gefunden zu haben.

Auch Merles Großmutter freut sich sehr, als sie erfährt, dass ihre geliebte Enkelin auf Juist ist. Merles Großmutter hat ein gespaltenes Verhältnis zur Insel und deren Bewohnern, seitdem vor vielen Jahren ein schlimmes Unglück geschah, in das Merles Großvater und Merles Tante Undine verwickelt waren. Da ihre Großmutter sich lieber über gewisse Dinge ausschweigt, aber auch vieles nicht weiß, wandelt Merle stellvertretend, auf detektivischen Pfaden. Und findet plötzlich Dinge heraus, mit denen sie nie gerechnet hätte.

Und auch in Sachen Liebe kommt Bewegung in Merles Leben. Ausgerechnet der attraktive Insulaner Jannes, der sie immer, wenn sie in den Schulferien auf Juist war, mit Quallen bewarf, zeigt großes Interesse an Merle. Ob der geschiedene Vater eines Sohnes es wohl ernst mit ihr meint?

Mit „Apfelkuchen am Meer“, hat die Autorin Anne Barns, alias Andrea Russo, wieder einmal einen anrührenden, aber auch humorvollen und kurzweiligen Unterhaltungsroman abgeliefert, der mir sehr viel Lesespaß bereitet hat. Ich hatte vor ein paar Jahren bereits das Vergnügen „Irren ist himmlisch“, zu lesen, ein tolles, sehr witziges aber auch nachdenklich machendes Buch. Ich bin wegen des Pseudonyms, eher zufällig auf „Apfelkuchen am Meer“, gestoßen und habe mich gefreut, als ich las, dass ich es hier mit einem neuen Buch von Andrea Russo zu tun bekomme. Die Heldin des aktuellen Romans, Merle, steht an einem Scheideweg in ihrem Leben. Sie ist eine sympathische, junge Frau; genau wie auch ihre Familie und ihre Freunde. Ich mochte das familiäre Flair, dass der Roman verströmt sehr. Man spürt beim Lesen einfach, wie stark die Liebe und Verbundenheit zwischen Merle und ihren Lieben ist. Und auch das Setting, die Insel Juist, sorgt für die gewisse Portion an Urlaubsfeeling beim Lesen. Spannend fand ich Merles Spurensuche in Bezug auf ihren Großvater und ihre Tante. Was einst geschah, erfährt der Leser erst gegen Ende des Romans und ehrlich gesagt hat mich die Auflösung ziemlich überrascht.

Einen kleinen Punktabzug gibt es lediglich für den Romanceanteil dieses Romans. Zum einen fand ich es unglaubwürdig, dass Merle und ihr eifersüchtiger Freund ohne Aussprache einfach aus einer Nichtigkeit heraus Schluss machen; hier hätte ich mir ein paar Seiten diesbezüglich mehr gewünscht und zum anderen finde ich die Liebe auf den ersten Blick Idee zwar süß und romantisch, doch wäre ich an Merles Stelle schon etwas verwirrt gewesen, wenn mir ein Mann gleich beim ersten Treffen sein Herz so schonungslos offen zu Füßen gelegt hätte, wie es Jannes tut. Nach dieser, „Knall auf Fall“ Aktion entwickelte sich die Liebesgeschichte zwischen Merle und Janne dann aber in eine glaubwürdige, anrührende Richtung.

Neugierig geworden bin ich nun auf die beiden Rezepte in diesem Buch- die Apfelbutter und die Apfelrosentorte, die in Merles Geschichte bereits eine große Rolle spielten, denn beides kann man dank der Autorin, die die beiden Rezepte beigefügt hat, nachkochen bzw. backen. Ich bin sehr gespannt darauf, ob beides so lecker und verlockend schmecken wird, wie es sich liest. 4.5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 08.05.2017

Bea und Tim- Ist Liebe möglich, wenn man seelische Altlasten mit sich herumträgt? Humoriger Liebesroman, der auch mal ernste Untertöne anschlägt

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
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Bea Weidemann arbeitet bei einem kleinen Liebesromanverlag, der jedoch momentan rote Zahlen schreibt, mit seinen Liebesromanautoren und ihren Werken. Einzig das Buch des Newcomers Tim Bergmann schlägt ...

Bea Weidemann arbeitet bei einem kleinen Liebesromanverlag, der jedoch momentan rote Zahlen schreibt, mit seinen Liebesromanautoren und ihren Werken. Einzig das Buch des Newcomers Tim Bergmann schlägt ein, wie eine Bombe; eine düstere Dystopie über zwei Brüder, die ums Überleben kämpfen. Tim Bergmann ist plötzlich ein gefragter Mann, der sogar für einen begehrten Buchpreis nominiert wird. Doch was macht der Autor? Er igelt sich in seiner Wohnung ein, arbeitet an seinem zweiten Roman und legt sich auf dem einen, sehr wichtigen Pressetermin, ausgerechnet mit einem bekannten Buchkritiker an.

Es ist Zeit, dass jemand dem Autor auf die Finger schaut, findet Beas Chefin und drückt Bea den unbequemen Autor sogleich aufs Auge. Bea soll dafür sorgen, dass Tim Bergmann bei Presseterminen handzahm wird, endlich seine Vita nachreicht und für schicke Autorenphotos zur Verfügung steht. Bea ist verzweifelt. Aber sie weiß genau, sie hat keine andere Wahl. Bekommt Bergmann den begehrten Buchpreis nicht, wird ihr Verlag dicht machen müssen.

Als Bea vor Bergmanns Wohnung steht und er nach minutenlangen Dauerklingeln endlich öffnet, stehen alle Zeichen bei dem Autor auf Gefecht. Doch Bea hält ihm seine Vertragsklauseln unter die Nase und eröffnet ihm, dass er sich verpflichtet hat, an sämtlichen marketingzweckdienlichen Veranstaltungen seines Verlags, die ihn und sein Buch betreffen, teilzunehmen. Tim Bergmann gibt zähneknirschend und überaus mürrisch nach.

Nur einen Tag später erfährt Bea, dass sie zusammen mit dem Autor auf Lesereise gehen soll. Bea ist alles andere als begeistert und überlegt bereits, wie sie diese gute Nachricht dem Autor bloß beibringen soll. Aber die Lesereise hält besondere Überraschungen für Bea und Tim bereit. Beide haben nämlich mehr gemeinsam, als sie zunächst ahnen…

„Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt“, ist der aktuelle Roman von Kristina Günak, die auch unter dem Pseudonym Kristina Steffan Unterhaltungslektüre schreibt. In diesem Roman treffen zwei Menschen aufeinander, die Überlebende sind. Überlebende deshalb, weil sie beide eine äußerst schwierige, brutale Kindheit überstehen mussten und dennoch den Weg ins Leben gefunden haben. Während Tim sich Bea relativ schnell anvertraut, (nachdem sie sich tagelang beschnüffelt und bekriegt haben) möchte Bea ihre traumatischen Kindheitserlebnisse lieber vor anderen verbergen. Selbst heute plagen sie dann und wann schlimme Albträume, doch immerhin hatte sie nach den ersten zehn schrecklichen Jahren bei ihren alkoholkranken Eltern, schließlich das Glück in eine liebevolle Adoptivfamilie gegeben zu werden.

Ich mochte besonders die etwas ernsteren Dialoge zwischen Tim und Bea, in denen sie sich langsam einander öffnen, doch fand ich, obwohl ich auch Kristina Günaks neuen Roman sehr mochte, dass die Seitenzahl etwas zu knapp bemessen war, um Bea und Tims familiären Hintergrund und ihren Umgang, ihre Probleme damit, ausreichend beleuchten zu können. Gut gefallen haben mir allerdings die Zeilen, in denen es ums Schreiben geht, bzw. in denen Tom versucht Bea zu erklären, welch großen Stellenwert das Schreiben für ihn hat und welche Versagensängste ihn umtreiben. Und auch Kristina Günaks humorige Ader kommt nicht zu kurz, selbst wenn „Wer weiß schon wie man Liebe schreibt“, eine ernsthafte Thematik zu Grunde liegt. Es ist natürlich in erster Linie ein Liebesroman und ehrlich gesagt fand ich es daher schade, dass Kussszenen und Liebesszenen an sich, so gut wie keinen Raum in diesem Buch bekommen. Für mich persönlich gehört es dazu. Ich brauche keine schwülstig ausformulierten, detaillierten Beschreibungen, doch wirkte Beas und Tims Liebesgeschichte so ganz „ohne alles“, etwas klinisch. Das mögen aber sicherlich viele Leser auch anders sehen, als ich. Übrigens, ich hatte beim Lesen ständig ein gewisses Bild vor Augen von Tim- den gleichnamigen Schauspieler. Zufall oder gewollt?


Veröffentlicht am 02.05.2017

Opulenter, historischer Roman, der eine interessante Zeitepoche und die Ränkeschmiede und Machtspiele des Adels und der Geistlichkeit, in den Fokus rückt.

Schwert und Krone - Meister der Täuschung
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„Der Kaiser ist tot; es lebe der Kaiser!“ Doch die Kaiserfrage ist alles andere als leicht zu händeln. Allerdings nicht, wenn es nach dem letzten Willen von Kaiser Lothar geht, der, weil er keinen eigenen ...

„Der Kaiser ist tot; es lebe der Kaiser!“ Doch die Kaiserfrage ist alles andere als leicht zu händeln. Allerdings nicht, wenn es nach dem letzten Willen von Kaiser Lothar geht, der, weil er keinen eigenen Sohn, sondern lediglich eine Tochter vorzuweisen hat, seinen Schwiegersohn Heinrich den Stolzen, Herzog von Sachsen, Bayern und Markgraf der Toskana, auf seinem Totenbett zu seinem Nachfolger bestimmt hatte. Kaiser Lothars Witwe, die Kaiserin Riechenza von Nordheim, bemüht sich nach Kräften, den letzten Wunsch ihres Mannes zu erfüllen, doch leider erweist sich das als hoffnungsloses Unterfangen, da bereits andere mächtige Menschen das Rad der Fortuna mit Gewalt zu ihren Gunsten drehen wollen. Unter ihnen der ränkeschmiedende Geistliche Albero von Montreuil, Erzbischof von Trier, der einen ganz anderen Mann dazu auserkoren hat, die Kaiserkrone zu tragen. Seine Wahl fällt auf Konrad von Staufen- einen Mann, der ein legitimeres Recht besitzt, zum neuen Kaiser gekrönt zu werden, als Heinrich der Stolze. Durch eine gewitzte Intrige gelingt es Albero von Montreuil, mit Hilfe des starken und machthungrigen Adligen Albrecht von Ballenstedt, die Pläne der Kaiserinnenwitwe zu vereiteln und Konrad im Kreise einiger wichtiger Adliger und Geistlicher zum neuen Kaiser zu krönen und zu salben.

Riechenza von Nordheim sieht schnell ein, dass ihr die Hände gebunden sind und versucht Schadensbegrenzung zu betreiben, in dem sie dem neuen Kaiser mehr zum Schein, huldigt, damit Heinrich der Stolze zumindest weiterhin im Besitz seiner Ländereien und Besitztümer bleibt. Doch der aufbrausende Heinrich, würde am liebsten gleich gegen Konrad zu Felde ziehen, weil er sich ungerecht behandelt fühlt. Leider ist es Heinrichs Fehler, dass er nicht gerade geschätzt wird im Kreise des Adels und der Geistlichkeit. Doch er schwört Rache! Vergeltung fürchtet auch Albrecht von Ballenstedts Frau, die bereits sieben Jungen das Leben geschenkt hat und nun von Existenzängsten geplagt wird, weil ihr Mann so machthungrig zu Felde zieht und von dessen Mutter, deren Machthunger dem ihres Sohnes in nichts nachsteht, den Segen bekommt, gegen Heinrich den Stolzen zu intrigieren. Doch von seiner Frau lässt sich Albrecht, zu ihrem Leidwesen, leider nichts sagen.

Währendessen werden zwei junge Männer, die von anderen scherzhaft „Die Purpurgeborenen“ genannt werden, auf künftige Ritterwürden vorbereitet. Sven, der Sohn des Königs von Dänemark und Friedrich, der Sohn des Herzogs von Schwaben. Friedrich ahnt es zwar zu diesem Zeitpunkt nicht, doch er wird eines Tages in die Geschichte eingehen. Ganz andere Gedanken umtreiben die schüchterne Adela von Vohburg, Erbin des Egerlandes, die unterwegs ist zum Hofe des neuen Kaisers, um dort Zeugin eines Turniers zu werden. Auch sie wird eines Tages durch Heirat aufsteigen. Eine ganz besondere Rolle hat ein umherziehender Spielmann, der einst als Findlingskind in einem Kloster aufgefunden wurde, und keine Ahnung hat, wer seine wohl vermögenden Eltern, gewesen sein mögen. Als gewitzter Spion mit Herz, zieht er durch die Lande, möchte aus einem Impuls heraus einem unglücklich verliebtem Paar helfen und überbringt beispielsweise Riechenza von Nordheim, keine guten Nachrichten. Und auch wenn zunächst kein offener Krieg ausbricht, nachdem Konrad zum neuen Kaiser gewählt wurde, brodelt es doch gewaltig und seine Gegner lauern auf Chancen, ihn zu stürzen. Es ist eine Zeit des Umbruchs und der Kreuzzüge…

Sabine Ebert hat mit „Schwert und Krone- Meister der Täuschung“, einen fast sechshundert Seiten langen ersten Teil einer neuen, opulenten, historischen Reihe über Friedrich I., genannt Barbarossa, geschaffen, dem es allerdings keinesfalls gerecht werden würde, wenn man ihn nur auf das Leben und Wirken genannter Persönlichkeit reduzieren würde. Denn der Auftaktband ist so viel mehr. Sabine Ebert rückt wieder einmal eine interessante Zeitepoche in den Fokus, die mich neugierig ans Buch gefesselt hat. Aus verschiedenen Sichtweisen, wird die Geschichte vorangetrieben und dank des sehr bildhaften Schreibstils, den die Autorin an den Tag legt, bekommt man keinesfalls nur eine nüchterne Geschichtsstunde geboten, sondern einen informativen Unterhaltungsroman. So weit so gut. Warum habe ich dann einen Punkt abgezogen bei meiner Bewertung? Ich muss zugeben, dass ich mich noch ein Tickchen besser in eine Geschichte vertiefen kann, wenn ich die Protagonisten zumindest im Kern sympathisch oder charismatisch finden kann. Leider gelang mir das diesmal nur bei wenigen Akteuren, wie zum Beispiel den Frauen. Natürlich sind die Männer dieser Zeitepoche nicht mit denen der heutigen Zeit zu vergleichen und natürlich mag es authentisch sein, sie als harte Krieger darzustellen, die ihre Frauen lediglich als schmückendes Beiwerk sehen und ihnen noch nicht einmal zubilligen, lesen und schreiben lernen zu dürfen, doch hätte ich mir hier und da doch gewünscht, dass Sabine Ebert ihre männlichen Akteure ein wenig vielschichtiger gezeichnet hätte. Sicherlich gab es auch in der Vergangenheit durchaus Männer, die die Intelligenz ihrer Frauen zu schätzen wussten und ihnen ihre Liebe offen gezeigt haben. Selbst wenn viele Ehen nur aus Vernunft- oder taktischen Gründen geschlossen wurden.

Dazu werden anfangs sehr viele Haupt und Nebenfiguren eingeführt, deren Werdegang im stetigen Wechsel erzählt wird. Mir ist es diesbezüglich etwas zuviel des Guten gewesen, wenn ich auch einsehe, dass die Geschichte durch diese Vorgehensweise, gleich aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden kann, was wichtig ist für die allumfassende Darstellung der historischen Begebenheiten. Immerhin bekommt man ein übersichtliches Namensverzeichnis am Anfang des Romans geboten, das Hilfestellung leistet und nebenher auch die verschiedenen Adelshäuser und deren Mitglieder näher beleuchtet, damit man sich während des Lesens gut zurecht finden kann. Abgerundet durch Stammbäume, einer Zeittafel und dem Nachwort der Autorin. Abschließend möchte ich diesen ersten Teil der neuen Reihe denjenigen Lesern ans Herz legen, die gerne Romane lesen, in denen vor allem die Historie an erster Stelle steht, denn selbst wenn „Schwert und Krone- Meister der Täuschung“, zur Gruppe der Unterhaltungsromane zugeordnet wird, ist es doch vor allem ein akribisch und mit viel Herzblut recherchiertes Stück Geschichte, das geneigte Leser wie ich, beigeistern wird. Leser, die lieber einen historischen Roman zur Hand nehmen, in dem der historische Hintergrund lediglich schmückende Staffage ist, sollten allerdings lieber die Hände von diesem Buch lassen.

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