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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.12.2021

Schwächster Teil der Trilogie

Abgetrennt
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In einem Kieler Lehrinstitut werden Leichenteile beschlagnahmt und zur Untersuchung ins rechtsmedizinische Institut gebracht. Dr. Paul Herzfeld fallen dabei gewisse Ungereimtheiten auf und durch seine ...

In einem Kieler Lehrinstitut werden Leichenteile beschlagnahmt und zur Untersuchung ins rechtsmedizinische Institut gebracht. Dr. Paul Herzfeld fallen dabei gewisse Ungereimtheiten auf und durch seine Nachforschungen gerät er mal wieder in brenzliche und gefährliche Situationen.
Wie auch in "Abgeschlagen" und "Abgefackelt" haben mich die detaillierten Beschreibungen und Erklärungen der Obduktionen fasziniert. Tsokos versteht es, diese Informationen sehr gut in der Story mit zu verflechten.
Der Schreibstil ist wie immer fesselnd und temporeich. Die Spannung baut sich erst nach und nach auf und gipfelt in einem actionreichen Showdown.
Auch der dritte Teil der A-Reihe war wieder ein True-Crime-Thriller der Extraklasse, obwohl mir die beiden Vorgänger-Bände besser gefallen haben. Bei der Handlung an sich hat mir leider das gewisse Etwas gefehlt, es war mir zu vorhersehbar und konstruiert.

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Veröffentlicht am 21.12.2021

Tiefe Abgründe

Böse
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Katharina will mit ihrer 17jährigen Tochter Fenja in Hussfeld im Erzgebirge einen Neuanfang wagen. Das idyllische Örtchen wirbt damit, das sicherste Dorf in Deutschland zu sein. Doch als Fenja plötzlich ...

Katharina will mit ihrer 17jährigen Tochter Fenja in Hussfeld im Erzgebirge einen Neuanfang wagen. Das idyllische Örtchen wirbt damit, das sicherste Dorf in Deutschland zu sein. Doch als Fenja plötzlich spurlos verschwindet, muss Katharina gegen die Zurückweisungen der Einwohner kämpfen, niemand will ihr helfen.
"Böse" ist der Debüt-Thriller von Jonas Wagner. Der Schreibstil ist fesselnd und der Autor versteht es eine hintergründige Spannung aufzubauen. Die Story beginnt eher gemächlich. So wurde hier anfangs eine ruhige und entspannte Dorfidylle vorgegaukelt mit scheinbar sympathischen, jedoch neugierigen Bewohnern. Doch nach und nach entpuppen sich diese als selbstherrliche und egoistische Menschen die sich weigern Katharina auf der Suche nach ihrer Tochter behilflich zu sein. Im Gegenteil, sämtliche Aktionen von Katharina werden sabotiert.
Die Passagen, die sich mit der verzweifelten Suche befassen, werden immer wieder unterbrochen von Kapiteln in denen wir erfahren, was mit Fenja passiert. Zwar wird hier auf die Beschreibungen der Brutalitäten verzichtet, doch gerade dies bringt das Kopfkino des Lesers in Gang.
Leider war mir schon sehr früh klar, wer der Täter sein muss und wo die Reise hingehen wird. Auch einige Wiederholungen stoppten meinen Lesefluss. Trotzdem ein fesselnder Thriller, gerne mehr davon.

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Veröffentlicht am 18.12.2021

Ein totes Mädchen über das alle schweigen

Bluteiche
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Die Ärztin Thea Lind zieht mit ihrem Mann in ein Schloss in seine Heimatstadt. Sie ist fasziniert von der Geschichte, die sich dort in der Nähe vor über 30 Jahren zugetragen hat. Ein junges Mädchen wurde ...

Die Ärztin Thea Lind zieht mit ihrem Mann in ein Schloss in seine Heimatstadt. Sie ist fasziniert von der Geschichte, die sich dort in der Nähe vor über 30 Jahren zugetragen hat. Ein junges Mädchen wurde in der Walpurgisnacht getötet und alles deutete auf einen Ritualmord hin. Als Thea bei einem Spaziergang eine alte Blechdose findet, die mit der damaligen Tragödie zu tun zu haben scheint, lässt sie die Geschichte nicht mehr los, zumal ihr Mann darin verstrickt ist. Schnell beginnt sie im Ort einigen Leuten auf die Füße zu treten.
Die Story wird auf zwei Zeitebenen erzählt und durch den eindringlichen Schreibstil des Autors ist man als Leser sofort mittendrin im Geschehen. Zwar brauchte es eine gewisse Zeit, bevor sich die Spannung aufbaute, doch dann wurde sie konstant gehalten und durch die düstere Stimmung hatte ich den einen oder anderen Gänsehaut-Moment.
Die Charaktere wurden facettenreich dargestellt und ich hatte als Leser schnell ein deutliches Bild der Protagonisten vor Augen.
Durch falsche Fährten und undurchsichtige Handlungsstränge erfahren wir erst ganz zum Schluss die mysteriösen Hintergründe und den Tathergang. Dieser atmosphärisch dichte, jedoch unblutige Krimi von Anders de la Motte hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 14.12.2021

Tom Thorne's erster Fall

Was dich nicht umbringt
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Kieron und Josh spielen auf einem Spielplatz und verschwinden plötzlich im Wald, doch nur Josh kehrt zurück. Wo ist Kieron? Warum verliert Josh kein Wort darüber was passiert ist?
Mark Billingham schreibt ...

Kieron und Josh spielen auf einem Spielplatz und verschwinden plötzlich im Wald, doch nur Josh kehrt zurück. Wo ist Kieron? Warum verliert Josh kein Wort darüber was passiert ist?
Mark Billingham schreibt seit 20 Jahren Krimis und "Was dich nicht umbringt" führt uns zu den Anfängen seines Protagonisten Tom Thorne. Dieser ist ein sympathischer feinfühliger Ermittler mit Ecken und Kanten, der aber genau weiß was er beruflich will und seine Meinung gradlinig kundtut. Nur sein Privatleben hat er nicht so gut im Griff.
Die Story spielt im Sommer 1996 als gerade die Fußball-EM stattfindet, dieses Thema nimmt allerdings hier für meinen Geschmack zu viel Raum ein.
Der sich nach und nach herauskristallisierende Hintergrund des Falls ist nicht so leicht zu verarbeiten. Die Darstellung der Probleme und Gefühle der Mütter von Kieron und Josh hat der Autor meisterhaft geschildert.
Das Ende habe ich so nicht kommen sehen, jedoch war es im Nachhinein eine perfekte und stimmige Auflösung.

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Veröffentlicht am 13.12.2021

Auf gute Nachbarschaft

Die Bosheit
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Um einen Neuanfang zu wagen, ziehen Mikael und Bianca mit ihren Kindern in ein kleines Dorf in Südschweden. Doch die Idylle trügt. Als Bianca von ihrer Nachbarin Jacqueline angefahren und schwer verletzt ...

Um einen Neuanfang zu wagen, ziehen Mikael und Bianca mit ihren Kindern in ein kleines Dorf in Südschweden. Doch die Idylle trügt. Als Bianca von ihrer Nachbarin Jacqueline angefahren und schwer verletzt wird, kommt das nachbarschaftliche Geläster nach und nach zum Vorschein. Mikael ist verwirrt, war es wirklich ein unglücklicher Unfall?

Der Roman ist in verschiedenen Zeitebenen geschrieben und die Ereignisse werden aus Sicht von Mikael, der Nachbarin Jacqueline und ihrem Sohn Fabian geschildert. Der Autor hat einen fesselnden Schreibstil und seine Charaktere sind alle unterschiedlich und authentisch dargestellt. Allerdings ist mir keiner sonderlich symphatisch, dies bringt jedoch die Würze in die Story und macht das Ganze interessant. Die Handlung hat mich nach und nach regelrecht kribbelig gemacht und ich hätte so manches Mal den ein oder anderen Protagonisten am liebsten geschüttelt.

Die Story lebt von Mißgunst, Neid und Geläster. Jeder scheint ein Geheimnis zu haben und im Laufe der Geschichte kommt so einiges ans Tageslicht. Das Ende dann ist völlig offen, doch untergründig ist dem Leser zum Teil schon klar wie es weitergeht.

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