Lange ohne Spannung, nur das Ende konnte mich überzeugen
Klippentod„Klippen Tod“, der Cornwall-Krimi von Ian Bray bringt Ermittlungsarbeiten, Fischerdorf, Kunstbegeisterung und sogar eine kleine Liebesgeschichte zusammen.
Der ehemalige Polizist Simon Jenkins hat sich ...
„Klippen Tod“, der Cornwall-Krimi von Ian Bray bringt Ermittlungsarbeiten, Fischerdorf, Kunstbegeisterung und sogar eine kleine Liebesgeschichte zusammen.
Der ehemalige Polizist Simon Jenkins hat sich ins kleine Cadgwith in Cornwall zurück gezogen, um dort als Künstler zu leben.
Mit Mordfällen und Ermittlungen will er nichts mehr zu tun haben. Sein Entschluss gerät ins Wanken, als eine Frau von der Klippe stürzt und ihre Freundin Mary ihn bittet - trotz der polizeilichen Überzeugung von Selbstmord - auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen.
Schließlich tauchen noch eine weitere Leiche und immer mehr Verdächtige auf…
Die Sprache war der Hammer! Der lebendige Schreibstil mit vielen Adjektiven und Lautmalereien war eine echte Freude. Auch wurden die Schauplätze und die Natur schön bildlich beschrieben.
Die Charaktere konnten mich jedoch nicht ganz überzeugen und ich konnte sie lange nicht richtig greifen. Verwirrt hat mich zum Beispiel, dass die Hauptperson manchmal Simon und manchmal Jenkins genannt wurde. Und dass er alterstechnisch erst in den 40ern und nicht schon 70 ist, habe ich auch erst zu spät herausgefunden. Gefreut habe ich mich aber über die kleinen künstlerischen Exkurse.
Schade fand ich, dass ich viele der Personen bemitleidet habe und es somit keine coolen Leute gab, die die dunkle Atmosphäre des Mordes überstrahlen konnten und das Buch ziemlich negativ war.
Was mich ebenfalls nicht begeistern konnte, ist die Spannungskurve. Ermittelt wurde lange gar nicht, man liest nur immer wieder von Jenkins Schmerzen, seiner Vergangenheit und anderen Belanglosigkeiten. Die Erzählung ist langsam und nicht immer plausibel. Ich hatte auch das Gefühl, dass Jenkins gar nicht für die Ermittlungen brennt. Spannung kommt gar nicht auf und ich konnte das Buch immer leicht zur Seite legen.
Ich finde eine drastische Kürzung (so etwas um die Hälfte) hätten den über 500 Seiten gut getan.
Nur im letzten Teil kam endlich Spannung auf, dann hat mir das Buch gut gefallen. Man konnte als Leser gut mit rätseln, wer der Mörder ist, denn es gab gerade genug Anhaltspunkte und versteckte Tipps des Autors, das war echt gut gemacht.
Täter und Motiv bewerte ich als logisch und es kommt zu einem passenden Ende.
Trotzdem hat es der Schluss aber nicht mehr rausreißen können.
Fazit: Ich kann diesen Krimi leider nicht empfehlen, denn das spannende Ende und die tolle Sprache können meine Kritikpunkte nicht ausgleichen.