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Veröffentlicht am 23.02.2022

Absoluter Flop für mich

Jeder Tag für dich
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Jeder Tag für dich von Abbie Greaves
erschienen bei Krüger

Zum Inhalt

Mary O'Connor hält jeden Tag Ausschau. Bis ans Ende der Welt wollte Jim mit ihr gehen. Doch seit sieben Jahren ist er spurlos verschwunden. ...

Jeder Tag für dich von Abbie Greaves
erschienen bei Krüger

Zum Inhalt

Mary O'Connor hält jeden Tag Ausschau. Bis ans Ende der Welt wollte Jim mit ihr gehen. Doch seit sieben Jahren ist er spurlos verschwunden.
Jeden Abend geht Mary zum Londoner Bahnhof Ealing Broadway und stellt sich mitten in den Pendlerstrom. In ihren Händen hält sie ein Schild mit den Worten: Komm nach Hause, Jim.
Bis ein unerwarteter Anruf ihre Welt auf den Kopf stellt. Sosehr sich Mary innerlich sträubt, sie muss sich endlich dem stellen, was vor all den Jahren passiert ist. Als die Lokalreporterin Alice Mary am Bahnhof begegnet, wittert sie eine gute Geschichte und freundet sich mit ihr an.
Kann Alice Jim finden - und ist Mary bereit, die Wahrheit über ihre große Liebe zu erfahren?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover ist sehr schlicht gehalten und zeigt Protagonistin Mary am Bahnhof mit ihrem Schild in der Hand. Die Geschichte spielt in London und wird in der dritten Person geschildert. Zur Gegenwart gibt es immer wieder Rückblicke in die Zeit, in der sich das Paar kennenlernte.

Mary ist 40 Jahre alt und hat mehrere Jobs parallel. Sie mag ihre Zeit ungern allein in der Wohnung verbringen, somit bringen die Jobs und die ehrenamtliche Tätigkeit am Krisentelefon Ablenkung in ihr Leben. Dieses wurde vor sieben Jahren auf den Kopf gestellt, als ihr Freund Jim plötzlich verschwand. Seitdem geht Mary zwischen ihren Schichten jeden Abend zum Bahnhof, hält ihr Schild für Jim hoch und hofft, dass er auftaucht. Eine wirklich berührende Idee, die mich als erstes am Klappentext ansprach. Mary empfand ich als sehr vertrauensselig und einige ihrer Reaktionen konnte ich nur schwer nachvollziehen. Gerade als die Reporterin Alice Keaton auftaucht und die beiden schnell Freundschaft schließen. Überhaupt fand ich die Rolle von Alice recht zweifelhaft, denn es gibt einige Übereinstimmungen und Details, die nur zu gut in die Geschichte passten und daher für mich ein wenig unglaubwürdig waren.

Abbie Greaves konnte mich leider gar nicht mit diesem Buch überzeugen. Ich hatte eine zu Herzen gehende Liebesgeschichte erwartet, musste mich aber stattdessen durch viele Seiten voll Langeweile quälen. Die Figuren fand ich zu einfach gestrickt und wenn man die Auflösung betrachtet, fällt mir als erstes das Wort Naivität ein. Die Rückblicke zeigen auch Jim, den Mary vor 13 Jahren kennenlernte. Er hatte noch am meisten Profil, aber das wertete die Story für mich leider auch nicht mehr auf. Viele Dinge liefen einfach zu glatt, zu einfach und das Ende ließ mich sprachlos zurück. Leider nicht im positiven Sinne … Die Idee mit dem Schild und jeden Abend auf den Geliebten zu hoffen, fand ich sehr romantisch und natürlich auch traurig. Aber viel mehr an Emotionen habe ich leider nicht finden können. Für mich der erste Flop des Jahres 2022.


Zum Autor

Abbie Greaves, geboren in Oxford, studierte an der Cambridge University und hat mehrere Jahre in einer Literaturagentur gearbeitet. Ihr Lebenstraum ist es jedoch, Romane zu schreiben, über die Liebe und darüber, wie sie den Funken des Außergewöhnlichen in scheinbar ganz normalen Leben entzündet.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

400 Seiten
übersetzt von Pauline Kurbasik
ISBN 978-3-8105-3069-1
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.fischerverlage.de/verlag/fischer-krueger
Leseprobe https://www.fischerverlage.de/buch/abbie-greaves-jeder-tag-fuer-dich-9783810530691

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 08.02.2022

Riesige Enttäuschung

Vogelgrab
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Vogelgrab von Anne Frasier
erschienen bei Edition M

Zum Inhalt

Niemand weiß genau, wie viele Frauen Benjamin Fisher getötet und in der Mojave-Wüste verscharrt hat. Nun erklärt sich der inhaftierte Serienkiller ...

Vogelgrab von Anne Frasier
erschienen bei Edition M

Zum Inhalt

Niemand weiß genau, wie viele Frauen Benjamin Fisher getötet und in der Mojave-Wüste verscharrt hat. Nun erklärt sich der inhaftierte Serienkiller endlich bereit, Detective Daniel Ellis von der Mordkommission zu den Gräbern zu führen. Unter einer Bedingung: Fishers Tochter Reni, inzwischen FBI-Profilerin, soll dabei sein.
Ellis ahnt, wie traumatisch ein Wiedersehen für Reni mit ihrem Vater ist. Als kleines Mädchen war sie sein Lockvogel, der die ahnungslosen Frauen zu ihm geführt hat. Doch die Toten müssen gefunden werden, und Reni fährt mit Ellis, der selbst eine Rechnung mit Fisher offen hat, in die Wüste.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches hat mir sehr gut gefallen, vor allem, weil es eine Bedeutung innerhalb des Textes erhalten hat. Geschildert wird die Geschichte in der dritten Person und es gibt einige Rückblicke, die mehr als 30 Jahre in die Vergangenheit gehen.

Anhand des Klappentextes und der ersten Seite war ich begeistert von der Story. Voller Vorfreude machte ich mich ans Lesen, sobald ich das Buch in meinen Händen hielt. Doch ich muss sagen, dass ich maßlos enttäuscht wurde. Natürlich ist dies nur meine ganz persönliche Meinung – andere werden vielleicht eher Spaß an diesem Buch finden. Für mich wurde es fast mit jeder Seite schlimmer …
Renis Job als FBI-Profilerin spielt hier überhaupt keine Rolle. Warum dies so ist, wird relativ schnell klargestellt. Das war für mich schon die erste Enttäuschung, hatte ich mir doch auch davon einiges versprochen. Die Figuren im Allgemeinen konnten mich genauso wenig erreichen wie der recht nüchterne und fast schon sterile Schreibstil. Es gibt unheimlich viele Beschreibungen von Dingen, Orten oder Kleidungsstücken, die in meinen Augen keinerlei Bedeutung für die eigentliche Geschichte hatten. Dadurch wurde sie nur unnötig in die Länge gezogen. Die Idee, welche Rolle Reni als Kind bei den wahnsinnigen Taten ihres Vaters spielte, fand ich außergewöhnlich, interessant und richtig schockierend. In der Vergangenheit wird man direkt in das absolut perfide Spiel von Benjamin hineingeworfen, was für mich noch mit am spannendsten war.
Mich störte insbesondere die Unglaubwürdigkeit verschiedener Dinge. Ich möchte wegen der Spoiler-Gefahr nicht allzu nah darauf eingehen, aber Punkt 1 war gleich die erste Begegnung von Reni und ihrem Vater. Das passiert relativ schnell, daher sehe ich dies nicht als großen Spoiler an. Man muss sich vorstellen, dass Reni jeglichen Kontakt zu Benjamin verweigerte – seit 30 Jahren! Und nun wird sie von Detective Ellis um ein Treffen mit ihrem Vater gebeten, dem sie sofort zustimmt. Fand ich einfach zu einfach und auch unrealistisch. Immerhin hat Reni doch ihre Gründe für die Funkstille gehabt. Als es dann zu diesem Treffen kommt, passiert etwas, wobei die Polizei den Fokus nicht auf dieses Ereignis richtet, sondern gleich Reni in die Mangel nimmt – völlig unbegründet. Ich traue der Polizei ja schon einiges zu, wenn es um falsche Verdächtigungen geht, aber hier stand sie quasi daneben! Dies sind nur zwei Punkte auf meiner Liste, bei denen ich einfach nur den Kopf geschüttelt habe. Wenn mich dann wenigstens noch der Schreibstil hätte überzeugen können oder die Spannung endlos gewesen wäre, aber auch hier wurde ich einfach nur enttäuscht. Da kam leider gar nichts bei mir an.

Anne Frasier konnte mich mit dem Auftakt zu ihrer neuen Reihe leider überhaupt nicht überzeugen. Zu viel Unglaubwürdigkeit, zu wenig Spannung, zu nüchterner Schreibstil. Die ersten Seiten fand ich wirklich sehr packend und spannend, aber dann ging es für mich immer weiter abwärts. Die Autorin hat jede Menge unerwartete Wendungen eingebracht, aber eine war abstruser als die andere … Die angesprochenen Punkte sind das eine, das Ende der Story und die damit verbundene Aufklärung das andere. Ich bin echt schockiert und habe selten etwas so Unrealistisches gelesen. Es muss in meinen Augen nicht immer alles zu 100% authentisch und nachvollziehbar sein, auch nicht bei einem Thriller, aber hier fand ich eigentlich nichts realistisch. Wie oben schon angesprochen: Es ist meine persönliche Meinung und jeder sollte sich selbst ein Bild von der Geschichte machen. Von mir gibt es aber leider keine Empfehlung.


Die Reihe

Vogelgrab
?


Zum Autor

Anne Frasier ist New-York-Times und USA-Today-Bestsellerautorin mit mehr als einer Million verkauften Exemplaren. Viele ihrer Bücher sind preisgekrönt, unter anderem mit dem International Thriller Award. Auch ihre Memoiren »The Orchard« erhielten 2011 große Aufmerksamkeit in den Medien. Besuchen Sie ihre Website unter www.annefrasier.com.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

348 Seiten
übersetzt von Peter Friedrich
ISBN 978-2-4967-0999-5
Preis: 7,99 Euro
erschienen bei https://www.amazon.de/www.amazon.de/b?ie=UTF8&node=9336101031
Leseprobe https://www.amazon.de/Vogelgrab-Ein-Reni-Fisher-Thriller-Anne-Frasier/dp/2496709994/ref=sr11?_mkde_DE=ÅMÅŽÕÑ&crid=2DDYULWSXTHVH&keywords=vogelgrab&qid=1644224692&sprefix=vogelgrab%2Caps%2C73&sr=8-1

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und der Agentur https://www.ehrlich-anders.de für die Bereitstellung dieses Exemplars und das tolle Päckchen bedanken!

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Veröffentlicht am 21.12.2021

Für mich ein Flop

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Hafenärztin 1)
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Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen von Henrike Engel
erschienen bei Ullstein

Zum Inhalt

Hamburger Hafen, 1910: Anne Fitzpatrick ist eine der ersten Ärztinnen Deutschlands und arbeitet ...

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen von Henrike Engel
erschienen bei Ullstein

Zum Inhalt

Hamburger Hafen, 1910: Anne Fitzpatrick ist eine der ersten Ärztinnen Deutschlands und arbeitet unter großen Anfeindungen in einem Frauenhaus. Ihre Mission ist es, Frauen zu helfen, denen Leid zugefügt wurde. Als die couragierte Pastorentochter Helene bei ihr auftaucht und mitarbeiten will, unterstützt Anne die junge Frau in ihrem Wunsch, etwas Sinnvolles zu tun. Da werden neben dem Frauenhaus im Hafenbecken zwei Leichen entdeckt. Die Opfer hatten Kontakt zur neuen Frauenbewegung, so wie Anne selbst auch. Die Polizei spielt den Vorfall jedoch als Mord im Milieu herunter. Aber warum ermittelt der wortkarge Kommissar Berthold Rheydt trotzdem weiter? Zusammen mit Helene sucht Anne nach Antworten und gerät dabei in immer größere Gefahr.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches gefällt mir sehr gut. Abgebildet ist wahrscheinlich Protagonistin Anne Fitzpatrick vor der Kulisse Hamburgs. Passt genau zur erzählenden Zeit und sieht edel aus. Geschildert wird die Story in der dritten Person aus verschiedenen Perspektiven. Sie spielt sich im Jahre 1910 hauptsächlich im Hamburger Hafen ab. Im Umschlag der Klappenbroschur findet der Leser eine kurze Vorstellung der drei Protagonisten.

Anne Fitzpatrick ist 27 Jahre alt, promovierte Ärztin und kehrt nach 12 Jahren aus England zurück nach Hamburg. Warum dies eine Nacht- und Nebelaktion war, bleibt ein Geheimnis. Aber die dazugehörigen Andeutungen findet der Leser hier eine ganze Zeitlang in Dauerschleife … Fand ich mit der Zeit ziemlich nervig und auch nicht sehr aufschlussreich. Annes Geheimnis bleibt auch bis zum Ende von Band 1 weitgehend im Dunkeln.
Pastorentochter Helene ist 20 Jahre alt und ein Sturkopf. Sie lässt sich kaum etwas sagen, was mir gut gefiel. Ihr Auftreten gegenüber anderen ist noch ein wenig wackelig, aber die junge Frau macht sich mit der Zeit. Oder in Band 2 ;)
Kommissar Berthold Rheydt spielt gerne Fußball, was man auf einigen Seiten in diesem Buch deutlich merkt. Mir war es eindeutig zu viel, sollte in meinen Augen doch seine Arbeit im Vordergrund stehen und sein Hobby eine Randerscheinung bleiben. Das ganze Training oder die Spiele habe ich gerne überblättert.
Nach Annes überstürzter Abreise aus England springt die Geschichte zehn Monate in die Zukunft und zeigt, welches Leben sich die junge Ärztin mittlerweile aufgebaut hat. Die Idee mit dem Frauenhaus fand ich sehr gut, hätte aber gerne mehr darüber in diesem Rahmen erfahren.

Henrike Engel konnte mich leider nicht mit dem Auftakt ihrer Trilogie begeistern. Hörte sich der Klappentext noch so vielversprechend für mich an und war auch die Leseprobe aussichtsreich, so enttäuschend war der Rest der Geschichte. Wenn auf dem Titel schon Die Hafenärztin steht, gehe ich auch davon aus, dass sich die Story hauptsächlich in der Welt der Medizin abspielt. Dem war leider nicht so und ich empfand den Beruf der Protagonistin nur als Mittel zum Zweck. Viel mehr ging es um die Rechte der Frauen, Fußball, tote Frauen und unendlich viele Andeutungen, die zu keinem Ergebnis führten. Natürlich ist dies erst der Auftakt und mit der Lösung wird abgewartet, aber dass ständig fast identische Bemerkungen dazu gemacht wurden, war mit der Zeit nervtötend … Frauenrechte in der damaligen Zeit fand ich als Thema klasse, aber mir war die Mischung des Ganzen insgesamt nicht ausgewogen genug. Und seitenlang etwas über Fußball zu lesen hatte ich auf keinen Fall erwartet. Außerdem wirkten die Figuren in meinen Augen wenig authentisch, eher etwas aufgesetzt, ebenso erging es mir mit vielen Kleinigkeiten. Ich konnte mich weder mit den Personen noch mit der Zeit identifizieren, was sehr schade ist. Für mich leider ein Flop in diesem Jahr.



Die Reihe

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen
Die Hafenärztin. Ein Leben für das Lachen der Kinder (erscheint voraussichtlich im Mai 2022)
Die Hafenärztin. Ein Leben für das Recht auf Liebe (erscheint voraussichtlich im September 2022)

Zum Autor

Henrike Engel pendelte in ihrem Leben ständig zwischen Berlin und München, mit beiden Städten verbindet sie eine komplizierte Liebesbeziehung. Eines aber ist konstant geblieben: ihre Liebe zu Hamburg! Manche Träume jedoch müssen unerfüllt bleiben, und so hat die ehemalige Drehbuchautorin nicht ihren Wohnort in die Hafenstadt verlegt, sondern träumt sich lieber schreibend dorthin.


WERBUNG
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464 Seiten
ISBN 978-3-8649-3190-1
Preis: 14,99 Euro
erscheint am 03.01.2022 bei https://www.ullstein-buchverlage.de
Leseprobe https://www.ullstein-buchverlage.de/nc/buch/details/die-hafenaerztin-ein-leben-fuer-die-freiheit-der-frauen-hafenaerztin-1-9783864931901.html

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An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.vorablesen.de für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 06.10.2021

Totaler Reinfall

Reality Show
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Reality Show von Anne Freytag
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Heiligabend: Die einflussreichsten Personen Deutschlands werden in ihren Häusern eingesperrt – und ihre Geiselnahmen live übertragen. Der Showmaster ...

Reality Show von Anne Freytag
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Heiligabend: Die einflussreichsten Personen Deutschlands werden in ihren Häusern eingesperrt – und ihre Geiselnahmen live übertragen. Der Showmaster tritt vor die Kamera und erklärt die Spielregeln: »Zwar wählen die Menschen ihre Regierung, die Macht liegt jedoch längst nicht mehr beim Volk. Heute präsentieren wir Ihnen diejenigen, die wirklich entscheiden, wer zum Gewinner und wer zum Verlierer des Systems wird. Und glauben Sie mir, jeder von ihnen hat mindestens eine Leiche im Keller.« Nun haben die Zuschauer die Wahl, wer mit einem blauen Auge davonkommt und wer bluten muss. Während die Menschen wie gebannt vor ihren Bildschirmen sitzen, wird eine Frage immer lauter: Wer sind die Drahtzieher hinter der Reality Show?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches gefällt mir wirklich gut. Die leicht verzerrte Schrift lässt an ein gestörtes Fernsehbild denken. Von den Farben her empfinde ich das Buch als Eye-Catcher, aber nicht zu aufdringlich. Geschildert wird die Story überwiegend in der dritten Person und es findet ein stetiger Orts- und Perspektivwechsel statt. Einige Kapitel werden auch im personalen Erzählstil geschildert. Die Kapitel sind meistens sehr kurzgehalten, was mir einerseits gut gefiel. Die Geschichte spielt im Jahr 2028 und enthält sogar Anmerkungen zur Corona-Krise, was ich überraschend fand.

Die einzelnen Charaktere werde ich hier nicht auflisten und zu ihnen auch keine Meinung abgeben. Das hat den einfachen Grund, dass es einfach zu viele Figuren sind, deren Zuordnung eine Heidenarbeit war. Es gibt allein zehn Personen, die am Heiligabend als Geiseln genommen werden. Dazu kommen noch deren anwesende Familien, Freunde oder Angestellte. Dann gibt es noch die Menschen, die diese Geiselnahme jahrelang geplant haben und sich am Ende nur mit Decknamen ansprechen. Außerdem tauchen auch immer wieder weitere Personen auf, die die Show live im TV verfolgen. Das war mit der Zeit einfach total unübersichtlich und im Grunde stach auch keine Figur wirklich prägnant heraus. Die eigentlichen Geiseln haben anscheinend alle Dreck am Stecken und sollen vor laufender Kamera bestraft werden. Da es so viele verschiedene Menschen sind, die weder vom Alter noch vom Charakter her Ähnlichkeiten aufweisen, stellte mich auch ein näheres Kennenlernen in den kurzen Kapiteln vor eine unlösbare Aufgabe. Eine Verbindung zwischen ihnen herzustellen oder auch mitzuraten, was wohl hinter alldem steckt, war ebenso schier unmöglich. Das nahm mir mit der Zeit immer mehr die Freude am Lesen und auch einen Teil der Spannung.

Aber wann kennt man jemanden schon?
Seite 9

Anne Freytag konnte mich mit ihrem neuesten Roman leider nicht überzeugen. Nach einem vielversprechenden Anfang und einer interessanten Idee wurde die Story immer unübersichtlicher. Nicht nur die vielen Figuren verwirrten, sondern auch der plötzliche Perspektivwechsel in die erste Person und die Zeitsprünge in die Vergangenheit. Es wurde alles kurz und knapp in einzelnen Kapiteln abgehandelt und wir springen wild durch die Zeit und an verschiedene Locations. Die Autorin hat sicherlich den Überblick behalten – ich leider gar nicht. Und das ist bei mir als Vielleserin echt ein Ding der Unmöglichkeit … Dazu kommt noch, dass ständig eine unterschwellige Aggressivität in der Geschichte mitschwingt, ebenso die sehr sex lastigen Andeutungen und Ausdrücke. Das ist mir schon in ihrem Vorgänger-Roman von 2020 aufgefallen. Ein krasser Unterschied zu den wunderschönen Jugendromanen, die ich von Anne Freytag kenne und liebe. Natürlich zeigt die Autorin hier eine andere Seite ihres Könnens, aber ich kann mich damit wohl nicht anfreunden. Die Story bringt nicht nur einige Charaktere zum Nachdenken, sondern sicherlich auch die Leser. Es wird ein Thema aufgegriffen, das nicht einfach unter den Tisch gekehrt werden sollte, aber ob die Herangehensweise der Täter die richtige ist, ist doch sehr zu bezweifeln. Leider ist auch das Ende für mich ein großer Kritikpunkt – ich schlug das Buch zu und dachte mir: Und was jetzt? Mir schwirren auch nach längerem Nachdenken noch unheimlich viele Fragen im Kopf herum und das ist nicht das, was ich von einem Einzelband erwarte. Sorry, aber dieses Buch kann ich leider nicht weiterempfehlen.




Zum Autor

Anne Freytag hat International Management studiert und als Grafikdesignerin gearbeitet, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Für ihre Romane wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet – unter anderem mit dem Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Literatur. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in München.


WERBUNG
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464 Seiten
ISBN 978-3-423-26303-0
Preis: 16,95 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/anne-freytag-reality-show-26303/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.vorablesen.de für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 31.03.2018

Absolut nicht zu empfehlen

Aura 1: Aura – Die Gabe
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Aura – Die Gabe von Clara Benedict
erschienen bei Thienemann-Esslinger

Zum Inhalt

Einen Jungen aus der Ferne anschmachten, das steht für Hannah nicht zur Debatte – bis sie Jan trifft. Noch während Hannah ...

Aura – Die Gabe von Clara Benedict
erschienen bei Thienemann-Esslinger

Zum Inhalt

Einen Jungen aus der Ferne anschmachten, das steht für Hannah nicht zur Debatte – bis sie Jan trifft. Noch während Hannah sich darüber ärgert, dass sie sich immer wieder wie eine Idiotin aufführt, signalisiert Jan Interesse. Mit jedem Treffen wachsen Hannahs Gefühle aber auch ihre Unsicherheit. Jan verhält sich widersprüchlich, ist mal liebevoll und zärtlich, dann wieder aggressiv und distanziert. Diese Unbeständigkeit macht Hannah Angst, denn sie hat sich Jan offenbart. Sie hat ihm von ihrer besonderen Gabe erzählt, einer Gabe, die auch eine dunkle Seite hat ... Hat sie dem Falschen vertraut?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Diese Geschichte wird in der ersten Person geschildert, aus Sicht von Protagonistin Hannah. Ich liebe ja diese Erzählweise, aber hier hat sie mich den Charakteren leider gar nicht nähergebracht. Die Kapitel haben nicht nur eine fortlaufende Ziffer erhalten, sondern auch ein Adjektiv, das passend zum jeweiligen Abschnitt ist.

Hannah ist eigentlich ein typischer Teenager von sechzehn Jahren, der das erste Mal richtig verliebt ist. Ihre Schwärmerei für Jan nahm fast die ganze Story ein, was mit der Zeit etwas nervte. Stellenweise wirkte Hannah auf mich sehr naiv, was sicherlich normal in dem Alter ist, aber mit der Zeit bei mir nur zu Kopfschütteln führte. Sie probiert mit ihrer Gabe sehr viel herum, was eigentlich in Ordnung ist, aber gerne ein paar Seiten weniger in Anspruch hätte nehmen können. Als sie dann merkt, wie es funktioniert, entwickelt das Mädchen ein sehr egoistisches Verhalten, was mir gar nicht gefiel. Vor allem sieht sie den Fehler nicht einmal bei sich selbst…
Jan war mir von Anfang an hochgradig unsympathisch. Er verhält sich Hannah gegenüber unmöglich und bedrängt sie in einer Art und Weise, die ich abstoßend und unpassend für diese Altersempfehlung fand. So was möchte ein Teenie, der vielleicht selbst das erste Mal richtig verliebt ist, sicherlich nicht lesen.

Der Schreibstil war recht flüssig, auch wenn die Autorin einige Dinge und Situationen für meinen Geschmack zu sehr ausgeschmückt hat. Dadurch wurde der Story einiges an Tempo genommen und wirkte langatmig. Zwischendurch fragte ich mich wirklich, worauf das Ganze eigentlich hinauslaufen soll und wann Hannah endlich mal Fragen zu ihrer neu erworbenen Gabe stellt… Aber das drastische Ende war wirklich die Krönung – da frage ich mich doch, was sich die Autorin dabei gedacht hat…

Clara Benedict konnte mich mit dem Auftakt ihrer Romantasy-Dilogie gar nicht begeistern. Ich konnte weder zu den Charakteren noch zur Story an sich eine gute Verbindung aufbauen. Die Altersempfehlung finde ich absolut unpassend und durch das ewige Herumprobieren von Hannahs Gabe wurde der Geschichte das Tempo genommen. Verliebte Schwärmerei geht sicherlich dem ein oder anderen Leser in den Jugendbüchern mittlerweile auf die Nerven, aber das nehme ich lieber in Kauf als die hier geschilderten Situationen. Gewalt wird hier an sich großgeschrieben, was ich nur abstoßend fand. Von mir gibt es leider keine Leseempfehlung, erst recht nicht für Kinder in dem genannten Zielgruppen-Alter.




Die Reihe

Aura – Die Gabe
Aura – Der Verrat (erscheint voraussichtlich im Juni 2018)

Zum Autor

Clara Benedict, Jahrgang 1981, ist Deutsch- und Musiklehrerin und Sängerin in einer Rockband. Sie lebt mit einem Mann, zwei Katern, drei Kindern und zwölf Musikinstrumenten an der Weinstraße und hat ständig zu viele Pläne und zu wenig Zeit. Wenn sie nicht als Revuegirl oder Nashorn auf der Bühne steht oder sich für irgendein anderes verrücktes Projekt ködern lässt, spielt sie Videogames, geht geocachen und gibt unfassbare Summen für Bücher und Chucks aus.
www.clara-benedict.com



ab 13 Jahren
368 Seiten
ISBN 978-3-522-20241-1
Preis: 18 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Überraschungspost bedanken!