Profilbild von Schaefche

Schaefche

Lesejury Profi
offline

Schaefche ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Schaefche über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2017

interessantes Gedankenspiel

Fuck the Möhrchen
1

In "Fuck the Möhrchen" begleitet man als Leser Mia durch ihr erstes Lebensjahr, beginnend bei ihrer Geburt über die ersten Begegnungen und Erlebnisse danach bis hin zur PEKiP-Gruppe. Mia liebt ihre Eltern ...

In "Fuck the Möhrchen" begleitet man als Leser Mia durch ihr erstes Lebensjahr, beginnend bei ihrer Geburt über die ersten Begegnungen und Erlebnisse danach bis hin zur PEKiP-Gruppe. Mia liebt ihre Eltern - auch wenn die auch nicht immer ganz einfach sind - und ihren Teddy. Dieser hat schon ihre Mutter und ihre Großmutter ins Leben begleitet und ist entsprechend ziemlich abgeklärt. Doch Mia hat nicht nur Teddy - mit Sören-Wotan hat sie auch gleich den ersten Jungen, in den sie sich ein bisschen verguckt.


Ich fand die Grundidee sehr interessant und muss sagen, dass man aus dieser Thematik vermutlich auch gut etwas hätte machen können. Allerdings war das Buch vom Stil her oft irgendwo zwischen ziemlich platt und übers Ziel hinaus. Natürlich sind die Geschmäcker bei Komödien unterschiedlich, aber hier kommt dazu, dass es mit der handfesten Ehekrise von Mias Eltern dann auch an ein Thema ging, bei dem nicht jede Form von Humor so 100% passt - zumal das Thema an sich auf einmal quasi fallen gelassen wurde. Auf einmal war alles wieder relativ gut und ich fragte mich, ob ich etwas verpasst hätte.


Natürlich ist es spannend, was ein Baby sich wohl für Gedanken macht (gerade bei Krabbelgruppen und ähnlichem), aber hier ging es dann leider oft in eine sehr erwachsene Richtung, was z.B. Mias Gefühle für Sören-Wotan und damit einhergehen ihr Verhältnis zu ihrem Körper angeht. Dass diese Themen hier eine Rolle spielt, finde ich an sich nicht dramatisch, aber muss das wirklich aus der Richtung der Hauptfigur kommen? Immerhin ist der Clou an diesem Buch, dass die Hauptfigur ein Baby ist, dem könnte man vielleicht noch ein bisschen was von seiner Unschuld lassen.


Im Endeffekt waren es nur ein paar Stellen, die mir ziemlich negativ aufgefallen sind, aber diese Stellen sind mir tatsächlich sehr in Erinnerung geblieben. Dabei gab es auch durchaus amüsante Passagen bis Kapitel.


Fazit: Schade, der Klappentext klang so vielversprechend, aber die Umsetzung war leider nicht meins.

Veröffentlicht am 08.05.2017

Frau Freitags Weg zum Führerschein

Man lernt nie aus, Frau Freitag!
0

Frau Freitag ist wieder da, aber diesmal auf der anderen Seite des Pultes: Sie befindet sich im Sabbatjahr und beschließt, dass sie sich jetzt mal dem Führerschein widmet. So begleitet man in diesem Buch ...

Frau Freitag ist wieder da, aber diesmal auf der anderen Seite des Pultes: Sie befindet sich im Sabbatjahr und beschließt, dass sie sich jetzt mal dem Führerschein widmet. So begleitet man in diesem Buch Frau Freitag auf ihrem Weg zum Führerschein, von der Anmeldung bis zu den ersten Fahrstunden und den diversen Krisen.


Als erstes musste ich feststellen, dass ich Frau Freitag bisher für deutlich jünger gehalten hätte - ich dachte, es ginge um eine Lehrerin Ende 30/Anfang 40, dabei ist sie wohl eher Ende 40 und damit in einem Alter, in dem es in einer Fahrschule wohl vor allem darum geht, dass man länger für den Führerschein braucht.


Vom Stil her liest das Buch sich so flüssig, wie man es von Frau Freitags Romanen gewohnt ist. Allerdings ist dieses Buch mit 183 Seiten ziemlich kurz - worüber ich letzten Endes allerdings doch froh war, weil das Buch im Vergleich zu ihren anderen Büchern leider nur halb so lustig war. Durch seine Kürze und seinen Stil ließ es sich in wenigen Stunden lesen.


Frau Freitag, die man sonst aus ihren Büchern als toughe Lehrerin kennt, der ihre Schüler am Herzen liegen, die aber auch nur höchst selten um eine Antwort verlegen ist, wird bei Fahrlehrern auf einmal ganz ruhig bis schüchtern und lässt vieles mit sich machen. Sie nimmt sich zwar immer wieder vor, etwas zu sagen oder sich zu beschweren, aber irgendwie wird sie da immer eher kleinlaut. Dadurch fehlte dem Buch auch jeglicher Schwung. Es war nicht zäh, aber es plätscherte halt oft so von Fahrstunde zu Fahrstunde, ohne größere Höhepunkte oder Vorkommnisse. Ein bisschen spannender wurde es um die Prüfungen herum, aber das war auch schnell wieder verflogen. Schade...


Die anderen Bücher von Frau Freitag hatten da durchaus einen anderen Schwung - wobei es natürlich auch sein kann, dass so einiges davon von ihren Schülern kam, die ja immer mit einer ziemlichen Energie dabei waren.


Ich fand das Buch nicht schlecht, aber für mich fällt es in die Kategorie "ganz nett" - wenn es mir im Gedächtnis bleibt, dann vermutlich eher deshalb, weil ich kaum Bücher über Fahrschulerlebnisse kenne und weil ich den Titel gut finde.


Fazit: Für zwischendurch ganz nett, leider nicht mehr.